Es waren keine Unterstellungen, das gerne noch an der Stelle zum zweiten Mal.
Bei der ersten Thematik ist mir bewusst, dass es von dir keine negativen Konsequenzen geben wird, wenn Schüler nicht gendern - meine Frage ging eher in die Richtung, ob Schüler das für sich vermuten, weil sie hören, dass du diese Formen aktiv verwendest und dann mutmaßen, dass du es auch gut finden würdest, wenn sie dies auch machen. Oder habt ihr darüber mal offen gesprochen? Ich denke, beim ersten Versuch war meine Frage nicht präzise genug gestellt, was hoffentlich jetzt etwas besser gelungen ist.
Danke für den Bericht, dass Schüler auf dem Pausenhof immer mal wieder gegenderte Formen im Gespräch miteinander verwenden.
Wieso brauchst du einen „Bericht“ was SuS auf dem Pausenhof an Sprachformen verwenden? Hör einfach aufmerksam zu, wie deine SuS sprechen- so du Lehrkraft bist, sollte das schließlich problemlos möglich sein.
Wenn dir wie du schreibst bewusst ist, dass es keine negativen Konsequenzen geben wird, wenn SuS nicht gendern, warum fragst du dann explizit danach ob diese solche vermeiden wollen würden? Wie kann das keine Unterstellung beinhalten, wenn ich doch diejenige bin, die meinen Unterricht gestaltet und die dann insofern auch für negative Konsequenzen sorgen würde?
Ja, ich spreche natürlich offen mit meinen SuS darüber, dass es in meinen Fächern- Gesellschaftswissenschaften weitestgehend- normal ist, dass wir alle verschiedene Meinungen haben, sie auch komplett andere Meinungen haben dürfen als ich, ohne schlechte Noten befürchten zu müssen, weil es immer um die Argumente geht, um eine Meinung oder auch ein Urteil zu begründen. Wenn diese valide sind gibt es gute Noten auch wenn am Ende völlig andere Positionen herauskommen als meine eigene. Das wissen bereits meine 5er, weil ich meine SuS immer dazu ermutige frei zu sprechen und ehrlich auszudrücken, was sie meinen. Wo ich den Eindruck habe, dass sie mir nur nach dem Mund reden frage ich besonders genau nach, weil es darum schließlich nicht geht, wenn wir Mündigkeit als Ziel haben, um ihre eigenen Haltungen herauszukitzeln. Gerade bei Fünftklässlern ist das besonders wichtig, um sie dazu zu ermutigen zu ihren eigenen Meinungen und Haltungen auch Erwachsenen gegenüber zu stehen.
Ich bin inzwischen im vierten Jahr an meiner aktuellen Schule und bekomme regelmäßig von SuS rückgemeldet, dass ich besonders fair wäre im Unterricht, andere Meinungen problemlos zulassen würde, man offen mit mir sprechen könne ohne Angst haben zu müssen, etc. Also nochmal: Unterlass bitte die impliziten Unterstellungen. Meine SuS gendern nicht aus Angst vor negativen Konsequenzen in meinem Unterricht, denn solche gibt es nicht.