Privatleben lohnt sich mehr als Einsatz an der Schule?!

  • Woher kommen diese angeblichen Gehaltseinbußen?

    Einer Legende zufolge wurden in den 50er Jahren die Beamtengehälter mal dauerhaft um 7% gekürzt, um die Pensionszahlungen auszugleichen. Es gibt Kollegen, die der Meinung sind, ihnen würden diese 7% fürs laufende Gehalt zustehen.


    Fun fact: Einen Beleg für diese Maßnahme konnte mir noch niemand nennen.

  • Ja. Eine Bekannte ist in Bayern an einer städtischen Schule in MUC. Nach deren Aussage werden unabhängig von übernommenen Ämtern nach wenigen Jahren alle Kollegen A14! Zudem gibts noch städtische Wohnungen dazu für Schnappermietpreise. Der Reallohn liegt so trotz MUC höher als in den meisten anderen Gegenden. Das Meinte ich aber mit meiner Aussage, dass es andere Arbeitsbedinungen gibt, die aber für die Betrachtung nicht zielführend sind.

    Bitte was? :D Grundschullehrer sind A12 mit einem Angleichungszuschlag von ca 80€ pro Monat vor Steuer, bis sie in 5 Jahren irgendwann A 13 sind.


    Wo diese städtischen Wohnungen für Schnapperpreise alle sind, wüsste ich auch mal gerne, ich persönlich kenne exakt eine Person, die in einer Beamtenwohnung wohnt, und eine in einer Genossenschaftswohnung. Die Wartelisten sind lang und die Kriterien streng.


    Aber klar. Kommt alle nach München. Wir suchen eh jedes Jahr Lehrer.

    Da macht ihr dann das große Geld. Ihr lebt wie Krösus in finanzierten Wohnungen bei A14, quasi ohne was zu arbeiten. Yeah!

  • Einer Legende zufolge wurden in den 50er Jahren die Beamtengehälter mal dauerhaft um 7% gekürzt, um die Pensionszahlungen auszugleichen. Es gibt Kollegen, die der Meinung sind, ihnen würden diese 7% fürs laufende Gehalt zustehen.


    Fun fact: Einen Beleg für diese Maßnahme konnte mir noch niemand nennen.

    Beamte, Ihre Pension und ständige Einsparungen an Ihnen
    auf meinen leserbrief in der Schwabmünchener-Allgemeinen habe ich von einem Pensionär eine sehr gute Ausarbeitung erhalten, die ich der Öffentlichkeit nicht…
    www.myheimat.de

  • Also bitte Kathie, der TE hat doch wiederholt deutlich gemacht, dass andere Schularten als die Gymnasien gänzlich irrelevant sind für ihn, ebenso wie Fakten zur tatsächlichen Bewerberlage an verschiedenen Schularten bzw. Besoldungsfragen dort ihn gänzlich kalt lassen.

    Das ist der „ich ich ich“- Thread, kein Thread, in dem es um tatsächlich sachlichen Austausch gehen würde.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Was ich also kritisiere ist nicht, dass die Familen zu viel Geld bekommen, sondern dass im Verhältnis zur Ausgangsbasis A13 das Delta durch "Karriere" zu gering ist. Bei gleichzeitiger Vollversorgung, wenn man sich der Karriere verwehrt! Wie schon oft hier geschrieben, gehört man mit einem Netto von 6.000€ bzgl des Nettogehalts auch als Alleinverdiener locker zu den Top 10% Deutschlands (wenns reicht). Und das völlig ohne Karriere sondern einzig und allein durch Leistung im Privatleben. Das Vorrücken in diese Top-Gruppe hat mit dem Verhalten am Arbeitsplatz absolut GARNICHTS zu tun!

    Aber dieses ganze "System", dass z. B. meiner Meinung nach auch nicht wenige Lehrer ihren Beamtenstatus "ausnutzen" (wie auch immer) das war doch alles vorher "bekannt" und im übrigens auch etwas, was mich eigentlich immer davon abgehalten hatte, Lehrer(in) zu werden. Ich war der Meinung, dass "draußen", z. B. in der freien Wirtschaft die Korrelation zwischen Leistung und Bezahlung in der Regel gerechter sei. An unserer Schule gibt es sehr engagierte, weniger engagierte und leider auch inzwischen immer mehr Lehrer, die nur Dienst nach Vorschrift machen. Unglücklicherweise gehören zu letzter Gruppe auch Mitglieder der (erweiterten) Schulleitung: Das sind "Leute", die A 15 bekommen...und die definitiv für das Äquivalent in der freien Wirtschaft wesentlich mehr leisten müssten, bzw. bei Nichtleistung irgendwann nicht mehr da wären, wo sie heute sind. Aber so isses - das hatte ich vorher geahnt und es hat sich so bestätigt. Und mit wirklicher "Karriere" assoziiere ich einen CEO in einer großen FIrma oder die Managementriege darunter, das hat meiner Meinung nach mit dem Schulwesen dann gar nichts mehr zu tun. Aber darum ging und geht es mir ja auch gar nicht - ich wollte einen sinnvolleren Job, der mich insgesamt mehr ausfüllt als das, was ich vorher getan habe. Das habe ich geschafft - aber nun sind es andere "Kröten", die ich (und die eben auch du) schlucken muss. Aber so isses eben. Zum Ausstieg aus dem System würden mich aber nicht unfähige oder unprofessionell agierende KuK bringen oder KuK, die meiner Meinung nach objektiv zu viel verdienen, für das, was sie leisten, sondern eher, dass ich mich mit meinem individuellen Job im "System Schule" nicht mehr zurechtfinden kann. Deshalb z. B. nicht, weil individuelle Förderung der SuS immer mehr auf der Strecke bleiben muss, weil immer mehr aufwendige Zusatzarbeiten dazu kommen, die rein gar nichts mehr mit dem Unterrichten zu tun haben.

  • Gruß von jemand, der Bafög+ Studentenkeredit erhielt, was natürlich beides (Bafög zur Hälfte, Studienkredit mit Zinsen) zurückzahlen musste. Natürlich habe ich zusätzlich die ganze Zeit mindestens einen, tws. mehrere Jobs gehabt, weil selbst der Baföghöchstsatz vorne und hinten nicht ausreichte.

    Was möchtest du damit erreichen?


    Ich kann jetzt sagen, Gruß zurück, von jemandem dessen Eltern auf Unterhalt gepfiffen haben, mir nichtmal das komplette Kindergeld überwiesen haben, Bafög stand mir nicht zu. Jobs und irgendwann Studienkredit +Jobs haben mich durchs Studium gebracht.

    Und nein, ich hatte nicht die Muße meine sogenannten Eltern auf Unterhalt zu verklagen.


    Schön, wenn Eltern ihrer Pflicht nachkommen und es sich auch leisten können ihr Kind entsprechend zu unterstützen und dies sogar gerne tun. Es erleichtert vieles und vielleicht unterstützen irgendwann die Kinder ihre Eltern, wenn es notwendig ist (und dies muss ja nicht immer finanziell sein).


    Es schadet aber auch nicht, wenn man ein Teil seines Studiums selbst finanzieren muss.

  • Danke, so sehe ich das ebenfalls.


    An diejenigen, die hier meinen, 1000€ wäre zuviel für das Studierende Kind: Sagt ihr wirklich, hier hast Du 500/600/700, verdien Dir den Rest dazu? Obwohl damit lediglich die Wohnung und maximal das Essen bezahlt werden kann?

    Ich bin doch verpflichtet, mein Kind in der Ausbildung zu finanzieren. Wenn ich es nicht kann: klar, dann muss man andere Möglichkeiten suchen.


    Ich hab übrigens keine weiteren Kinder, weil ich genau das wollte: Mein Kind auskömmlich finanzieren, wenn es in der Ausbildung ist und ich wusste, dass ich mich doch dann irgendwann mal stark einschränken muss, wenn man das mit gleich mehreren machen muss. Dazu bin ich dann doch ein Stücken zu egoistisch.

  • Was möchtest du damit erreichen?

    Vielleicht einfach andere Sichtweisen aufzeigen? Mein Vater hat während meines Studiums meine Autoversicherung (ein 65er Käfer war mein Luxus) bezahlt und auch das ein oder andere Knöllchen, das er per Post bekam... Außerdem haben mir meine Eltern hin und wieder, eher selten, mal einen größeren Schein zugesteckt. Das war es dann auch. Das spärliche Bafög gab es größtenteils nur auf Kredit. Gejobbt habe ich während des Studiums fast immer, das musste sein, und ich war da nicht wählerisch.

    Schön, wenn Eltern ihrer Pflicht nachkommen und es sich auch leisten können

    Ja, das ist schön. Ich kenne aber auch Eltern, die ihrem Studentennachwuchs alle Problemchen aus dem Weg räumen und dabei ständig jammern und stöhnen, wiiiiie teuer das doch ist, und dass sie sich alles vom Munde absparen müssen...

  • Das ist dann die Entscheidung der Eltern, wenn man meint jedes kleine Problem für das Kind aus der Welt räumen zu müssen. Wie sehr es hilft ein eigenes Leben aufzubauen sei dahingestellt.


    Was mich immer sehr wundert, ist wenn gesagt wird ohne entsprechend hohen Elternunterhalt oder eben Bafög, wäre ein Studium grundsätzlich nicht möglich. Ist es halt schon, nur dauert es länger und man hat vermutlich am Ende auch eine Menge Schulden die man dann erstmal abbezahlen darf.


    Wer entsprechenden Unterhalt zahlen kann, super für die Kinder. Wenn es nicht möglich ist, muss man nach anderen Wegen schauen, die es aber eben auch gibt.

  • Das wird, glaube ich, häufig vergessen, dass diese Zuschläge ja auch wieder wegfallen, sobald das Kind die Schule/Ausbildung beendet hat, genauso wie das Kindergeld.

    Kinder bekommt man nicht, weil es sich pekuniär auszahlen würde. Kindergeld und Zuschläge fallen mit dem 25.Lebensjahr komplett weg. Seit diesem Moment, als es bei meinen Kindern soweit war, weiß ich, was Kinder im Kern sind: "Eine außergewöhnliche Belastung". Ohne Flax. Falls sich die Kinder ab dem 25.Lebensjahr noch in Ausbildung befinden, kann man die Kosten mit diesem Formular teilweise von der Steuer absetzen.


    Was ich jedoch auch weiß: Kinder sind eine außergewöhliche Bereicherung und Steigerung der Lebensqualität. Ohne Kinder wäre ich nie "auf den Hund gekommen", hätte vielleicht nie ein Haus gebaut und hätte nun - durch die nächste Generation - nicht so viel Freude und Spaß mit den Enkeln. Eine ehemalige Kollegin wollte nie Kinder und ist mit ihrem Lebenspartner durch die Welt und durch die Restaurants getigert. Als sie über 50 war, hat sich der "Lebensabschnittspartner" einer jüngeren Frau zugewandt und sie sitzt nun allein Zuhause und grantelt.


    Zu den Kosten, die Kinder im Studium verursachen muss ich sagen: 1000 € pro Monat? Kommt locker hin: Miete, Studiengebühren, Nahrung, Fachbücher und Fachzeitschriften, Fahrtkosten, Kulturprogramm, Studienabschnitte im Ausland, Urlaubskosten ... u.v.a.m.

    Ein Ehepaar, das ungewollt kinderlos blieb, reiste immer mit dem Michelinführer im Gepäck von Nobelhotel zu Nobelhotel, während ich mit meiner Familie in Jugendherbergen abgestiegen bin. Wer mehr Spaß an den Urlaubsreisen hatte, kann ich nur vermuten. :aufgepasst:

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Zu den Kosten, die Kinder im Studium verursachen muss ich sagen: 1000 € pro Monat? Kommt locker hin: Miete, Studiengebühren, Nahrung, Fachbücher und Fachzeitschriften, Fahrtkosten, Kulturprogramm, Studienabschnitte im Ausland, Urlaubskosten ... u.v.a.m.

    Das sind zugegebenermaßen einige Dinge, die sich nicht alle Kinder im Stidium leisten können. Beim Thema "Miete" kann es heißen: Du darfst zuhause wohnen bleiben, wenn du einen Unkostenbeitrag bezahlst, den du dir verdienen kannst, indem du neben dem Studium einen 540€-Job aufnimmst!

  • Öhm, hast du auch meinen Absatz davor gelesen?

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Das sind zugegebenermaßen einige Dinge, die sich nicht alle Kinder im Stidium leisten können. Beim Thema "Miete" kann es heißen: Du darfst zuhause wohnen bleiben, wenn du einen Unkostenbeitrag bezahlst, den du dir verdienen kannst, indem du neben dem Studium einen 540€-Job aufnimmst!

    Das kann man mit seinem Kind so ausmachen. Dieses kann aber genauso gut entscheiden, in eigener Wohnung/WG o.ä. zu wohnen und Unterhalt durch die Eltern zu beanspruchen. Dann sind wir im Regelfall wieder bei 930€/Monat.

  • Das sind zugegebenermaßen einige Dinge, die sich nicht alle Kinder im Stidium leisten können. Beim Thema "Miete" kann es heißen: Du darfst zuhause wohnen bleiben, wenn du einen Unkostenbeitrag bezahlst, den du dir verdienen kannst, indem du neben dem Studium einen 540€-Job aufnimmst!

    Um dann täglich 200 Kilometer one-way zu pendeln? Dafür, dass ich als Lehrer über der Verdienstgrenze liege, die meinen Kindern einen Bafög-Anspruch beschert hätte, können diese nix. Dafür, dass beide nun als Ärztin und Lehrerin ihren Beitrag zur Gesellschaft (nicht nur durch Steuern) leisten, durchaus.

    Hast du Kinder? Ich vermute: Nein.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Ich finde es toll, wenn Eltern ihrer Verantwortung nach kommen und ihren Kindern ein Studium ermöglichen, bei dem sie sich ohne Existenzsorgen auf das Studieren konzentrieren können. Eigentlich sollte das eine Selbstverständlichkeit sein, wenn man sich für Kinder entscheidet.


    Ich habe kein Bafög bekommen; dass meine Eltern gerade mitten in der Scheidung steckten und beide finanziell keinen sehr rosigen Status hatten, wurde bei der Berechnung nirgends berücksichtigt. Seine Eltern verklagt man aber natürlich auch nicht und lebt dann halt irgendwie mit dem, was sie einem in der Situation zukommen lassen können und wollen. Plus Job natürlich und am Ende auch plus Studienabschlussdarlehn. War okay und reichte aus, hätte aber bequemer sein können und vielleicht hätte man in entspannterer finanzieller Situation auch den Studiengangswechsel vorgenommen, dem man heute noch hin und wieder hinterherweint.


    Verstehe die Krik an sissy daher nicht.




    Ob man die Zuschläge angemessen findet, ist ein anderes Thema.


  • Wem (hier sind insbesondere die Kinderlosen angesprochen) geht es konkret durch die Einführung des erhöhten Familienzuschlags bzw. des Regionalzuschlags schlechter?

    Wem geht es dadurch besser?
    Aha, dann ist das also doch nur eine reine Neiddebatte.

    Naja, letztlich hat der Staat eine Summe X, die er für die Bezüge verwendet. Wenn er hohe Familienzuschläge wird er dauerhaft bei Gehaltserhöhungen zurückhaltender reagieren. Außerdem geht es um meine Besoldung für meine Arbeit. Es ist doch im meinem Interesse sich für eine Besoldung einzusetzen, die sich mehr an der Leistung und weniger an den Familienverhältnissen orientiert. Genauso wird der Kollege mit 3 Kindern sich für höhere Familienzuschläge einsetzen.

    Jede/r kann/darf Beamte/r werden. Wer das nicht will, weiß im Voraus, worauf er/sie sich einlässt. Das kann man auf Kinder übertragen. Und da es bei der Entscheidung fürs Kinderkriegen nicht um den Erhalt des Familienzuschlags geht, verliert auch niemand Geld, der keine Kinder bekommt oder bekommen kann. (Dass unerfüllter Kinderwunsch etwas ganz Schreckliches sein muss, kann ich mir vorstellen.)

    Also wenn ich an NRW denke, haben sich doch die Rahmenbedingungen grundlegend verändert. Das Problem ist doch auch, dass der Staat gerade eine unangemessene Besoldung über höhere Familienzuschläge möglichst preiswert ausgleichen möchte. Es übrigens wie erwähnt auch so, dass man als Single finanzielle Nachteile hat. Wo werden die ausgeglichen?


  • Der vollständige Rückzug ins Privatleben und maximal Dienst nach Vorschrift lohnt sich als Beamter (finanziell) mehr als Einsatz im Berufsleben!


    Wie seht Ihr das?

    Absolut. Der Stundenlohn war bei A13ern, die nix nebenbei machen und nach dem Klingeln aus dem Gebäude sausen, schon immer sehr hoch. Deutlich höher als der der meisten Schulleitungen.

    Die Frage ist halt, hat man noch andere Ideale als das Fortkommen der eigenen Kinder?

    Lebt man nur gemäß den Gesetzen der Evolution oder hat man Ideale, welche rein menschlich sind?

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