Grundlegend muss man hier in BW Berufsschulen und berufliche Gymnasien getrennt betrachten, da sie nicht unter einem Dach firmieren im Regelfall. An den beruflichen Gymnasien kann man bereits das Ref direkt machen nach dem Studium, dort wird natürlich im Hinblick auf das Abitur u.a. Französisch als mögliche zweite Fremdsprache benötigt. Man darf aber natürlich nicht vergessen, dass der Überschuss an Lehrkräften für gymnasiales Lehramt, die bereits am allgemeinbildenden Gymnasium nicht untergekommen sind auch dort auf die Stellen drängt. Komplett überlaufene Fächer im einen Bereich sind insofern an der Schwesternschulart kein absolutes Mangelfach. An den Berufsschulen selbst besteht ein deutlich höherer Lehrermangel auch in allgemeinbildenden Schulfächern, Französisch wird dort aber schlichtweg nicht benötigt im Regelfall.
CDL Habe ich auch schon drüber nachgedacht, möchte allerdings ganz gerne ans Gymnasium. Meine alternative Lösung, um meinen Listenplatz nach am besten nach sehr gutem 2. Staatsexamen noch weiter zu verbessern, ist es mich als Bundesprogrammlehrkraft zu bewerben und so an einer Deutschen Auslandsschule für eine begrenzte Zeit zu arbeiten. Das kann ich mir auch sehr gut vorstellen.
Selbst mit einem 2.Staatsexamen von 1,0 wirst du für Politik gar keine Chance auf eine Planstelle haben und für Französisch dürfte es selbst bei vollständiger örtlicher Flexibilität zumindest hier in BW angesichts deines Zweitfachs und der Note im 1.Staatsexamen nicht ausreichen. Selbst mit 1,0 in beiden Staatsexamina ist es bei deiner Fachkombi in BW extrem schwer eine der wenigen dafür ausgeschriebenen Planstellen zu ergattern. Sollten deine Chancen auf Einstellung in Hessen oder Thüringen besser stehen würde ich dir insofern empfehlen dort auch direkt das Ref zu machen, damit du das System kennst, dich darin profilieren kannst, SLen empfehlen kannst, etc.
Ich weiß nicht, inwiefern eine Tätigkeit als Bundesprogrammlehrkraft eine Einstellung in den Landesdienst später beeinflussen kann oder sollte. Letztlich ändert die Tätigkeit ja nichts an dem Grundproblem, dass es für deine Fächerkombination im gymnasialen Bereich aktuell nur einen äußerst geringen Bedarf gibt und für die wenigen Stellen zu viele Bewerber:innen mit Bestnoten in beiden Staatsexamina. Eine für den Landesschuldienst besonders relevante Zusatzqualifikation ergibt sich aus dieser Tätigkeit auch nicht, auch wenn das sicherlich immens spannende Erfahrungen sind, die sich positiv auf den eigenen Unterricht auswirken können.
Ich will nicht zu pessimistisch klingen, aber deine Fächerkombi und deine voraussichtliche Note im 1.Staatsexamen machen es doch eher unwahrscheinlich, dass du letztlich eine Planstelle am Gymnasium erhalten wirst. Setz dich insofern unbedingt sehr intensiv mit den Einstellungsoptionen aller für dich infrage kommenden Bundesländer auseinander für möglichst viele verschiedene Schularten und versuche deine Chancen realistisch einzuschätzen, sprich einen realistischen Plan B die Schulart betreffend zumindest in petto zu haben, wenn du ihn benötigen solltest.