Wieviele Französischklassen du mal erhalten wirst kann dir niemand prognostizieren, die Glaskugel dafür gibt es nicht, um Schülerwahlverhalten auf Jahrzehnte im Voraus zu bestimmen oder dir vorherzusagen, wo du einmal landen wirst. An meiner Ref-Schule hatte ich das gesamte Ref über exakt eine Klasse in Franz, weil es dort kaum Bedarf bei vielen Lehrkräften gab. Nach dem Ref hatte ich die Qual der Stellenwahl, weil auch in BW Franz Mangelfach ist und ich viele Schulen hatte, die mich mit Kusshand genommen hätten. An meiner neuen Schule macht Französisch jetzt 40% meiner Deputatsstunden aus, ich weiß von Kolleginnen, die an ihren Schulen maximal noch eine Kollegin in der Fachschaft haben und fast ausschließlich Französisch unterrichten. Insofern gibt es auf diese Frage keine allgemeingültige, zuverlässige Antwort. Du wirst sehe, wohin es dich verschlägt und wie sich dort die Anmeldezahlen für Französisch (nicht zuletzt auch dank deiner Arbeit) entwickeln werden.
Fachfremden Unterricht kann man zumindest in BW in der Sek.I nicht vollständig ausschließen (auch wenn einen niemand dazu verpflichten kann). Solltest du dich auf Stellen bewerben, in denen von einem "Klassenlehrerkonzept" geschrieben wird mit dem man arbeite, dann solltest du dich darauf einstellen Fächer (Plural!!!) fachfremd unterrichten zu müssen, weil das eben Teil dieses Konzepts ist. Auch das lässt sich aber nur teilweise durch kluge Bewerbungsverfahren ausschließen, denn wenn an deiner Schule die Hütte brennt in Erdkunde, weil drei Kolleginnen schwanger sind mit Geo, ein Kollege in Elternzeit ist, einer sich das Bein gebrochen hat, während Kollegin 6 und 7 sagen wir zur Promotion an die Hochschule abgestellt sind oder die einzigen sind mit Chemie/Physik, so dass auf deren Schultern der gesamte Unterricht in Chemie und Physik ruht, dann wirst du unter Umständen eben in den sauren Apfel beißen und dich in Geo (oder Ethik oder GK oder Wirtschaft oder Musik ...) einarbeiten müssen, wenn das der einzige Weg wäre, damit du am Ende auch noch auf deine Deputatsstunden ohne Teilabordnung kommen kannst. Zumindest in BW könnte man dich nicht zwingen fachfremd zu unterrichten, die Teilabordnung muss man dann aber ggf. bereit sein in Kauf zu nehmen (mit Fahrtzeiten, Konferenzpflichten, noch mehr Klassen, ...), wenn es wie geschrieben anders nicht möglich sein sollte die Deputatsstunden zu füllen. Ich weiß nicht, wie das in RLP genau geregelt ist (das kann dir aber deine Gewerkschaft sagen), weiß aber, dass es weise ist, sich bei "kleinen Nebenfächern" frühzeitig zu überlegen, was man fachfremd anbieten könnte, um eben proaktiv die Fächer einzugrenzen und sich zielgerichtet einarbeiten zu können. Ich biete ein Mangelfach fachfremd an, in dem ich allerdings einen Großteil der Studieninhalte, wie auch der Fachdidaktik durch andere Fächer abdecken kann. Ein anderes Mangelfach habe ich abgelehnt anzubieten, weil ich das nicht in entsprechender fachlicher Qualität gewährleisten könnte.