Beiträge von Palim

    Um Wissenschaftspropädeutik in der Oberstufe leisten zu können, sollte man schon ein wenig fachwissenschaftlich studiert haben.

    Warum?

    Das, was du aus der Oberstufe kennst, reicht doch für die Lehrkraft allemal. Sie will ja selbst keine Wissenschaft oder Forschung betreiben und ihre Schüler bis zum Abi auch nicht.

    Und wer es nicht packt, der kann’s einfach nicht.

    Das ist doch keine Schande. Viele Menschen können es nicht.

    Ich bin übelst entsetzt von den Einstellungen mancher hier, die sich gerne weit aus dem Fenster hängen, wer alles was nicht leisten könnte und wozu nicht in der Lage sei.

    Und tatsächlich halte ich genau diese Personen nicht geeinget dafür, Vorgaben für die Ausbildung anderer zu überdenken, die so gar nicht in dieses Lehrerbild passen wollen und sollten.

    Unsere Referendarin hatte Beebots ausgeliehen,

    dabei war eine Stadt, ein Freizeitpark, ein Bauernhof und eine Geometrie-Matte, alles aus dickem Plastik (so wie Mathe-Materialien z.B. 100er-Tafeln haben wir aus ähmlichem Material zum Aufhängen).

    Die Raster sind in grau gehalten, aber die Ersties hatten das trotzdem sofort raus - hätte ich anders eingeschätzt.

    Es gab noch durchsichtiges Plastik mit Taschen, das habe ich mir nihct genauer angesehen.

    Vorstellbar ist, dass man auch selbst auf Pappe etwas aufzeichnet.

    Ob man Pappkarten-Quadrate (2x2-RAster oder 3x3) nutzen könnte, um selbst etwas zu erstellen, das man immer wieder neu zusammensetzen kann, weiß ich nicht.

    Wir haben selbst 2 Sets Matata, es braucht schon klare Aufgaben, damit die Kinder sich wirklich damit beschäftigen.

    Der Aufforderungscharakter ist hoch, aber es kann auch in Spielerei enden.

    Ich überlege noch, ob ich die Beebots oder das Matata umittelbarer finde und welches System eher dazu führt, dass sie über Programmierungen nachdenken.

    Die Rechnungen hinsichtlich Klassenleitungen und Protokollen etc. geht auch nur auf, solange das Kollegium voll besetzt ist.

    Hat man eine Versorung unter 90% und bekommt zudem Abordnungen oder Studierende oder irgendwen als Vertretung, werden die Aufgaben noch einmal neu verschoben ... und in der Regel auf die Stammlehrkräfte, die dann Klassenleitungen, Protokolle, Fachleitungen, FöS-Gutachten uvm. erledigen sollen.

    Letztlich steht und fällt alles mit einer starken Schulleitung,

    ... die auch einfach mal Grenzen setzt und sagt: Mit einer geringen Versorgung kann man keine 100% erwarten - auch nicht bei außerunterrichtlichen Tätigkeiten.

    Putin gilt als jemand, der abwartet und zuschaut, wie sich untere Ränge gegenseitig ausspielen und ausschalten.

    Da frage ich mich, wie viel der derzeitigen Situation forciert wurde.

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    Mittagessen

    Wobei ich nicht denke, dass dies persönliche Gründe hat, sondern systembedingt ist (Beamtentum, Frustration durch starre Regelungen, Hilflosigkeit bei Problemen).

    Warum sollte es daran liegen, wenn es an anderen Schulen anders ist?

    Als ich vor zig Jahren anfing, hatte ich auch den Eindruck, dass es so ist. Inzwischen ist es anders, weil wir Stück für Stück daran gearbeitet haben, um es aufzubrechen und zu ändern. Dann war es irgendwann so:

    An meiner BBS (Schule) sind die allermeisten KuK durchaus teamfähig und wir arbeiten viel und gut in Teams zusammen, helfen sich gegenseitig, bereiten zusammen Unterrichtseinheiten und Klausuren vor usw.

    Jetzt kommen junge Kolleg:innen dazu, die wie selbstverständlich so arbeiten.

    Das kommt sicherlich auch auf die Schulform und auf das Kollegium an.

    An einem kleinen System weiß jede von jeder sehr genau um die Begabungen und die Belastungen.

    Man läuft sich ständig über den Weg, verbringt die kurzen Pausen, so es geht, miteinander, und ist ständig im Austausch über Inhalte und Schüler:innen.

    Es ist schwierig, Kolleg:innen, die nicht immer da sein können, in allem gut zu informieren, weil so vieles Zwischendurch geregelt wird.

    Unter Lehrkräftemangel wäre es gar nicht anders gegangen, als dass alle gemeinsam irgendwie unterstützen, einspringen, helfen.

    Fällt jemand aus, kann jeder mit abschätzen, wer oder wie es aufgefangen werden kann.

    Auch wartet man an kleinen Systemen nicht auf irgendwelche Anweisungen, es wird eher offen diskutiert, angeboten oder gleich gesprungen und für längere Sicht gemeinsam geregelt.

    Genau das ist es aber auch, was in einem schlecht aufgestellten System dazu führt, dass viele Lehrkräfte weit mehr arbeiten, als sie müssten.

    Da stehen nach unendlich vielen Aufgaben, die seit 20 Jahren dazu kommen, und bei Lehrkräften, die sich aus Selbstschutz besser abgrenzen ... die Zeichen auf Abweisung zusätzlicher Aufgaben, wozu dann auch das Einarbeiten vieler Abordnungen, Vertretungen, Quereinsteiger:innen gehört, was nicht entlastet wird. Nach 10 Jahren Mangel kann ich die Namen der zahlreichen, auch kurzfristigen Vertretungen nicht mehr alle benennen, und bin erstaunt, dass es auch mal ein Jahr anders laufen kann.

    Seit 10 Jahren habe ich immer mehrere Kolleginnen im Klassenteam, in der Parallelklasse oder in einem oder mehreren Fachgruppen, die in irgendeiner Weise Unterstützung benötigen, weil sie Praktikantinnen, Referendarinnen, Abordnungen, Vertretungen, Studierende für Programm X oder Y oder pädagogische Mitarbeiterinnen sind. Es sind so viele über einen so langen Zeitraum, weil die wenigsten bleiben konnten, weil es keine Stellen gab oder weil es gar nicht um Stellen ging, sondern alles kurzfristige Maßnahmen waren.

    Systembedingt finde ich, dass man mit dem Mangel selbst sehen soll, wie es irgendwie läuft, dass sehr viele Maßnahmen auf kurzfristig angelegt sind, sodass man immer wieder Mitarbeitende mit kleinen befritsteten Verträgen hat, dass Arbeitszeit nicht erhoben wird. Vermutlich werden immer mehr Lehrkräfte die Reißleine ziehen, haben unter Corona gesehen, dass es auch mit minimalem Aufwand an Konferenzen und Treffen gehen kann und grenzen sich weiter ab.

    In NDS gibt es eine Regelung, dass es 12 Kinder einer Konfession an der Schule braucht, bis es dann zur Einrichtung eines entsprechenden Angebotes an der Schule kommen kann.

    Wir kriegen es hin Schüler auf einsamen Inseln zu beschulen, Kinder von umherziehenden Zirkusmenschen und von Schiffern. Da wird es auch möglich sein, Schülern mit einer nicht ganz so weit verbreiteten Religionsangehörigkeit zu beschulen. Religion ist mit wenigen Ausnahmen in ganz Deutschland ordentliches Lehrfach, das geht in beide Richtungen.

    Das ist ein sinnvoller Ansatz. Ich erinnere mich, dass es hier früher schon solchen konfessionellen RU gegeben hat, die SuS wurden am Nachmittag per Bus eingesammelt und die Note übermittelt. Aber ich glaube, das Angebot gibt es nicht mehr.

    Die SuS damals haben bei uns trotzdem am RU in der Schule teilgenommen.

    Wie regeln es andere Schulen mit der Aufsichtspflicht, wenn SuS nicht am RU teilnehmen?

    Wenn ich aus dem Fenster schaue sehe ...

    ... sehe ich in Nordwestdeutschland auch so gut wie keine konfessionsgebundenen Schulen und sehr wenige Privatschulen. Es wäre strittig, was unter "Nordwestdeutschland" zu verstehen ist.

    Diese Schulen sind alle in privater Trägerschaft, wer seine Kinder dort hinschicken will, zahlt.

    Ja, das ist so. Aber hier gibt es regional kaum die Möglichkeit. Einige Eltern schicken ihre Kinder aber stundenlang per Bus über Land.

    Gerade das, was hier einige im Forum bemängeln, dass man eine christlich geprägte Schule hat, deren Lehre als übergriffig empfunden wird, wählen hier diejenigen freiwillig, die sich vom Besuch einer Privatschule ein Privileg erhoffen, und bezahlen dafür.

    Weniger als wenig.

    Zunehmend mehr Schüler:innen haben den Anspruch, dass du als Privatlehrperson auf alle ihre Wünsche eingehst, sie 1:1 coachst und ihnen alles Schwierige abnimmst.

    Meine Erfahrung ist, dass man ihnen erklären und zeigen muss, dass es in der Schule anders ist und was man von ihnen erwartet. Man muss sich dann Zeit nehmen, die Missverständnisse auszuräumen und die Arbeitsweisen zu trainieren (Hefte und Schultasche organisieren, Anstrengungsbereitschaft erhöhen).

    Stell dich darauf ein, dass von den Familien kaum oder keine Unterstützung kommt und freu dich, wenn es bei wenigen oder mehreren anders ist.

    . Ein Grund dafür ist indes, dass das staatliche Schulwesen weitestgehend frei von Indoktrination ist, und vor allem konfessionsgebundene Schulen keine wesentliche Rolle in der Bildungslandschaft spielen.

    Wenn ich mir bei Wikipedia ansehe, wie es in der Schweiz geregelt ist, mag es zu BY ein großer Unterschied sein, zu meiner Region kann ich ihn nicht erkennen.

    Aber da steht auch, dass man sich bei einer Abmeldung in der Schweiz in ein Gespräch begeben muss und es bei Pfarramt melden soll. Dazu ist der Unterricht zwingend, wenn man zur Konfirmation oder Firmung will. So ganz unabhängig scheint es ja dann doch nicht zu sein.

    In D reicht es, bei der Anmeldung das Kreuz bei „keine Teilnahme“ zu setzen.

    Vor der Konfirmation oder Firmung gibt es Unterricht seitens der Kirche in den Räumen der Kirche durch Menschen der Kirche, das ist vom Reli-Unterricht vollkommen unabhängig.

    Vielleicht liegt es an der Ausprägung in den Regionen. Hier ist die Schulgemeinde bzw. der Einzugsbereich nicht gleich mit dem Kirchenkreis, zudem gibt es mindestens 3 christliche Konfessionen, aus denen man wählen kann, katholisch, lutherisch oder reformiert als Landeskirchen neben zahlreichen anderen Gemeinden alt-katholisch, alt-reformiert, mennonitisch, babtistisch, methodistisch, die sich in Arbeitskreisen und gemeinsamen Aktionen treffen.

    Äh, sorry, nein, Evolution ist kein Hirnpfurz. Nur Darwin ist nicht mehr ganz das, wie man sich das heutzutage so vorstellt. Mendel ist auch nicht mehr so ganz das, was man sich heutzutage unter Genetik vorstellt. "Verschiedene Theorien" leben in den Naturwissenschaften nicht gleichwertig nebeneinander her. Es gibt Ideen, die ich auch im Unterricht - wenn ich sie überhaupt erwähne -ganz klar als kompletten Bullshit deklariere und es gibt Ideen, die innerhalb gewisser Randbedingungen vernünftige Erklärungsansätze liefern, die ich aber gleichermassen ganz klar als eigentlich überholt deklariere. Der Klassiker in der Chemie ist hier das Bohrsche Atommodell.

    Mit diesen Widersprüchen kannst du also leben. Du kannst erklären, warum ein Text von Darwin keine ewige Gültigkeit hat und relativierst seine Erkenntnisse, kannst aber erläutern, welcher Anteil in seiner Zeit richtig war und wichtige Anstöße gegeben hat.

    Du verstehst aber nicht, warum ein 2500 Jahre alter Text, der nicht einmal den Anspruch einer wissenschaftlichen Abhandlung hat, nicht die heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse liefert?

    Was ist das für ein Quark wenn man ständig irgendwas sagt, was man eigentlich gar nicht so meint? Bzw wofür man irgendeine Art von Geheimsprache verstehen muss um sich erstmal zurecht zu interpretieren, was möglicherweise gemeint sein könnte?

    Ja, darum geht es auch. Neben Naturwissenschaften gibt es tatsächlich auch noch andere Gedanken in der Welt und nirgendwo ist festgeschrieben, dass man die Welt allein naturwissenschaftlich betrachten darf und sich allein eines naturwissenschaftlichen Registers bedienen darf.

    Da ist es gut, wenn Sprache und Kommunikation einen Anteil an Schule haben, und offenbar auch nötig, dass u.a. religiöse Texte aufgegriffen werden, um genau diese Unterschiede zu erläutern und den Inhalt des Textes verständlicher werden zu lassen.

    Gleichzeitig braucht es in den Naturwissenschaften auch einen Anteil an Sprache und Kommunikation, von dem du selbst schon häufiger geschrieben hast, wie wichtig er dir ist.

    Ich weiss es nicht? Wieso wird die Frage denn im Lehrplan explizit aufgeworfen?

    Hatte ich oben schon beantwortet, das Thema eignet sich besonders gut, sich exemplarisch mit scheinbaren und tatsächlichen Widersprüchen auseinanderzusetzen.

    Und ja, ich kenne und kannte auch Menschen, die daran glauben, kann das aber religiös einordnen. Zum Einfluss Evangelikaler hatte ich auch schon etwas geschrieben.

    Warum beschäftigt man sich in Religion mit dem Thema „Schöpfung“?

    Warum beschäftigt man sich in Biologie mit dem Thema „Evolution“?

    Wir kauen aber wirklich nicht jeden Hirnpfurz mal durch, der in den letzten paar Jahrhunderten so entstanden ist, ich halte mich dann schon mehrheitlich an das, was dem aktuellen Kenntnisstand entspricht.

    Dann gehört wohl „Evolution“ zu den Hirnpfürzen (deine Wortwahl), die man in Biologie beachten muss, in den Curricula deutscher Bundesländer sind verschiedene Theorien angegeben. Auch hier wird es ein Beispiel für historische Entwicklung und Widersprüchen und der Auseinandersetzung damit sein. Dazu gehört in Deutschland die Auseinandersetzung mit ethischen und religiösen Aspekten im Biologieunterricht.

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