Beiträge von Palim

    Ich finde das alles richtig, sehe das als Aufgabe von Schule, Kollegium und Schulleitung und weiß, wie wichtig es ist.



    Aber auch das hat dort Grenzen, wo die Personaldecke so dünn ist, dass der Kernunterricht nicht abgedeckt werden kann und eine Menge Unterricht über Vertretungspersonal oder Quereinsteiger erteilt werden muss.

    DAS geht alles auch auf Kosten anderer KollegInnen.



    (...) den Kollegen immer wieder sagen, dass Fehlverhalten besprochen werden darf und soll,
    (...)


    Quereinsteiger Erziehungsmassnahmen an die Hand geben,
    (...)

    DAS erfordert gemeinsame pädagogische Arbeit, die Zeit braucht.


    Und genau an der Stelle macht sich dann doppelt bemerkbar, wenn wenig Personal in den Schulen ist.
    Dass dies gerade Schulen mit schwierigem Schülerklientel treffen kann, muss ich nicht erklären, verschärft sich dann aber gegenseitig.
    Da braucht es zusätzlichliches Personal und zwar nicht, wie in Mikaels Beitrag, auf Kosten der anderen, sondern zusätzlich und zu Gunsten der Lehrkräfte, die sich dieser schwierigen Aufgabe annehmen.
    Und auch nicht, um über Jahre Konzepte zu schreiben, sondern um ein Team zu haben, dass akut mit vereinten Kräften die Probleme anpackt und gemeinsam interveniert, sodass zunächst die Lehrkräfte nicht mehr allein stehen. DANACH kann man dann Konzepte überlegen und grundlegende Konsequenzen etc. aufstellen und implementieren.


    Da es vielerorts schon schlimm ist, bräuchte es mMn auch eine Möglichkeit für Lehrkräfte,
    - Hilfe zu beantragen, die von außerhalb kommt
    - eine Rechtsberatung zu erhalten
    - eine Supervision zu erhalten
    - ein Coaching zu erhalten


    Viel zu oft bleibt der Schwarze Peter bei der Schule selbst und allein.
    Wenn das Land vernünftige Arbeit in Schulen erwartet, muss es den Kollegien auch entsprechende Mittel zur Verfügung stellen. Das bezieht sich auf Personal wie auch auf Rückendeckung bei derartigen Fällen.

    Bei einer gängigen Kombination gehe ich jetzt aber mal nicht von Fachlehrermangel aus.

    Wenn Stellen an der Grundschule mit Deutsch-beliebig oder Mathe-beliebig ausgeschrieben werden, wobei Deutsch oder Mathe ein verpflichtendes FAch im Studium sind, und diese Stellen nicht besetzt werden, ist der Lehrermangel so groß, dass auch in gängigen Fächern nicht ausreichend Lehrkräfte vorhanden sind.


    Hinzu kommt, dass man sich auf solche Überlegungen, dass die Ganztagsstunden als willkommene Entlastung zu sehen sind, nicht verlassen kann.
    Ist der Lehrkräftemangel so extrem, könnte die Ganztagsbetreuung (ist das gemeint?) auch von anderen Kräften übernommen werden, um Lehrerstunden für den Unterricht zu erhalten. Gleiches könnte in der aktuellen Mangelsituation für vieles andere, das momentan von Lehrkräften mit Entlastungsstunden übernommen wird.
    Überlegt sich das BL, dass es die Lehrkräfte im Unterricht braucht, kann es andere (günstigere) Kräfte für diese Aufgaben einsetzen und die Lehrer in den Unterricht setzen.


    Auf solchen Überlegungen kann man doch nicht sein Lehramt aufbauen.
    Genau das führt dann dazu, dass jeder, der neu kommt, meint, Schule sei ein Wunschkonzert und man könne sich die Rosinen herauspicken.
    Wie du sagst: Die SL entscheidet. Sie muss überlegen, ob sie in der Mangelsituation dem neuen Kollegen gegenüber Zugeständnisse macht und Rosinen verteilt. Dies geht aber zu Lasten der anderen Kollegen.


    Jeder schützt mit diesen Wünschen sich selbst, das ist mir klar.
    Der Mangel im Schulsystem und die extreme Belastung schüren solche Wünsche und Ansprüche.
    Sinnvoller, als den Schwarzen Peter im Kollegium herumzureichen, wäre eine gemeinsame Aktion über alle Schulformen hinweg, die Entlastungen vehement einfordert.

    Dass es dort nur aushält, wer sich durchsetzen kann oder es zu lernen bereit ist, bedeutet nicht, dass jemand, der das nicht kann, allein gelassen werden darf. Der Schulleiter hat die Verantwortung und muss reagieren.

    Ja.
    Aber woher soll die SL Stunden nehmen, einen zusätzlichen Lehrer in die Klasse zu schicken, wenn die Schule ohnehin schon nicht ausreichend mit Lehrerstunden versorgt ist und es zudem keinerlei zusätzliche Stunden für die Einarbeitung von Seiteneinsteigern gibt?


    Hospitationen werden immer wieder als gutes Instrument genannt, allerdings hat keine Schule Stunden übrig, um Hospitationen ermöglichen zu können.


    Welche anderen Möglichkeiten hätte die SL denn, eine Lehrkraft zu unterstützen?
    Es beläuft sich zumeist auf Beratung oder Zusammenarbeit mit KollegInnen außerhalb des Unterrichts.

    ... Was wäre denn die Alternative?


    Ist die Frage ernst gemeint? Wieso sollte irgendjemand so arbeiten wollen? Wieso lässt man sowas mit sich machen?

    Meine Frage nach der Alternative war eher in Bezug auf die Schüler gedacht.

    Nun können sich aber leider nicht hunderte von Kollegien auflösen, die an Schulen arbeiten, wo oben aufgeführte Dinge Alltag sind.

    ... und es wird nicht besser dadurch, dass SuS, die derart agieren, keinen Unterricht erhalten.

    Neue Schulleitung, Schule umbenennen, Lehrerzuweisung verdoppeln, massenhaft Psychlogen und Sozialarbeiter einstellen, zusätzlich 20 Millionen Euro in die Schule investieren für Wellness-Zonen u.ä., damit sich die Schüler nicht so gestresst fühlen.

    Der Beitrag von Mikael ist provozierend, klar,
    aber man fragt sich doch, wann die Öffentlichkeit zur Kenntnis nimmt, dass es in vielen Schulen Probleme gibt, die den Unterricht stark beeinflussen,
    WEIL die Aufgaben und die Verantwortung, die in Schulen abgeladen werden, nicht zu stemmen sind.
    Dabei muss es gar nicht derartig eskalieren, wie in dem Video zu sehen ist,
    es geht auch um schlechte Gebäude, fehlende Räume, fehlende Ausstattung, fehlende Betreuung, fehlende Förderung, fehlende Sozialarbeiter, fehlende Lehrkräfte.


    Durch die immer schlechteren Bedingungen gibt es noch weniger neue Lehrkräfte und die Situation verschärft sich durch den noch höheren Lehrermangel, weniger ausgebildetes Personal für Vertretungen, ständigen Wechsel, ständige Notsituation, die aufzufangen ist...


    Die Schuld bei einem Lehrer oder einem Seiteneinsteiger zu suchen, ist natürlich erheblich einfacher und günstiger, als einzugestehen, dass das Bildungssystem extrem unterfinanziert ist.

    Reden wir jetzt von staatlichen oder von privaten Schulen in denen Kreationsimus gelehrt werden würde Palim? Und reden wird von "lehren" oder davon, dass angesprochen und kritisch reflektiert und eingeodrnet wird, dass es das gibt?

    Es ist eine private Schule, die Gläubige dieser Ausrichtung anspricht und anzieht.


    Evolution ist dann eine abgedrehte Theorie, die kritisch hinterfragt wird, und neben Kreationismus gestellt wird.
    Auch für letzteres gibt es prominente Wissenschaftler, die sich dazu äußern und den Kreationismus begründen können.

    Ich hoffe, es sind jetzt alle von @Krabappel aufgewühlten Missverständnisse beseitigt...

    Du startest mit einem reichlich verworrenen Beitrag mit vielem Hin und Her, deinen Gedanken, die aller Anschein nach wenig strukturiert sind, die viele Eventualitäten und Unsicherheiten und Überlegungen aufgreifen, um deine Situation zu beschreiben.
    Das ist ok.
    Wenn darüber ein chaotisches Bild erzeugt wird, ist es doch aber nicht weiter verwunderlich.


    Nachfragen sind gestattet und man überlegt, wie die Situation ist und wie sie zu Stande kommt.
    Meine Überlegungen gleichen denen von Krabappel, CDL hat ähnliches geschrieben. Es geht also mehreren so, dass sie versuchen, die Situation genauer einzuschätzen, um dir einen Rat zu geben.
    Da hat CDL erheblich weiter ausgeholt, um zu erläutern, welche Gedanken das gegebene, unvollstständige Bild erzeugt: langes Studium, den Bachelor noch nicht abgeschlossen, Überlegungen, komplett zu wechseln etc.


    Ich frage mich inzwischen, welche Antwort du denn hören willst, wenn du dich bei einigen Antworten nicht richtig wahrgenommen fühlst, bei anderen aber dann doch.


    1. Frage aus deinem Eingangsbeitrag:

    Ich bin gerade ziemlich unsicher, ob Lehramt der richtige Weg war/ist.


    Welche Alternativen siehst du denn danach?
    Kannst du dir vorstellen, in einen anderen Beruf zu wechseln? Welche Optionen hast du?


    Warst du deshalb bei einer Studien- oder Berufsberatung?

    Oder: Was kannst du? Was möchtest du? Was suchst du?



    Die Qualifikationserweiterung DAZ/DAF würde ich nur machen, wenn du sie "quasi ohne Arbeit" mitnehmen kannst.
    DAF/DAZ-Stellen sind im Vergleich zu einer regulären Lehrerstelle sehr schlecht bezahlt, sodass sich meiner Meinung nach eine größe Zusatzinvestition dafür nicht lohnt, wenn du eh bereits Germanistik studiert hast.
    Vermutlicher ist es sogar lohnender, an einer Schule eine Vertretungsstelle in Teilzeit anzunehmen, als auf eine DAZ/DAF-Stelle von BAMF/VHS zu setzen. Der ganz große DAZ-Bedarf scheint mir auch etwas zurück zu gehen.

    Ja, das ist lohnender (im Sinne von "höhrerer Lohn" am Monatsende), aber auch mit erheblich mehr zusätzlichen Aufgaben verbunden, da dort erwartet wird, dass man eine Lehrkraft ersetzt, mit allen Aufgaben hinsichtlich Konferenzen, Konzepten, Aufsichten, Zeugnissen etc.
    Der ganz große DaZ-Bedarf geht etwas zurück, die Kurse sind stärker am Beruflichem orientiert.
    DaZ-Stellen bleiben zumeist Honorarstellen. Dabei gehen zwar 35€ pro Stunde durch die Medien, das ist aber nicht generell der Regelsatz für alle Kurse. Es gibt genug Möglichkeiten, dieses Geld nicht pro Stunde zahlen zu müssen. Zudem steckt man das Geld nicht in die Tasche, sondern muss davon die Absicherung selbst bezahlen.
    Man kann so arbeiten, aber man muss das mögen, damit rechnen, dass man im Sommer 3 Monate ohne Gehalt bleibt, sich von Kurs zu Kurs hangelt, andere die Kurse bekommen, die ggf. gar nicht auf das Geld als Lebensunterhalt angewiesen sind ...


    Wenn es nur darum geht, die Korrekturlast zu senken, dann kannst du gucken, ob du nicht AG-Stunden, Ganztagsstunden oder entlastete Zusatzaufgaben bekommen kannst.


    Das ist ein Tipp, den ich NIE unterschreiben und NIE äußern würde.
    Ja, wir brauchen Lehrkräfte. WIR an UNSERER Schule wirklich dringend.
    Aber wir brauchen Klassenlehrkräfte, die Fächer übernehmen, Fachleitungen, Konzeptarbeit, Zusatzaufgaben ... damit wir diese endlich auf mehr Schultern verteilen können und von der anstrengenden in jeder Stunde notwenigen Vertretung abkommen.
    Dafür bewerben sich als Vertretunglehrkräfte und auf unbefristete Stellen oder als Versetzung Menschen, die sagen: Ich möchte täglich zur 3. Std. kommen und nach der 4. gehen, dabei Geld für 28 Stunden verdienen, nur meine studierten Fächer unterrichten, keine Klassenleitung machen und hätte gerne eine AG in diesem oder jenem, weil das so schön ist.
    Das funktioniert aber nicht, weil man darüber eine Schule nicht laufen lassen kann.
    Jeder dieser Wünsche mag für einen persönlich gut sein, aber immer läuft die Umsetzung zum Nachteil eines anderen.
    Habe ich keine Klassenleitung, hat dafür die Kollegin 2 Klassenleitungen. Habe ich keine Fachleitung, hat dafür die Kollegin das 3. oder 4. Fach.
    Das mag in großen Systemen nicht so extrem sein, aber auch da wird es genug Aufgaben geben und man kann sich nicht immer die einfache, kleine Klasse, den Kurs ohne Korrekturen, die Wunsch-AG zur Wunsch-Zeit wählen.
    Zusatzaufgaben werden nicht an allen Schulen entlastet und vor allem sind auch diese in der Regel ARBEIT und nicht Freizeit oder Vergnügen. Zumeist deckt die Entlastungsstunde den Aufwand nicht ab, selbst wenn man dagegen stellt, dass eine Unterrichtsstunde auch Vor- und Nachbereitung braucht.


    Dass ich zwei ungewollte Fächer mit extrem hohem Korrekturaufwand habe, ist mir bewusst. Und genau das schreckt mich eigentlich noch weiter ab. Wenn ich Kommilitonen sehe, die Sport und Mathe als Fach haben und die später erstens garantiert keine Einstellungsprobleme haben und zweitens zudem auch nur wenig Korrekturaufwand, bin ich immer ein wenig neidisch.

    Neidisch? Worauf? Auf das Organisieren, Vorbereiten und Durchführen der Sport-Events und Wettbewerbe, das Aufräumen der Turnhalle, den Unterricht in der Schwimmhalle, die verpflichtenden zusätzlichen Fortbildungen... oder auf das Organisieren, Vorbereiten und Durchführen von Konzerten, von Zusatzproben und Orchester-WE? Das ist auch zeitintensiv und nicht immer nur Spaß.
    Wenn du daran mehr Freude hättest, als am Vermitteln von D und E, wäre ggf. das Fach Musik doch sinnvoll und kann, wie manche inzwischen erläutert haben, später unterrichtet werden.


    Die Vorstellung, dass ich Lehramt mit diesen momentanen Fächern ein Leben lang machen müsste, kann ich mir manchmal irgendwie vorstellen, manchmal aber eher weniger, vor allem mit Hinsicht auf den großen Zeitaufwand, den die Fächer mitbringen.

    Die Vorstellung, dass jemand im Studium schon keine Lust auf den eigentlichen Beruf hat, finde ich erschreckend - für diese Person, für die SuS, für die KollegInnen.
    Offenbar hat das Praktikum bei dir keine Begeisterung entfacht.


    Und wenn du jetzt schon Sorge um den großen Zeitumfang hast, dann sieh dir bitte aktuelle Arbeitszeitstudien zum Lehramt an: an egal welcher Schulform mit egal welchen Fächern hast du gerne 50-60 Stunden Arbeit in der Woche, durchgängig oder mit Spitzenzeiten, Aufgaben in den Ferien und auch am WE nicht generell "frei". Dies liegt nicht unbedingt an den Klassenarbeits-Korrekturen, sondern auch an unzähligen anderen Aufgaben, die zu erledigen sind.


    Allerdings kann ich keinen anderen Beruf vorschlagen, in dem man eine geregelte 20-Std.-Woche mit hohem Gehalt sowie mehrmonatigen Urlaubszeiten hat und die Arbeit liegen bleiben darf, wenn man gerade lieber das Hobby pflegen möchte.


    Wenn du nun einwendest, dass das alles nur Behauptungen und Missverständnisse seien und dir durchaus die Arbeitsbelastung im Lehramt bewusst ist, die du gerne auf dich nimmst, weil die Freude an der Aufgabe überwiegt, dann hast du dir damit selbst deine Antwort gegeben: Zieh es durch und geh in die Schule! Überall werden Lehrkräfte gesucht, bist du flexibel, bekommst du in jedem Fall eine Stelle.


    Wenn du feststellst, dass dich das alles abschreckt, dann zieh es auch durch - gemeint ist dann der Master - und nutze die Zwischenzeit, dich professionell beraten zu lassen und Alternativen zu finden und die dortigen Bedingungen zu ergründen. Dann wird der Master der Grundstock für eine andere Tätigkeit sein, was auch immer es dann wird.

    In den USA gibt's dann ganz Tolerante, die sagen, dass an Schulen Kreationismus UND Evolution lehren sollten, damit die Schüler selbst entscheiden können.

    Daran habe ich auch gedacht...


    ... und ich weiß, dass es in Deutschland auch Schulen gibt, in denen es so gehandhabt wird.
    Evolution muss gelehrt werden, da es im Lehrplant steht, Krationismus wird daneben gestellt, weil es nicht allein stehen darf.

    Den Bachelor solltest du zunächst abschließen. Welche Alternativen siehst du denn danach?
    Kannst du dir vorstellen, in einen anderen Beruf zu wechseln? Welche Optionen hast du?


    Warst du deshalb bei einer Studien- oder Berufsberatung?


    Wenn du dein Fach gewechselt hast, müsste es doch Studienleistungen geben, die du zuvor schon erbracht und die du dir anerkennen lassen könntest, oder nicht?


    Was bedeutet es, wenn du ein Praktikum gemacht hast? Hast du nur hospitiert oder auch unterrichtet? Wie viel Einblick hattest du?


    Zweifel gibt es häufig, vermutlich haben viele damit früher oder später im Studium zu kämpfen. Es ist ja auch sinnvoll, sich und seine Entscheidung zu hinterfragen. Letztlich ist es aber immer eine individuelle Entscheidung, ob man weitermachen kann und will.


    Angesichts deines Beitrages frage ich mich, ob es wirklich um das Für und Wider des Lehrerberufes geht oder ob du angesichts des bevorstehenden Bachelors jetzt schon kalte Füße bekommst, weil eine Anstellung dich irgendwann in ein -festes- Arbeitsverhältnis bringt und du dich dadurch eingezwängt fühlst.

    Aber wenn man es bei denen macht, dann müsste man das auch logischerweise bei vielen anderen Dingen so sehen... Z.B. Fachleitern. Und da haben ja weiter oben viele angemerkt, dass die aber an einer anderen Schule arbeiten und daher entlastet werden müssten. Und dann handelt man sich schnell Wiedersprüche ein. Was so schön logisch anfang, endet in einem Widerspruch. Das meine ich mit Graubereich.

    Ich verstehe unter „Fachleiter“ offenbar etwas anderes, 16 BL und ständige Umbenennung der eigentlich gleichen Dinge machen den Austausch über Ländergrenzen hinweg nicht einfacher.
    Aber im Grunde sind wir uns einig.


    Es gibt im Bereich Schule Aufgaben, die anderweitig Entlastungen erfahren.
    Besondere Berücksichtigung für den Aufsichtsplan kann es nur geben, wenn viele KollegInnen zu Verfügung stehen und man die stets unzähligen Aufgaben auf viele Schultern verteilen kann. Davon berichten hier ja auch einzelne, die offenbar Jahre ohne Aufsichten verbringen.


    Wenn man am kleinen System jede Zusatzaufgabe mit eine Aufsicht weniger verbinden würde, wären die Kinder auf dem Schulhof, zum Frühstück, vor und nach dem Unterricht unbeaufsichtigt.


    Eine Entlastung von Aufsichten und von vielen anderen Aufgaben wünschen sich vermutlich viele von uns, mit unterschiedlichen Prioritäten.


    Vermutlich fände man die Aufsicht selbst weniger belastend, wenn drumherum weniger Aufgaben und Anforderungen wären. Da hätte ich gerne neben dem Unterricht mehr Zeit, um mit den Vertretungskräften den Unterricht zu koordinieren und durchzugehen, mit ständig wechselndem Personal Absprachen zu treffen, mit der Förderschulkollegin einen Austausch zu haben etc.
    Mir fallen weitere Aufgaben ein, die sinnvoll und zwingend in der Pausenzeit sind, die aber für die Aufsichtseinteilung selten angegeben werden.


    Vielleicht versteht der Arbeitgeber irgendwann, dass Lehrkräfte in der ihnen zur Verfügung stehenden Arbeitszeit Sinnvolleres zu tun haben und dass man dies nur bekommen kann, wenn man entsprechende Entlastungen schafft, indem zusätzliches Personal andere Aufgaben übernimmt.

    z-Kurse finden nicht in der unterrichtsfreien Zeit statt.

    Ich weiß nicht einmal, was Z-Kurse sein sollen. Vermutlich Kurse, bei denen man die Qualifikation für ein weiteres Fach erlangt. Dazu braucht es nicht an jeder Schule einen Kurs, sehr häufig wird das Fach mit übernommen und die Einarbeitung in Eigenleistung erbracht.
    Ob das sinnvoll ist oder nicht: Ist das dann ein Grund, weniger Pausenaufsichten zu bekommen?

    Wie sollte man das den zeitlich schaffen? Soll die Fortbilding dann komplett in den Sommerferien gemacht werden? Sprich die Lehrer haben dann keinen Urlaub mehr? Oder soll man das Ganze in kleine Teile teilen, damit die Forbildung dann sattt 1 Jahr doch nur 4 Jahre dauert?

    Bei einigen speziellen Fächern gibt es auch in unserem Land derartige Fortbildung. Und ja, sie laufen über 2-3 Jahre, wobei man mehrfach für eine halbe oder ganze Woche zur Fortbildung fährt und damit gar nicht vor Ort ist. In diesen Wochen muss die Aufsicht vertreten werden, der Unterricht auch.

    Die Fortbildungen, die nicht in der unterrichtszeit stattfinden: Auch dort gibt es Graubereiche, wenn man genau drüber nachdenket. Es gibt hier Leute, die machen ihre AG z.B. Montags in der 8. Stunde,

    Geht es nun um Fortbildungen oder um AGs?
    Wenn ich mich zu einer ganztägigen Fortbildung anmelde, bin ich nicht in der Schule und kann die Aufsicht nicht wahrnehmen.
    Manchmal wird sie vertreten, manchmal wird sie getauscht, sodass ich an einem anderen Tag eine Aufsicht übernehmen muss.

    An anderen Schulen sind ggf einzelne AGs Freitags in der 9. und 10. Stunde, weil sie die Räumlichkeiten sonst nicht haben

    In welcher Weise nimmt das Anteil an der Regelung, wie viele Aufsichten man führen muss? Eine AG-Stunde ist eine Unterrichtsstunde, oder nicht?

    Ich würde behaupten, dass von den vielen von mir genannten Beispielen "WENIGE" (und nicht "ALLE") spezifisch sind.

    Die NRW-Fraktion ist in vielen Foren stark vertreten, schreibt über BASS, OBAS über Moderatoren über ihre Vorgaben und ihr System.
    In anderen Bundesländern läuft es eben anders, an anderen Schulformen oft auch.
    Altersteilzeit ist in manchen Bundesländern stark zusammengestrichen worden, bei 1 Std. ab 55 fällt dies bei sonst 28 Std. kaum ins Gewicht.
    Entlastungsstunden gibt es vielleicht an allen Schulformen, wenn diese aber aus 1-2 Stunden insgesamt für das Kollegium bestehen, sind diese schnell verteilt und sind auch für eine Pausenregelung kaum entscheidend.
    Vielleicht ist einem nicht immer bewusst, dass man Bedingungen hat, die an anderen Orten und in anderen Bundesländern ganz anders aussehen.


    Gerade bei der Diskussion um Pausenzeiten ist entscheidend, wie groß das Kollegium überhaupt ist. Teilt man sich die Aufsichten mit 5 oder 10 oder 100 KollegInnen?
    Die andere Frage ist, wie viele Aufsichten man stellen muss (mehrere Schulhöfe) und welche Zeiten abgedeckt sein müssen: vor und nach dem Unterricht, 2 große Pausen am Vormittag, Mittagsbetreuung oder auch Aufsichten am Nachmittag...
    Letztlich muss man dann mit der Anzahl der Personen irgendwie die notwendigen Zeiten abdecken.


    Natürlich gibt es besondere Wünsche und es ist schön, wenn man Teilzeitkolleginnen entgegen kommen kann.
    Dies ist aber immer von der eigentlichen Situation abhängig.
    Habe ich 6 Kolleginnen, von denen 2 schwerbehindert sind, kann (oder muss) ich letzteren die Aufsichten erlassen, dann müssen die 4 anderen die Woche alleine stemmen.


    Die Varianten, die im großen System möglich sind und deshalb Fragen und Diskussionen nach sich ziehen, sind in kleinen Systemen nicht existent, weil jeder weiß, dass ein Ausfall den nächsten Kollegen über Gebühr belastet und die Optionen insgesamt spärlich sind, dennoch der Laden laufen muss.
    Das betrifft übrigens nicht nur Pausenaufsichten, sondern alle anderen Aufgaben auch. Hat der Standort 6 KollegInnen, teilen diese sich Klassenleitungen, aber auch alle Fachleitungen, Konzepte, Beauftragten-Posten, die nicht weniger werden, nur weil das System kleiner ist. Da muss dann jeder diverse Sachen übernehmen ... und eben auch weit mehr Aufsichten.

    Prima! Kannst du mir auch sagen, wie deine Erfahrung mit dem Westermann-Lehrgang war (war das dieser hier? : Fibelunabhängiger Schreiblehrgang - Ausgabe 2006 - Von der Druckschrift zur SAS: Verlage der Westermann Gruppe )

    Es ist ewig her, aber ich fand den Lehrgang damals gut. Wir haben das komplette 1. Jahr gedruckt und sind erst gegen Ende des 1. SJ oder im 2. SJ mit der Schreibschrift angefangen ... wobei es VA war, aber ich denke, dass ist für die Wahl des Lehrganges nicht entscheidend.
    Für mich war der Tobi-Lehrgang gleichwertig und mir gefielen die Abschreibtexte, deshalb bin ich auf Tobi umgestiegen.


    In den letzten Jahren habe ich den Schreibschriftlehrgang nicht benötigt.

    Es ist schwierig, darauf zu antworten, da alle angegebenen Ermäßigungen und Entlastungen offenbar NRW-spezifisch und/oder SekI-spezifisch sind ...
    ... und andernorts die genannte Mehrarbeit ohne Entlastung erfolgt und damit auch keine Auswirkungen auf die Pausenzeiten hat.


    Ich kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, dass es in anderen Ländern nicht auch Fortblidungen von Lehrern gibt, welche an der eigenen Schule gehalten werden.

    Es mag ja Fortbildungen für Lehrkräfte geben, aber diese finden in der unterrichtsfreien Zeit statt. Warum sollten diese für die Verteilung von Aufsichten herangezogen werden?
    Hat man keine Anrechnungs- oder Entlastungsstunden zur Verfügung, die man im Kollegium verteilen könnte, beschränken sich die vielen Möglichkeiten auf ein Minimum: Teilzeit oder Vollzeit.
    Sammlungen, Fachleitungen, Konzeptarbeit uvm. sind zusätzliche Aufgaben, die im Kollegium verteilt werden - möglichst gerecht mit ähnlichen Diskussionen wie bei der Vergabe von Pausen: Wer Vollzeit arbeitet bekommt mehr Aufgaben als eine Teilzeitkraft.
    Das muss ich nicht gut finden, aber ich käme nicht darauf, die Verteilung der Pausenaufsichten an den zusätzlichen Aufgaben zu orientieren.
    Meiner Meinung nach bleibt die Vollzeit-Lehrkraft eine solche, wenn sie eine zusätzliche Aufgabe erledigen muss, selbst wenn sie dafür eine Entlastungsstunde erhält.
    Und ja, auch da wird es Ausnahmen geben, SL z.B. An vielen Schulen stellen sie selbst keine Aufsicht und führen keine Klasse, an anderen Schulen wird es ohne dem kaum gehen.


    Schwierig wird es dann, wenn die zusätzlichen Aufgabe nicht innerhalb der Schule erfolgt, wie z.B. bei SeminarleiterInnen. Sie sind gar nicht vor Ort, weshalb es schwieriger wird, sie für Pausen einzuplanen.

    Deinen ersten Satz finde ich "falsch". AE und SB gib es nicht in allen Bundesländer?


    Ich habe nicht geschrieben, dass es diese nicht gibt. NRWspezifisch ist aber die Höhe der Entlastungen, in anderen Bundesländern werden sie anders bemessen, wodurch es gar nicht zu dieser Höhe von Entlastungsstunden kommen kann.

    Schwerbehinderte bekommen eine Entlastung, stimmt. Sie unterrichten weniger. Das würde ich werten wie eine Teilzeitkraft.
    Sind sie Teilzeitkraft oder erhalten sie auch Altersermäßigung, summiert sich das in Nds. nicht automatisch, sondern wird gegengerechnet.

    AE gibt es, aber es ist dann eben nur 1 Stunde, das ist nicht viel.
    AE für Schwerbehinderte (2 Std.) und die Entlastung für Schwerbehinderung wird nicht automatisch summiert, sondern von beidem nur noch einen Anteil gewährt. Auf diese Weise behält man eine Menge Stunden, die zu erteilen sind.
    Altersteilzeit ist, wie der Name schon sagt, eine Form von Teilzeit.

    Bei Vollzeit habe ich eine Unterrichtsverpflichtung von 28 Stunden, was zur Folge hat, dass ich zweimal pro Woche Aufsicht habe, die natürlich zwischen zwei Unterrichtsblöcken liegt. Es geht halt gar nicht anders.

    Geht mir ähnlich.
    Gibt es zusätzliche Aufsichten für Fußball oder unterschiedliche Schulhöfe, ist man doppelt so oft an der Reihe.


    Erheblich gesteigert wird die Aufsichtszeit aber dadurch, dass man täglich vorab 15 min in der Klasse den Offenen Anfang und mittendrin die 10 min Frühstück in der eigenen oder in einer Klasse betreuen muss, weil darüber die 5 ZEIT-Std. verlässliche Betreuungszeit geschaffen wird, die die Halbtagsschule gewährleisten muss, bei 5 UNTERRICHTS-Std. am Tag.

    Ich habe schon mit dem Lehrgang von Westermann und auch mit dem von der Tobi-Fibel gearbeitet.
    Bei der Tobi-Fibel gab es Lehrgang A, mit der Reihenfolge der Buchstaben wie in der Fibel, zur parallelen Bearbeitung,
    und Lehrgang B, mit einer geänderten Reihenfolge unter Beachtung der Schreibrichtungen für die Einführung der Schreibschrift unabhängig vom Leselehrgang.


    Hinten im Heft gab es Texte, die man als Vorlage zur Abschrift nutzen konnte, gesammelt nach dem Lehrgang oder immer mal zwischendrin entsprechend der bereits geübten Buchstaben.

    @Volker_D


    Es ist schwierig, darauf zu antworten, da alle angegebenen Ermäßigungen und Entlastungen offenbar NRW-spezifisch und/oder SekI-spezifisch sind ...
    ... und andernorts die genannte Mehrarbeit ohne Entlastung erfolgt und damit auch keine Auswirkungen auf die Pausenzeiten hat.


    Schwerbehinderte bekommen eine Entlastung, stimmt. Sie unterrichten weniger. Das würde ich werten wie eine Teilzeitkraft.
    Sind sie Teilzeitkraft oder erhalten sie auch Altersermäßigung, summiert sich das in Nds. nicht automatisch, sondern wird gegengerechnet.


    Nach längerer Krankheit bekommt man bei uns eine Wiedereingliederung, aber keine generelle Verminderung der Stunden, es sei denn, man gilt im Anschluss als "begrenzt dienstfähig".
    Eine Verminderung würde ich als Teilzeit werten, eine begrenzte Dienstfähigkeit müsste mMn noch stärker berücksichtigt werden.


    Abgeordnete Lehrkräfte, die nur wenige Stunden an der anderen Schule eingesetzt werden, haben die zusätzliche Fahrzeit während des Schultages und vermutlich hüben wie drüben keine Aufsicht.
    Lehrkräfte, die tageweise abgeordnet sind, können durchaus Aufsichten übernehmen. Wir hatten das zunächst nicht eingeplant, haben aber nun doch dazu gegriffen, als eine weitere Kollegin ausgefallen ist.
    Das ist nicht schön, aber die Abordnungen ersetzen Lehrkräfte, die nicht vorhanden sind. Und die wenigen Stammlehrkräfte schultern ohnehin schon eine Menge zusätzlicher Aufgaben alleine (sämtliche Klassenleitungen, Konzeptarbeit, Wettbewerbe, etc.)


    Ob man generelle Lösungen finden kann, weiß ich nicht.


    Vermutlich muss man einiges wirklich der aktuellen Situation anpassen, das zeigen ja auch die unterschiedlichen Aufsichtspflichten.
    Wöchentlich 100 min und mehr sind an kleinen Systemen üblich, um die Aufsichten überhaupt gewährleisten zu können.
    Wenn jeder etwas vorbringt, weiß ich nicht, wer die Aufsichten dann noch übernehmen soll.

    @Volker_D
    Was ist ein Moderator?


    Wenn ich meinem Kollegium eine Fortbildung geben möchte, treffen wir uns in der unterrichtsfreien Zeit und machen das.


    Warum sind davon die Aufsichten betroffen?


    Es gibt in NRW an SekI-Schulen offenbar eine Menge Möglichkeiten, an Entlastungsstunden zu kommen.
    Wenn jeder welche hat, wären alle wieder gleich bemessen - auch bei den Aufsichten.

    Man kann Bildungssysteme nicht beliebig von einem Land aufs andere übertragen, schon gar nicht einfach mal nur teilweise, also die Teile, die einem gerade in dem Kram passen.

    Dem stimme ich zu.
    Und ich bin auch der Meinung, dass man die Quoten nicht vergleichen kann, ohne auch den Inhalt der Abschlüsse zu betrachten.


    Das, was hier als duale oder schulische Ausbildung erfolgt, wird andernorts studiert. Am Ende gehen die Leute mit unterschiedlichen Abschlüssen in den gleichen Beruf.


    Aber insgesamt würde ich dafür plädieren, dass es sinnvoll ist, möglichst viele gut ausgebildete Personen im Land zu haben.


    Ich schrieb ja oben schon, dass wir eigentlich etwa 30 % Übertrittsquote gebrauchen könnten.

    Müsstest du dann nicht dafür plädieren, dass MEHR Menschen aufs Gymnasium gehen und ihr Abitur ablegen?

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