Beiträge von Palim

    Am Ende muss man als Ref und Lehrkraft selbst entscheiden, was man wählen will.

    Das ist ja auch von der Klasse abhängig und von der Zeit, die man für die Phasen einplanen muss. Da ist man als Lehrkraft freier, weil man die Anwendung auch in die nächste Stunde schieben kann. Da wird aus einem UB dann mindestens eine Doppelstunde.

    Was ist dann der Lernzuwachs?

    Ich fände das Überarbeiten des Textes gut, aber das ist zeitlich schwierig, dann müsste man auf das Vorstellen und Erläutern der Plakate verzichten. Dann fehlt aber den verschiedenen Gruppen der erarbeitete Wortschatz der jeweils anderen Gruppe.

    Man kann das auch in einer der nächsten Stunden aufgreifen.

    Ein Wimmelbild mit Kriminalfall gab es mal in einem alten Bausteine LB, vor zig Jahren,

    2 gleich beschriebene, aber dennoch verschiedene Clowns in einer Handreihung zur Aufsatzerziehung,

    Wörterlisten gibt es mehrere bei 4teachers, Gesichter u.a. bei unter https://www.4teachers.de/?action=downlo…ownloadid=18988

    Mildenberger hat es in seinem Aufsatz-Ordner exakt so aufgebaut (da sind es 2 Angler, die gleich und doch verschieden sind, im Anschluss werden auch Wörtersammlungen angelegt etc.)

    Es muss ja nicht der komplette Wortschatz in einer Stunde sein, warum?

    Zum Gesicht gibt es ja auch mehr als Augen, Nase Mund, da wären nicht Lippen, Zähne, Ohren, Augenbrauen, Haare, Kinn und Stirn, Wangen, Kopfform, besondere Kennzeichen (Sommersprossen, Brille, Tattoo) … und dann muss man abwägen, was man in Klasse 3 haben will und ob oder worauf man es beschränken möchte.

    Auch die Kleidung kann sehr vielfältig sein und viele neue Begriffe bringen, nicht alle Kinder unterscheiden Rock und Kleid, man kann Farben und Muster einbeziehen.

    Danach braucht man dann noch eine weiter Stunde, in der man übt, alles geschickt zu kombinieren, sonst war der Hut grau und grün und hoch und breit und mit einer Krempe und mit einer Kordel und …

    Ich mache das so, weil es gerade zum Gesicht sehr viele Begriffe gibt.

    Ob du dann zu Körper/Kleidung ebenso vorgeht oder eine Wörtersammlung gibst, die dann markiert/kommentiert wird, ist deine Abwägung.

    Außerdem ist es immer auch eine Frage, wie groß deine Klasse ist. Außerdem muss man ja am Ende überlegen, wie man alles sichert, sind es Wörter zu vielen Wortfeldern, muss man noch mehr sichern.

    Auch ein klassisches Think-Pair-Share wäre möglich, wenn die Kinder zuerst selbst nachdenken, dann in homogenen PA am Text arbeiten und sich hinterher in Gruppen treffen, um die Begriffe, die sie aus den Texten gesammelt haben, untereinander zu teilen oder zu nutzen, um miteinander ein Gesicht zu beschreiben.

    Das würde in meiner derzeitigen Klasse nicht gehen, weil die Kinder sehr viel mehr Lehrkräfte-Input benötigen und viele Erklärungen zu Wörtern.

    Aber genau diese Gedanken sind wichtig für dich, den Unterricht und auch für Analyse oder Reflektion des UB.

    Beim freien Überlegen muss man mit allem rechnen. Kinder mit besonderem Humor könnten Adjektive wie "fett" oder "hässlich" liefern.

    Das Freie Überlegen war in meiner Ausbildungszeit sehr wichtig.

    Dazu gehört aber auch, dass man dann über neutrale und abwertende Begriffe spricht, man könnte dies in der Sicherung farbig markieren.

    Deine Idee mit den Texten mag ich aber auch, weil die Kinde4 darüber weitere Worte erarbeiten können.

    Vermutlich würde ich zu weniger Aspekten (nur Gesicht?) frei sammeln lassen, dann im Plenum in den Austausch gehen, im Anschluss am Text arbeiten und ergänzen lassen. Ob danach jedes Kind seine Wörtersammlung ergänzt oder noch ein Plenum erfolgt, muss man je nach Klasse entscheiden.

    Wegen der Distanz zu den Plakaten kann man ggf. ein Laufdiktat einsetzen, wenn der Klassenraum das zulässt.

    Ich finde gerade die Kombination von Nomen+Adjektiv wichtig.

    Welche Adjektive passen zum Wort „Haare“ und können kombiniert werden?

    Außerdem kommt es sehr auf die Klassenzusammensetzung an. Hast du Kinder, die „blond“, „kraus“, „struppig“ sagen, oder fallen eher „gelb“ und „schön“?

    Arbeitet man mit 2 unterschiedlichen Bildern, um das genauere Beschreiben herauszufordern? Das wäre vor und nach einer Wortschatzstunde möglich.

    Ich möchte unterstreichen, dass ich das ganz und gar nicht abwertend meinte. Warum denn auch.

    Weil

    a) man es durchaus erlebt, dass man in gemeinsamen Konferenzen zwischen GS und weiterführender Schule ein "Wünsch-dir-was" zu hören bekommt mit vielen Hinweisen, was "die Grundschule" bitte mit den Schüler:innen alles üben soll ... oder eben auch nicht, weil sich verschiedene Schulformen verschiedenes wünschen. Von "macht bitte unbedingt" bis "macht bitte in keinem Fall" ... ein und dasselbe Thema. Ja, sogar das könnte ich umsetzen, aber an genau der Stelle bin ich eben nicht "Zubringer", sondern eigenständig und nicht der Wunschautomat dafür, dass man noch gerne X und Y hätte.

    b) die Grundschule eine ganz eigene Schulform mit einem Curriculum und Vorgaben ist. An diese halten sich die Lehrkräfte, einschließlich Didaktik und Methodik, Differenzierung, vielen Inhalten ganz neben dem Fachlichen, das in der SekI mehr Fokus erhält, in der GS aber eben nicht ohne die anderen Aspekte stehen kann.

    (Für die Sätze, die Kinder schreiben können sollen: Wenn man die Aufsatzerziehung kappt, ist die Konsequenz, dass die Kinder das nicht mehr können. Diese Konsequenz könnt ihr dann gerne beim Ministerium anbringen, nicht bei den Grundschulen, die sich an die Vorgaben halten. Dafür könne die Schüler dann eben die anderen Sachen, die früher nicht so wichtig waren und weniger Raum hatten.)

    Das wirft imo Fragen auf, was denn anders geworden ist.

    Ja, aber es könnte auch sein, dass die Schüler:innen erheblich besser gefördert werden, wenn sie mit geringeren Kompetenzen kommen und doch einigermaßen fähig gehen, trotz Zweitsprache, Corona, Inklusion ohne Ressourcen …

    Das, was du als „Einheitskuddelmuddel“ darstellst, bewerte ich ganz anders, weil es vielen Schüler:innen Möglichkeiten eröffnet, die sie im Gleichschritt nicht hätten. Das bevorzugt oder bedient ja nur die Kinder, die sich genau auf dieser Einheitslinie befinden, alle anderen nicht und das sind weit mehr.

    Warum sich Kinder in der GS langweilen, weiß ich nicht, muss man nicht, es sei denn, das Arbeitsverhalten stimmt nicht. Das wird es dann auch in der weiterführenden Schule nicht.

    Wir müssen uns doch echt mal klar darüber werden, dass diese Kinder irgendwann mal unsere Gesellschaft bereichern sollen.

    Tun wir.

    Das GE-Kind kann jetzt lesen, total super, dass das überhaupt klappt, aber es wird nicht mehr unbedingt auf Lesende angewiesen sein, sondern kann sich selbst helfen und der Mutter auch, die übrigens arbeiten geht.

    Das Kind, das die deutsche Sprache noch nicht kann und ein Trauma hat, ist super in Mathe. Es wird die Sprache in den nächsten 2-3 Jahren lernen und dann durchstarten und irgendwas mit Mathe machen können, es kann nur jetzt gerade nicht mehr schaffen, weil es noch an der Sprache scheitert.

    Das Kind, das total begabt ist, blüht in der Förderung (Herausforderung) auf, es überschlägt sich förmlich. Ich bin nicht sicher, ob es an der nächsten Schule einen Dämpfer bekommt, weil der Gleichschritt wartet, aber das, was es jetzt lernt, wird es beflügeln und stärken, das es sicher ist, dass es Lernen kann, auch wenn es mal schwierig wird.

    Ich kann es dir für jedes Kind meiner Klasse darlegen, welche kleinen und großen Schritte jedes Kind gemacht hat, wo ich es sehe und wo ich mir wünsche, dass es ankommen wird. Aber das kann ich nur für 4 Jahre, danach sind andere zuständig.
    Manches würde ich mir wünschen (Arztbesuche, Therapien), kann es aber nicht beeinflussen, mehr Förderung in Kleingruppen kann ich auch nicht bereitstellen, die Unterrichtsversorgung ist so schlecht, wie sie ist.

    Du, FrozenYoghurt ,forderst Leistung? Nur zu. Bitte begleite die Schüler:innen so, dass sie ihre Wege möglichst gut bewältigen können.

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