Ich bin ja nun an einer Berufsbildenden Schule - und erlebe immer mehr, dass keine(r) mehr Ausbildungen machen will, weil immer mehr studieren wollen.
Das erlebe ich an unserem Beruflichen Gymnasium nicht unbedingt so. Wir haben das BG nun seit 2007 und die Quote derjenigen, die nach ihrem Abi bei uns ein Studium aufnehmen, ist seitdem m. E. nicht gestiegen. Weiterhin geht ein nicht [EDIT: gestrichen, weil sinnverfälschend!] recht großer Teil unserer Abiturient*innen nach dem Abi gar nicht an die Uni oder FH, sondern beginnt eine Ausbildung oder zumindest ein duales Studium. Ich weiß allerdings ja nicht, ob die, die eine Ausbildung machen, nicht anschließend noch studieren.
Und wählt dann Wirtschaft als Leistungskurs, weil der andere naturwissenschaftliche Leistungskurs als noch schwerer empfunden wird.
Dazu habe ich noch eine "Verständnisfrage": Haben eure Beruflichen Gymnasien keine beruflichen Fachrichtungen? Ich wundere mich etwas, dass bei euch eine Wahlmöglichkeit (des Leistungskurses) zwischen Wirtschaft und Naturwissenschaft besteht. In NDS haben die BG eine Fachrichtung (Wirtschaft, Technik mit verschiedenen Schwerpunkten wie Bau- oder Informationstechnik sowie Gesundheit und Soziales, ebenfalls mit drei möglichen Schwerpunkten), die den ersten Leistungskurs bestimmen. Bspw. ist für die SuS des BG Wirtschaft automatisch "BRC" (Betriebswirtschaft mit Rechnungswesen/Controlling) der erste Leistungskurs, also das erste Abiturprüfungsfach. Die Möglichkeit, einen anderen ersten Leistungskurs zu wählen, besteht für die SuS des BG Wirtschaft daher nicht.
EDIT: Von daher wissen die SuS durch ihre Bewerbung an einem nds. BG in der entsprechenden Fachrichtung ja schon, was ihnen "blüht" (wer also so überhaupt kein Interesse an Wirtschaft/Technik/Gesundheit+Soziales hat, wird sich wohl kaum an einem BG in dieser Fachrichtung bewerben bzw. schon in Klasse 11 recht schnell wieder die Segel streichen, was bei uns durchaus auch immer mal wieder der Fall ist).