Also für mich ist Wechselunterricht mit Abstand die anstrengenste und am wenigsten sinnhafte Form des Unterrichts. Zumindest so lange man Wechselunterricht so versteht, daß immer nur die Hälfte einer jeden Klasse in der Schbule ist und die andere zuhause. Doppelte Arbeit und am Ende nur Chaos.
Diese Schimäre, die die Politik da verbreitet, daß die Schüler zuhause simultan per Videokonferenz in die klasse zugeschaltet werden und sich dann entsprechend beteiligen, funktioniert eh nicht. Wenn ich beide Gruppen wirklich parallel unterrichten soll, wird das höchstens eine Uni-Vorlesung (für eine Gruppe dann per Video-Übertragung), aber eine Interaktion zwischen den Schülern im Klassenraum und denen zuhause ist garantiert ausgeschlossen.
Wenn schon Wechselunterricht, dann bitte eine Parallelklasse komplett in der Schule und die andere Parallelklasse komplett zuhause und morgen dann umgekehrt.
Das kann ich für mich überhaupt nicht bestätigen. Bei uns hat der (wochenweise) Wechselunterricht - entweder durch Zuschalten des zuhause gebliebenen Teils der Klasse oder durch Erteilung von Arbeitsaufträgen für diese SuS-Gruppe (wobei die Aufgaben dann in der nächsten Stunde in Präsenz besprochen wurden) - gut geklappt. Die "Zugeschalteten" haben sich auch gut beteiligt bzw. nicht weniger gut, als wenn sie in der Schule gesessen hätten. Auch Interaktion zwischen den beiden Schülergruppen war (zumindest dann, wenn ein Teil per ViKo dazugeschaltet war), - wenn auch eingeschränkt - ebenfalls möglich; Gruppenarbeiten durften im Präsenzunterricht ja eh zu der Zeit nicht stattfinden.
Die Möglichkeit, eine Parallelklasse in die Schule zu holen und die andere zuhause zu lassen, besteht bei uns nicht, da wir in vielen Bildungsgängen nur eine Klasse haben.
Ich fand den Distanzunterricht anstrengend, weil a) ich alle eingereichten Arbeitsergebnisse kontrollieren oder zumindest grob "checken" musste, was im normalen Präsenzunterricht eher selten vorkommt (höchstens, wenn ich mal Arbeiitsergebnisse am Stundenende einsammle), b) ich viel Unterrichtsmaterial für den DU neu erstellen oder aufbereiten musste und c) mehrere SuS "abgetaucht" sind und ich als Klassenlehrkraft viel Zeit aufwenden musste, um sie zu erreichen und wieder zur Teilnahme zu motivieren.
Wechselunterricht mit halben Klassen fand ich in den wirklich vollen Klassen angenehmer als Präsenzunterricht in voller Klassenstärke. Das Lernklima ist halt doch ein anderes, wenn weniger SuS im Unterricht sitzen.
EDIT: Positiv fand ich am DU auch die weggefallene Fahrzeit, besonders bei Schnee und Eis, und die "ausführliche Beschäftigung" aller Beteiligten mit den digitalen Unterrichtsmöglichkeiten. Teilweise konnte ich mir die Zeit auch flexibler einteilen als bei "normalem" Unterricht.