Beiträge von Haubsi1975

    Wenn sie mit der knappen Bahn pünktlich gewesen wäre, dann trifft sie meiner Einschätzung nach keine Schuld.

    Und wenn vor ihr noch drei andere Schüler*innen zu spät kamen, die aber noch mitschreiben durften, was du dieser vierten Zuspätkommenden dann verwehrt hast, dann ist das "klare Prozedere" aber doch nicht so klar, sondern war Auslegungssache?

    Ich würde sie nachschreiben lassen.

    Zunächst: Die Bahn stellt am Informationsschalter direkt Bescheinigungen aus, welche Bahnen zu spät waren, so dass die SuS üblicherweise direkt mit einer Entschuldigung in den Unterricht kommen und entschuldigt sind. Dass diese Lernerin keine solche Bescheinigung dabei hatte, hatte ich ihr negativ ausgelegt.

    Bei "uns" gilt die Regel, dass eine Schulstund ab 25 Minuten Verspätung als unentschuldigte Fehlstunde gewertet werden kann, vielleicht deshalb das Prozedere.

    Oder geht es um eine Bescheinigung der Bahn, dass die Anschlussbahn wegen einer verspäteten ersten Bahn nicht erreicht wurde?

    Die Bescheinigung bescheinigt, dass die sehr knappe Bahn ausgefallen war. Wobei wir wieder bei der Frage sind, warum sie nicht die Bahn vorher genommen hat. Wenn ich zu einem Vorstellungsgespräch gehe, rechnete ICH persönlich auch immer einen Puffer von ca. 60 Minuten ein. Und wenn die Bahn alle 30 Minuten fährt und ich ohnehin schon erst zur 3. Stunde Unterricht habe..? Ist es mir dann nicht viel eher zuzumuten, 30 Minuten vorher zu fahren? Ich denke ja schon.

    Ich bin auch grad überfragt, wieso Du sie nicht einfach hast mitschreiben lassen. Dann hat sie eben 30 min weniger Zeit: Eigene Schuld.

    Ich würde sie nun nachschreiben lassen, denn sie war ja eigentlich da, wenn auch verspätet. Welche Bescheinigung soll sie denn einreichen? Die von ihren Eltern mit: "Sie hat die Bahn verpasst"? Wer soll denn da was bescheinigen?

    Zunächst Rheinland-Pfalz und die Lernerin ist über 18 Jahre alt. Keine Ahnung, warum ich so überzogen reagiert habe: Vielleicht, weil die Lernerin oft fehlt und ich auch extra gewartet hatte mit allen und sie dann nochmal 25 Minuten später kam... Aber eher deshalb, weil vorher schon 3 Lerner auch zu spät kamen und ich dann jeweils immer dieselben Dinge zur Klassenarbeit nochmal wiederholen musste. Irgendwann reicht es dann einfach... Bei "uns" werden auch Schulstunden, in denen die SuS ab 25 Minuten zu spät kommen, als unentschuldigte Fehlstunden gewertet.

    Ah Bescheinigung: Die Bahn stellt Bescheinigungen aus, wenn Züge verspätet gekommen sind und dies bildet dann den Unterschied zwischen entschuldigt zu spät und nicht entschuldigt zu spät. Da sie diese Bescheinigungen nicht hatte, habe ich sie weggeschickt.

    Die Lernerin ist nicht zur Schulleitung, sondern zur Schulsozialarbeiterin gerannt, die mich dann fragte, warum ich eine Lernerin derart benachteiligen würde. Ich meinte dann nur, dass es ein klares Prozedere gäbe und da keine Entschuldigung vorgezeigt werden konnte, für mich klar war, dass die Lernerin unentschuldigt zu spät kam und daher keinen Nachschreibetermin erhält.

    Bei der Schulsozialarbeiterin hatte die Lernerin gemeint, sie sei eigentlich eine pünktliche und meist anwesende Schülerin (hier weicht Selbst- und Fremdeinschätzung eindeutig auseinander, beides stimmt nicht.).

    Hallo liebe Community,

    eine Frage: Ich habe letzte Woche eine Klassenarbeit geschrieben in einer Klasse. Beginn: 3. Stunde, bei uns also um 9:45 Uhr.

    Die Klasse teilte mir mit, dass die Lernerin etwas zu spät komme, also habe ich 5 Minuten gewartet und danach gestartet.

    30 Minuten später kommt die Lernerin, sagt, sie habe die Bahn verpasst, hatte aber keine Bescheinigung dabei.

    Ich meinte dann, dass in dem Fall auch nicht nachgeschrieben werden könne und die Leistung mit einer "6" zu ahnden sei.

    Die betreffende Schülerin ist dann zur Schulsozialarbeit gerannt, die ein Gespräch mit mir wollte. Ich solle mir doch überlegen, ob die Lernerin nicht nachschreiben könne, die Bescheinigung könne sie auch nachreichen.

    Auf meine (!) Nachfrage hatte die Lernerin die Bescheinigung auch nachgereicht, allerdings ergab der Fahrplan, dass die Lernerin einen Zug 30 Minuten vorher hätte nehmen können, um einen ausreichenen Puffer zu haben. Zumal die Arbeit ja um 9:45 Uhr begann und nicht um 8 Uhr.

    Kennt ihr die Rechtslage hierzu?

    Muss ich die Lernerin jetzt nachschreiben lassen oder kann ich das Ganze mit einer "6" bewerten (da der NAchweis nicht direkt erfolgte und ein Puffer möglich gewesen wäre)?

    Danke für ein Feedback im voraus - ich fühle mich gerade hilflos...

    Und die lassen die Leute auch gerne mal in Unsicherheit hängen nach dem Referendariat.. finde es echt extrem teilweise wie viele erst nur Befristungen bekommen und dann auch sehr intransparent wer Stellen bekommt. Da ist es in NRW deutlich transparenter.

    Da sagst du was. Die Intransparenz kommt eben auch dadurch zustande, dass die ADD zentral die Stellen vergibt und die Schulen daher wirklich im Zweifel nicht wissen, wie die Entscheidungen gefällt werden letztlich. Die Schulen fordern zwar einen Bedarf an, aber die letztliche Entscheidung trifft die ADD und nein, da blickt keiner durch.

    Hi,

    auch BBSen in RLP ins Auge fassen. Meines Wissens nach haben Wirtschaftler in RLP gute Einstellungschancen.

    PS: Und die Nachfragen bei den Schulen sollten dir eher zur Beruhigung dienen. Mach erst mal dein Ref., versuch dabei möglichst viel zu lernen und gehe da mit Offenheit rein.

    Kommt darauf an - im Raum Trier ist Wirtschaft mit verschiedenen Kombis (aber nicht Mathe) gerade wieder Mangelfach, aber es kommt natürlich auch spezifisch auf die Schule an. In RLP läuft die Bewerbung an BBSen aber nicht über die Schulen selber, sondern wird zentral über die ADD gesteuert. Du kannst dich natürlich auch gezielt an einige Schulen wenden, aber die endgültige Entscheidung trifft immer die ADD. In NRW ist das ja z. B. anders.


    (Trotzdem haben wir es so kalkuliert, dass keiner im Haushalt Vollzeit arbeiten MUSS, dass uns keine Existenzängste plagen, wenn eine*r von uns aus welchen Gründen auch immer reduzieren möchte (oder "müsste"). Wenn man eben so aufgewachsen ist, dass eine kappute Waschmaschine den eh schon engen Essenplan für 2 Monate durcheinanderwirft, dann plant man den neuen Reichtum nicht ein, es könnte immer was sein"

    "Wir" haben das ähnlich gemacht: Unser Eigentum ist klein, aber fein und unsere Gehälter beide gut, daher werde ich es mir leisten können, Teilzeit zu arbeiten und werde es auch tun. Was ich persönlich nicht verstehe - aber jeder Jeck ist anders - sind einige Nachbarn, die unbedingt ein 1000 m²-Grundstück brauchen, 3 Stockwerke (natürlich auch einen Keller), und und und... Wenn man DAS will, müssen freilich beide Vollzeit arbeiten gehen. Das wäre es mir / uns aber nicht wert gewesen. Dann lieber älteres Auto, kleines, aber feines Häuschen, auf kleinerem Grundstück. Und dafür, bei "gutem" Job, den Luxus, in Teilzeit arbeiten gehen zu können. Und es gibt ja durchaus Berufe, wo man gar nicht Teilzeit arbeiten gehen kann oder darf: Die Exkollegin in meinem "alten Job" wollte wegen ihres damals 13-jährigen Sohnes eigentlich auf gar keinen Fall Vollzeit arbeiten gehen, sie hätte es sich auch finanziell leisten können, dies nicht zu tun, aber dieser Job, der bei uns zu vergeben war, ging nur in Vollzeit. Oder sagen wir es lieber so - es wurde so getan, als würde es nicht anders gehen. So schlimm und falsch ich es finde, dass Einige demnächst gezwungen werden, auf die Teilzeitoption zu verzichten im Lehrerjob, so sehr möchte ich hier auch nochmal sagen, wie sehr ich es schätze, dass ich als Mama jedes Jahr und dies noch etliche Jahre entscheiden kann, in welchem Umfang ich (noch) reduzieren möchte oder eben nicht. Allein diese Option gibt es (leider) nicht so oft.

    Naja, für die Generation E (wie Erben) ist es eben oft keine Illusion, sondern Realität. Ich spreche gar nicht vom Millionenvermögen, das einen für immer der Pflicht zur Erwerbsarbeit enthebt. Es reicht ja schon, eine Immobilie für den Eigenbedarf zu erben, plus vielleicht ein wenig Barvermögen, und schon kann z. B. ein Lehrerehepaar ganz locker von zwei halben Stellen leben.

    OT: Die Erbschaftssteuer müsste bekanntlich dringend reformiert werden. Mein Vorschlag wäre ein großzügiger Freibetrag von sagen wir ruhig 500.000 € — der aber nicht für jeden Erbfall neu gilt, sondern insgesamt für die Lebenszeit des Erben. Das scheint mir eine halbwegs gerechte Lösung.

    Richtig - und der Lehrer-Beamtenverdienst lädt auch dazu ein, zu sagen: "Eine halbe Stelle reicht mir / uns". Ich schrieb es ja schon einmal irgendwo anders, dass manche Vollzeitstellen in der "freien Wirtschaft" auch mit akademischem Hintergrund so schlecht dotiert sind, dass da eine Vollzeitstelle demselben Nettogehalt entspricht wie eine 50-Prozent-Stelle als Lehrer im Beamtenverhältnis. Aber - und das "aber" kommt jetzt: Dahin muss man / sie ja auch erstmal kommen. Dem voraus geht eine akademische Ausbildung, ein Ref, usw. Das gleich zweimal. Und: Eine Immobilie für den Eigenbedarf zu erben. Und die, denen das "passiert", ja, die können und sollten das vielleicht auch so machen. Da spricht ja nichts dagegen. Aber "oft" passiert das meiner Beobachtung nach nicht. Und hängt auch stark davon ab, wo du wohnst und wo deine Familie lebt. Und es hängt auch davon ab, wie du wohnen möchtest.

    Haubsi1975 : Für mich war immer irgendwie klar, in jungen Jahren möglichst viel zu arbeiten, weil ich wusste, dass später die ganzen großen Kosten (Hauskauf, Kinder, irgendwann auch Pflege der Eltern, etc.) kommen und ich dann gar nicht weiß, ob ich noch gesundheitlich in der Lage bin, viel zu arbeiten - quasi als eine Art Vorverlegung. Wie machen das denn die jungen Leute von denen du gerade schreibst? Wächst bei denen das Geld auf dem Baum und sie müssen nur kräftig genug schütteln? So einen Baum hätte ich auch gerne ^^ .

    Keine Ahnung, was die sich genau denken und meinen, es ist ja nur auch meine Beobachtung vieler junger Leute, dass mehr in der Kategorie "Freizeit" gedacht wird. Und viele leben in der Illusion, dass es möglich sein kann, wenig zu arbeiten und trotzdem viel Geld zu verdienen.

    Möglicherweise nie. Möglicherweise sollten die Länder auf den Wunsch nach einer anderen Work-LIFE-Balance der jüngeren Generation Rücksicht nehmen. Möglicherweise entscheidet sich nämlich sonst in dieser Generation, die mit Blick auf die Demographie eher die Wahl hat, ein Teil für andere Berufsfelder, in denen Homeoffice, Viertagewoche usw. möglich gemacht werden. Diskutiert wird es ja zumindest hier und da. Das Konkurrenzverhältnis zwischen Privatwirtschaft und Staatsdienst besteht dann durchaus. Daran ändert auch der übliche Bezug auf das Beamtensystem als solches nichts. Die Maßnahme könnte mithin also auch das Gegenteil des Gewünschten bewirken.

    Liest sich leicht und schnell. So als Lektüretipp für die älteren Semester hier. Einsichten: Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bedauern - WELT 2. "Ich wünschte ich hätte nicht so viel gearbeitet"

    Ja, es wurde ja auch richtig beschrieben, dass diese Maßnahmen nur dazu führen werden, den Lehrerberuf künftig noch unattraktiver zu machen, als er schobn ist für viele. Fällt jetzt auch noch die Möglichkeit weg, Teilzeit zu machen, wird es noch unattraktiver für so manchen.

    Und für mich z. B. war es auch deshalb wichtig, zu Beginn meines Arbeitslebens Vollzeit zu arbeiten, damit ich schneller mein Bafög abbezahlen konnte und klar, ich wollte auch mal "richtig Geld" verdienen. In den Mitte 20ern geht das auch sehr gut. Nur je älter man wird, desto weniger ist man schlicht bereit und fähig dazu, Hochleistung zu bringen.

    Denn richtig: Viele deutsche Firmen ziehen nach. Für mich ist die Privatwirtschaft - aus der ich komme - auch aktuell wieder mittelfristig ein Thema, weil hier Leistung oder eben Nichtleistung eher honoriert, bzw. nicht honoriert werden.

    Aber zum Thema Privatwirtschaft und 4-Tage-Woche: Ein Bekannter von mir erzählte, dass einige Start-ups in Berlin gerade damit werben, dass die 4 Tage-Woche möglich sei. Ist durchaus attraktiv für viele Berufsanfänger. Und wo der Lehrerberuf auch attraktiv erschien wegen der Teilzeitmöglichkeiten wird sich mancher jetzt eher für die Privatwirtschaft entscheiden.

    Also so ganz ewig geht es nicht, wenn man dauernd krank ist. Dann kommt irgendwann die Einladung zum Amtsarzt. Der kann dann die Teilzeit über die Teildienstfähigkeit erzwingen. Oder der Kollege ist ganz raus. Dann steht es mit der Immobilienfinanzierung richtig düster aus …

    Ja, irgendwann. Aber eine Weile geht das schon gut. Meine persönliche Konsequenz ist indes, dass ich mit dem Kollegen in kein Team mehr gehe. Das war jetzt auch nicht freiwillig der Fall, ich wurde ja mit ihm in ein Team "gesteckt", aber für die Zukunft weiß ich das.

    Ich verstehe es eben einfach auch nicht, wie man so unkollegial sein kann. Jeder, wie er mag und wie es für ihn gut ist. Aber für mich hat das Ganze seine Grenze da, wo ich andere KuK in großem Rahmen mehr belaste. Und auch da: Kommunikation oder eine Erklärung könnte helfen. Aber nichts.

    Die Konsequenz kann dann aber NICHT sein, zum Nachteil des Privatlebens (Immobilienfinanzierung etc.) auf Teilzeit zu gehen, sondern die Arbeit wird dann eben so gut erledigt, wie es geht. Ich finde es superbefremdlich, hier eine Reduzierung zu erwarten. Reduzierung soll und muss immer eine persönliche Entscheidung sein.

    Jo, der Kollege erledigt die Arbeit(en) aber gar nicht (mehr). Das machen die anderen Kollegen für ihn - immer wieder. Weil er nicht mehr kann. Und an dem Punkt wird es dann eben ungerecht. Zwischen "arbeiten, so gut es geht" und "gar nicht" besteht ja ein Unterschied. Der Kollege macht einfach die halbe Zeit nichts mehr und lässt Kollegen alles wegschaffen. Und da wird es unsozial.

    Wenn das Vollzeitpensum überfordert, liegt das möglicherweise daran, dass es ist utopisch ist, in der vorgesehenen Arbeitszeit alle anfallenden Aufgaben (vernünftig) zu erledigen. Die Konsequenz kann dann aber NICHT sein, zum Nachteil des Privatlebens (Immobilienfinanzierung etc.) auf Teilzeit zu gehen, sondern die Arbeit wird dann eben so gut erledigt, wie es geht. Ich finde es superbefremdlich, hier eine Reduzierung zu erwarten. Reduzierung soll und muss immer eine persönliche Entscheidung sein.

    Aber sich die halbe Zeit krankschreiben lassen, weil man die Aufgaben nicht (mehr) bewältigen kann, ist auch nicht die Lösung, oder? Zumal, wenn es dann zum Leidwesen anderer KuK geht.

    Betreffender Kollege hat ja vorher auch Vollzeit sehr gut seine Aufgaben erledigt. Und dann kamen die Kinder. Und es wurde zu viel. Dafür reduziert man dann normalerweise. Und kann es ja auch weiterhin. Das nicht zu tun, weil man mit vollem Gehalt besser und schneller die Immobilie abtragen kann, em-

    pfinde ich nicht als die Lösung des Problems. Und wenn man jetzt - aus anderen Gründen überforderte KuK dazu "zwingt" Vollzeit arbeiten zu gehen - und sie schaffen es einfach nicht, dann werden sie öfter krank zu Lasten anderer - noch gesunder - Kollegen. Aber die machen es unter Umständen auch nicht mehr lange gesund mit.

    Was hat ďas damit zu tun? Es geht mir darum , zu erwähnen, dass nicht nur böse Lehrerinnen Teilzeit arbeiten, sondern, dass das ca. 30 % der Deutschen tun. Oder meinst du, mit dem Beamtenstatus soll man darauf verzichten?

    Ich glaube, was gemeint ist, ist diese "wasch mich, aber mach mich nicht nass"-Einstellung. Man genießt als Beamter sehr viele Vorteile des "Systems". Ja, dann hat man aber auch Pflichten. Und kann sich eben künftig dann darauf einstellen, dass man vielleicht Vollzeit arbeiten gehen muss unter bestimmten Bedingungen. Im Gegenzug genießt man aber auch sehr viele Annehmlichkeiten. Nur Annehmlichkeiten haben zu wollen, aber notfalls nicht in die Pflicht genommen werden zu können, empfinde ich dann auch als äh - ungerecht.

    Ersteres sehe ich auch so; ich finde es absolut nicht in Ordnung, dass in einigen BL Lehrkräften nur noch "anlassbezogene" Teilzeit genehmigt wird.

    Bzgl. einer eigenen Immobilie ist es bei uns zum Glück so, dass wir schon vor 14 Jahren ein Haus erworben haben (für uns war das schon ein Lebensziel). Sehr viele aus unserem Umfeld leben in eigenen Häusern; in meinem Kollegium haben sogar einige Singles in den letzten Jahren selbst gebaut oder ein Haus gekauft.

    Und dann doch nochmal ich: Ich finde es sehr bedenklich, dass bei uns einige KuK, die definitiv überfordert sind mit ihrem vollen Deputat, nicht reduzieren wollen, weil sie ja Immobilie x,y und das neue Elektroauto mit eben diesem vollen Gehalt finanzieren "müssen". Denen sollte doch wenigstens die Chance weiterhin eingeräumt werden, Teilzeit zu arbeiten. Als gute - wenn auch vielleicht nur mittelfristige - Alternative. Wenn man sie jetzt auch noch dazu "zwingt", Vollzeit zu arbeiten, werden sie vermehrt das tun, was sie jetzt schon tun: Ausfallen, weil sie nicht mehr können und / oder nicht (mehr) wollen. Und das tragen sie dann auf dem Rücken anderer KuK aus. Und da fängt es für mich eben an, unsozial zu werden. Ist es diese Lösung, die dann dabei herauskommen soll? Wohl kaum.

    Bei den jungen Kollegen bin ich (hingegen) ganz bei vielen Forenteilnehmern hier: Völliges Unverständnis, dass man als kinderloser Berufseinsteiger oder Berufseinsteigerin kein volles Deputat haben möchte. Wenn nicht voll und ganz für den Beruf brennen und Leistung bringen, dann doch als Berufseinsteiger, oder? Aber gerade auch älteren Kollegen, die z. B. jenseits der 50 einfach nicht mehr die volle Leistung bringen können, denen sollte man doch um Gottes Namen die Möglichkeit einräumen, zu reduzieren. Um ihrer selbst Willen. Aber auch, um die anderen KuK davor zu schützen, das jene KuK, gezwungen, Vollzeit zu gehen, dann häufiger ausfallen - zu Lasten und on top anderer KuK, die alleine schon am Limit sind.

    Ich reduziere ja jetzt auch - und werde es auch weiterhin wegen meines Kindes "dürfen" - und ärgere mich jetzt schon über den "anderen Kollegen", der übrigens 1 Woche vor den Osterferien zurückkehrte - und auch seitdem auf keine Mails reagiert. Hatte ich es vorhergesehen? Ja. Und ich sitze seit Tagen hier - krankes Kind zu Hause und bereite Prüfungen vor, bei denen mir anteilig der wieder gesundete Kollege helfen sollte. Mit dem hatte indes die Schulleitung gesprochen - ob er nicht (er hat ja auch kleine Kinder) reduzieren wolle? Würde ja offensichtlich zu viel. Nein, will er nicht. Immobilie muss abbezahlt werden. Und Auto. Und usw. und so fort. Da geht er lieber wieder weiter Vollzeit arbeiten - und fehlt eben die halbe Zeit. Er kann auch die ganze Zeit fehlen. Zu vollem Deputat. Im Notfall springen die anderen Kollegen ja ein, oder? Unfassbar.

    Nein, schlaue Ratschläge haben wir hier nicht. Außerdem wollen wir deine Zeit nicht verschwenden.

    Genau - und deshalb ziehe ich mich jetzt auch hier raus.

    Gestern war ich wieder auf meinem BWLer-Stammtisch - das ist wohl eher meine Welt, glaube ich ("Unfassbar, da ist dieser Beamtenkollege jetzt über 8 Wochen krank, kriegt dafür auch noch die volle Kohle und es gibt sogar noch Kollegen, die Haubsi davon abraten, ihn anzuschreiben. Der Knaller - gut, in der Schule scheinen Leute mit diesem Mindset zu überleben, gäbe es "draußen" gar nicht. Ach Haubsi, mach das jetzt noch ein paar Jahre, bis dein Sohn aus dem Gröbsten raus ist und dann komm zurück in die Wirtschaft..")

    Inzwischen denke ich manchmal, genauso werde ich es machen. Ich passe wohl wirklich nicht mit meinem "Mindset" in die Schule - in den Schulalltag. Und auch in die Denke vieler Kollegen. Ich will das gar nicht abwerten, wie hier viele denken. Menschen sind verschieden. Vieles, von dem, was ihr schreibt, kann ich aber wirklich weder teilen noch nachvollziehen ("Man schreibt auf gar keinen Fall einen Kollegen an, der länger krank war - auch wenn es um wichtige Infos geht."), noch für gut heißen. Ich denke wohl wirklich anders. Und sitze schlichtweg oft hier und schüttele einfach nur den Kopf. Daher passt es auch nicht mehr (wenigstens im Moment und in näherer Zukunft), wenn ich hier weiter mitschreibe. Weder hier noch in anderen Strängen. Ich weiß zum Beispiel gerade auch nicht, ob ich jemandem, der den Quereinstieg plant, dazu (noch) raten würde - ich glaube nicht. Gerade nach den jüngsten Erfahrungen nicht. Daher distanziere ich mich wohl wirklich erstmal von diesem Forum. Ich möchte weder beleidigen, noch provozieren, diese Absicht hatte ich nicht und nie. Mir bringt der Austausch hier schlichtweg nichts (mehr). Es ist tatsächlich Zeitverschwendung (weil ich tatsächlich oft anders denke) und es tut mir nicht gut (weil ich auch leider oft angegriffen wurde und werde). Macht es also gut (erstmal). Vielleicht tauche ich irgendwann mal wieder auf. Vorerst nicht.

    "Jetzt" ist es eigentlich zu spät, würde ich meinen. Ich hätte der Schulleitung direkt geantwortet, dass ich das nicht tun werde, weil ich keine kranken KuK mit Mails oder sonstwie belästigen möchte. Wenn die SL meint den Kollegen anzuschreiben zu müssen, soll sie das doch bitteschön selber erledigen und nicht dir den "schwarzen Peter" zuschieben. Lass' dir solche Bitten von deiner SL nicht aufdrücken! Schlaubi-Schlumpfine rät: Dickeres Fell aneignen und gerne auch mal "nein" sagen.

    Ich hoffe übrigens, dass der Kollege gar nicht auf solche Mails antwortet; bin da ganz bei Susannea!

    Du, das Ganze ist aber mein Problem, ich brauche dringend Infos, um wichtige Klausuren erstellen zu können und die Infos kann nur der kranke Kollege geben (wer soll sonst wissen, wie weit er mit seinem Unterricht war?). Die Schulleitung kümmert sich generell wenig, kann man sich jetzt drüber aufregen, ärgern, etc. Ändert aber auch nichts daran, dass ich die Infos brauche...

    Du machst mich gerade richtig wütend mit diesem Satz. Es geht dich einen feuchten Hasenpfurz an, warum jemand mit was genau auch immer zu Hause ist und du hast einen gottverdammten Scheiss ein Recht auf eine solche "Forderung". Jemand, der krank zu Hause ist, muss überhaupt nichts, es ist alleine Aufgabe der Schulleitung sowas zu regeln und organisieren. Du kackst die komplett Falschen an. Und jetzt hörst du einfach mal auf hier rumzujammern, gehst am Montag ins Rektorat deiner Schule und haust dort auf den Tisch. Da gehört dein Problem hin. Dem Kollegen zu Hause schreibst du ein eMail, dass du ihm alles erdenklich Gute wünscht und dass er sich um nichts zu kümmern braucht.

    Genau das habe ich doch schon längstens gemacht- meine Güte. Und die Schulleitung eben hat mich gebeten, den kranken Kollegen anzuschreiben ("Das ist doch wohl das Mindeste, was er tun kann, auf eine Mail antworten. ")

    So - jetzt wieder ein schlauer Rat aus dem Forum: Was mache ich jetzt? Bin wirklich gespannt.

    Deine Schulleiterin agiert sehr unprofessionell und verheizt Leute. Dich z. B. gerade. Das bleibt nicht ohne Folgen. Die Leute werden krank. Und so ein ein Burn-Out ist dann schon etwas anderes als ein Schnupfen. So etwas kann sehr langwierig werden. Es gibt sogar Fälle, in denen sich die Leute gar nicht mehr vollständig genesen. Das gönnt man niemandem.

    Ich hoffe zum einen, dass es dich nicht erwischt (noch hast du Chancen, gegenzusteuern). Und zum anderen, falls du doch dem Druck nicht gewachsen bist und erkrankst, dass du dann deine Einstellung auf „Krank ist krank.“ ändern kannst und nicht in „Stell dich nicht so an.“ verharrst.

    Wir wissen doch gerade gar nicht, ob der Kollege, der krank ist, einen Burnout hat. Aber ich beende den Austausch an dieser Stelle jetzt hier, weil er mir schlichtweg nichts bringt, außer Zeit frisst, die ich derzeit nicht habe.

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