Beiträge von Haubsi1975

    übel, wirklich übel!!

    Unterschwellig scheinst du davon auszugehen, dass, wer krank ist, trotzdem arbeitet.Was soll das?

    Ich rede nicht von arbeiten, sondern davon, dass es durchaus möglich sein sollte, in Wochen und Monaten des kompletten Ausfalls, Basisinformationen an neue Kollegen und / oder Kollegen im Team weiterzugeben. Habe ich tatsächlich nie anders erlebt vorher in der Wirtschaft. Bzw. doch, einmal. Aber der betreffende Kollege, der also in Wochen und Monaten nicht dazu in der Lage war, eine Mail zu beantworten, war danach auch nicht mehr lange in der Firma...

    Das ist nicht dein Problem, sondern das genau jener Schulleiterin, die dich gerade verheizt.

    Was würdet ihr denn konkret an meiner Stelle machen? Ich behaupte mal, dass ich schon wirklich effizient arbeite derzeit: Nur das Nötigste an Leistungsnachweisen, effiziente Korrekturen, etc. Es bleibt aber trotzdem viel zu viel Arbeit.

    Und wenn man mich fragen würde, was mich am meisten nervt, würde ich tatsächlich sagen, dass es Kollegen sind, die sich einfach über Wochen und Monate "rausziehen", weil sie das können und keine Konsequenzen befürchten müssen. Und das kannte ich so von meinem Berufsleben vorher einfach nicht. Ja, da war man auch mal krank. Aber nicht Wochen oder Monate. Und da kümmerte man sich (trotzdem). Und ob ich mich mit der Arbeitseinstellung etlicher Kollegen abfinden kann, bezweifle ich gerade. DAS ist mein Problem. Und ich finde es traurig, dass da im Lehrerzimmer als Antwort nur ein "Dann melde dich doch auch krank" oder "Dann mach doch eine Belastungsanzeige" kommt. Wobei Letztere, wie ich ja jetzt auch lesen dürfte, genauso wenig bringt, wie ein Gespräch mit der Schulleitung, dass ich zwischenzeitlich auch geführt habe.

    Würde von mir ein Schüler mit dem Verweis auf den NC bessere Noten einfordern, würde ich ihn daran erinnern, daß es seine Aufgabe ist entsprechende Leistungen für bessere Noten abzuliefern.

    In letzter Konsequenz könnte der Schüler natürlich auch bei sämtlichen Klausuren ab jetzt ein leeres Blatt abgeben, könnte so wiederholen und dann im zweiten Anlauf auf bessere Noten hoffen. Man darf das Abitur zur Notenverbesserung ja nicht nach dem Bestehen freiwillig wiederholen.

    Die Schüler erwarten von mir keine bessere Benotung zwecks NC. Bei einer allgemeinen Fragerunde ("Was wollt ihr eigentlich nach dem Abi machen?") kam eben heraus, dass einige Fächer studieren, die mit einem sehr hohen NC verbunden sind. Der eventuell nicht geschafft wird. Und eventuell dazu führt, dass das gewünschte Fach nicht studiert werden kann. Das ist alles.

    Ansonsten wünsche ich dir viel Kraft, offenbar wurde dir ne Menge zugetraut (zugemutet?) dass du schnell einen effektiven Weg findest. Der Berufseinstieg ist hart und nicht so elternkompatibel wie man meinen könnte.

    Ich wünsche mir vor allem mittelfristig eine gute Entscheidungsfindung, sollte es von der Arbeitsbelastung in einigen Jahren nicht besser werden. Dann steht mir als Quereinsteiger nämlich durchaus der Weg zurück in die Wirtschaft wieder frei. Man hat immer eine Wahl...Und ich muss auch nicht immer notgedrungen im Schulsystem bleiben. Diese Tatsache erleichtert mich gerade sehr.... Und dass ich relativ unabhängig bin finanziell könnte auch bedeuten, dass ich weiter reduziere und im Zweifelsfall kündige und mir eine Auszeit gönne. Wäre alles möglich...Nicht jahrelang so weitermachen werde ich jedenfalls auf keinen Fall...

    Wir haben (gerade zur Bewertung der praktischen Prüfung in der HBF) die Bewertungen von Präsentationen so "heruntergebrochen", dass man recht schnell so eine Präsentation bewerten kann. Unabhängig davon brauche ich aber natürlich trotzdem Ahnung.

    Ich nehme nichts zu persönlich - aber ja, es nervt mich, wenn die SuS bessere Leistungen haben wollen, wir ihnen dafür z.B. Präsentationen anbieten und einplanen, die sie dann aber doch nicht wahrnehmen (wollen). Da komme ich mir veräppelt vor. Nur muss man es ja durchaus differenzierter sehen: In den beiden LKs sind 3 Lerner, die dringend einen bestimmten NC brauchen, um das zu studieren, was sie studieren wollen gerne. Die Abiklausur ist da nicht unbedeutend. Und die Vorbereitung darauf auch. Die Themen im LK sind teilweise so komplex, da macht es schon einen Unterschied, ob das gut "aufbereitet" ist oder nicht. Ob ich mehr oder weniger Lust habe, mich damit zu Hause auseinanderzusetzen. So ist das...Und klar, da gibt es Kollegen, denen ist das wurscht. Mir nicht.

    Uff. In meiner Schule werden Belastungen durch neue Klassen, LMs, LFs... nicht in solcher Häufung verteilt. Vor allem lässt man funktionierende professionelle Teams en

    Ja, es liegt manches im Argen. Was zum Dauerfrust bei ganz vielen Kollegen führt. Ich bin heute in meinen Freistunden extra schnell aus dem Lehrerzimmer raus - gemeinsam sitzt man da und ist unzufrieden. Und meckert und motzt.

    Du hattest ja vor einiger Zeit von dem riesigen Aufwand in der HBF berichtet. Das alles rund ums BGY ist dann doch noch eine ziemliche Portion oben drauf. Ich weiß nicht, ob ich mir den Einstieg ins BGY parallel zum Einstieg in der HBF aufladen würde, wenn es das bei mir so gäbe.

    Habe ich mir ja auch nicht so ausgesucht ... Der Deal für die Planstelle war ja die volle Stelle und zusätzlich zur Klassenleitung in der HBF dann noch der LK in Wirtschaft (allerdings anteilig) und ein Grundkurs (davon wusste ich auch erst was am ersten Schultag). Ich bin allerdings nicht die Erste, mit der sie das machen. Die andere Kollegin, die auch erst angefangen hat, hat auch Klassenleitung HBF gekriegt und einen Leistungskurs (den sogar ganz). Sie hat gerade die Reduktion auf 12 Stunden beantragt. Tja...

    Aber die Arbeitsbelastung unterscheidet sich auch arg in den unterschiedlichen Wochen die Wochen ohne Klausuren arbeite ich weniger und die 2 Wochen vor uns nach den Sommerferien auch.

    Ich buche mittlerweile extra Urlaub um in den Ferien auch Pause zu machen.

    Geht aber so übers Jahr gerechnet auch ganz gut auf. (Hab aber auch jetzt 11 Jahre im Job, zu einigen schon Material und tolle Kollegen, die gerne teilen. Ohne würde das nicht klappen!)

    Dadurch, dass ich zum ersten Mal Klassenleitung mache, das erste Mal einen Leistungs- und einen Grundkurs habe (in verschiedenen Fächern) und die Abschlussprüfungen in der HBF verantworte und das Abitur ist es jetzt wahrscheinlich extra viel. Und ich habe noch nicht viel Materialien. Die nützen mir in Wirtschaft auch nicht viel: Erstmal muss ich die "Themen" selbst erfassen und verinnerlichen. Das ist seeeehr viel Arbeit im Leistungskurs.

    Ich kann mir nicht helfen, aber das ergibt nach meiner Rechnung:

    9 bis maximal 11-Stunden-Tage unter der Woche. Plus (wahrscheinlich bedeutend weniger) an einem Tag am Wochenende. Das ist doch normal, um auf eine 40-Stunden-Woche im Schnitt mit den Ferien zu kommen.

    Da sind wir übrigens - schön, dass du die Ferien miteinbeziehst - an dem Punkt, wo ich gerne authentisch zugebe, dass ich den Job ohne Ferien ohnehin nicht machen würde. Und ohne Kind sowieso nicht.

    Äh, für mich klingt das aber so, dass ihr garnix spart, weil ihr später eh alles nacharbeiten müsst? Wer die Klausuren so heftig verhaut, wird doch wohl kaum kompetent was präsentieren können?

    Nein, die sparen uns ja die Vorstellung der jeweiligen Themen. Dazu gibt es sowieso Lernjobs - die stehen aber im Buch (und wir haben die Lösungen dazu). Besser schlecht präsentieren, als gar nichts präsentieren - die können nur gewinnen. Und das Vorstellen einer Methode (es wird jetzt zu komplex, das Ganze zu erläutern), ist wesentlich einfacher, als damit Aufgaben zu rechnen. Die "Verhauer" der Klausur hängen u.a. damit zusammen, dass es viele aufgrund der Klausurdichte schlichtweg nicht geschafft haben, Formeln auswendig zu lernen. Oder sich bestimmte Zusammenhänge in Ruhe anzuschauen und zu verinnerlichen. Das Hauptproblem im beruflichen Gymnasium ist - wie übrigens auch in großen Teilen der HBF, dass da ca. 30-40 % aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit gar nicht hingehören. Die kommen von allgemeinbildenden Gymnasien, wählen dann BWL als LK, obwohl sie gar nicht rechnen können und wundern sich, wenn sie auf keinen grünen Zweig kommen. Ich mich nicht...

    Warum räumt ihr solche Möglichkeiten ein? Das würde ich als erstes einsparen. Es erschließt sich mir nicht, warum man die Leistung eines ganzen Jahres mit einer Präsentation rausreißen kann.

    Und das ganze Jahr rausreißen sowieso nicht... so hoch wird das nicht gewichtet, aber bei der desaströsen LK-Klausur jetzt, hätte ich es an der Stelle mancher Lerner gemacht, ja klar.

    Ich kann mir nicht helfen, aber das ergibt nach meiner Rechnung:

    9 bis maximal 11-Stunden-Tage unter der Woche. Plus (wahrscheinlich bedeutend weniger) an einem Tag am Wochenende. Das ist doch normal, um auf eine 40-Stunden-Woche im Schnitt mit den Ferien zu kommen.

    Nö, das Wochenende arbeite ich auch meist an beiden Tagen. Mindestens einen Tag in jedem Fall. Und die Ferien hatte ich bis jetzt auch nicht: Herbstferien habe ich größtenteils genutzt, um Klausuren zu korrigieren und vorzubereiten. Weihnachtsferien musste ich die Abiarbeiten aufstellen. Zusätzlich für den Kollegen. Jetzt die Osterferien (8 Tage sind es bei mir) werden auch wieder für Korrekturen draufgehen. Mir ist es auf Dauer unter'm Strich - und wenn die Arbeitsbelastung so bleibt, vergleichsweise zu viel Arbeit - gerade auch mit Familie. Und ehrlich gesagt auch, wenn ich den Kollegen trauen darf, die mir AN MEINER SCHULE erzählen, dass sie am Wochenende und auch zu Hause gar nicht arbeiten (müssen). In diesem Zusammenhang haben heute mehrere Kollegen erzählt, dass sie freitwillig wieder aus dem beruflichen Gymnasium raus sind: Viel zu viel Arbeit. Und das Hauptproblem kommt, wenn ein Kollege ausfällt längerfristig - was bei uns nicht selten ausfällt. Dann muss der nämlich komplett vertreten werden. In der Berufsschule, in der HBF, etc. ist das anders: Da fällt einfach Unterricht aus. Fertig.

    Diese Präsentationen gehören auch zu den Projektarbeiten? Und sind verpflichtend? Klingt für mich so, als wenn die gehalten werden müssen, um an die Abiturzulassung zu kommen. Sonst ist die Leistung womöglich nicht beurteilbar.

    Wer aus gesundheitlichen Gründen die Leistung nicht erbringen kann, holt dich ein Attest und beantragt die Wiederholung des Jahres.

    Nein, die Präsentationen sind eine Möglichkeit, die Note zu verbessern. Was ca. 25 % aufgrund der in der Kursarbeit erzielten Note bitter nötig haben.

    Frag doch nach 1-2 Korrekturtagen um den zusätzlichen Korrekturaufwand zu kompensieren. Das würde bei uns jedenfalls kein Problem sein.

    Nö, ist bei uns nicht vorgesehen. So die Antwort heute. Als ich mich heute übrigens wiedermal über meinen Mehraufwand echauffierte im Lehrerkollegium, hieß es nur, ich solle mal drüber nachdenken, ob der kranke Kollege nicht möglicherweise gesunde Selbstfürsorge für sich betreibe. Bei ein paar Tagen hie und da wäre ich da sogar dabei, aber bei inzwischen Monaten auf Kosten der anderen Kollegen war ich höchstens verärgert über diesen Kommentar.

    Gibt's denn keine Obergrenze bei der LK-Größe? :gruebel: Dann sollte man sie doch wirklich in einen Raum holen, oder? (Und Multiple-Choice-Kontrollen erstellen 8_o_))

    Die kommen ja jetzt alle in einen Raum ab Freitag. Nur, wie gesagt, meine geplanten Präsentationen sind für FReitag wieder geplatzt. Vielen DAnk dafür! Die können nicht wegen Stress hier und Präsentationen da, aber ich soll jetzt kurzfristig mir was Anderes überlegen.. Sehe ich nicht..Was würdet ihr da machen? Meine Spontanidee war heute, dass ich denen allen Aufgaben aus dem Marketingbereich zur Vorbereitung auf das Abi gebe. Schön aus dem Buch, selbstständig bearbeiten, ich stelle die Musterlösungen ein. Fertig. Und die jetzt nicht präsentieren wollten, deren Termin wird auch nicht verschoben, sondern das war es dann - oder eben 6.. Muss ich noch überlegen.. Echt, es reicht mir gerade.

    Woran liegt's? Sind es die Korrekturen? Da wirst du dann Abstriche machen müssen und eben "minimalistischer" korrigieren müssen.

    Die Unterrichtsplanung kann man auch minimalistischer gestalten. Viel präsentieren lassen, eigenständiges Arbeiten etc. Nimm dich ein wenig raus. Verzichte auf alle weiteren Leistungsnachweise, die nicht zwingend nötig sind. Die Klausuren müssen reichen.

    Aufgrund deiner Situation würde ich an deiner Stelle genau überlegen, wie du die Arbeitslast verringern kannst. Die SuS im Leistungskurs sind alt genug.

    Es liegt bei mir daran, dass ich schlicht viel zu viel auf dem Schreibtisch habe. Aktuell die 31 Korrekturen ... da bin ich aber tatsächlich jetzt durch... Hab halt großzügig korrigiert... Stichwort Unterrichtsplanung: Genau, da hatte ich vor, dass die SuS da ab dieser Woche verschiedene Themen präsentieren. Das hätte mich entlastet und wäre für sie die Möglichkeit gewesen, eine gute Note zu bekommen. In einem Kurs schon - kein Interesse. In dem anderen Kurs hatte ich jetzt für Freitag Präsentationen angesetzt ... schreiben mir die beiden SuS jetzt, sie seien überlastet, geht nicht, Oma, Opa vor einem Jahr gestorben (wirklich wahr) Die Eine will gar nichts mehr machen, die Andere eine Woche später, aber da habe ich schon andere Präsentationen angesetzt, wenn da jetzt ein Hund stirbt, finden die wahrscheinlich auch nicht statt..

    Die HBF-Prüfungen sind gerade um.. Ich muss aber auch noch Klassenarbeiten in den Klassen schreiben in zwei Kursen on top. Und die Abschlussklausuren da erstellen für 5 Lernfächer. Eigentlich könnte ich die vom letzten Jahr nehmen, aber da der Kollege ausfällt (auch in den Klassen), muss das Material angepasst, bzw. abgeändert werden (auch von mir). Dann schreibe ich nächste Woche eine Grundkursarbeit (einen Grundkurs im BGY habe ich auch noch), da habe ich die Vorlage erstellt, aber da knallen dann auch mehr als ein Dutzend Klausuren auf.. Ich rechne mit ca. 10 Seiten pro Lerner. Unmittelbar nach den Osterferien sind dann die schriftlichen Prüfungen in der HBF die alle korrigiert werden müssen. Eine Woche später das schriftliche Abitur im Leistungskurs. On top die Klassenarbeiten in meinen Berufsschulklassen, Elterngespräche und GEspräche mit Betrieben... Nur ein kleiner Auszug... Ich habe aktuell Arbeit, die ein Gehalt A15 rechtfertigen würde...

    Ganz ehrlich: mir hätte im letzten Jahr eine höhere Vergütung nichts gebracht, wohl aber 28 statt 24 Std/Tag. Oder so :)

    Ja, das ist gerade auch so. Ich bin in der Schule. Meist bis 13 oder 15 Uhr, bespaße kurz im Anschluss mein Kind bis 20 Uhr und hänge jeden Abend bis ca. 24 Uhr am Schreibtisch. Plus Wochenende. Wobei ich es mir da angewöhnt habe, jetzt einen Tag einfach nichts zu machen. Egal, was ist. Aber es ist trotzdem zu viel. Und ich bin dauermüde und dauergereizt viel zu oft. Vor allem auch zu Hause.

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