Kris224
Darf ich Deinen letzten Kommentar anonym Und ohne Namensnennung weiter verwenden? Weil das nämlich eine häufige Situation darstellt. In jedem Lehrerzimmer gibt es m.e drei Gruppen.Das erste sind die jungen Wilden mit viel Elan und Engagement sowie die gesund und wild gebliebenen. Die geben nicht 100 sondern 130%. Sind dann aber enttäuscht, wenn andere nicht mehr soviel leisten. Diese Gruppe macht 60% aus. Dann gibt's 30% die können nicht mehr so und haben das ausgeglichen durch Stundenredizierung. Dafür wollen sie dann nicht auffallen. Eine Handvoll kann oder will sich die Stundenreduzierung nicht leisten obgleich sie nicht mehr so können. Weil sie nicht auffallen wollen halten sie durch, trauen sich aber nicht ihr Recht durchzuboxen, weil es eh keine Mehr gibt. Aus diesem Grunde bin ich der Ansicht, dass Arbeitsschutz von oben organisiert sein muss und die Mittelbehörden sowie das Schulministerium nicht alles auf die Schulleiter schieben können.
Da Kris nicht mein richtiger Name ist (und wenn du ihn nicht nennst), warum nicht (vielleicht nicht im Zusammenhang mit lehrerforen, da ich schon aufgrund vieler Bemerkungen identifizierbar bin). Aber von diesen Zitaten gibt es viele hier und anderswo, wenn man persönlich nachfrägt.
Aber ich widerspreche dir in einem Punkt (du bist vermutlich noch jung), ich sah manches bis Mitte 45 ähnlich (über Schweinegrippe habe ich auch noch gelacht).
Es sind vor allem die ab 45 Jahren (also die älteren), die die Schule am laufen halten (auch wenn es die jungen Wilden vielleicht nicht so sehen). Bei uns unterrichten die unter 40jährigen alle nur Teilzeit, erst wenn die Kinder älter werden (oder gar aus dem Hause gehen), wird aufgestockt und Vollzeit unterrichtet. Dann hat man auch Zeit für Extras wie Sammlung, IT oder Schulsanitäter. Ich bin mir sicher, dass das Durchschnittsalter der Lehrer und das Durchschnittsalter der in der Schule gehaltenen Stunden stark voneinander abweicht. Auch ich brenne für meinen Beruf und gebe eher 130 % (aber ich weiß inzwischen auch, dass ich dafür gesund bleiben muss, ich habe zu viele Kollegen mit Burnout oder Herzinfarkt ausscheiden sehen). Deshalb überlege ich mir inzwischen schon, wo ich meine Kraft einsetze und verpulvere sie nicht.
Zu den 3 Gruppen (bzw. wie ich sie unterteilen würde):
Ich habe in meiner Schule viele Gespräche geführt. Ich persönlich kann dank Sammlungsraum Chemie das Lehrerzimmer meiden, beobachte aber still, viele meiner Kollegen aber nicht. Es gibt eine Gruppe sehr engagierter Lehrer, die tatsächlich seit Mai kaum noch das Lehrerzimmer betritt. Das fällt einer kleinen 2. Gruppe auf zu der ich gute Kontakte habe, die dritte Gruppe hat inzwischen das Lehrerzimmer übernommen und merkt gar nichts von der Besorgtheit der anderen beiden Gruppen. Die erste Gruppe wurde nämlich schnell zum Schweigen gebracht mit Sätzen wie "hast du etwa Angst" und den oben von mir genannten (er wurde zu mir auch bis Oktober gesagt, wenn ich im Lehrerzimmer eine Maske auf hatte, weil ich das Postfach lehren wollte oder gar weil ich FFP2 trug). Nein, niemand hat (gerne) Angst und natürlich sagt jeder auf direkte Nachfrage (auch der Presse, die immer wieder nachfrägt und mit der Nachbarschule vergleicht), dass er lieber Präsenzunterricht will, weil er die Schüler liebt. Die 2. Gruppe sieht die Spaltung und versucht zu vermitteln (ich befürchte auch, dass nicht alles nach Corona vorbei ist, in der 3. Gruppe gab es zu viele rücksichtslose und nicht nur gedankenlose Bemerkungen).