Beiträge von Kris24

    Wenn du Mathe bei schwächeren Schülern frontal unterrichtest, bleibt wenig hängen (außer kochrezepthaftes Vorgehen) und das ist für den Lehrer (und auch für die Schüler) viel frustrierender. Säuregehalt von Cola wird leider nicht mehr bestimmt (ich fand Olivenöl (Alter bzw. Lagerung) oder Wein (Herkunftsland) interessanter). Auch Bodenproben war ein mögliches Thema im alten Bildungsplan. Erkundige dich über den neuen.

    Projekte kommen aber gerade bei schwächeren Schülern gut an, es ist mal etwas anderes. Mathe müssen sich lernen, NwT wird gewählt (bei uns gibt es vier Auswahlmöglichkeiten).

    Aber ich kenne dich nicht. Wenn du lieber von vorne dozierst, ist Mathe vielleicht einfacher, aber ob es dich auf Dauer glücklich macht (ich liebe auch in Mathe Projekte, sie steigern konstruktives Denken und Motivation, leider bleibt meistens zu wenig Zeit).

    Das ist vielleicht aus das Problem von NwT im neuen Bildungsplan. Jetzt wird viel mehr vorgeschrieben, die Zeit ist knapper, aber meine Kollegen unterrichten gerne.

    Vielen Dank CDL fuer die Nachricht. Das waere klasse :)

    @Kris24: falls du in deinen wohlverdienten Ferien hier mitliest, haette ich tatsaechlich ein paar Fragen an dich :)

    (Lehrer, welche Mathe und NWT unterrichten sind rar)

    Ich habe jetzt tatsächlich den PC vier Wochen privat ausgelassen und nur zweimal kurz über Handy in das Forum hinein gesehen, deine Frage aber nicht gelesen. Ich antworte daher erst jetzt.

    ich habe über 20 Jahre lang NwT zuerst in NRW und seit 2001 in BW unterrichtet, ich bin auf eigenen Wunsch seit einem Jahr heraus, weil es mir zu ingenieurlastig wurde (dank neuem Bildungsplan), irgendetwas zu programmieren ist nichts, was ich gerne tue. An deiner Stelle würde ich es sofort unterrichten, ist viel spannender als Mathe, man hat auch einen besseren Zugang zu den Schülern.

    Mathe nach Buch zu unterrichten ist für einen fachfremden Lehrer sicher angenehmer (deshalb verstehe ich, dass du es in der Vergangenheit so sahst), aber nach vielen Jahren rege ich, regen sich meine Kollegen über die Schulbücher auf, fühlen uns manchmal bevormundet, würden lieber anders vorgehen (und tun es manchmal auch). Auch Eltern reagieren bei Mathe viel schneller, kontrollieren mit Buch, in NwT hatte ich immer viele Freiheiten, die ich gerne genutzt habe (ich liebe Lebensmittelchemie und auch Stoffkreisläufe habe ich gerne unterrichtet) und Eltern waren begeistert von den Projekten (Kollegen auch, wir hatten immer öffentliche Präsentationen).

    Wir haben über Oberstufenkurse nachgedacht, aber da wir keinen studierten Lehrer mit diesem Fach hatten und nur 2 Kollegen, die bereit waren, sich darin weiterzubilden, war es unserer Schulleitung zu heiß. NwT wird bei uns bei 4 Wahlmöglichkeiten am häufigsten gewählt (ca. 50 % der Schüler), ein NwT-Lehrer würde aktuell begeistert empfangen (es war auch bei beiden Schulwechseln mein Vorteil). Wie es in Zukunft aussieht, weiß ich nicht, wir hatten aber noch nie Praktikanten oder Referendare mit diesem Studienfach (scheint also noch nicht häufig zu sein, Mathe ist immer mindestens einmal dabei).

    Kurze Rückfrage, da ich das nicht verfolge: Habt ihr Pooltests in der Sek 1? Das wäre immerhin schon mal ein Gang in die richtige Richtung

    nein, noch nicht einmal an der Grundschule (in meiner Stadt). Bei uns entscheidet der Schulträger und der erhöhält es später vom Land erstattet (deshalb wird bei uns jeder Test dokumentiert).

    Ist das ein NRW-Problem?

    Ich habe es in Baden-Württemberg nämlich umgekehrt erlebt. Auf dem ländlichen Gymnasium war das Niveau weitaus höher, der Migrantenanteil viel niedriger. In der Stadt besuchen viel mehr Schüler ein Gymnasium, es gibt von vornherein einen höheren Migrantenanteil, der inzwischen auch das Gymnasium besucht (ich erwähne es, weil leider sehr viele große Probleme mit der deutschen Sprache haben), beides senkt das Niveau.

    Gesamtschulen spielen bei uns allerdings keine Rolle, Gemeinschaftsschulen fangen jetzt erst an, hochzuwachsen (konkret, ich kenne erst eine (städtische) mit Oberstufe, ein paar bemühen sich darum, noch sind sie keine Konkurrenz). Bei uns steigen immer noch die Zahlen am Gymnasium, obwohl wir immer noch G8 haben. Probleme haben eher Gemeinschaftsschulen, wenn sie mangels geeigneter Schüler doch keine Oberstufe einrichten können. Auch haben Gymnasien bei uns immer noch den besseren Ruf.

    Du weißt aber schon, daß solche Aufträge aufgrund des Volumens zuerst europaweit ausgeschrieben werden müssen und bei den Ausschreibungen Fristen einzuhalten sind? Also vor Oktober 2022 wird das nichts.

    Wollte unsere Regierung das beschleunigen, hätte sie den Notstand ausrufen und die Notstandsgesetze anwenden müssen. Dann sind solche Ausschreibungen nämlich entbehrlich. Aber das wollten sie ja nicht, es könnte ja zu politischen Verwicklungen führen. :(

    Genau das ist auch bei uns das Problem. Baden-Württemberg hat letzte Woche erst die genauen Regeln erlassen, unsere Stadt überlegt gerade für 20 % der Räume bis Klasse 6 (aber keine Kitas etc.) Geräte anzuschaffen (für Räume, die schlecht gelüftet werden können) . Irgendwann in den nächsten Wochen soll dann die Ausschreibung heraus. Und dann gibt es sicher keine Geräte mehr zeitnah. Ich erwarte also für diesen Winter auch nichts mehr.

    Ich und viele meiner Kollegen sind froh, dass die Maske erst ab hundert getragen werden muss. Du hast ja trotzdem die Möglichkeit eine Maske zu tragen.

    Ohne Maske ist die Klasse schnell in Quarantäne also Fernunterricht.

    Ich möchte eigentlich alle normal in der Schule unterrichten. Ein Teil der Klassen im Fernunterricht, ein Teil in der Schule finde ich besonders anstrengend. (Maske ist übrigens besonders wirksam, wenn sie der Infizierte trägt. Das sind oft die, die auch sonst keine Maske tragen. )

    Ich will mich eigentlich an dieser Diskussion überhaupt nicht beteiligen, möchte nur folgendes anmerken: Bolzbold ist hier der Historiker. So wie wir Naturwissenschaftler oftmals nervös werden, wenn es um haarsträubend falsche Aussagen rund um Corona geht, möge man doch bitte auch die Expertise der Geisteswissenschaftler respektieren. Ich möchte behaupten, dass ich als Laie historisch überdurchschnittlich interessiert bin und in einigen Teilbereichen auch recht gut belesen bin. Deutschland war vor Hitler in Teilen schon sehr fortschrittlich und das eben nicht von "aussen aufgedrückt" sondern "von innen geboren". Vorsicht an dieser Stelle also mit Vergleichen. Geschichte wird nur allzu oft nicht richtig verstanden und es ist frustrierend, wie wenig wir aus ihr lernen.

    Geschichte? Gemeinschaftskunde? - Ja, habe ich nicht studiert, obwohl es meine Lieblingsfächer an der Schule waren (aber schon damals war klar, dass keine Lehrer mit diesen Fächern benötigt werden und so habe ich Mathe statt Geschichte gewählt, ich habe aber Abitur in Geschichte geschrieben). Und ich weiß, dass ich hier in Kürze nicht wiedergeben kann, was mich seit vielen Jahren beschäftigt, worüber ich sehr viel nachgedacht und gelesen habe (auch deshalb tausche ich mich mit anderen gerne aus, auch deshalb habe ich heute morgen hier geschrieben).

    Trotzdem: ich beschäftige mich seit über 40 Jahren mit diesen Themen. Angefangen hat es mit einem Kinderbuch über Afghanistan, dann kam der Einmarsch 1978, ich habe alles verschlungen (von Memoiren eines russischen Offiziers um 1980 ca. 15 Jahre später veröffentlicht, über den Beginn der Taliban bis allgemeinen Berichten über das Land). Dieses Land hat mich immer fasziniert und traurig gestimmt. Auch über den Iran (wurde hier ein paar Male genannt) habe ich sehr vieles sehr verschiedenes gelesen (von Memoiren einer Tochter Mossadeghs (hätte es damals die Chance auf (dauerhafte) Demokratie gegeben oder hätte er sich als starker Mann für viele Jahre aufgespielt), die beiden Schahs usw. Ich habe viel darüber nachgedacht, habe mich immer weiter informiert (ich habe sicher mehr Zeit damit verbracht als mit chemischen oder gar mathematischen Themen).

    Und ja, ich kenne die "demokratischen" Vorbewegungen in Deutschland. Ich bin in der Stadt von Friedrich Hecker aufgewachsen, ich habe mich bereits als Jugendliche mit ihm und seinen Ideen auseinandergesetzt, es gibt hier ein Hecker-Gymnasium. In Frankfurt wollte ich zuerst die Paulskirche besuchen und blieb viele Stunden drinnen (meine Begleitung verschwand entnervt, aber wenn ich schon mal da bin). Mir fallen August Bebel und Waldeck ein. Bolzhold schreibt ab 1870. Ich kann einiges über das kleine Baden berichten, es hatte seit 1818 eine Verfassung, war konstitutionelle Monarchie, lt. Wikipedia durften immerhin 17 % der Bevölkerung wählen. Aber das ist weder Demokratie noch hatte das Volk demokratisches Denken. Auch in anderen Völkern gab es solche Vordenker.

    DpB schrieb oben, dass vielleicht dazu ein gewisser Wohlstand dazu gehört, ich ergänze auch Bildung. Zu viele trauerten während der Weimarer Zeit dem Kaiserreich nach und folgten später bereitwillig Hitler, es waren nicht nur einzelne. Dass es wirtschaftlich aufwärts geht, war wichtiger als Demokratie.

    Auf der Seite Einstellungen zur Demokratie | bpb

    lese ich, ich zitiere:

    Geprägt durch Erinnerungen an das Kaiserreich und die Weimarer Republik stand die Bevölkerung in den 1950er-Jahren der Demokratie skeptisch gegenüber. Dies hat sich seither grundlegend geändert. Seit langem wertet die große Mehrheit die Demokratie als die beste Staatsform. Unterschiede gibt es bei der Wertschätzung der Demokratie als Staatsform zwischen West- und Ostdeutschland.

    Gründe der anfänglichen Demokratieskepsis

    Wer von der Instabilität der Weimarer Republik und ihrem Zerfall nach nur 14 Jahren traumatisiert worden war, blickte auf den zweiten Anlauf zur Demokratie in Deutschland voller Skepsis. Und wer im Deutschen Kaiserreich den besseren Staat gesehen hatte, dem schien die Demokratie eine schlechte Wahl zu sein. So dachte noch in den 1950er-Jahren ein nennenswerter Teil der Bevölkerung. Allerdings nahm die Zustimmung zur Demokratie in dem Maße zu, in dem Erinnerung an das Kaiserreich und die Weimarer Republik allmählich verblasste und in dem sich die Bundesrepublik als ein politisch stabiles Gemeinwesen erwies, das obendrein eine beträchtliche Wohlstandssteigerung zustande brachte. Noch aber werteten einflussreiche Beobachter diese Art der Demokratieakzeptanz als zerbrechlich.

    (Zitatende)

    Das deckt sich mit allem, was ich sowohl aus der Weimarer Zeit, als auch aus den 50er/60 er Jahren gelesen habe, das deckt sich, was ich von Älteren noch in den 70er/80er Jahren (z. B. über Hitler oder auch 1968) gehört habe. Ich habe Dahrendorf gelesen. Was wäre gewesen, hätten die Amerikaner unser Land nach 1945 nur halbherzig betreut, hätten sich zunehmend verabschiedet, weil die Deutschen in ihren Augen kein Verständnis für Demokratie haben (in Afghanistan waren es theoretisch 20 Jahre, aber schon lange war klar, dass das Land aufgeben war). Und ich habe Verwandtschaft in den neuen Bundesländern, bei Besuchen in den 90er Jahren hörte ich dieselben nicht demokratischen Ideen wie Jahre zuvor. Auch bei ihnen ging es vor allem um Wohlstand. Ich habe mich damals gefragt, ich frage mich heute, wie sicher ist unsere Demokratie, wenn unser Reichtum ins Schwanken gerät? Wenn terroristische Banden (Parteien etc.) uns drohen? Werden dann wirklich genug Menschen aufstehen, um die Demokratie zu verteidigen? Ich bin ziemlich in Sorge, dank Klimakrise ist es ja nicht ausgeschlossen.


    Das sind ein paar der Gedanken sehr kurz notiert (über alles könnte ich stundenlang reden, wünschte ich intensiven Austausch), es beschäftigt mich seit langem sehr.

    Mal im Ernst: Ich bin nicht Karl-Dieters Meinung und finde auch, wir bräuchten bessere Maßnahmen. Aber leider fallen wir auch keine tollen, gut umsetzbaren Maßnahmen ein (außer vielleicht Luftfilter, aber auch das ist ein Tropfen auf den heißen Stein). Daher schließe ich mich ernsthaft interessiert der Frage an:

    Was wünscht ihr euch denn alle für Maßnahmen?

    Jetzt mindestens Fensterventilatoren (richtig eingebaut, damit sechsmal pro Stunde die Luft ausgetauscht wird und nicht nur am Fenster) oder Lüftungsfilteranlangen, die dasselbe können.

    Im Winter: im Prinzip dasselbe (ich möchte nicht mehr so frieren, deshalb wäre letzteres schön). Verhindern übrigens auch andere Infektionen.

    Und ja, fast alle Länder sind dieser Meinung. Schweden hat bereits letztes Jahr die Sommerferien genutzt, um sie in Schule einzubauen (Artikel in Zeit), jetzt kam ein ähnlicher Bericht über einige amerikanische Bundesstaaten. Aber in Deutschland hat man gegen die Studien der Fachleute beschlossen, dass man das so nicht sagen könne und lüften auch ausreichen muss (erinnert mich wieder an die Diskussion früherer Jahre über anthropogenen Treibhauseffekt, Experten werden nicht ernst genommen, dafür andere zu Experten gemacht (siehe Treffen Ende September 2020 zu diesem Thema).)

    Was sind denn für dich konkret vernünftige Maßnahmen?

    Infektion wird weitgehend verhindert (außer man hustet den anderen direkt an), wenn sechsmal pro Stunde die Raumluft ausgetauscht wird (mehrere Studien). Das kann aber durch bloßes Lüften nicht erreicht werden außer es windet sehr stark.

    Bei etwa gleichen Temperaturen (also jetzt) findet fast kein Luftaustausch statt, bei kalten Temperaturen müsste man alle 10 Minuten mind. 3 Minuten lüften (sechsmal die Stunde). Weil dies zu oft ist, haben die KuMis gegen den Rat des einzig geladenen Lüftungsexperten vor knapp einem Jahr beschlossen, alle 20 Minuten plus Pause 3- 5 Minuten reichen. Lüftungsfilter kosten pro Raum zwischen 500 und 4000 Euro (je Modell) und sind natürlich für die Politik viel zu teuer. 100 Euro pro Kind ist für sie zu viel. (Auch in meiner Stadt wird Lüften gepriesen, wir können die Fenster öffnen, aber sobald es regnet oder schneit, ist bis 1/3 des Raumes nass (Wetterseite, es ging wirklich nicht) und im letzten Winter hat es auch die Heizung nicht mehr geschafft. Pro Lüften (3 Minuten alle 20 Minuten (Vorgabe von oben) wurden es durchschnittlich 3 Grad kälter, in den nächsten 20 Minuten schaffte die Heizung ca. 2,5 Grad (pro Stunde wurde also die Raumtemperatur um gut ein Grad gesenkt, mittags hatten wir also bei richtigem Lüften nur noch 15 Grad, kein Wunder, dass die meisten bei uns darauf verzichteten).

    Ich war froh, als im Dezember die Schulen geschossen wurden, weil ich so fror (trotz dickster Pullis, Pulswärmer). Unsere Schüler hatten sich teilweise in Decken gehüllt, trugen Skipullis, Mütze und Handschuhe, bei jedem Lüften gab es Diskussionen (mein Kommentar: Beschwert euch bei der Politik).

    Politische Teilhabe seit 1870? Für die Masse oder nur für eine Elite, einzelne (sozialistische u.a.) Kämpfer? Bismarck ist sehr geschickt vorgegangen, Hindenburg (dort verwurzelt) hat Hitler mitermöglicht und eine Demokratie hat kaum jemand verteidigt (wer auch).

    Wirtschaftswunder ist auch in Diktaturen möglich (China beruhigt so seine Massen). Man muss es geschickt angehen (klappt nicht, wenn einer zu lange an der Macht bleibt, was wäre gewesen, wenn Honecker rechtzeitig Platz gemacht hätte?)

    Ich muss weg, diskutiere später gerne weiter.

    Also in den Schulen in denen ich bisher war ( ja es waren bisher nur Praktika und die Praxisphase der Hochschulausbildung), war es so, dass der Schulleiter/in fachfremden Unterricht oftmals verlangt hat. Dabei spielte es keine Rolle, ob man die Bereitschaft für das Fach hätte oder nicht.

    Fairerweise muss erwähnt werden, dass es relativ kleine Schulen waren mit einer dünnen Personaldecke

    Eben, es wird verlangt, Bereitschaft interessiert niemanden.

    Aber jeder, der es mal machen musste, weiß wie viel mehr Vorbereitungszeit man benötigt, um Schmalspur unterrichten zu können (ich denke an meinen Physik-Angangsunterricht in Klasse 6 Gesamtschule, obwohl die Didaktik dank Versuche vermutlich ähnlich zu Chemie sein sollte, die fehlt dir komplett), in Mathematik habe ich erlebt, wie viele fachliche Fehler mein Chemie-/Biokollege in Klasse 5 gemacht hat (das wusste auch die SL und hat mich vorgewarnt, als ich die Klasse in 6 übernommen habe).

    Ein junger Kollege ohne jahrelanger Berufserfahrung benötigt sowieso viel mehr Zeit für die Unterrichtsvorbereitung. Entweder ist er ein Naturtalent (dann hat er auch ein sehr gutes Staatsexamen) oder er wird überfordert (will eine gute Schule auch nicht) oder er merkt noch nicht einmal, was seinem Unterricht im Vergleich zu anderen fehlt. qamqam hat recht.

    Israel ist sehr jung (viel mehr Kinder als in Deutschland, die erst jetzt geimpft werden, Israel impft ja seit kurzem ab 6 Jahren). Dazu kommen natürlich Ultraorthodoxe und dem Staat misstrauenden Araber.

    (Es geht halt nicht ohne Kinder, 10 % der Menschen mit Autoimmunerkrankten bilden keine messbare Anzahl an Antikörper (Schutz?), bei Älteren ist das Immunsystem auch mit Impfung nicht so stark (deshalb impfen andere Länder vor allem Kinder gegen Grippe, um die Alten zu schützen, in Deutschland nicht vorstellbar).

    Von daher überrascht mich Israel nicht.

    Das geht dann nur leider damit einher, dass man hinnehmen muss, dass ungläubige vor Kameras geköpft werden, Mädchen der Schulunterricht verwehrt wird, Frauen als rechtloses Eigentum des Mannes betrachtet werden.

    Die Taliban sind nicht "die Islamische Welt", sondern eine Terrororganisation übelster Prägung, deren Menschenverachtung das Nazi-Regime nur deshalb nicht in den Schatten stellt, weil sie nicht die Mittel dazu haben, die Menschen über ihr unmittelbares Umfeld hinaus zu terrorisieren.

    Trotzdem hast du nicht unrecht, ein Gesellschaft kann sich nur von innen heraus ändern. Aber der Prozess wird schwer zu ertragen sein.

    Ich stimme Moebius weitgehend zu, möchte aber ergänzen, dass ich froh bin, dass uns vor 76 Jahren die Demokratie von außen aufgedrückt wurde. Und auch in Deutschland hat es sehr lange gedauert (mindestens 1968? (Westen), ? (Osten)), bis die Demokratie von vielen "verstanden" wurde (und wie viele würden sie damals/heute gegen Terrorbanden verteidigen?). Was wäre passiert, wenn sich Amis und Co. vorzeitig verabschiedet hätten (die Taliban konnte ja in einigen Regionen überleben)?

    Eine Gesellschaft kann sich nur von innen heraus ändern? Wie kann man sich etwas wünschen (dahin ändern), wenn man es nicht kennt? Auch viele Menschen in der ehemaligen DDR wollten anfangs "nur" reisen und die D-Mark. Sollen alle anderen deshalb leiden? (Ich habe oft überlegt, wie es heute dort ohne Wiedervereinigung aussehen würde? Wie in Polen? Demokratie für alle (auch für Minderheiten wie z. B. Homosexuelle oder Farbige)? Wie würde es im Westen aussehen, wenn zwar der 2. Weltkrieg beendet worden wäre, aber gegen Nazis nur halbherzig vorgegangen worden wäre? Deutsches Wesen? Afghanisches Wesen?

    (Allerdings ist es der Westen in Afghanistan sehr schlecht/halbherzig angegangen. Es wurden sehr viele Fehler gemacht, sehr viele Menschen enttäuscht. Jetzt müssen wir uns auf sehr viele Flüchtlinge und auch Terroranschläge einstellen. Da ich Deutsche bin, ziehe ich noch einmal die Nazis heran, sie blieben auch nicht in Deutschland, sondern haben die Welt mit ihrem Terror "beglückt". Auch die Taliban wird nach ihren Möglichkeiten die Welt "beglücken".)

    Gewaltsamer Demokratieexport funktioniert halt nicht. Das war aber schon lange vorher bekannt. Außerdem sollten wir (der Westen) mal aufhören unsere Vorstellung von Demokratie und Zivilisation als maß aller Dinge zu sehen und es anderen aufdrücken zu wollen.

    Diese Sissyphusarbeit sollte in den entsprechenden Staaten und von den Menschen dort geleistet werden.

    Hat vor 76 Jahren in Deutschland funktioniert, dauert aber lange (länger als 20 Jahre).

    Und ich glaube nicht, dass sich die Deutschen in der Mehrheit gegen Hitler und evtl. Nachfolger erhoben hätten, ein paar ja, zahlten es mit ihrem Leben, ein paar mehr gehorchten aus Angst, vielen ist es egal (und wissen auch zu wenig) und viele sind auch überzeugt (vor allem, wenn sie als Kinder in der Nazizeit (und davor im Kaiserreich) aufgewachsen sind, die Demokratie in der Weimarer Zeit (auch zu kurz, es müssen mindestens eine, besser 2 Generationen heranwachsen) war auch keine Werbung. Wir werden in der Kindheit geprägt.

    Ich habe in meiner Kindheit (bin ja etwas älter als die meisten hier) noch oft gehört, Hitler war gut, der Krieg wurde von außen aufgedrückt, wenn wir nicht verloren hätten, es waren Menschen, die vor 1930 geboren wurden.

    Guter Einwand, den ich ehrlich gesagt noch nicht konkret bedacht habe. Laut meinem unbefristeten Vertrag gelten die Bestimmungen des TV-L, woraus sich vorgeschriebene Zeiträume bis zum Quartalsende ergeben. Wenn ich das richtig verstehe, müsste ich dann bereits mit sechs Wochen Vorlauf zum 30.06.22 kündigen, also auch noch während dem Schuljahr. Der 31.07.22 wäre natürlich auch finanziell interessanter. Möglich wäre wohl auch ein Auflösungsvertrag. Hier lasse ich mich wohl besser mal rechtlich von der GEW beraten, damit es dann nicht an irgendwelchen Formalitäten hängt.

    Bei Lehrern galt damals 31. Juli (ebenfalls TV-L), ich hatte damals auch erst gedacht, es sei Quartalsende, aber das stimmte für Lehrer nicht.

    Ich bin gespannt und schau mal was sich für mich ergibt. In den kommenden beiden Jahren liegen ausnahmsweise sogar unsere Sommerferien nahe beieinander, also ideale Voraussetzungen um ohne lange Arbeitslosigkeit zu wechseln. Endlich zurück in ein vergleichsweise funktionierendes Schulsystem. ;)

    Wie sieht dein Vertrag aus? Meiner dauerte grundsätzlich bis 31. Juli, egal wann die Sommerferien beginnen. (Ist eigentlich bei allen unbefristeten Angestelltenverträgen der Fall, soweit ich sie kenne - gab bei uns mal Probleme, als die Sommerferien erst am 2. August begannen, wir mussten gleich mehrere Kollegen (Pension, Angestellte, die gekündigt hatten, um woanders zu beginnen) die letzten 2 Tage ersetzten. )

    Naja, ganz so ist es nicht. Aber ja, wenn nur 55 oder 60% geimpft sind, entsteht keine Herdenimmunität, das ist wohl logisch. Hoffnungslos macht mich die Sicht, dass Milliarden Menschen geimpft sind und trotzdem alles genauso wie im letzten Herbst zu werden droht...

    Herdenimmunität geht nie wenn über 80 % inkl. Säuglinge benötigt wird und nach 6 Monaten die Immunität bereits nachlässt (gilt auch für Genesene, deshalb werden sie auch mind. einmal geimpft. (Bei der Urvariante hat man mit knapp 70 % gerechnet. ))

    Ja, Milliarden sind geimpft und noch mehr nicht. Und auch in Deutschland fehlen noch so viele, dass wenn man jetzt (fast) alles aufhebt, sich mehr infizieren können als unsere Krankenhäuser verkraften können.

    Da ist der Hinweis von state u.a. schon richtig: die Hospitalisations-Zahlen entwickeln sich niedriger. Maßgabe war bisher immer: wir müssen ein volllaufen der Intensivstationen verhindern. Das scheint uns aktuell auch mit der vorhandenen Impfquote zu gelingen.

    Inzidenzzahl 1000 bedeutet, dass 1 % innerhalb einer Woche infiziert ist. Da sind noch mehr ungeimpft und schon länger genesen. Ich hoffe genau wie du, möchte nicht noch einmal 3 Wochen auf eine Krebs-OP warten müssen (möchte natürlich gar keine OP mehr). Überzeugt bin ich nicht. (Aktuell wird bei 1000 ein Überlaufen der Krankenhäuser für möglich gehalten. )

    Mich momentan noch nicht. Die Impfungen verhindern die meisten schweren Verläufe. Dadurch sind höhere Infektionszahlen möglich, bis die Intensivstationen volllaufen. Letztlich sind einfach noch zu wenig Menschen geimpft und wenn viele ungeimpfte junge Menschen erkranken, sind eben auch gewissen Anteile davon auf ITS. Und die Kinder U12 machen mir etwas Sorgen, da die Daten eben noch nicht so ganz genau sind. Letztlich fände ich eben auch 3 Schüler aus der Schule im KH, davon eins beatmet, schlimm.

    Da bin ich genau derselben Meinung.


    Letztendlich ging es bei Einhaltung der Maßnahmen auch um Zeitgewinn. Zeitgewinnen, um erst einen Impfstoff zu entwickeln und dann um wirksame Medikamente. Dann ist dieser Spuk beendet (bevor der nächste beginnt, der hoffentlich noch eine Weile auf sich warten lässt).

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