Beiträge von Referendarin

    Habe ich das gerade richtig verstanden, dass ihr nicht mal stundenweise einen Förderschullehrer als Abordnung bekommt, das Kind aber diagnostizierten Förderbedarf hat? Das kann doch wohl nicht sein. Entweder ist das eine ganz neue Regelung oder da ist etwas schiefgelaufen.
    Wir haben Inklusion an unserer Schule und das ist so ein komplexes Thema, dass ich mir jedenfalls nicht zutrauen würde, einfach mal eben Förderpläne
    zu schreiben, weil ich dafür gar nicht ausgebildet bin. Ich würde ja auch nicht plötzlich das Bein meiner Schüler schienen, den Klassenraum renovieren o.ä. Dafür gibt es zu Recht Experten.

    Ich frage mich auch gerade, woher du die Information hast, dass es momentan deutschlandweit Lehrermangel gäbe. :ka:
    Das Gegenteil ist doch momentan der Fall - mit Ausnahme von Berlin und Leuten mit Physik und anderen extrem gesuchten Fächern. Die anderen kriegen doch gerade kaum Stellen (besonders am Gymnasium), selbst wenn sie ein super Examen haben.

    Vielen dank für eure zahlreichen und ausführlichen antworten!
    Ich werde mal in mich gehen. Letztendlich hängt das ganze für mich davon ab,ob für mich in den zwei jahren ein kleinkindfreundlicher Stundenplan gemacht wird. Wenn man das nur schon vorher wüsste ; (...


    Das halte ich für extrem unwahrscheinlich:
    Es mag vielleicht Ausnahmen in kleinen Systemen (kleine Grundschulen oder Förderschulen) geben.In allen mittelgroßen Systemen (Realschulen, Gymnasien etc.) ist das schon fast gar nicht mehr möglich, ) weil so viele andere Dinge berücksichtigt werden müssten.
    Selbst als schon lange "fertige" Lehrerin mit 2 kleinen Kindern und teilweise nur 1/4-Stelle, vorherigen Absprachen etc. musste ich im Prinzip damit rechnen, der Schule von 8-18 Uhr (Konferenzen) zur Verfügung zu stehen und Unterricht im Bereich von 8-nachmittags haben zu können (bei Stundenplanänderungen teilweise mit 3Tagen Planungsvorlauf.
    Und ich fürchte, auf Seiteneinsteiger, die ja im Prinzip eine volle Stelle haben, wird eher nicht mehr Rücksicht genommen werden.
    Hast du auch die Konferenzen (Dienstbesprechungen, Lehrerkonferenzen, Fachkonferenzen, Zeugniskonferenzen, pädagogische Konferenzen...) und Zusatzveranstaltungen (Tag der offenen Tür, Fortbildungen, Schulfeste, Projektwochen, Elternsprechtage, Exkursionen etc.) im Blick, die ständig außerhalb des normalen Stundenplans anfallen? Oder die Seminarveranstaltungen außer der Reihe? Auch an Aufsichten etc. solltest du denken.

    Und jetzt hoffen wir mal schwer, dass demnächst nicht Artikel erscheinen, die behaupten, dass Lehrer Vorurteile gegenüber Leuten mit Namen aus anderen Kulturkreisen hätten und diese angeblich schlechter benoten würden. Mir tut es so leid für diejenigen, die hier ihre Anmerkungen zur Umfrage geschrieben haben und es schockt mich wieder einmal, wie solche "seriösen" (?) Studien zustande kommen und wie dann mit sinnvoller Kritik umgegangen wird. :schreck:

    Gib doch das Thema mal hier in die Suchfunktion ein. Wir hatten das hier vor einiger Zeit schon öfter und ich hatte dazu mal z.B. einen Ub (ich glaube, das war 2003 oder 2004)Hatte eben auch noch den Link, gerade funftioniert das "Einfügen" nicht am Handy.

    Inzwischen glaube ich ja, dass Elternschreck uns alle verar.......


    Das Ganze ist so dermaßen übertrieben dargestellt, dass es eigentlich schon wieder witzig ist. So jemanden mit so einer Ansicht gibt es doch gar nicht (mehr) in Wirklichkeit. Was meint ihr?


    Ich glaube, einerseits übertreibt er und andererseits springt dem Leser aus seinen Beiträgen die Frustration (vom Leben, von den Schülern, vom Schulsystem Realschule in NRW, das gerade grenzenlos baden geht - und diesen Teil kann ich ja noch verstehen, ist aber hier gerade offtopic) entgegen.


    Teilweise weiß ich bei den Beiträgen von Claudius in diesem und ähnlichen Threads nicht, ob ich lachen oder weinen soll und frage mich die ganze Zeit, ob sie eiigentlich mitkriegen, was sie da schreiben und welche Personengruppen sie in den Threads herabwürdigen.

    Das habe ich als Schülerin geliebt. War super!


    Es kommt ja auch auf die Jahrgangsstufe und die Schüler an. Besonders die Kleinen rufen beim Deutschaufsatz bestimmt nicht jemanden an oder recherchieren im Internet.Es kommt übrigens nie vor, dass Nachschreibearbeiten besser ausfallen als die Arbeiten der jeweiligen Schüler sonst. In der Regel sind die Kinder nicht richtig vorbereitet und können nicht von den Fragen der anderen vor Beginn der Arbeit profitieren.

    Wir sprechen uns gerade im Mod.-Team wegen der Schließung des Threads ab.



    Die letzten Beiträge von Claudius fand ich persönlich unmöglich. Da wurde mir als Nichtbetroffener schon völlig anders, wie verletzend muss das für alle sein, die es betrifft. Und obwohl das von einem User bereits deutlich gesagt wurde, wurde nochmal nachgelegt.

    Noch einmal meine Frage: Was sagen denn die Eltern und anderen Schüler? Zustände, wie sie hier beschrieben werden, schaden doch allen Beteiligten. Meiner Meinung nach wird sich erst dann etwas ändern, wenn reihenweise Eltern auf die Barrikaden gehen - überforderte Lehrer am Limit kümmern doch kaum einen Politiker.


    Ich sehe es ähnlich wie ihr: An der eigenen Schule und an Schulen von Freunden und Bekannten erlebe ich / erleben diese ähnliche Dinge. Der Krankenstand wird sehr hoch, weil die Kollegen auf dem Zahnfleisch kriechen. Die problematischsten Schüler sind natürlich nicht körperbehinderte Schüler - um die geht es hier gar nicht - oder lernbehinderte Schüler, sondern E-Schüler, also diejenigen mit heftigsten (!) Verhaltensauffälligkeiten (bei leichteren Problemen wäre wohl nie ein AoSf gstellt worden). Was mich dabei wahnsinnig macht: Die vielen lieben und netten Schüler gehen in solchen Klassen so unter. :(


    Warum die Eltern nichts sagen? Das kann ich aus Elternsicht sagen: In der Klasse meines Kindes findet auch Inklusion statt und es dauert, bis wir Eltern mitbekommen, was da läuft und selbst dann bekommt man nur Bruchteile davon mit.
    Dann, wenn man den Eindruck hat, dass es in der Klasse wegen vieler sehr verhaltensauffäliger Schüler nicht gut läuft, stellt man sich die hilflose Frage, was man tun kann: Es ist nicht klar, wie viele Inklusionskinder in den Klassen sind und ich bin im Unterricht nicht dabei. Ich erlebe nur extreme Verhaltensweisen auf dem Schulhof, bekomme viele Dinge am Rande mit, höre von den Lehrern vieles zwischen den Zeilen.
    Und was genau könnte man tun? Die Lehrer tun ihr Bestes, wirken aber teilweise hilflos. Inklusion gibt es mittlerweile überall. Was agenau können Eltern tun und wie bekommen sie mit, was in den Klassen "passiert"?

    Ich hatte den Eindruck, dass die Fragen immer und immer wieder in die Richtung gehen: a) Lehrkräfte sind motiviert und bekommen dann natürlich alles (auch bei schlechtesten Bedingungen) hin, weil sie so tolle Ideen im Team entwickeln oder b) Lehrkräfte trauen sich das alles nicht zu.
    Mein Eindruck war, dass hier mal wieder ganz viel Schwarz-Weiß-Malerei betrieben wird nach dem Motto: Wenn die Lehrer das nur wollen und motiviert sind, dann schaffen sie das schon, auch wenn die Bedingungen unmöglich sind.


    Die Lebenswirklichkeit in meinem Lehrerfreundes- und Bekanntenkreis ist dagegen eher die, dass an unseren Schulen gerade erschreckend viele Lehrer aus gesundheitlichen Gründen ausfallen / zusammenklappen, weil die Bedingungen immer schlechter werden und mal eben weitere Aufgaben bei gleichzeitiger Verdünnung der Personaldecke mal eben draufgepackt werden und die Inklusion und weitere Dinge dann mal eben unter übelsteln Bedingungen gewuppt werden muss, was dann auf die Gesundheit der Kollegen geht.


    Warum gibt es nicht mal Umfragen zur Inklusion, die darauf abzielen, wie gut/schlecht die Schulen personell/räumlich/Entlastungsstunden für die Kollegen/Stunden für zusätzliche Teambesprechungen etc. ausgestattet sind und deren Ergebnisse mal die wirklichen Bedingungen zeigen.

    Wir geben unsere Wünsche schriftlich ab und dann wird geschaut, was machbar ist. Ich weiß nicht, was alle Kollegen abgeben, aber ich vermute, die meisten geben gar keine Wünsche ab und bei denen, von denen ich es weiß, ist es meist nur EIN Wunsch. So konnte ich mir z.B. mit nur sehr geringem Deputat und damals noch sehr kleinen Kindern z.B. die Anzahl der Tage aussuchen oder eine Kollegin mit Kleinkind und Teilzeit hätte gerne einen freien Tag, am liebsten den Montag, dafür ist man dann aber in allen anderen Punkten (Anfangszeit, Springstunden...) flexibel. Wenn es sich einrichten lässt, wird auf diese Wünsche Rücksicht genommen.

    Die Wahrscheinlichkeit, eine Stelle in Köln zu bekommen, ist generell eher niedrig. Ich kenne viele Kölner und Wunschkölner, die deshalb in ganz NRW verteilt arbeiten, weil es selbst in den Supereinstellungsphasen und selbst in der Sek I immer sehr schwer war, in Köln oder im näheren Umfeld eine Stelle zu bekommen.

    Ich habe mal an einer Ganztagsschule gearbeitet: Es war definitiv mehr Arbeit als an einer "Halbtagsschule". Klar gibt es ein paar Vorteile (mehr Kollegen, deshalb weniger Vertretungsstunden für jeden, weniger Korrekturen, da man auch AGs und HA-Betreuung im Stundenkontingent hatte, aber insgesamt war die Arbeitsbelastung mehr.

Werbung