Beiträge von FrozenYoghurt

    Sehe es genauso wie state_of_Trance. Das Angestelltengehalt ist - vor allem in Relation zur nötigen Qualifikation: BA, MA, 2. StEX - echt schwach plus man hat die ganzen Beamtenperks nicht (Lohnfortzahlung im Krankheitsfall übe die 6 Wochen hinaus, PKV, Pension etc.). Da wird man gehalts- und vermögenstechnisch tatsächlich vom 16-jährigen Azubi mit Realschulabschluss im technisch-industriellen Bereich abgehängt, wenn dieser es einigermaßen schlau anstellt, sich z. B. zum Techniker fortgebildet und vlt. 1-2 mal den Arbeitgeber gewechselt hat. Das kann man auch ganz gut nachrechnen. Insofern galt auch für mich schon immer: Wenn Lehrer, dann als Beamter, sonst nicht.

    Retrogaming: Alte Konsolen (Nintendo Wii U, PS3, Nintendo 2/3DS) homebrewen, damit rumexperimentieren und anschließend ausprobieren in aller Ruhe (Die Bastelei braucht manchmal etwas Zeit und Muße)

    Festplatte, Desktop, analoge Arbeitsumgebung in Seelenruhe sinnvoll aufräumen und Gutes archivieren

    Ausschlafen

    Das meine Frau als Maschinenbau-Technikerin im Schichtdienst arbeitet wäre mir neu. Vielleicht wird jetzt auch für Dich offensichtlich warum ich hierim Forum öfters mal etwas unzufrieden mit dem Gehalt bin und auf die Verhandlungserfolge der IG Metall schiele?

    Sprechen wir hier vom "Techniker" oder von einer studierten Maschinenbauabsolventin im IGM-Betrieb? Da gibt es schon noch Unterschiede.

    Unserer Wirtschaft geht es alles andere als gut - wer noch außerhalb seiner Schulbubble unterwegs ist, wird das mitbekommen haben.

    Die Diskussion ist doch ein alter Hut: Am Ende sind alle Länder wieder zur Verbeamtungspraxis zurückgekehrt. Und das mit Recht. Der Beamtenstatus gehört für mich untrennbar zum Berufsbild dazu. Das Abnehmen von bundesweit gültiger Abschlüsse ist selbstverständlich ein hoheitlicher Akt.

    Als Angestellter würde ich mir den Job ehrlich nicht antun, denn als solcher habe ich insgesamt die gleichen Pflichten wie der Beamte (außer Streik usw.), aber keinen der Vorteile. Zudem war für mich schon immer klar, dass ich auf keinen Fall in die schwarzen Löcher GKV bzw. RV einzahlen möchte (freiwillig). Das geht aber nur durch das Beamtentum, Selbstständigkeit oder Auswandern.

    In der Pflege lässt sich mittlerweile richtig gutes Geld verdienen, wenn man dort eine Ausbildung gemacht hat. Durch Übernahme von ungünstigen Schichten und evtl. Vermittlung über Zeitarbeitsfirmen geht richtig viel. Ist natürlich nicht für jeden was. Über Zeitarbeitsfirmen verdient man sogar zum Teil deutlich mehr als die festangestellten Kollegen, was natürlich kollegiale Probleme nach sich ziehen kann.

    Diese Idee wäre zudem sehr förderlich für den stark in Mitleidenschaft gezogenen gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das wäre eine wirklich gute Lösung, vlt. mit zusätzlichen Anreizen versehen: steuerfrei etc.

    Ich sehe es nicht, wie wir in der Zukunft qualifizierte pädagogische Fachkräfte en masse herbekommen sollen, die auch noch sprachliches Vorbild sind, d.h. die deutsche Sprache während ihrer Betreuung vermitteln können.

    Also zumindest für NRW ist das nicht an jeder Schule, das ist dann an deiner Gesamtschule so gewesen. Bei uns wird in D M E nicht in Kleingruppen unterrichtet.

    Wenn die Eltern in Jg. 9 aus allen Wolken fallen, dann liegt das an fehlender vorheriger Beratung.

    Ich beschwere mich nicht, ich finde das sogar gut! Diese Kinder nehmen im Regelunterricht wenig bis gar nichts mit mangels kognitiver Möglichkeiten.

    Die unterschwellige Provokation im zweiten Abschnitt kannst du dir gerne sparen. Die Realität ist, dass Beratung noch so toll sein kann, wenn sie schlicht und ergreifend ignoriert bzw. nicht in Anspruch genommen wird: fehlende Wahrnehmung von Elternsprechtagsterminen, generelle Vogelstrauss-Taktik auf Elternseite. Du kannst noch so toll beraten, wenn die eine Seite auf stumm schaltet, ist es halt so.

    k_19 Deine Ausführungen zur Benotung und die Probleme damit kann ich zu 100% unterschreiben. Man verliert auch auf Dauer ein wenig das Gefühl, was jetzt Mindeststandard, Regelstandard und wirklich gut ist, da mMn. "bemüht sein" schon ausreicht, um besser dazustehen als 60% der Schüler. Genau das fällt den Kindern dann aber auf die Füße, falls sie sich dazu entscheiden, in die SEK II zu gehen. Da sind die Standards ungleich höher, als es für die Gymnasiasten ist: Der Schritt hoch ist einfach zu viel, weil man vorher in der SEK I die ganzen Kinder mitgeschleppt hat, die so gerade einen Einfachen Schulabschluss durch Versetzung schaffen.

    Hi,

    als jemand, der am "gutbürgerlichen Gymnasium" ausgebildet wurde, an solchen einige Vertretungsstellen absolviert hat und schließlich seine Planstelle an einer quasi Brennpunktgesamtschule im Westen NRWs angetreten ist, kann ich hier mal ein paar Dinge berichten:

    - ganz ehrlich: Hätte es für mich Planstellen an Gymnasien gegeben, hätte ich mich auch dafür entschieden. War aber nicht so. Für mich stand zur Wahl entweder vollkommen entwurzelt im Schwarzwald an einem Gym anfangen, oder aber wohnortsnah an der Gesamtschule anfangen. Für (fast) das gleiche Geld.

    - Ja, die Schülerschaft ist heterogener als am Gym. Jedoch ist man das in unserem Kollegium gewohnt. Generell sind auch Gymnasien heutzutage absolut nicht mehr das, was sie noch vor 25 Jahren waren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich an den Gymnasien dieser Entwicklung zu entziehen versucht und man dort nicht so konsequent mit erzieherischen und Ordnungsmaßnahmen ist, weil es man dort schlicht nicht gewohnt ist.

    - Die Kollegien an den Gymnasien waren weitaus versnobter und tendierten zum Einzelkämpfertum. Hattest du ein Problem mit einer Klasse, warst das erst einmal auf deinem Mist gewachsen, "denn bei mir laufen die total gut". Sehr nervige Einstellung. Material wurde kaum geteilt, jeder machte irgendwie sein Ding. Aber man ließ sich eben auch in Ruhe. An der Gesamtschule ist das etwas anders: Hier muss man miteinander arbeiten, einfach schon, damit die Schüler checken, dass sie die Kollegen nicht gegeneinander ausspielen können. Was mir hier nicht gefällt: Als vollausgebildeter Lehrer ist man fast schon in der Minderheit, weil Gesamtschulen wegen des Mangels gerne jeden einstellen, der freundlich schauen und geradeaus laufen kann, gleichzeitig aber zu allem eine wichtige Meinung bei fast genauso wenig Ahnung haben muss ("Ich als Mama kann das ja gaaaaanz anders beurteilen").

    - Fachlichkeit ist - außer in der Oberstufe - an der Gesamtschule eher sekundär. Es ist zudem normal, fachfremd eingesetzt zu werden (natürlich mit persönlichen Grenzen). Der Einblick in andere Fächer gefällt mir gut (Mathe, Informatik) und macht mir Spaß, andere Bereiche kommen massiv zu kurz (bei mir z. B. Latein). Naja, einen Tod muss man eben sterben. Wenn du aber Wert legst auf fachliches Arbeiten: Hab das im Hinterkopf, dass die Gesamtschule dafür evtl. nicht der geeignetste Platz ist

    - Beziehungsebene ist wichtig. Das fängt aber auch schon damit an, dass Beziehung eben Zeit braucht. Am Anfang brauchst du daher ein dickes Fell. Mir ist es auch schon passiert, dass unausstehliche Klassen nach Monaten irgendwann einfach angenehmer wurden, obwohl man selbst eigentlich nichts gemacht hat. Klassenlehrer sein gefällt mir sehr gut, weil ich meine Klasse mag. Deshalb habe ich viel Unterricht in meiner eigenen Klasse, es fühlt sich an wie im "Wohnzimmer" sitzen. Fremde Klassen sind gleichzeitig schwieriger.

    - Das System Gesamtschule lügt sich selbst in die Tasche: Es wird behauptet, dass die Kinder mit Förderschwerpunkt im Rahmen des "Gemeinsamen Lernens" eben nicht aus dem Klassenverband herausselektiert werden. Naja, werden sie schon, vor allem in den Fächern Mathe Deutsch Englisch. Da werden sie dann nämlich in Kleingruppen vom Sonderpädagogen unterrichtet, Eltern fallen in der Jgs. 9 aus allen Wolken, wenn ersichtlich wird, dass ihr Kind maximal einen Hauptschulabschluss schaffen wird. Da wird sich dann auf einmal gewünscht, dass die Kinder vorher schon sitzen bleiben können. Tja.


    Bereue ich es, an der Gesamtschule angeheuert zu haben? Nein! Vor allem nicht, weil ich den gleichen Sold wie am Gym erhalte. Nein, weil der Unterricht in der Sek I flott vorbereitet ist. Nein, weil man sich trotzdem in der Sek II engagieren kann.

    Würde ich mein eigenes Kind an eine Gesamtschule schicken? Hell, no. Dafür bin ich zu sehr Befürworter des klassischen drei- bzw. viergliedrigen Schulsystems.

    Meine PKV hat sogar einen Dienstleister, der ähnlich wie der im Threadtitel stehende Anbieter Online-Sprechstunde arbeitet. So weit, wie ich mich damit beschäftigt habe, sind nur diese Fragebögen-only Geschichten rechtlich nicht (mehr) zulässig. Ob der Arzt dich jetzt in der Kamera sieht oder in echt, macht erstmal tatsächlich keinen Unterschied.

    Ich würde davon Gebrauch machen, muss ich ehrlich sagen.

    Na ja, wer Teilzeit arbeitet, bezahlt buchstäblich seine Entlastungs- und Freizeitausgleichsminuten mit barer Münze. Vor dem Hintergrund, dass das sowieso nie zu 100% gemäß der Reduzierung klappt, ist schon nachvollziehbar, dass sie darum kämpfen.

    Gleichwohl verstehe ich den Frust, wenn man mit TZ Kollegen zusammenarbeitet, die eben nicht wie VZ Kollegen verfügbar sind. Das ist aber nicht deren Schuld, sondern mal wieder ein systemisches Problem.

    Absolut, das ist ja auch deren gutes Recht. Nur sehe ich eben Tag für Tag, dass es eben auch nicht alles arme, bedauernswerte Leute sind, sondern je nach eigener Einstellung Kalkül dahinter steckt. Und das ärgert mich sehr. Teilzeit im Schuldienst ist einfach nicht 1 zu 1 vergleichbar mit Teilzeit in der Konzernbehörde.

    Gehört es bei Lehrerinnen doch in der Regel auch. Die meisten laufen doch sofort zum Arzt und genießen erstmal 9 Monate Schwangerschaftsurlaub auf Kosten des Steuerzahlers und der Kollegen, die die Vertretung machen dürfen, während die Stelle natürlich blockiert ist. Danach wird sich erstmal an der Elternzeit und den Zuschlägen erfreut. Ein System, was für mindestens 18 Jahre + 9 Monate gut funktioniert.

    Und wenn man wieder da ist, wird erstmal nahezu minimale Teilzeit gearbeitet und vehement um jede Entlastungs-, Freizeitausgleichs-, Mehrarbeitsminute gefeilscht bis aufs Blut. Und dann hat die Kita wieder zu. Der Rattenschwanz geht unendlich weiter. Gemeinsame Planung, gemeinsames Arbeiten mit solchen Extremfällen nahezu unmöglich, aber mindestens frustrierend. Ich sage ganz bewusst Extremfälle, viele liebe Kolleginnen kriegen es hin, Familie und Beruf so zu vereinen, dass Dritte (in der Regel die männlichen Kollegen) nicht darunter leiden müssen. Sorry, musste ich mal loswerden.

    Ich nehme das aber nochmal mit in die nächste Personalratssitzung. Denn das ist tatsächlich Mal wieder ein Problem, dass nur uns Tarifbeschäftigte betrifft. Und Du hast ja Recht, mit EG 11 plus Zulage bin ich schon nahe an EG 13 und wenn dann runtergestuft wird, ist das tatsächlich ein ganzer Batzen weniger. Ich nehme das auch mit in meine Gewerkschaft, denn da haben wir Ende des Monats Tarifkonferenz und wenn das so ist, wäre das eine wichtige Förderung für die Tarifauseinandersetzung.

    D.h., die verbeamteten Lehrkräfte, die mit Sek-II-Facultas die Sek-I-Stelle mit Umstellung nach 4 Jahren genommen haben, während der 4 Jahre nach A12 befördert worden sind, dort z.B. bis in die Erfahrungsstufe 6 gekommen sind: Nehmen die die Stufe 6 dann mit, wenn sie in A13 überführt werden? Und die Angestellten nicht? :O

    Also ich wär Priester geworden - mit Mylady als Haushälterin.
    Außer Eheexamen brauch ich da auch keine Prüfungen abzunehmen.
    Und die Dienstwohnungen sind günstig.
    Und es gibt selten weite Anfahrtswege.
    Und ... und ... und ...

    Oh, vertu dich da mal nicht. Ich bekomme das in meinem Heimatdorf etwas mit. Die Zeiten sind vorbei, in denen Priester von der Dienstwohnung aus 100m zur Kirche oder Friedhof hatten. Durch die Zusammenlegung von vielen Gemeinden entstehen sogenannte GdGs (Gemeinschsft der Gemeinden), was für die Priester viel Fahrerei und viel Stress mit den Dörflern in Gremien und Vereinen bedeutet. Gerade erst erlebt, dass sich der Priester der Heimatpfarre hat versetzen lassen, weil ihm der administrative Aufwand deutlich zu groß geworden ist und er nun mehr freiwillig zweite Geige spielt als Seelsorger.

    Ich bin gespannt, ob es drauf noch eine Antwort gibt, vielleicht auch von anderen. Erlernen Polizistinnen und Polizisten oder Verwaltungsfachangestellte ihren Beruf auch nur wegen des Beamtenstatus?

    Nichts im schulischen Bereich. Ich persönlich wäre nicht damit klargekommen, am Arbeitsplatz Schule nicht zur mehrverdienenden Gruppe, nämlich den Beamten, trotz gleicher Arbeit zu zählen. Das habe ich schon in den zwei Jahren Vertretungstätigkeit zwischen Ref und Planstelle gemerkt, wobei mir da immer klar war, dass ich nur der Notnagel bin.

    Hinzu kommen die sich immer weiter verschlechternden Arbeitsbedingungen (Kurzfassung muss an der Stelle mal reichen, alle wissen, was gemeint ist), die seit PISA stark in Richtung Ökonomisierung betriebene Schulpolitik (Bildung MUSS nützlich und wirtschaftlich verwertbar sein, "Kompetenzen" statt Wissen usw.). Mit A13 und aufwärts lasse ich mir das noch irgendwie gefallen, aber keineswegs darunter. Dann wäre ich (und so weit war ich nach dem Ref tatsächlich einmal) wirklich hingegangen und hätte mich um eine zweite Ausbildung bemüht, und zwar etwas mit großer Chance auf Homeoffice und die ganzen Benefits, von denen man im Schuldienst nur träumen kann. Das wäre mir die Gehaltsdifferenz wert. 2,5k€ Netto kriegt man schon irgendwie hin, dazu dann vlt. Vertrauensarbeitszeit, HomeOffice, Weihnachtsgeld... Schon okay.

    Hi! Ich habe ebenfalls eine beginnende Arthrose im Großzehgrundgelenk gehabt, als ich beim Amtsarzt in NRW vorstellig war. Das war kein Problem. Ich hatte mir vorher auch Sorgen aus den von dir genannten Gründen gemacht, allerdings stellte sich das als absolut unproblematisch heraus.

    Verbeamtung gehört zum Job für mich untrennbar dazu. Wäre mir die versagt worden, hätte ich etwas anderes gemacht.

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