Beiträge von RosaLaune

    Flexibilität, Nebentätigkeit, Selbstständigkeit

    Da bestehen zwischen einem angestellten und einem verbeamteten Lehrer tatsächlich kaum Unterschiede. Rechtlich macht es einen Unterschied, ob du eine Nebentätigkeit nur anzeigen musst (Angestellter) und nicht genehmigen lassen musst (Beamter), in der Wirklichkeit läuft es darauf hinaus, dass der Beamte die Nebentätigkeit nicht genehmigt bekommt, während der Angestellte die Nebentätigkeit dann untersagt bekommt. Für den, der einer Nebentätigkeit nachgehen möchte, läuft es auf dasselbe hinaus.

    Zumal der TV-L bei Lehrkräften eigentlich immer darauf hinausläuft, dass angestellte Lehrkräfte die gleichen Pflichten wie die verbeamteten Kollegen haben, aber eben nicht von den Vorteilen zehren können.

    Berechtigt ist der Einwand aber schon. Im RB Arnsberg am BK fährst du durchaus gern mal 1-2 Stunden zum Seminar. Da gibt’s nämlich nur 2 Seminare, die sich auch noch halbjährlich abwechseln. Von Dortmund nach Bad Berleburg ist aktuell kein Spaß. Da klingt deine Anfrage nach einem Luxus Problem.

    Also: Lehn dich zurück und warte ab.

    Bad Berleburg ist noch nie ein Spaß gewesen. Ich musste mal aus dem Ruhrgebiet kommend eines Winterabends für eine Lesung, die ich als studentische Hilfskraft mitbetreuen musste, dorthin. Damals gings noch über die A 45, aber ein menschenleerer Fleck war es trotzdem. Und diese Nebelschwaden zwischen den Bäumen gruseln mich bis heute.

    Ist das so? Das hätte doch eigentlich wieder mit der Aussprache zu tun. Wenn dort stehen würde: "Ich glaube, die Vögel Dinosaurier sind" würde man es als Grammatikfehler einordnen. Ein "das" macht eigentlich keinen Sinn in dem Satz.

    Ja, das wäre ein Grammatikfehler, der so auch im DaZ/DaF-Kontext denkbar wäre, bei einem Muttersprachler dagegen eher nicht. Diese Art von Fehlern machen Muttersprachler nämlich in aller Regel nicht, da dies einen wirklich tiefgehenden Verstoß gegen die sprachlichen Strukturen darstellen würde. Anhand der Satzstruktur lässt sich fast immer erkennen, ob nun ein Relativsatz oder ein durch "dass" eingeleiteter Nebensatz (nicht immer ein Konsekutivsatz) vorliegt. Dies wird erst in der Schrift problematisch, weil in einem Falle "das" mit einem S, im anderen aber "dass" mit zwei S geschrieben wird. Und daher handelt es sich hierbei meines Erachtens nach um einen Rechtschreibfehler.

    Da irrst du. Hat mit hören-können überhaupt gar nichts zu tun.

    Ob "das" mit einem oder zwei "s" geschrieben wird, hängt davon ab, ob es ein Konsekutiv- oder ein Relativsatz ist. Das sind ganz eindeutig grammatikalische Kategorien.

    Wie das/dass geschrieben wird, hängt zwar von der Funktion als Determinante, Pronomen oder Konjunktion ab, das macht aber daraus keinen Grammatikfehler.

    Ein Satz wie *"Ich glaube, das Vögel Dinosaurier sind", ist natürlich ein Hauptsatz mit eingebettetem Objektsatz, völlig gleich die Konjunktion nun richtig oder falsch geschrieben ist. Genauso bleibt bei "Das Haus, dass abgebrannt ist" ein Relativsatz.

    Zum Thema: gesprochen hört man den Unterschied nicht. Stimmt natürlich, aber Schriftsprache ist nun mal anders als gesprochene Sprache, digga!

    Das Problem ergibt sich natürlich vor allem daraus, dass hier ein und dasselbe Wort (meine Auffassung) oder zwei gleichlautende Wörter (andere Auffassung) unterschiedlich geschrieben wird, je nach der Funktion die es erfüllt. Dies lässt sich auflösen, wenn man sich das ganze grammatikalisch anschaut, das macht daraus aber keinen Grammatikfehler. Die gleichen Lösungsstrategien gelten ja auch bei Auslautverhärtung und Großschreibung, trotzdem wird kaum jemand dafür plädieren, dass ⟨der Hunt bellt⟩ oder ⟨das Hübsche kaninchen⟩ Grammatikfehler sind.

    Als Folgefehler würde ich die Schreibung der Konjunktion als ⟨das⟩ nicht sehen, die Gründe hast du schon mitgeliefert. Die Konjunktion steht nicht nur hinter dem Komma, sie kann auch am Satzanfang oder als Teil komplexerer Konjunktionen vorkommen. Daneben ist insbesondere im Bereich von DaF/DaZ auch eine Interferenz aus einer anderen Sprache denkbar, bei der Nebensätze nur einfach abgetrennt werden und nicht wie im Deutschen üblich zweifach (durch Komma und Konjunktion). Daher wäre die Betrachtung als Folgefehler vielleicht etwas zu nett.

    Davon abgesehen: ich würde die Konjunktion, wenn sie als ⟨das⟩ geschrieben wird, immer als Rechtschreibfehler und nicht als Grammatikfehler werten. Zum einen handelt es sich bei dem Artikel, dem Pronomen und der Konjunktion das/dass sprachwissenschaftlich um ein und dasselbe Wort, was sich sprachgeschichtlich und sprachvergleichend sehr einfach zeigen lässt. Die unterschiedliche Schreibung ist rein funktionell – und eigentlich etwas, dem sich eine Rechtschreibreform gerne annehmen darf. Zum anderen liegt hier einfach kein grammatikalischer Fehler vor und der Eindruck sollte auch nicht erweckt werden.

    Ich vermute, dass das Absicht ist. Aber es ist gleichzeitig auch so willkürlich, dass es Zufall sein könnte. Und so handelt die AfD immer: versteckte Signale an die Hardcore-Nazis (um die sie auch kämpfen muss) und gleichzeitig alles von sich weisen können. Dog Whistle vom feinsten.

    Ich habe mir das Gespräch von Elon Musk und Alice Weidel angehört. Inhaltlich sind die Positionen Weidels und der AfD mehr oder weniger bekannt. Was ich nicht erwartet habe, war, dass ich mich wegen Alice Weidels Englisch fremdgeschämt habe. Mir kam es manchmal wie ein Abitur-Prüfungsgespräch vor, dann wieder wie einer der typischen Diskussionen auf Rucksackreisen durch Europa direkt nach dem Abi. Warum hat sie sich darauf eingelassen, oder das nicht jemanden machen lassen, der etwas besser Englisch spricht?

    Kaum erträglich: "Do you know what?", "so many cases of saft", "Gaza stripe". He, she, it, s muss mit. Das übertriebene Lachen, wenn Musk scherzt, um zu zeigen, dass sie ihn versteht. Und besonders extreme, in der Generalisierung falsche Aussagen, weil ihr offensichtlich die sprachlichen Mittel fehlen, es differenzierter auszudrücken (wobei, da weiß man nicht, bei der AfD). Sie hat damit ihre eigenen Behauptungen über die deutsche Schulbildung ("the young people, they don't learn anything in school, in university, uhm, uhm, etc., they just learn about gender studies", mit Fehlern zitiert) unterfüttert - oder eigentlich den vor 25 Jahren, also den noch vor Merkel.

    Nein, es muss nicht jeder eine Fremdsprache perfekt beherrschen, auch nicht das allgegenwärtige Englisch, und fehlende Bildung soll kein Makel sein. Es gibt die neue Sicht des Fehlers, wir sind alle auf dem Weg, nicht jeder muss Rachmaninow spielen, die Kommunikation steht im Vordergrund. Trotzdem: Abiturienten sprechen heute im Durchschnitt besser Englisch als Alice Weidel, möglicherweise nicht wegen des besseren Unterrichts. Aber Weidel hätte jemand anderen das Gespräch mit Musk führen lassen sollen, oder sich dolmetschen lassen. Die ganze Welt hat zugehört.

    Des Deutschen liebste Leidenschaft: die Englischkenntnisse der Mitmenschen kritisieren. Musk hat Weidel verstanden, Kommunikationsziel wurde erreicht.

    Wie Wolfgang gestern schrieb: "Nun schwenkt Merz auf unhaltbare AfD-Positionen ein. "

    Es geht darum, dass, (wie man sieht) solche Positionen inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind und dort schöngeredet werden. Und das ist das Problem. Nicht nur das Schönreden der afd (das natürlich auch), sondern auch das (über Jahre reinschleichende) Schönreden entsprechender Positionen.

    Die Positionen gibt es in Teilen der Bevölkerung. Parteien können das aufgreifen oder lassen es sein. Sie werden dann dafür gewählt oder nicht. Aber die Position an sich ist legitim, war schon immer da und wurde nicht von der AfD hereingetragen. Ich weiß auch nicht, warum man alle Positionen die die AfD hat, ausschließlich der AfD überlassen sollte, während alle anderen Parteien sich dann andere Positionen teilen. So macht man die AfD erst attraktiv. Das kann nicht die Lösung sein.

    Einen König können sich die Kinder gut vorstellen und man kann auf jeden Vokal hübsch eine Krone malen.

    Ein König ist für Kinder in den ersten Schuljahren anschaulicher und weniger abstrakt als ein Kern.

    Man könnte jetzt wieder darüber diskutieren, dass der Silbenkern nicht zwingend ein Vokal sein muss (https://de.wikipedia.org/wiki/Silbenkern#Beispiele), in der Schule den SuS aber meistens vermittelt wird, jede Silbe müsse einen König (= Vokalbuchstaben) haben. Aber das schreibe ich jetzt extra ganz klein, dann fällt es niemandem auf.

    Aber ein Kern ist doch genauso bildlich wie ein König, nur dass man hiermit noch näher an der Fachsprache ist. Zugegeben, die Krone passt dann nicht, ich hebe den Silbenkern aber einfach immer farblich hervor.

    Dass auch Konsonanten den Silbenkern bilden können, versuche ich sofort zu vermitteln, insbesondere weil es im DaZ-Bereich später den <e>-Ausfall leichter erklärt, also etwa warum aus reden Redner wird und nicht *Redener.

    Silbenkönig ist der griffige Begriff für Schüler und Eltern.

    Du darfst uns gerne aufklären, wie es korrekt heißt.

    Welche Begriffe verwendest du denn im Unterricht?

    Ich bin nicht im Primarbereich tätig, mache aber Alphabetisierung und Zweitspracherwerb des Deutschen. Die Silbe als Einheit hilft den Schülern, soweit gehe ich mit. Ich verstehe aber den Begriff Silbenkönig ist? Was ist der Mehrwert gegenüber Silbenkern?

    UK und Spanien sind Jetzt nicht die Länder mit dem tollsten Gesunsheitssystem, die mir so eingefallen wären, aber wenn du meinst...

    In jedem Falle haben wir doch einen SPD-Gesundheitsminister, müsste der nicht sozialverträgliche Ideen haben?

    Das liegt aber ja nicht zwingend am System. Unser System jedenfalls ist irgendwann nicht mehr finanzierbar. Und dieses Irgendwann scheint doch recht schnell näher zu rücken.

    Möchtest du uns auch noch mitteilen, welche besseren Lösungen es da gibt?

    Bürgerversicherung (wie in Kanada oder der Republik China auf Taiwan), steuerfinanzierte Krankenbehandlung (wie im UK oder Spanien) fielen mir da sofort ein. Der Vorteil bei beiden gegenüber dem System der Pflichtversicherung ist, dass niemand einfach aus dem Raster fällt. Die Niederlande fahren mit ihrer privaten Krankenversicherung auch nicht so schlecht.

    Man kann sie nicht ausfallen lassen. Wie soll das bitte gehen?

    Das geht vielleicht am Gymnasium wo die Schüler der 7. Klasse alle selbstständig ins Foyer gehen und dort Faust lesen, an meiner Schulform ist es nicht möglich.

    Dann muss man aber Strukturen schaffen. Bereitschaftsstunden wären eine Möglichkeit. Damit ließe sich im Grunde jeder Ausfall vertreten, dann gibt es eben eine 45-minütige Pause, die eine Lehrkraft beaufsichtigt.

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