Wer die einzelnen Curricula der Sek I miteinander vergleicht, wird erkennen, dass die Kernthemen zwischen den Schulformen, auch zwecks Durchlässigkeit, sehr ähnlich sind. In den Schulformen mit höherem Anspruchsniveau werden eher noch zusätzlich 1-2 Sonderfälle pro Thema behandelt und der Schwerpunkt liegt stärker auf Analyse und Begründung statt der reinen Darstellung nach Anleitung. Eltern brauchen, zumindest was den fachlichen Anspruch betrifft, keine Angst zu haben, dass ihr Kind auf der Hauptschule unter seinem Potential braucht. Und auch die Jobchancen sind gut, denn viele klassische Jobs, die sich an Hauptschulabsolventen richten, verzeichnen derzeit Mangel (z.B. Technik, Pflege, Transport und Logistik).
Was ein berechtigter Einwand ist, und das ist eine der größten Herausforderungen im deutschen Bildungssystem, ist der Umgang mit Unterrichtsstörungen und abweichendem Verhalten. Hier braucht es gerade an Hauptschulen (je nach Bundesland und Einzugsgebiet auch sonderpädagogische Förderzentren und Gesamtschulen) ein strukturiertes und sehr konsequentes Null-Toleranz-Konzept, was nur funktioniert, wenn alle Lehrkräfte UND die Schulleitung zu 100% dahinterstehen. Scheitert es daran und kommt zudem noch eine herausfordernde Schülerschaft dazu, hast du die nächste Brennpunktschule - und darauf hat selbstverständlich kaum ein Elternteil Lust.