Beiträge von Antimon

    Insofern ist es nicht schlecht, wenn man lernt, wie man einen Nagel in die Wand bekommt ohne Wand, Hand, Hammer oder Nagel zu zerstören

    Wir haben im Werken keine Nägel irgendwo eingeschlagen. Weil es lauter Mädchen waren, wurde gebastelt. Katholisches Bayern 1990 ;)

    Die ganz "Unfähigen", die hier oft beschrieben werden, kommen bei uns irgendwie gar nicht an. An der FMS noch weniger als am Gymnasium. Es gibt einige, die am Nachmittag für jüngere Geschwister kochen müssen. Im Klassenlager merkt man halt, wer noch nie nen Putzlumpen in der Hand hatte. Sie lernen es dann.

    Wieso hat die Freigabe von Cannabis in den Niederlanden nicht funktioniert?

    Weil's nicht "freigegeben" ist. In der Öffentlichkeit einen Joint zu rauchen ist verboten. Am Kleinbasler Rheinufer wird mehr gekifft als in der Amsterdamer Innenstadt. Eine vollständige Freigabe für den Freizeitgebrauch gibt es z. B. in Kanada und dort "funktioniert" es auch. Was auch immer darunter zu verstehen ist. Die Leute kiffen halt wie sie Alkohol trinken. Aber die Diskussion wird wohl immer irrational bleiben.

    Dann würde man auch in einem Gerichtsverfahren schauen, was eben in der schulhausinternen Weisung gestanden hat

    Habe jetzt doch mal nach dem genauen Wortlaut geschaut, der das bei uns an der Schule regelt. Es gibt tatsächlich überhaupt keine kantonale Verordnung, da heisst es nur, die Schule legt die Regeln fest. In unserer Weisung steht, die Jugendlichen sind verpflichtet, die verantwortlichen Lehrpersonen über gesundheitliche Beeinträchtigungen zu informieren. Ich habe bis anhin immer mündlich nachgefragt und offensichtlich reicht das auch. Schriftlich muss man das Programm der Reise sowie alle Regeln unterwegs und allfällige Konsequenzen, falls diese nicht eingehalten werden, abgeben. Ich glaube, das mit der Informationspflicht muss ich tatsächlich mal explizit meinen SuS zeigen. Da gibt es durchaus einige, die meinen, das sei alles Privatsache.

    wenn ich lese man hat die Wahl zwischen Bio/ Informatik und fit for Life…

    Steht da doch gar nicht. Es geht um ein Wahlpflichtfach. Das gab's zu meiner Zeit schon in der Unterstufe. Ich hatte Werken. Ob das so viel geistreicher war als die Bedienung einer WaMa zu lernen sei dahingestellt.


    Bei uns werden alle Versäumnisse ausgebadet

    Habt ihr nicht sowas wie Allgemeinbildenden Unterricht? Bis auf die WaMa deckt der das ganz gut ab. Da werden tatsächlich auch mal eine Steuererklärung und ein Arbeitsvertrag angeschaut. Einem Maturanden traue ich zu, dass er selber rausfindet, wie die App funktioniert, die einem die Steuer erklärt.

    Implementierung flexibler Unterrichtspläne und Arbeitsvereinbarungen:
    -> die ewige Familienfreundlichkeit und Teilzeitdebatte in Deutschland?

    Bei der Frage habe ich z. B. an was ganz anderes gedacht. Ich denke, es kommt schon sehr drauf an, in welchem Kontext man antwortet.

    Lustig, dass auch Daten aus der Schweiz, Norwegen und UK erhoben werden, die dann offenbar gar nicht verarbeitet werden.

    Helf mir Mal auf die Sprünge, wieso sind die auf dem Berg ohne Aufsicht? Die Lehrer sind doch dabei oder welcher Denkfehler ist mir unterlaufen?

    Es fährt jeder eigenverantwortlich. Es gibt einen von Lehrpersonen durchgängig besetzten Posten in einem Bergrestaurant und ein Schulhandy, dessen Nummer allen bekannt ist. Das ist hier das übliche Vorgehen, ich kenne es von keiner Schule anders.

    Edit: Ich muss an der Stelle präzisieren, es geht natürlich um die Sek II. In der Mittelstufe führen viele Schulen Skilager durch, die beaufsichtigt sind.

    Ich mag mich erinnern, dass ich am Anfang auch das sehr deutsche Bedürfnis hatte, mir alles mögliche unterschreiben zu lassen. Ich habe schnell gelernt, dass das nicht üblich ist. Ich finde es nach wie vor nicht beliebig sinnvoll alles immer auf Vertrauensbasis laufen zu lassen. Aber das zeigt eben, dass das mit dem Recht so eine Sache ist. Ich finde das durchaus spannend.

    Unser neuer Rektor ist nota bene ausgebildeter Jurist. Der hatte auch zum Schlittenunfall schon eine deutlich andere Meinung als einige KuK, die den Wintersporttag wirklich lieber gestern als heute einstampfen wollen.

    Als Klassenlehrperson laufe ich die Fluchtwege am 1. Schultag mit meiner Klasse ab. Das ist schulhausintern so vorgeschrieben. Dann haben wir 1 x pro Schuljahr eine Evakuationsübung. Aber wer halt nicht da war, war nicht da. Sicherlich das heikelste Ereignis ist bei uns an der Schule der Wintersporttag. Die Jugendlichen sind den ganzen Tag ohne Aufsicht am Berg. Diesbezüglich geht auch eine schriftliche Erklärung nach Hause an die Eltern.

    Vor 2 Jahren gab es einen schweren Unfall, eine Schülerin ist mit dem Schlitten an einen Stein gefahren und hat sich buchstäblich das Gesicht zerschlagen. Da musste sogar ein plastischer Chirurg ran. Sie trug aber einen Helm und war auf einer abgesicherten Piste unterwegs. Einige KuK waren der Meinung, das sei ein juristisch relevantes Ereignis, war es aber nicht. Um sowas zu verhindern kann man nur den Wintersporttag absagen.

    die Sicherheitsbelehrung in Physik lasse ich mir von jedem Schüler unterschreiben

    Ich nicht. Bei uns ist das alles nicht schriftlich dokumentiert. Wir arbeiten deswegen auch nicht "schlampiger" und im Zweifel weiss eben auch die Rechtsabteilung vom Kanton damit umzugehen. Deswegen frage ich ja, ob das "ungeschriebene" Gesetze bei euch sind oder was an anderer Stelle eben doch präzisiert ist. Gerade als Chemikerin mache ich mir oft Gedanken um sowas und finde den vorliegenden Fall eben auch aus der Perspektive interessant.

    Anmerkung: Es kommt eben durchaus auch vor, dass sich unsere Gerichte in solchen Dingen am benachbarten Ausland orientieren. Die vage Ausformulierung der Gesetzestexte hat Vor- und Nachteile.

    Hier gibt es aber kein Gesetz, auch kein Ungenaues

    Doch, gibt es, ist doch mehrfach verlinkt worden. Da steht einfach nicht explizit was von "schriftlicher Abfrage".

    Wie ist das bei euch, speziell jetzt Menschen aus NRW, habt ihr schulhausintern noch detailliertere Vorgaben? Bei uns ist das Gesetz schon ganz grundsätzlich immer recht vage verfasst, eine Präzisierung ist immer Aufgabe der einzelnen Schule. Dann würde man auch in einem Gerichtsverfahren schauen, was eben in der schulhausinternen Weisung gestanden hat.

    Ich finde es eigentlich traurig, dass solche Sachen unterrichtet werden (müssen)

    Das wird es doch immer schon. Ob du das jetzt "Fit for Life" oder Hauswirtschaftslehre nennst ist völlig wumpe.


    Bittere Erkenntnis: Juckt die SuS nicht

    Kann ich gar nicht bestätigen. Sehr zu meinem Leidwesen kommen Seifen & Co immer am besten an.

    Es ist offenbar deutlich, dass dies auch in der "freien Wirtschaft", was auch immer das genau bedeuten soll, unterschiedlich gehandhabt wird

    Eben genau darum ging's gerade eigentlich. Es lassen sich mehr als genug Beispiele finden, die pauschale Aussagen diesbezüglich widerlegen.


    Wir sind auch vom Thema weg, bei dem es ja um die Bewirtung von Ausbildern durch Referendare geht

    Absolut. Umso nervtötender, dass hier ständig irgendwelche Strohmänner eingeworfen werden, die mit der Sache nichts zu tun haben. Es ist völlig wurscht, wie viele Gipfeli *ich* so grundsätzlich bekomme, ich bekomme sie einfach sicher nicht von Auszubildenden.

    Achja. Ich vergaß. Du lebst ja in der Schweiz, dem Land, in dem Milch und Honig fließen.

    Obwohl es eigentlich kaum zu vergessen ist, du erinnerst uns ja in jedem zweiten Beitrag daran.

    Zählen deine Anekdoten mehr weil sie deutsch sind? Denk darüber einfach mal kurz nach, bevor du den nächsten rassistisch konnotierten Beitrag verfasst. Ich werde es glaube jetzt einfach mal genau als das benennen, was es ist. In jedem Bundesland läuft's irgendwie anders aber wenn ein Beitrag aus dem Ausland kommt, kann man auf eine solche Antwort fast wetten.

    In "der" freien Wirtschaft, in der Leute mit zu uns vergleichbaren Abschlüssen und Einkommen arbeiten, ist es allerdings schon eher Usus, zu besonderen Besprechungen etc. neben Kaffee und Wasser auch noch Butterbrezen und Croissants zu servieren. Anekdotische Evidenz von Ehemann, Bruder, Freunden, Verwandtschaft.

    Meine Partnerin hat den gleichen Abschluss wie ich und sie bekommt auf der Arbeit gleich viele Gipfeli kredenzt wie ich.

    Es ist ein Wahlpflichtfach, wie Werken oder Handarbeiten und mutmasslich sinnvoller als das. An den Berufsschulen hat man bei uns ABU als Pflichtfach, das kommt pi mal Daumen aufs gleiche raus.

    Bei der SKAN in Allschwil schafft es auch jeder selber seine Kaffeetasse sauber zu machen. Ebenso bei Bucher Biotech, ebenso bei OLS Bio, sowohl in Bremen als auch in Basel.

    Hier schreiben einige, die noch Kontakt zum "wahren Leben" haben. Ich wäre etwas vorsichtiger mit markigen Worten. Meine Arbeitsbedingungen sind nicht schlechter, in einigen Bereichen sogar besser als die meiner Partnerin.

    Die Chemielehrer kennen Alternativen...

    Ich hatte schon Sekt aus dem Erlenmeyerkolben mit 3 meiner Schüler (>= 18) hinter verschlossener Tür im Labor der Schule. Während Corona. Ohne Masken. So, jetzt ist es raus. Das ist mein schlimmstes Vergehen der vergangenen 11 1/2 Jahre.

    Ich überlege gerade, wofür ich eins auf die Pfoten bekommen hätte, hätte man uns erwischt. Wahrscheinlich für den Sekt.

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