Beiträge von Quittengelee

    Doch, ist doch total logisch: Wer schneller unterrichtet, darf auch früher nach Hause gehen. Hauptsache, er hat den Stoff vermittelt, den er für relevant hält.

    Ist das in anderen Berufen nicht so? Wenn die Ware zügig ausverkauft wurde, schließt man die Filiale früher. Wenn man alle Räuber gejagt hat, darf man die Polizeiuniform schon vor Dienstschluss an den Haken hängen. Man muss eben effizient verkaufen und Kriminelle jagen und dann darf man auch früher ins Bett.

    Wäre es sinnvoll mit der offiziellen Diagnose bis nach der Lebenszeitverbeamtung zu warten? Was würde dafür und was dagegen sprechen?

    Du musst beim Amtsarzt wahrheitsgemäß Vorerkrankungen, zurückliegende Operationen, Therapien usw. und Risiken wie Rauchen angeben, jedoch keine Symptome.

    Was verstehst du unter sinnvoll? Sinnvoll ist es, sich bei Problemen in Behandlung zu begeben.

    Es wird dir niemand dazu raten, eine festgestellte Diagnose zu verschweigen, weil dich das in Teufels Küche bringen kann. Es wird auch niemand raten, mit einer notwendigen Therapie jahrelang zu warten, um die Verbeamtung nicht zu gefährden.

    Ob du einen GdB beantragen solltest, kann nur eine professionelle Beratung dir sagen, die dich und deine Aktenlage kennt.

    Du scheinst auf der Suche nach einer Person zu sein, die dir sagt, dass die Verbeamtung bei ihr geklappt hat, obwohl sie dieselben Diagnosen hat. Das Problem ist, dass das nichts bringt, weil jeder Amtsarzt (mwd) über den Einzelfall entscheidet.

    Ob es dir also so schlecht geht, dass dir ein GdB zuerkannt wird, oder es dir so gut geht, dass deine behandelnden Ärzt*innen und Therapeut*innen dir aufschreiben, was für eine gute Prognose du hast, kann hier niemand wissen.

    ... Seminar sagt sie müssen noch mehr betreuen,

    Frech und falsch. Spiel mal versuchsweise den Ball zurück und frage die Kolleg*innen vom Seminar, wie es sein kann, dass die Referendarin noch nie was von einem Lehrplan gehört hat, wieso sie nicht in der Lage ist, eine Stunde zu konzipieren und warum sie gravierende Mängel in ihrem studierten Fach hat.

    Oder: rufe direkt die Seminarleitung an und sage, dass du erhebliche Zweifel am Lernerfolg der Referendarin hast und dass die das mehr in den Blick nehmen müssen. Sie können sich gerne mit deinem Schulleiter absprechen, der wird hospitieren müssen, um dazu irgendwas Vernünftiges sagen zu können.

    Oder geringster Aufwand: 45 min pro Woche investieren oder was dir zugestanden wird und viel Erfolg wünschen.

    Du selbst hättest die Erwartungen an deine Mentorin damals nie gehabt, oder?

    Literate_Vulcano Ich komme darauf, weil du es so darstellst, als gäbe es nur Unterrichtsvorbereitung und alle anderen Tätigkeiten seien überflüssiger Mumpitz, der dich nichts anginge. Du musst für eine 40h-Woche also recht viel Zeit in die Vorbereitung investieren, damit du mit 30 Tagen Urlaub hinkommst. Außerdem muss dein Kollegium alles andere abfangen.

    Es müsste doch noch eine Mitte geben.

    Die Zeiterfassung wird zu ganz vielen Problemen führen - sofern sie überhaupt annähernd realistische Werte für einzelne Tätigkeiten ausweist.

    Es läuft dann alles auf zu wenig Personal hinaus, das eben nicht auf Bäumen wächst. Also muss dann getrickst werden, dass das Ganze trotz Zeiterfassung wieder passt. Es wird dann Pauschalen für einzelne Tätigkeiten geben, die lächerlich gering bemessen sein werden. Beispielsweise 10 Minuten durchschnittliche Korrekturzeit für eine vierstündige Deutsch-LK-Klausur.

    Das Ganze wird vielen derjenigen, die noch motiviert und engagiert sind, den Rest geben.

    Wie kommst du denn darauf? Bislang hat jede Zeiterfassung in etwa dasselbe ergeben.

    Und ich finde es verwunderlich, dass du immer noch davon sprichst, dass es die Motivierten und Engagierten gibt und den faulen Rest (den habe ich ergänzt, aber der bleibt ja offenbar übrig).

    Habt ihr an eurer Schule mal eine Umfrage gestartet, wer welche Aufgaben erfüllt? Ich meine nicht eine Liste mit A14ern zusammenstellen, sondern dass jede*r seine Tätigkeiten aufschreibt, die er oder sie nach dem Unterricht noch macht.

    PTBS äußert sich zum Beispiel in Flashbacks, Dissoziation, emotionaler Abstumpfung, Reizbarkeit, Schlafproblemen etc. Das ist, wie der Name sagt, eine hohe Belastung. Die Symptomatik kann auch ohne Trigger auftreten.

    Wenn du das alles im Blick hast, ist das gut. Ich finde generell die regelmäßig hier wiederkehrende Frage nach der Verbeamtung und was man tun muss, um diese noch zu erreichen, arg kurzsichtig.

    Okay, anders formuliert: hältst du es für eine gute Idee, in einen Beruf einzusteigen, von dem der Arzt sagt, dass du wahrscheinlich "nicht alt wirst". Das sind ja keine leeren Beamtenworte. Ein Beruf, in dem man zeitlich getaktet mit Kindern und Jugendlichen stets präsent und gut gelaunt interagieren soll, wenn du von dir selbst sagst, ich habe Symptome aus dem Autismusspektrum und ein unverarbeitetes Trauma durchgemacht.

    Dass es möglich ist, habe ich nicht bezweifelt und dass viele Lehrkräfte psychische Probleme haben natürlich auch nicht, sondern gerade deswegen: die Belastungen des Berufs kommen noch oben drauf.

    Es wird nicht fachgerecht vertreten und erst recht nicht bei spontaner Erkrankung. Meine Unterrichtsvorbereitung umfasst für eine Doppelstunde verschiedenste Erklärungen, Texte, Übungen, Aufschriebe usw. Ich wüsste nicht, wie ich diese einer/einem fachfremden Kollegin/Kollegen per Mail ausreichend erklären könnte, zumal wenn ich so krank bin, dass ich selbst nicht unterrichten kann.

    Also wenn ein Physiklehrer Französisch vertritt aber kein Französisch kann, darf er dann eine Physikstunde geben? Oder muss im Klassenbuch "Subjonctif" stehen?

    Wenn eh keiner erwartet, dass vernünftig vertreten wird, muss man doch keine perfekte Selbstlernstunde aus dem Hut zaubern?

    Wo schreibt man die Allergie hin? Fehlermeldung gibt's zum Beispiel, wenn, ach das ufert aus, du musst mal ne Fortbildung anbieten :lach:

    Ich verstehe gar nicht, warum das immer wieder Thema ist. Wo kommt denn diese Anspruchshaltung her? Niemand will doch so eine Mail bekommen.

    Wieso hat nicht ganz pragmatisch jeder*r Vertretungsstunden in petto? Oder umgekehrt legt die Fachschaft einen Ordner an mit Zeug, das man pro Klassenstufe rausnehmen/ausdrucken und kopieren kann?

    Edit: wenn ich an den Thread "alle Schüler sind so schlecht" denke, reichen Kopfrechenaufgaben 8)

    ...

    Ich würde da aber auch nicht sehr viel drauf geben. Es handelt sich wahrscheinlich um totes wenn nicht gar verfassungswidriges Recht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Kinder gegen den eigenen Willen (bei Religionsmündigkeit) oder den Willen der Eltern zur Ehrfurcht vor Gott erziehen kann und darf – das Grundrecht auf Religionsfreiheit ist hier doch hoffentlich stärker.

    Gestrichen wurden derlei Passus aber auch nie, nach der Wende in ostdeutsche SchulG übernommen. So egal scheint es den Gesetzgebern also nicht gewesen zu sein.

    Möge eine Nazi-Partei in einer Landesregierung daraus nichts Queerfeindliches oder Rassistisches stricken können.

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