• Woran liegt's?8)

    Eine politische Diskussion oberhalb des Stammtischniveaus setzt umfangreiches Wissen über die Hintergründe von Problemen voraus. Viele Themen sind extrem komplex und mit anderen verknüpft. Man muss also recht viel Zeit investieren um in Themen tief genug drin zu sein. Gerade wenn man mit SuS oft politische Themen bearbeitet geht das echt in die Zeit. (Ich bin mir sicher, dass man das in einer kommenden Zeiterfassung anrechnen darf /s).

    Besonders thematisch fest muss man sein, wenn man entweder mit unwissenden / falsch informierten Personen redet oder versucht Schwurblern (ein viel zu nett klingendes Wort für diese Vollidioten btw..) Paroli zu bieten. Die sind oft recht tief in ihrer jeweiligen Materie drin und betreiben cherry-picking. Verfügt man da selbst über kein Detailwissen ist man oft in einem Gespräch unterlegen.

  • Dazu kommt noch, dass ich mich in politischen Fragen nicht sehr kompetent fühle und überfordert bin, wenn z.B. argumentiert wird, dass sich Deutschland nicht in den Krieg Russland gegen Ukraine "einmischen" soll, weil "wir" das im Bosnienkrieg auch nicht getan hätten.

    Wer ist schon so informiert, dass er zu jeder Zeit zu jedem Thema eine wasserdicht recherchierte Diskussion führen kann? So wie in dem Video haben Schwurbler immer irgend ein Buch gelesen und können "den renommierten Professor Soundso" zitieren, was soll man dazu dann sagen?

    Wahrscheinlich sollte man sowieso nichts sagen, nur fragen.

    Warum beschäftigt dich Corona immer noch? Was fasziniert dich an Orban? Was versprichst du dir davon, wenn Deutschland sich nicht in den Krieg einmischt? Im Grunde kann man nur zuhören und vielleicht durch Nachfragen auch mal verunsichern.

    (Das funktioniert umgekehrt ja auch, man will selbst reden und der andere soll zuhören und mal verunsichern durch ruhiges nachfragen...) Eigentlich wäre es toll, wenn man die Ruhe aufbringen würde. Mir fällt es aber wahnsinnig schwer, insbesondere in der Familie.


  • Besonders thematisch fest muss man sein, wenn man entweder mit unwissenden / falsch informierten Personen redet oder versucht Schwurblern (ein viel zu nett klingendes Wort für diese Vollidioten btw..) Paroli zu bieten. Die sind oft recht tief in ihrer jeweiligen Materie drin und betreiben cherry-picking. Verfügt man da selbst über kein Detailwissen ist man oft in einem Gespräch unterlegen.

    Oh ja, genauso ist es. Und häufig monologisieren diese Leute extrem, sodass man gar nicht zu Wort kommt. Falls der "Schwurbel" mal eine Frage stellt, beantwortet er sie flugs selbst, er ist gar nicht an Austausch interessiert. In letzter Zeit kam auch oft noch die "Pädagogenkeule", nach dem Motto, diese würden erstens alles besser wissen, alles zu sehr verwissenschaftlichen (sic!) und sowieso "gekauft" sein. Lehrer (m,w d), die andere Meinungen vertreten, würden aussortiert. Wir wissen, dass das Schwachsinn ist.

  • Das stimmt wohl. Bei uns an der Gesamtschule ist es schon nötig, doch mit 7.-9. Klasse fällt es mir schwer, weil man da erst einmal natürlich auf Meinungen und "Wissen" stößt, das von TikTok & Konsorten bezogen wurde. Zusätzlich mag ich es fächerbedingt eher, Dinge mit einer gewissen zeitlichen Distanz zu betrachten.

  • Das stimmt wohl. Bei uns an der Gesamtschule ist es schon nötig, doch mit 7.-9. Klasse fällt es mir schwer, weil man da erst einmal natürlich auf Meinungen und "Wissen" stößt, das von TikTok & Konsorten bezogen wurde. Zusätzlich mag ich es fächerbedingt eher, Dinge mit einer gewissen zeitlichen Distanz zu betrachten.

    Gut, dass ich in der Schule Politik gänzlich heraushalten konnte! Bei mir mussten die Schüler nur wissen, wann Beethoven gestorben ist.8)

  • Wer ist schon so informiert, dass er zu jeder Zeit zu jedem Thema eine wasserdicht recherchierte Diskussion führen kann?

    Das solltest du bei kontemporären sozio-kulturellen, -politischen und -ökonomischen Themen als Lehrkraft (und insb. deinen Schülern ggü.) fachunabhängig aber sein... oder zumindest die Integrität haben, eine evtl. Diskussion auf einen 'zeitnahen' Zeitpunkt zu verschieben, nachdem du dich entsprechend informiert hast.

    Warum?

    Weil es unsere Hauptaufgabe ist, unsere Schüler mittels erzieherischer Bildung, dem Werben und Vorleben unserer fdGO, zu eigenverantwortlichen (d.h. mündigen, selbstreflexiven, integren etc.) und gemeinschaftsfähigen (d.h. kooperations- und partizipationsfähigen etc.), demokratischen Staatsbürgern zu erziehen, die (nach Maßgabe ihrer individuellen Fähigkeiten) sozio-ökonomisch, -politisch und -kulturell an einer pluralistischen, liberalen Gesellschaft partizipieren, sich in dieser möglichst frei entfalten, diese perpetuieren und optimieren können sollen. Das ist Mündigkeit i.e.S., nämlich auch die Fähigkeit der Horizonterweiterung, das Prinzip des lebenslangen Lernens und in diesen Dingen 'up to date' zu sein.

    "Ich mag Kuchen!" (Johnny Bravo)

    "The fact that an opinion has been widely held is no evidence whatever that it is not utterly absurd; indeed in view of the silliness of the majority of mankind, a widespread belief is more likely to be foolish than sensible" (Bertrand Russell).

    "Pourquoi suit-on la pluralité? Est-ce qu'elle a plus de raison? Non, mais plus de force" (Blaise Pascal).

  • Das ist leider mit älteren SuS unumgänglich. Gerade das Thema Israel-Palästina ist bei uns (Berufskolleg) extrem präsent.

    Das ist viel zu vielschichtig für den Fachunterricht. Ich habe das eine Meinung zu, die hat aber im Unterricht nichts verloren. Deswegen gehört das auch nicht in meinen Unterricht.

    Gut, dass ich in der Schule Politik gänzlich heraushalten konnte! Bei mir mussten die Schüler nur wissen, wann Beethoven gestorben ist.8)

    Ich hoffe die haben bei dir auch was wichtiges gelernt.

  • Weil es unsere Hauptaufgabe ist, unsere Schüler mittels erzieherischer Bildung, dem Werben und Vorleben unserer fdGO, zu eigenverantwortlichen (d.h. mündigen, selbstreflexiven, integren etc.) und gemeinschaftsfähigen (d.h. kooperations- und partizipationsfähigen etc.), demokratischen Staatsbürgern zu erziehen, die (nach Maßgabe ihrer individuellen Fähigkeiten) sozio-ökonomisch, -politisch und -kulturell an einer pluralistischen, liberalen Gesellschaft partizipieren, sich in dieser möglichst frei entfalten, diese perpetuieren und optimieren können sollen. Das ist Mündigkeit i.e.S., nämlich auch die Fähigkeit der Horizonterweiterung, das Prinzip des lebenslangen Lernens und in diesen Dingen 'up to date' zu sein.

    Übersetzung:

    Unsere Aufgabe ist es, Schüler zu selbstständigen, verantwortungsbewussten und demokratischen Menschen zu erziehen. Sie sollen lernen, mit anderen zusammenzuarbeiten, Verantwortung zu übernehmen und aktiv an unserer Gesellschaft teilzunehmen. Dazu gehört auch, offen zu bleiben, dazuzulernen und sich weiterzuentwickeln – ein Leben lang.

  • Übersetzung:

    [...]

    Dafür brauchst du 'ne "Übersetzung"... ernsthaft?! o_O

    "Ich mag Kuchen!" (Johnny Bravo)

    "The fact that an opinion has been widely held is no evidence whatever that it is not utterly absurd; indeed in view of the silliness of the majority of mankind, a widespread belief is more likely to be foolish than sensible" (Bertrand Russell).

    "Pourquoi suit-on la pluralité? Est-ce qu'elle a plus de raison? Non, mais plus de force" (Blaise Pascal).

  • Das solltest du bei kontemporären sozio-kulturellen, -politischen und -ökonomischen Themen als Lehrkraft (und insb. deinen Schülern ggü.) fachunabhängig aber sein... oder zumindest die Integrität haben, eine evtl. Diskussion auf einen 'zeitnahen' Zeitpunkt zu verschieben, nachdem du dich entsprechend informiert hast.

    Warum?

    Weil es unsere Hauptaufgabe ist, unsere Schüler mittels erzieherischer Bildung, dem Werben und Vorleben unserer fdGO, zu eigenverantwortlichen (d.h. mündigen, selbstreflexiven, integren etc.) und gemeinschaftsfähigen (d.h. kooperations- und partizipationsfähigen etc.), demokratischen Staatsbürgern zu erziehen, die (nach Maßgabe ihrer individuellen Fähigkeiten) sozio-ökonomisch, -politisch und -kulturell an einer pluralistischen, liberalen Gesellschaft partizipieren, sich in dieser möglichst frei entfalten, diese perpetuieren und optimieren können sollen. Das ist Mündigkeit i.e.S., nämlich auch die Fähigkeit der Horizonterweiterung, das Prinzip des lebenslangen Lernens und in diesen Dingen 'up to date' zu sein.

    Blablubb, es ging um Schwurbelgespräche mit der Schwiegerverwandtschaft, wenn du das nicht kennst, spar dir schlaue Sprüche.

  • Blablubb, es ging um Schwurbelgespräche mit der Schwiegerverwandtschaft, wenn du das nicht kennst, spar dir schlaue Sprüche.

    Tut mir leid, wenn ich dich überfordere. Die Aussage bleibt dieselbe: Du solltest bei kontemporären sozio-kulturellen, -politischen und -ökonomischen Themen als Lehrkraft (und eigtl. auch insg. als mündiger Bürger, wenn du einer sein willst) fachunabhängig versiert sein, egal ob im 'Austausch' mit "Schwiegerverwandtschaft" oder sonst wem, sonst bist du m.E. falsch im Job (wenn du das da nicht schaffst, schaffst du das auch nicht in der Schule).

    ¯\_(ツ)_/¯

    "Ich mag Kuchen!" (Johnny Bravo)

    "The fact that an opinion has been widely held is no evidence whatever that it is not utterly absurd; indeed in view of the silliness of the majority of mankind, a widespread belief is more likely to be foolish than sensible" (Bertrand Russell).

    "Pourquoi suit-on la pluralité? Est-ce qu'elle a plus de raison? Non, mais plus de force" (Blaise Pascal).

    2 Mal editiert, zuletzt von PaPo (19. Dezember 2025 17:15)

  • Ja, gewiss, ganz ernsthaft.

    Bei dir weiß ich das ja, bei s3g4 war ich aber überrrascht. :)

    "Ich mag Kuchen!" (Johnny Bravo)

    "The fact that an opinion has been widely held is no evidence whatever that it is not utterly absurd; indeed in view of the silliness of the majority of mankind, a widespread belief is more likely to be foolish than sensible" (Bertrand Russell).

    "Pourquoi suit-on la pluralité? Est-ce qu'elle a plus de raison? Non, mais plus de force" (Blaise Pascal).

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