Hi,
ich habe diesen Wechsel in NRW aus Mangel an Alternativen auch gewagt und war in den letzten Sommerferien ebenfalls angespannt vor der neuen Herausforderung. Die ersten zwei Monate empfand ich als sehr hart, zumal die Schülerklientel absolut nicht einfach ist. Mittlerweile ist es schon etwas besser geworden. Mir ist außerdem klar geworden, in welcher Blase ich eigentlich bisher gelebt habe. Das ist wirklich der Querschnitt der Gesellschaft, der da vor einem sitzt.
Wie die Vorposter schon schreiben: Gib dir selbst Zeit, dich einzufinden! Das dauert und ist auch total abhängig davon, wie du mit den Kollegen zurechtkommst. Was mir positiv aufgefallen ist, ist die Kultur des Austauschs und der Zusammenarbeit. An den vier Gymnasien, an denen ich bisher war, steckte da der Stock schon recht tief im Allerwertesten und eigene Schwächen oder Hilfsgesuche wurden kaum kommuniziert / verbalisiert, denn die Fassade muss ja aufrecht erhalten werden, dass im eigenen Unterricht alles super duper läuft.
Fachlich solltest du deine Ansprüche an die Schüler stark reduzieren. Man schafft einfach weniger, was aber auch irgendwo normal ist. Ich habe an mir selbst festgestellt, dass ich im Vergleich zum Gymnasium zuhause deutlich weniger vorbereiten muss. Worauf man sich aber - je nach Fachkombination - einstellen sollte, ist fachfremdes Unterrichten. Das ist gewöhnungsbedürftig (man hat seine Fächer ja nicht ohne Grund studiert..), aber irgendwie die Norm.