Beiträge von FrozenYoghurt

    Ich trage keine Krawatte, habe ich auch noch nie 🥳.


    Ich finde aber durchaus, dass man als LK eine gewisse Vorbildrolle innehat. Das heißt nicht, dass man in Sakko/ Krawatte oder der Blazer/Rockversion zur Schule kommen muss , aber heute traf ich auf einen Kollegen, der aussah, als ob er von der Couch kam, mit verwaschener Jogginghose und Latschen. Ich finde, das muss auch nicht sein.

    Wäre die Jogginghose wenigstens mal gebügelt gewesen...

    Krawatte noch nie, eigentlich nichts, was über Sakko & Chino hinausging (und auch nur das zu besonderen Anlässen, oder wenn ich Mittags direkt im Anschluss im Golfclub essen gehe).

    Bekenne mich aber eindeutig zur Kragenfraktion im Lehrerzimmer. Ein Polo muss es schon sein, drunter fühle ich mich beruflich nicht wohl.

    FrozenYoghurt : Wir haben an meiner Schule natürlich auch ukrainische Schüler*innen. Die haben allesamt recht gute Englischkenntnisse und können sich größtenteils besser auf Englisch als auf Deutsch mit den Lehrkräften und Mitschüler*innen unterhalten, wie mir die Klassenlehrerin unserer "Sprach- und Förderklasse" vor Kurzem mal wieder erzählte.

    Dann scheint das recht unterschiedlich ausgeprägt zu sein, aber das ist schon mal viel wert, wenn man wenigstens das Englische als "common ground" hat, auf dem man sich verständigen kann!

    Das Konzept ist interessant. Man hat einen Lehrplan und KuK, die sich freiwillig dafür entscheiden.


    In NRW hat man keinen Lehrplan für die Zuwanderer-Klassen und setzt Lehrkräfte fachfremd mittels Abordnungen ein, die zumeist keine intrinsische Motivation haben in diesen Klassen zu unterrichten und auch keinen geeigneten Support/Grundstimmung erfahren.

    So sieht es hier aus. Ich kann die Haltung von Aviator sehr sehr gut verstehen, ich muss auch GE / EK in einer IK unterrichten. Erdkunde klappt da im Vergleich zu Geschichte deutlich besser. Vom Schulleiter höchstpersönlich wurde mir gesagt: "Schauen Sie, dass Sie sich mit denen einfach was auf Deutsch unterhalten. Wenn Sie fachlich irgendwas reinbringen können, ist das schon mehr als nötig." Und so in der Art gehe ich auch da ran, sprich die Erwartungen sind entsprechend gering. In meiner IK sind viele Nationalitäten vertreten... Spanier, Ägypter, Italiener, Inder. Die haben alle Bock und wollen was lernen und verbessern sich in meinem Unterricht auch stetig. Wer überhaupt keine bis kaum Motivation zeigt, sind die Ukrainer und Russen. Meiner Meinung nach müssten diese Kinder wirklich an einer eigenen Schulform für den Übergang an die Regelschulen fit gemacht werden. Englischkenntnisse? Fehlanzeige. Keine Ahnung, was man in deren Heimatländern so unterrichtet, aber wenigstens die Weltsprache Numero Uno sollte es doch schon sein.

    ,,Da muss schon einiges im Argen liegen" halte ich für einen extrem gefährlichen Satz, wenn man nicht dabei war.

    Dass es keine 1 ist ist klar, aber keine 4 an anderer Form und in anderem Land?

    Sehe ich ebenfalls so. Hier in NRW reicht es, trotz 2. Staatsexamen in einem Vertretungsvertrag an eine Schule mit einem Schulleiter zu geraten, dem deine Nase nicht passt. Wenn man sich einmal als Vertretungskraft nicht bewährt hat, ist man raus. Wahnsinn, oder?


    Edit: Mir ist das nicht passiert. Was aber wirklich so ist: Bewirbt man sich trotz Nichtbewährung auf eine Planstelle, fliegt man spätestens aus dem System, wenn man auf dem Bogen der Bezirksregierung ein gewisses Kreuzchen setzen muss. Nämlich, dass man erklärt, sich noch nie nicht bewährt zu haben. Andernfalls kommt die Einstellung nicht zustande.

    Was auch daran liegen könnte, dass diese im Gegenzug noch nie ein Gymnasium von innen gesehen haben?

    Das verstehe ich nicht. Was meinst du mit "gegen ihren Willen"? Gerade am Gymnasium dürften doch fast alle SuS noch schulpflichtig sein, während an beruflichen Schulen der Anteil der volljährigen SuS, die nicht mehr schulpflichtig und deshalb tatsächlich aus eigenem Entschluss da sind, deutlich höher sein müsste?

    Und jetzt ist Latein überlaufen? Liegt das an gestiegenen Studierendenzahlen oder an weniger SuS, die das Fach belegen?

    Tatsächlich etwas von beidem: Es gibt generell nicht mehr Lateinlehrkräfte als früher, aber das Wahlverhalten der Schüler hat sich sehr geändert. Viele wählen Französisch, weil Latein bei den Eltern ähnliche Traumata verursacht hat wie z. B. Mathematik ("Es ist ja chique, in Mathe schlecht zu sein").


    Zum anderen liegt es an der Eigenheit des Fachs: Es wird sich grundsätzlich mit Texten befasst. Allein diese Tatsache stellt die Schüler heutzutage anscheinend vor unüberwindbare Hürden. Dazu passt auch die gerade veröffentlichte IGLU-Studie, bei der herauskam, dass jeder vierte 4. Klässler nicht vernünftig sinnerfassend lesen kann und dort massive Defizite aufweist. Wenn diese Kinder - von Eltern wahrscheinlich auch nicht sonderlich gefördert - mit einer alten Sprache in Kontakt kommen, die einem gewissen System folgt, erleben sie Frustration.

    Über Fachkollegen erfahre ich auch, wie es in den Parallelkursen läuft: Die Leistungsschere ragt bereits im ersten Lehrjahr dermaßen auseinander, dass es quasi kein existentes Mittelfeld gibt und der Leistungsrückstand nicht aufgeholt wird.

    Fleiß, genaues Hinschauen, Formulierungskünste, Durchschauen von Manipulation des Lesers durch geschickte Formulierungen und sprachliche Mittel - all das wäre in der heutigen Gesellschaft wichtiger denn je!

    Und natürlich: Utilitarisierung des Bildungsbegriffs: es lohnt sich nur, etwas zu lernen, was man auch unmittelbar und direkt nutzen kann -> also dann halt Französisch

    Wenn du eine Sek I Stelle annimmst, wirst du in der Regel nur schwierig auf eine Sek II -Stelle versetzt werden können. Die A13 bekommen an der Gesamtschule aber doch demnächst alle Kolleginnen und Kollegen sowieso. Bist du sicher, dass das nicht damit gemeint ist?

    Das ist der springende Punkt, bei dem ich mir nicht so sicher bin. In der Stelle steht jedoch folgendes:


    "Nach vier Jahren erfolgt ein Laufbahnwechsel auf eine Ihrer Lehramtsbefähigung entsprechenden Stelle, soweit möglich an derselben Schule. Sollte die Schule nicht über Stellen mit der Wertigkeit A13 der Laufbahngruppe 2, zweites Einstiegsamt, verfügen, erfolgt eine Versetzung an eine andere Schule mit entsprechender Stelle. Die Versetzung orientiert sich an dem Dienstort der Schule der Sekundarstufe I im Umkreis von 35 Kilometern unter Berücksichtigung der Unterrichtsversorgung"

    A13 Laufbahngruppe 2, zweites Einstiegsamt ist doch dann Wertigkeit SEK 2, oder?


    Andererseits muss man auch so ehrlich sein, dass angehende Lehramtsstudenten mit wenig gesuchten Fächern häufig gewarnt werden, dass ihre Entscheidung auch zu alternativen Einsatzformen (fachfremd, andere Schulformen, schwieriges Einzugsgebiet) führen können - und da heißt es stets, dass man für diese Fächer bereit sei, diese Folgen in Kauf zu nehmen. Sie wissen also, worauf sie sich einlassen und können sich daher, meiner Meinung nach, nur bedingt beschweren.

    Ich kann nur sagen, für mich war immer klar, dass Geschichte nicht das Fach ist, das mir die Stelle sichert. Als ich studiert habe, stand Latein ganz hoch im Kurs und war quasi Stellengarant. Da wurden keine Warnschilder aufgestellt. Ich gebe dir prinzipiell trotzdem Recht, obgleich du - perspektivgebunden - mit Mathe natürlich auf der "Sonnenseite" der Fächer stehst (und daraus auch wenig Hehl machst).

    Das ist das Problem. Erspare es bitte den Schülern, Kollegen und dir selbst, wenn die Einstellung wirklich "Werde ich rumkriegen" ist.

    Das mag aus der Sicht eines gesättigten, verbeamteten Planstelleninhabers natürlich so sein. Aber so sieht zur Zeit die Realität für Berufseinsteiger aus, ganz besonders auch für die Kandidaten, die sich für 3+ Jahre an eine Grund- oder Förderschule haben abordnen lassen. Toll finde ich das auch nicht. Aber wenn die Alternative jahrelange Vertretungsverträge sind... kommt man schon ins Grübeln

    Sehr schön, dass ihr euch geeinigt habt :D


    Als kleinen Zwischenstand kann ich vermelden, dass ich nun fast alle Unterlagen zusammen habe. Bayern ist das einzige Bundesland, das extra die Prüfungsordnung der Uni (immerhin) unbeglaubigt in Kopie beigelegt haben möchte. Ich habe nun so effizient kopiert, dass ich die 90 Seiten nicht knacke und deshalb noch alles als Großbrief losschicken kann. Mir fehlen nur noch Beglaubigungen meiner Uni-Zeugnisse und des Transcript of Records, dann geht das Teil ab nach München und dann mal schauen, was passiert.


    Ansonsten schiele ich mit meinem anderen Auge auf Baden-Württemberg und habe festgestellt, dass die bereits im November 22 (!) für kommendes Schuljahr mit den Einstellungen begonnen haben. Dann sollte es ja - wenn das Tempo beibehalten wird - nicht mehr lange dauern, bis dass Stellen für das zweite Halbjahr 23/24 ausgeschrieben werden, oder? :D

    Zur Zeit sind in NRW Planstellen an Gesamtschulen mit der Wertigkeit Sek I ausgeschrieben, bei denen aber steht, dass nach 4 Jahren dann entweder an der Schule selbst eine A13-Stelle verteilt wird oder eben - falls die Schule diese Stelle nicht zur Verfügung stellen kann - eine Versetzung an eine Schule im Umkreis von 30km. Jetzt meine Frage: Hat das irgendwelche Nachteile für mich als Gymnasium / Gesamtschule - Lehrkraft mit der Sek II - Lehrbefähigung? Also vor allem, wenn ich vielleicht nach einigen Jahren wieder an ein Gymnasium kommen möchte? Denn die vier Jahre würde ich schon irgendwie "rumkriegen", die Arbeit im Angestelltenverhältnis nach E11 ist zwar nicht schön, aber wenigstens etwas mit Perspektive.

    Zitat

    Ich wurde in der Probezeit 2x besucht. Im gleichen Fach.


    Bei Vertretungsstellen nie und habe das auch noch nie gehört.

    Finde das auch komisch, trotzdem höre ich im Bekanntenkreis sowohl von denen, die besucht wurden (und das nach spätestens 6 Wochen Arbeitszeit an der Schule, weil die nette Bezirksregierung Druck auf die SL ausübt!), als auch von jenen, die darüber nur den Kopf schütteln können, weil sie es nicht erlebt haben. Ich habe jedenfalls ein nettes Formular bekommen, auf dem meine Bewährung feststeht, yippie!


    Im Gegensatz zu Bayern habe ich zu BW auch einen Bezug. Wir waren als Familie zu Kinder- und Jugendzeiten häufiger unten in der Bodenseeregion in Urlaub, was ich immer toll fand und mich darauf auch sehr gefreut habe. Weiter nördlich habe ich auch noch etwas Familie, wenn auch eher entfernt. Aber vorerst sammle ich noch weiter Wissen und Erfahrungen, so eine Entscheidung ist ja dann schon etwas Längerfristiges.


    Zitat

    Da du, FrozenYoghurt (schöner Name übrigens), schreibst, du könntest dir aktuell Bayern oder BW vorstellen: Komm gerne zu uns. Das Ländle The Länd ist auch schön.

    Sehr gerne, da müsste ich mich dann mal schlau machen, welcher Teil von The Länd so in Frage kommt :) Den letzten Stellenausschreibungen zufolge war die Bodenseeregion ja durchaus gesättigt - zumindest am Gymnasium.

    wie oft hat die Schulleitung deiner Vertretungsschule Kolleg*innen schon beurteilt??

    Es gibt in NRW nur die Anlassbeurteilung. Will ich keine Beförderungsstelle (und baue ich nicht ganz viel Mist), wird in der Regel keine SL mich in meinen Unterricht besuchen (Konzepte von kollegialer Beratung abgesehen..).

    Mitbekommen habe ich es nur, wenn Beförderungen Richtung A14 oder 15 stattfanden. Was ja aber nicht heißen muss, dass das sonst nicht passiert. Soweit ich weiß, sind doch bis zu einer gewissen Altersgrenze dienstliche Beurteilungen durchzuführen. Es scheint aber auch total unterschiedlich zu sein an den Schulen, wie das gehandhabt wird. Als Vertretungslehrer hatte ich an der ersten Schule zwei Unterrichtsbesuche einer von der SL beauftragten A14-Kraft, die meine Eignung feststellen musste. Spätestens da habe ich realisiert, dass man - trotz bestandenem 2. Staatsexamen! - im schlimmsten Fall (evtl. passt jemandem deine Nase nicht?) aus dem System durch Feststellung einer Nichteignung aussortiert werden kann und seitdem ich das weiß, höre ich bei sowas genauer hin. An meiner nun zweiten Schule kam bisher nie jemand vorbei und hat sich auch nicht angekündigt... Verstehe, wer will.

    Wenn du dich mit der Mentalität und dem ganzen Überwachungsmechanismus (Stichworte: Respizienz, Regelbeurteilung) und dem elitären Getue (alle Noten auf 2 Nachkommastellen ausrechnen) anfreunden kannst, erwartet dich das höchste A13 und die Regelbeförderung auf A14.

    Mal von der Respizienz abgesehen, eine regelmäßige dienstliche Beurteilung gibt es aber doch auch in NRW, oder kommen die Schulleitungen da zeitlich nicht zu?


    Kann man also sagen, dass Baden-Württemberg in Bezug auf die "Überwachungsmechanismen" etwas liberaler ist?

    Lehrerin2007 Danke dir! Ja, das ist richtig. Ich hatte mich schon mit einigen Bundesländern auseinandergesetzt, aber habe für mich entschieden, dass ich nicht in den Osten bzw. Norden möchte. Deshalb ist mein Blick gerade auf BW bzw. Bayern gerichtet, weshalb ich mich da schlau machen möchte.


    Da bin ich schon erleichtert. Der Kollege hat wahrscheinlich Unglück gehabt mit seiner Schule.


    Ich mache mich mal auf die Suche nach dem Thread. Grundsätzlich kann ich mich damit arrangieren, würde es sogar gerne mal öfter machen, jedoch ist es hier einfach nicht üblich.


    Bist du mit deinem Bundesland zufrieden? GIbt es Dinge, die dir in Bayern besser gefallen als in deinem Herkunfts-BL?

    Kommt doch extrem auf den Wohnort an, das gilt für weite Teile Deutschlands nicht. Es gibt immernoch Gegenden, in denen dir Immos nachgeschmissen werden und es werden gefühlt sogar mehr. Es ist die Ballung und es sind die Ansprüche oder Optionen, die unsereins da vor Probleme stellt. Zieh nach Zwickau, da holst dir ne Villa mit Pool.

    Aber hat man dort auch die Fachkräfte, sprich Handwerker, die dir das zusammenzimmern? Ansonsten fände ich die Vorstellung durchaus attraktiv!

    Guten Morgen zusammen,


    ich interessiere mich für eine Dauerbeschäftigung am Gymnasium in Bayern, unterrichte derzeit noch befristet auf einer Vertretungsstelle in NRW. Ich hatte mich mit einem Kollegen kurzgeschlossen, der mit mir in NRW studiert hat und dann nach Bayern gezogen ist, um dort sein 2. Staatsexamen zu machen mit dem Ergebnis, dass er den Vorbereitungsdienst vorzeitig abgebrochen hat aus bestimmten Gründen, die mich sehr hellhörig gemacht haben. Jetzt habe ich ein paar Bedenken und bin auf der Suche nach Kolleginnen oder Kollegen, die mir diesbezüglich einen Einblick bieten können. Mir ist natürlich klar, dass es unmöglich ist, für das ganze Land zu sprechen! Ganz konkret geht es um folgende Fragen:


    - Wie "offen" ist man in Bayern gegenüber Kollegen aus anderen Bundesländern eingestellt? Angeblich ist man gegenüber NRWlern, Bremern und Berlinern recht voreingenommen (was ich zum Teil verstehen kann!). Ich habe hier etwas Angst, dass sich das evtl. auf die dienstliche Beurteilung auswirken könnte

    - Welche Traditionen, Rituale etc. erwarten mich dort im Schulalltag ? Mir wurde bspw. erzählt, dass es vollkommen üblich ist, einzelne Schüler aufstehen zu lassen und diese coram publico auszufragen. Das ist zumindest meiner Meinung nach hier in NRW nicht mehr gängig.

    - Welche Städte außer München führen ihr eigenes Lehrereinstellungsverfahren durch? Hier blicke ich noch nicht richtig durch.


    Vielleicht ganz plakativ: Was sollten Bewerber eurer Meinung nach wissen, bevor sie dorthin gehen? :)

    Kannst du das mit den politischen Raffinessen etwas genauer ausführen? Ich interessiere mich dafür. Scheinbar ist die Förderung der Gesamtschule politisch gewollt in NRW, anders kann ich mir diese seltsamen Anmeldefristen nicht erklären. Es kann doch nicht sein, dass SuS, die an der Gesamtschule abgewiesen werden, dann ersatzweise (!) ans Gymnasium kommen!?

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