Beiträge von Quittengelee

    Weil der Dienstherr also keinen sinnvollen Arbeitsraum zur Verfügung stellt, soll man sich von privatem Geld einen Co-Working-Platz mieten? Das ist ja ein neuer Tiefpunkt an zerstörerischen "Ratschlägen".

    Sagt einer, der nichts vorbereiten muss und kaum Ruhe zum Korrigieren braucht?

    Unsere Schule wird 17 Uhr scharf geschaltet, da kommt dann die Feuerwehr, wenn jemand Samstag seine Ruhe dort suchen wollte.

    Die Gewerkschaften müssen uns zeigen, dass es Sinn macht, Mitglied zu werden...

    Sich in Gewerkschaften zu organisieren, ist dein verfassungsgemäßes Recht. Es muss dich gar niemand überzeugen oder um deine Mitgliedschaft werben, du kannst dich dort selbst einbringen. Wenn du das nicht willst, lässt du es bleiben. Du musst auch in keiner Partei sein oder wählen gehen, darum muss auch niemand betteln. Wenn man nicht an einer Interesenvertretung teilnimmt, sondern nur vom Erfolg dieser Organisationen profitiert und meckert, wenn einem ein Unterpunkt nicht gefällt, ist es halt so.

    Meinen SuS vermittle ich aber etwas anderes. "Wenn du ein Problem mit Lehrkraft xy hast, wende dich nicht an die gewählte Schülervertretung. Die setzt sich auch für einen Fußballplatz ein und du spielst ja kein Fußball" ist ein Satz, den ich noch nie jemanden sagen hörte.

    Meine Schüler lernen, das es unterschiedliche Methoden gibt, um Wissen zu strukturieren und dürfen häufig methodenoffen arbeiten

    ...

    Natürlich wird auch in Gruppen gearbeitet, es gibt Einzelarbeit, Projektarbeit usw. Je nachdem, was sich für das Lernziel gerade eignet. Beim Üben bzw. Anwenden dürfen Schüler selbstverständlich, solange es der Stoff zulässt, so arbeiten, wie sie das möchten. Aber was hat das damit zu tun, dass "Methodenvielfalt" im modernen Sinne Zeitverschwendung ist und dem Lernen schadet?

    Eben, Methode wird nach Lernziel ausgewählt. Was meinst du mit "im modernen Sinne"?

    Außerdem musst du den SuS doch verschiedene Methoden erst mal beibringen, damit sie etwas haben, aus dem sie wählen können.

    Wenn alle Eltern mit ihrem verschnupften Kind zum Kinderarzt rennen würden, damit sie ein Attest für ihren Arbeitgeber bekommen, dann wären die Praxen überfüllt.

    Es rennen alle Eltern mit verschnupftem Kind in die Praxis, weil Kinderärzte nicht ungesehen ein Attest ausstellen. Zumindest die, die ich kenne, haben das nie gemacht, wirklich nie, obwohl unser Kind chronisch krank ist und theoretisch klar war, um was es geht. Das hätte nicht nur rechtliche Konsequenzen, sondern auch medizinische. Symptome von Kindern sind oft sehr unspezifisch und von 100x Bauchweh ist es eben 99x Allerweltsinfekt aber 1x Blinddarmentzündung kurz vorm Durchbruch. Auch das, selbst erlebt.

    Deinen Beitrag finde ich einigermaßen beruhigend. Aber hierzu:

    Einzig der Staat stellt nach Noten ein.

    ...sei gesagt, dass in der Idee dahinter das Konzept der Bestenauslese steckt. Also weder Vetternwirtschaft noch die adelige Familie, in die man hineingeboren wurde, soll einem zu einer Stelle verhelfen und dieser Grundgedanke ist perr se ja ein guter.

    Zwischen Attestpflicht und Amtsarztbesuch besteht aber ein gewaltiger Unterschied.

    Stimmt, aber der Weg ist im Normalfall dieser. Zunächst bittet man um Atteste ab dem ersten Fehltag. Nur besteht das Problem hier ja schon länger, da die Schülerin die Schule gewechselt hat, ich würde diesen Umweg auch nicht mehr gehen.

    Wie stellst du dir Attestpflicht bei starker Migräne vor? Mit Migräne zum Arzt zu stiefeln ist nicht zumutbar.

    Dann gibt es noch Ärzte, die stellen Atteste aus, ohne die Patienten gesehen zu haben. Da nutzt das Attest auch nichts.

    Mit Attestpflicht ist doch der Schülerin an keinster Stelle geholfen.

    Der Sinn vom Amtsarztbesuch besteht darin, herauszufinden, warum jemand in der 7. Klasse 16 ist. Das ist nämlich kein Zustand. Egal ob Migräne oder Schulangst oder eine psychische Erkrankung der Mutter die Ursache ist, muss eine Lösung her. Und die kann nicht die Klassenlehrerin herbeiführen.

    Sie sagt, die Diagnose PTBS sei eine so schwerwiegende, dass man da nicht vorhersehen kann, ob sie nicht irgendwann zu einer Dienstunfähigkeit führt und daher plädiert sie dafür, dass meine Probezeit verlängert wird und man dann in zwei Jahren nochmal schaut. Ob das so nun ein ausreichendes Argument von ihr ist, kann ich ehrlich gesagt nicht beurteilen.

    PTBS gilt aber z.B. als relativ gut behandelbar. Außerdem geht es bei dir ja nicht um die Diagnose, sondern darum, dass es ein Dienstunfall ist oder wie auch immer es korrekt heißt. Ich kann es nur wiederholen, suche dir juristische Beratung. Die Erfahrungen einzelner mögen dich beruhigen oder erschrecken, sie sagen aber nichts über deinen persönlichen Weg aus. Und bevor ich meine künftige Verbeamtung von dem Schreiben eines Amtsarztes abhängig machen würde, würde ich rechtzeitig auf die Barrikaden gehen. Oder besser 'gehen lassen', bevor mich diese Tretmühlen noch zusätzlich zermürben.

    Außerdem verdient eine Uni zumindest an einem Geisteswissenschaftler oder anderen Studierendengruppen, die man massenweise abfertigen kann, zumindest sicherlich deutlich mehr als an jemandem, für dessen Studium z.B. Laborkapazitäten benötigt werden.

    Zu deinen Behauptungen ein paar Zahlen bitte.

    ...die Toilettengänge der Nachbarn. Ich kann beinahe hören, was derjenige gestern gegessen hat.

    Sehr schön :zahnluecke:

    Ich ergänze:

    - das rhythmische Trampolinquietschen zum Sonntagsfrühstück

    - der Ehekrach Freitagnacht

    - trotzende Kinder, die nicht die Treppe hochlaufen wollen und schreiend unten gelassen werden

    - knallende Türen von früh bis spät (ich hasse euch!!!)

    - Bobbycar in der Wohnung oben drüber und Geigeüben in der Wohnung unten drunter

    Aber. Man fühlt sich nie alleine, stell dir vor, du müsstest im dunklen Haus einsam am Waldrand... ;)

    Es gibt tatsächlich noch andere Bürgerinnen als Verbeamtete Nordrhein-Westfalen mit Kindern. Niemandes Kaufkraft sinkt deswegen. Aber wenn euch der Neid zerfrisst, wieso klagt ihr nicht endlich, dass euer Lebensstandard so armselig ist? Das Abkotzen hier nervt. Kein Mensch kann etwas für eure ewige, undankbare, kleinlich, peinliche Unzufriedenheit, die hier wieder mal ein Ventil sucht. Vergleicht euch doch versuchsweise mal mit Menschen, die weniger verdienen und ihr werdet bestimmt fündig werden, ich drücke die Daumen.

    Ich erinnere mich noch an meine eigene Schulzeit. Sobald Methodenvielfalt angesagt war, habe ich abgeschaltet.

    Und wenn du heute in einer Fortbildung bist, lernst du beim stundenlangen Zuhören mehr, oder wenn du etwas selbst ausprobieren sollst?

    Also ich meine nicht Ringelpiez mit Anfassen, sondern was halt Thema der Fobi ist, IQ-Tests anwenden, LEGO Mindstorms programmieren oder "Einführung in das Erstellen und Auswerten von 3D-Moleküldarstellungen mit der Freeware Avogadro". 5x6 Stunden zuhören oder selber machen?

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