Das mag in der Übertreibung Humbug sein, dennoch muss ganz klar darauf hingewiesen werden, dass eine Gymnasiallehrkraft mit Mathematik sicher auch im staatlichen System gut unterkäme und dabei spürbar mehr verdienen würde. Und dass Waldorfschulen ein eher spezielles Klientel bedienen, ist auch kein Geheimnis. Den Begriff des Schonraums finde ich hier sogar noch recht wertneutral.
Dass man an der staatlichen Schule mehr verdient ist klar, aber darum ging es mir nicht.
An Waldorfschulen geht es grundsätzlich nicht darum, ein Schonraum ohne Leistung zu sein, es gibt halt ein zugrundeliegendes Konzept, das man mittragen sollte, um dort zufrieden zu sein.
Ganz grundsätzlich werden jedoch Themen epochal behandelt und möglichst fächerübergreifend und praxisnah, etwa Bruchrechnen in Klasse 4, Prozentrechnung in Klasse 6, Analytische Geometrie in 10. Dazu gibt es noch Feldmesspraktikum, Schmieden, Fachwerkbau, Stricken, sticken, Schreinern, Theater und weiß der Geier was, da passiert nicht nix.
Ein Problem ist sicher, dass der Lehrplan eher ein Rahmenplan ist und viel durch Erzählen vermittelt wird, wenn's aufs Abitur zugeht, müssen erst mal alle lernen, wie man strukturiert lernt.
Was für Lehrkräfte auf alle Fälle zutrifft, ist, dass sie sehr viel arbeiten. In manchen Fächern für Klasse 1-12 zuständig sind, die Klassen oft groß und sehr heterogen etc.
Es darf bitte gerne an Rudolf Steiner, seiner kruden Privatphilosophie oder eigenen schlechten Erfahrungen rumkritisiert werden, aber die Schulen sind definitiv alles andere als ein großer Spielplatz.