• Habe ich auch. Sogar freiwillig und sicher länger als der Pensionär. Mit manchen ehemaligen Kameraden habe ich auch noch Kontakt. Wir unterhalten uns aber nicht darüber, was wir für harte Kerle und Kerlinnen waren, wie wir so unseren Dienst geleistet haben. Das ist 10+ Jahre her. Das Leben geht weiter und es passieren viele spannende Dinge.

    Was wir "im Ernstfall" zu tuen hätten, ist klar. Was gibt es da zu unterhalten?

    Das kann man dann auch nicht so vergleichen! Das Dienen in einer Berufsarmee, dazu noch in Auslandseinsätzen, ist noch eine andere und wesentlich härtere Nummer.

    Wir waren damals die typischen Bürger in Uniform. Als W-15er wusste man, dass nach 15 Monaten Schluss ist. Deswegen konnten wir mit guter Laune den Dienst antreten. Und uns hat der Dienst auch oft Spaß gemacht. Muss dazu sagen, dass wir auch gute Vorgesetzte hatten.

    Und es war im Kalten Krieg und waren froh, dass der Krieg kalt blieb. Wir W-15er haben mit unserer Präsenz dazu unseren Beitrag geleistet.8)

  • Das kann man dann auch nicht so vergleichen! Das Dienen in einer Berufsarmee, dazu noch in Auslandseinsätzen, ist noch eine andere und wesentlich härtere Nummer.

    Wir waren damals die typischen Bürger in Uniform. Als W-15er wusste man, dass nach 15 Monaten Schluss ist. Deswegen konnten wir mit guter Laune den Dienst antreten. Und uns hat der Dienst auch oft Spaß gemacht. Muss dazu sagen, dass wir auch gute Vorgesetzte hatten.

    Und es war im Kalten Krieg und waren froh, dass der Krieg kalt blieb. Wir W-15er haben mit unserer Präsenz dazu unseren Beitrag geleistet.8)

    Puh, das ist so eine Sache, die ich Null nachvollziehen kann. Ich spreche aber auch aus der Perspektive einer Person, bei der just in dem Moment die Wehrpflicht ausgesetzt worden ist. Was war ich froh. Die Erzählungen meiner Verwandten ließen eher darauf schließen, dass das hart verschwendete Zeit ist (scheiße bauen, saufen, rumhängen).

  • Ich bin zwar kein Mann, aber in einer Zeit mit der Schule fertig geworden, als Männer noch zum Bund mussten. Und da hatte in meinem Freundes- und Bekanntenkreis kaum einer Lust darauf. Die hätten alle lieber direkt studiert oder eine Ausbildung begonnen. Gut die Hälfte meiner Freunde hat sich für den Zivildienst entschieden, einige wenige haben es irgendwie geschafft, ausgemustert zu werden, andere haben ihren Dienst angetreten und manchen hat es dann gefallen, manchen nicht.

    Wenn wir nun zusammensitzen, wird über den Wehrdienst kaum geredet und schon gar nicht so verklärt wie bei BaldPension. Joah. Soviel dazu von meiner Seite.

  • Ich bin zwar kein Mann, aber in einer Zeit mit der Schule fertig geworden, als Männer noch zum Bund mussten. Und da hatte in meinem Freundes- und Bekanntenkreis kaum einer Lust darauf. Die hätten alle lieber direkt studiert oder eine Ausbildung begonnen. Gut die Hälfte meiner Freunde hat sich für den Zivildienst entschieden, einige wenige haben es irgendwie geschafft, ausgemustert zu werden, andere haben ihren Dienst angetreten und manchen hat es dann gefallen, manchen nicht.

    Wenn wir nun zusammensitzen, wird über den Wehrdienst kaum geredet und schon gar nicht so verklärt wie bei BaldPension. Joah. Soviel dazu von meiner Seite.

    Naja, Du lebst wahrscheinlich in einer anderen Blase, wo das Militär nicht so besonders gewertschätzt wird. Und es war bestimmt nicht die große Zeit der W-15er. Wir waren da schon in der Geschichte der Bundeswehr was Besonderes.

    Es gibt dazu ein tolles Buch "Generation W15". Unbedingt lesen!8)

  • Naja, Du lebst wahrscheinlich in einer anderen Blase, wo das Militär nicht so besonders gewertschätzt wird. Und es war bestimmt nicht die große Zeit der W-15er. Wir waren da schon in der Geschichte der Bundeswehr was Besonderes.

    Es gibt dazu ein tolles Buch "Generation W15". Unbedingt lesen!8)

    Trollst du?8)

  • Interessant, dass du in anderen Threads Kolleg*innen empfiehlst, weniger zu arbeiten und hier der Jugend Faulheit und Pflichtvergessenheit vorwirfst. Was denn nun, arbeiten junge Erwachsene zu viel oder zu wenig? Oder macht es überhaupt nur der richtig, der es genauso macht wie du?

    Ich verstehe ja, dass man im Alter anfängt zu verklären und darauf zu beharren, dass man irgendwas ganz Wichtiges geleistet.

    Gleichzeitig anderen Generationen vorzuwerfen, dass sie lediglich negative Eigenschaften vereinten, empfinde ich hingegen als sehr unangenehm.

    Was sollen außerdem die Kriegsdienstverweigerer der ersten Stunde sagen, die sich ihr Recht noch in der Gesellschaft erkämpfen mussten? Alles faule Säcke, die im Krieg Geborenen?

    Lass mal jede Generation ihre Entscheidungen treffen, jede steht vor ihren Herausforderungen.

  • Ich bin auch für ein Pflichtjahr, wie übrigens selbst unter den 18-35 Jährigen eine knappe Mehrheit.

    Gibt's denn Statistiken zur Zustimmung unter Jugendlichen in den 70er-Jahren? Nicht, dass sie damals groß gefragt worden wären, aber vielleicht weiß man was dazu.

  • Trollst du?8)

    Überhaupt nicht!

    Dieser Faden entstand dadurch, dass etliche Stimmen geäußert haben, dass Putin-Russland für uns durchaus eine ernste Bedrohung darstellt.

    Daraufhin habe ich die These aufgestellt, dass in unserer Bevölkerung das mentale Mindset für einen Verteidigungskrieg fehlt.

    In diesem Forum habe ich wahrgenommen, dass ich mit meiner These vielleicht nicht ganz so falsch liege? Despektierliche Äußerungen über den Wehrdienst der W15er, auch wenn sie "verklärt" oder "anektdotisch" erzählt zu sein scheint, zeigt für mich eine bestimmte Grundhaltung. In Finnland, Schweden oder Polen hätte sich da bestimmt ein anderer Gesprächsverlauf ergeben.

    Ich will das ja auch nicht werten. Es ist ja auch legitim, sich hinsichtlich Militär/Verteidigung uninteressiert zu positionieren und die Zeit der Wehrpflicht als "vertane Zeit" abzutun.

    Nur sollte man sich dann die Frage stellen, ob man weiterhin in Euro oder in Rubel bezahlen möchte, wenn es soweit sein sollte. Sich gleich zu ergeben würde das Blutvergießen von Millionen Menschen ersparen. Daher akzeptiere ich auch die Position von D.R. Precht bezüglich des Ukraine Krieges.

    Ohne Rückhalt in der Bevölkerung für eine Landesverteidigung wird ein möglicher Aggressor leichtes Spiel haben.

    Dass wir uns nicht mehr mit der Schutzmacht USA im Rücken auf dem Kanapee gemütlich machen können, so als wenn uns das alles gar nichts angeht, dürfte sich herumgesprochen haben.8)

  • Despektierliche Äußerungen über den Wehrdienst der W15er, auch wenn sie "verklärt" oder "anektdotisch" erzählt zu sein scheint, zeigt für mich eine bestimmte Grundhaltung.

    Welche Grundhaltung soll das sein? Verteidigungsfähigkeit und Männer, die vor 50 Jahren über ein Jahr ihres Lebens in einer Kaserne abgesessen haben und heute immernoch exzessiv darüber reden, haben wenig miteinander zu tun.

  • Welche Grundhaltung soll das sein? Verteidigungsfähigkeit und Männer, die vor 50 Jahren über ein Jahr ihres Lebens in einer Kaserne abgesessen haben und heute immernoch exzessiv darüber reden, haben wenig miteinander zu tun.

    Das sehe ich anders!8)

  • Mal als Mitglied der Post-Wehrpflicht-Ära gefragt: Geht es bei Wehrpflicht primär darum, dass die jeweilige Generation, die aktiv im Wehrpflicht ist, im Kriegsfall die Verteidigung übernimmt, oder geht es um Vorbereitung für den Fall der Fälle, selbst wenn dieser in 10 oder 20 Jahren eintritt? Ich frage deshalb, weil hier gerade geschrieben wird, dass der Dienst von einigen als Zeitverschwendung angesehen wird, und ich mich wundere wie viele Kenntnisse realistisch nach 10 Jahren ohne regelmäßige Auffrischung noch vorhanden wären.

  • Mal als Mitglied der Post-Wehrpflicht-Ära gefragt: Geht es bei Wehrpflicht primär darum, dass die jeweilige Generation, die aktiv im Wehrpflicht ist, im Kriegsfall die Verteidigung übernimmt, oder geht es um Vorbereitung für den Fall der Fälle, selbst wenn dieser in 10 oder 20 Jahren eintritt? Ich frage deshalb, weil hier gerade geschrieben wird, dass der Dienst von einigen als Zeitverschwendung angesehen wird, und ich mich wundere wie viele Kenntnisse realistisch nach 10 Jahren ohne regelmäßige Auffrischung noch vorhanden wären.

    Ich weiß noch wo meine Unterwäsche und die Kampfstiefel auf dem Dachboden stehen. Irgendwie würde ich auch das G36 zum laufen kriegen. Mehr ist ehrlich gesagt nicht mehr davon da.

  • Geht es bei Wehrpflicht primär darum, dass die jeweilige Generation, die aktiv im Wehrpflicht ist, im Kriegsfall die Verteidigung übernimmt, oder geht es um Vorbereitung für den Fall der Fälle, selbst wenn dieser in 10 oder 20 Jahren eintritt?

    Nach 10 Jahren wissen/können die meisten gar nichts mehr, Grundfertigkeiten sind aber relativ schnell wieder aktivierbar. Deshalb halte ich einen Wehrdienst von sechs Monaten auch für absolut ausreichend. Im Ernstfall braucht man eine relativ große Menge an Menschen, die schnell einsatzbereit sind. Dafür reichen sechs Monate aus.

  • Aha und nun? Ich empfand meinen Wehrdienst in großen Teilen als furchtbare Zeitverschwendung.

    Nichts! Wir sind verschiedener Meinung, haben diese geäußert und tolerieren sie. Gehört in einer liberalen demokratischen Gesellschaft dazu.8)

  • In meinem Umfeld früher gab es nur Kriegsdienstverweigerer. Ein Bekannter hat sogar komplett verweigert und ist in den Bau gegangen dafür. Das war schon spektakulär, die meisten mussten in den 90ern ja nur noch sagen, dass ihr Opa im Krieg war.

    ... Despektierliche Äußerungen über den Wehrdienst der W15er, auch wenn sie "verklärt" oder "anektdotisch" erzählt zu sein scheint, zeigt für mich eine bestimmte Grundhaltung...

    Die Äußerungen kamen von Leuten, die Wehrdienst geleistet haben und nicht das Gefühl haben, eine nachhaltige Ausbildung genossen zu haben. Wenn deine Ausbildung besser war, könntest du davon berichten, du scheinst aber nur einem vagen Bild von eurem gefühlten Eifer nachzuhängen.

    Hast du denn das Gefühl, im Verteidigungsfall eine Idee zu haben, was zu tun wäre?

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