Beiträge von Quittengelee

    Du begibst dich hier genau in die Argumentation der Querdenker.

    Hast du eigentlich noch andere Schubladen auf deiner Halde? Ah, warte, ja...

    Ich erwartete tatsächlich von jemanden, der immerhin ein Hochschulstudium hinter sich hat und dem wir unsere Kinder anvertrauen,...

    jemandem, du erwartest etwas von jemandem mit Hochschulstudium, ja das tue ich auch. Erwartungen sind ähnlich wie Hoffnung, sie sterben zuletzt.

    Sonst was Neues?

    Ich habe relativ wenig Angst, mich mit HIV anzustecken. Trotzdem...

    Stimmmt! und der Sicherheitsgurt, hast du den heute schon erwähnt? Einmal täglich fände ich schon hilfreich, falls irgend jemand hier neu eingestiegen sein sollte. Aber weißt du, ich glaube, so richtig interessiert keinen dein Kondomgebrauch. Ich jedenfalls rede von den psychischen Folgen der Pandemie. Psyche. Immer noch. Nicht von Masken, nicht vom Lockdown und nicht vom Schutz vor HI- oder sonstigen Viren. Sondern vom Zuhören und Aufmerksamsein, wie es unseren Schüler*innen zur Zeit geht und vielleicht Austausch hier auch zu dieser Problematik. Dazu musst du nichts beitragen, wenn du nicht kannst, kein Problem.

    "Nur wegen des Lockdowns, haben die Kinder nun Lernprobleme." passen sicherlich auf jeden AFD-Parteitag, sind aber weit an der Realität vorbei.

    Kann es sein, dass das so ein "Stichwort AfD ist immer super, irgendwer wird schon den Danke"-Smiley klicken-move ist? Natürlich hat der Lockdown auch Auswirkungen auf den Lernstand von Kindern. Selbst wenn man den Lockdown aus epidemiologischen Gesichtspunkten noch so befürworten sollte, darf man sich mit negativen Folgen tatsächlich gedanklich auseinandersetzen.

    Zitiere mich doch bitte künftig nicht, wenn du eigentlich was sagen willst, das nichts mit mir und meiner Aussage zu tun hat. Ich kritisiere weder die Entscheidung zum Lockdown und schon gar nicht die zum Masketragen und ich hatte mich im entsprechenden Post nicht mal zum Lernstand geäußert. Sonst ist deine Methode, sorry, dass ich es mit den abgedroschenen Begriffen sagen muss, etwa AfD-Niveau von einem Querdenker und eines Hochschulabsolventen nicht würdig, dem wir unsere Kinder anvertrauen, gell?

    ...Problem ist bei mir leider auch, dass ich durch soetwas ziemlich an meinen eigenen Methoden und an meinem Können zweifele auf diese Weise und das zieht einen ganz schön runter...

    Das ist mit die größte Herausforderung in unserem Job, sich selbst zu reflektieren und sein eigenes Verhalten ggf. zu ändern. Klar machst du nicht alles perfekt. Das musst du auch nicht, niemand ist perfekt. Wichtiger ist, dass du das alles nicht persönlich nimmst. Es ist sein Frust.

    Huhu, ich finde es schwer, einen Hinweis zu geben, weil ich immer mit Kindern spreche, die ein Problem haben und genau das geht ja nicht.

    Für mich klingt es so, als ob das Verhalten sich plötzlich geändert hat, dass also etwas vorgefallen ist, was du nicht weißt. Zum Beispiel das Versprechen, wenn er Deutsch könne, dürfe er in die Heimat fliegen. Also ganz ehrlich, dass rafft schon ein Kind, dass das ein ziemlich unkonkretes Versprechen ist, dessen Ausgang man überhaupt nicht in der Hand hat. Was soll er denn bis wann können?

    Vielleicht ist es auch was anderes, er hasst Deutsch, die ganze Welt ist doof und überhaupt. Aber auch das muss man mal sagen dürfen, damit man wieder den Kopf frei hat für Lernstoff.

    Zum Didaktischen: nicht zu viel Auswahl lassen. Besser etwas vorgeben und klar sagen, was du erwartest. Oder zwei Sachen hinlegen: das oder das? Oder immer erst 10 min Arbeitsheft (Sanduhr ist super) dann ein Spiel, dann darf er dir Chinesisch beibringen. Oder so. Visualisiere, was du vorhast, wann die Pause ist und wie lange die sein wird, was bildlich vor einem liegt, hat eine eigene Autorität durch Selbstverständlichkeit, die man nicht so sehr hinterfragen muss. Isso in deiner Unterrichtsstunde und fertig.

    Vielleicht hast du auch Lust, was mit ihm zusammen zu unternehmen, Pizza belegen, Fußballstadion angucken, Steine übers Wasser flitschen lassen, Knete mitbringen? Wenn man was macht, ist der Fokus nicht auf dem Stressthema.

    Spiele müsste ich mal überlegen, vielleicht Memory mit Bild-/Wortkarten, die könntest du selbst am PC erstellen. Mit Grammatik würde ich es gerade nicht übertreiben, A1 ist doch eher, dass man sich rudimentär verständigen kann. Und sein Problem ist ja jetzt sowieso erst mal die Motivation.

    Sicher wäre ein Gymnasialkollege irgendwie in der Lage, statt sagen wir mal linearen Gleichungssystemen und Satz des Pythagoras Grundrechenarten und Elementargeometrie zu unterrichten! Die Betonung liegt auf "irgendwie", denn, wenn man womöglich jahrelang ein ganz anderes Anforderungsniveau gewohnt ist, ist es extrem schwer, den Unterrichtsstoff so aufzubereiten, dass Schüler mit großen kognitiven Defiziten ihn verstehen können. Bei Schülern mit Förderbedarf geistige Entwicklung muss man ja wirklich viel Energie in ganzheitliches Lernen investieren, dass überhaupt ein Lernerfolg zu verzeichnen ist. Es würde am Anfang viel über "trial and error" hinauslaufen und das wäre nicht gerade im Sinne der Kids, die auch an der Förderschule geistige Entwicklung das Recht auf guten Unterricht haben.

    Inwiefern bringt dieser Beitrag jetzt einen neuen Aspekt in die Debatte?

    Wir fördern regelmäßig die SuS, die von der Lernförderschule in den Hauptschulzweig wechseln werden. Kann mir jemand Material für Englisch empfehlen (oder vielleicht will jemand sogar was loswerden?), das ich dafür einsetzen könnte?

    Also im Grunde Urschleim, der nicht zu schnell voranschreitet. Die Grundkenntnisse der Jugendlichen reichen über ein paar typische Vokabeln wie Farben und Lebensmittel nicht hinaus.

    Du hingegen, möchtest jemanden „absaufen“ sehen. Das offenbart nicht nur viel negative Energie, es ist auch gehässig.

    Ich kann nur spekulieren, warum die von dir Zitierte gehässig ist, das würde aber nur neuen Unfrieden bringen. Daher nur zum Kontext ergänzend: es wäre auch für den Deutschkollegen oder die Geschichtskollegin fachfremd, einen Mathe-LK zu führen und dürfte nur vorkommen, wenn es keine Mathelehrer im ganzen Land mehr gibt. Und wenn dann jemand absoffe (ist das der Konjunktiv?) wäre es halt so, weil schlecht geplant vom Schulministerium. Die Jugendlichen im LK sind trotzdem keine Zumutung.

    Zur Analogie: in der Abordnung an die GB-Schule muss der Gymnasialkollege z.B. auch keine Gutachten schreiben, dürfte er auch nicht. Er muss halt als Notlösung fachfremd vertreten. So denn das Unterrichten von SuS mit geistiger Behinderung als Fach gesehen wird, das hat noch keiner bestätigt oder falsifiziert bislang.

    Ich finde es immer sehr spannend, dass man zwar Longcovid als eine mögliche Folge anerkennt aber ansonsten so tut als ob andere Probleme nur auf dem Lockdown beruhen.

    Es ist doch in diesem Kontext völlig egal, worauf sie beruhen. Ich weiß nicht, warum es dir so wichtig ist zu betonen, dass es auch schlimm ist, einen Angehörigen zu verlieren. Ja, ist es. Wer sagt denn, dass das nicht schlimm wäre? Mir geht es darum, dass nicht nur über einzelne private, offenbar niemals endende Ansteckungsangt gesprochen wird. Die hat hier auch Platz, seit unglaublichen 3 Jahren inzwischen. Aber sie sollte nicht dazu genutzt werden, damit die Probleme anderer 'auszustechen'. Ich erinnere einfach nur daran, dass es auch noch andere Gruppen von Menschen mit Problemen gibt, die aus der Pandemie folgen und darum geht's in diesem Thread.

    und der sieht wie aus?

    Zum Beispiel schon mal, dass wir uns dessen bewusst sind und darüber sprechen. Es ist noch nicht lange her, dass sich die Welt im Ausnahmezustand befand. Hier waren Spielplätze mit Absperrband gesichert, in der Innenstadt war es an Wochentagen gespenstisch still und frei von Autos, dass man quer über Kreuzungen laufen konnte. Kinder durften nicht in Sportvereine gehen und Jugendliche keinen Geburtstag oder Abi feiern.

    Es ist zu schnell in Vergessenheit geraten. Wir sind erwachsen, da war das bis zu einem gewissen Grad vielleicht aufregend oder 'entschleunigend' (ein Nebenfach-Kollege hat die Wohnung renoviert, weil er kaum was zu tun hatte.)

    Ich finde es wichtig, dass zumindest jetzt, wo die Pandemie offiziell für beendet erklärt wurde, diejenigen, die mit 5-18-Jährigen zu tun haben, sich mit den Nachwirkungen beschäftigen. Es gibt nicht nur Longcovid, es gibt auch Adipositas, Angststörungen und Abbruch von Sozialkontakten.

    ...Auch sogenannte "Systemsprenger" sind also nicht per se verloren für eine gesellschaftliche Integration, sondern können mittels entsprechender Förderung und Begleitung für sie selbst gesündere Wege einzuschlagen lernen.

    Die Frage wäre, ob die Erziehungshilfeschule der Ort war, an dem ihm auf diesen Weg geholfen wurde, ob es die Hauptschule war, oder 'dieser eine Lehrer'? Und was wäre, wenn er in seiner Grundschulklasse verblieben wäre? Kann man für diese Person natürlich nur spekulieren, aber sollte man sich generell fragen, ob es am Ende nur auf den einen Lehrer ankommt. Wäre wiederum ein klassischer Burnoutfaktor, weil dann müsste man sich als Lehrkraft auch verantwortlich machen lassen für diejenigen, die ohne Schulabschluss im Knast landen. Klar, wir arbeiten immer als Menschen mit Menschen aber wir sind auch professionell und unterrichten und fördern unter bestimmten Rahmenbedingungen.

    Kris24 Es ging auch nur um einzelne Sichtweisen und ist überhaupt kein Angriff auf alle Lehrkräfte an Grund- und weiterführenden Schulen der Bumdesepublik. Davon abgesehen, Autismus diagnostiziert sowieso keine Lehrperson, egal von welcher Schulart. Der Punkt ist, dass 'Förderschüler zu sein' ein aushandelbares Konstrukt ist. Unter anderem von den Diagnostizierenden abhängig, von Rahmenbedingungen wie freien Plätzen, bundeslandspezifischen Regelungen, Elternwille und auch, wie sehr ein Kind andere behindert. Wird ja hier oft genug geschrieben, der Rollstuhl ist nicht das Problem, das unkontrollierbare Verhalten schon.


    Ich las z.B. kürzlich, dass in Salzburg der diagnostizierte Förderbedarf stark gestiegen ist und man noch nicht weiß, warum das so ist. Dass wirklich plötzlich sehr viel mehr Kinder mit Behinderungen ausschließlich in Salzburg geboren wurden, ist doch eher unwahrscheinlich:

    https://salzburg.orf.at/stories/3189225/

    Ich denke, daß sich an der Stelle schon die Einstellungen von Förder- und Regelschulkollegen unterscheiden. Nicht Jeremy-Joel und Lydia leiden. Sie haben nur den Förderbedarf.

    Die Leidenden sind alle anderen „normalen“ Schüler in der Klasse. Diese leiden unter der Tyrannei der „Verhaltensoriginellen“.

    Also wenn, dann nicht die Einstellung, sondern das Wissen darum, auf welche Weise die Kinder zu Hause psychisch und physisch misshandelt werden. Außerdem habe ich bewusst von Leiden und Tyrannisieren anderer gesprochen, das hast du möglicherweise überlesen. Und ob die beiden Genannten nicht auch unter den Verhalten des anderen leiden, wenn man sie in eine Klasse setzt, müsstest du mal noch erklären, aber das ist wieder der Aspekt, was bringt die Förderschule den Kindern mit Förderbedarf.

    Mir ging es aber um theoretische Überlegungen zu den Konstrukten 'Behinderung' und 'Förderschule' und 'Schulart'. Förderbedarf ist nicht dasselbe wie Behinderung. Manche SuS haben ganz offiziell keine Behinderung mehr, sobald sie die Förderschule verlassen und mancher mit Behinderung benötigt keine besonderen Lernbedingungen.

    Und manche Lehrkraft denkt, dass eigenbrödlerisches Verhalten Autismus sein muss. Das nur zur Diagnostik und Definition von Störungen im Allgemeinen.

    Ich überlege gerade so vor mich hin. Vielleicht liegt ein Grundproblem schon darin, dass Förderschulen begrifflich eine eigene Schulart bilden? Wenn überhaupt sollten eigentlich doch nur Schulen mit eigenem Lehrplan als eigene Schulart zählen. Dass es in Deutschland für jede "Behinderungsart" einen Förderschultyp gibt, ist ja nicht gottgegeben, sondern ein Konstrukt, an das man sich so gewöhnt hat, dass man meint, es ginge nicht anders.

    Dabei ist die Zuordnung überhaupt nicht einfach, wer schonmal diagnostiziert hat, weiß das. Wir diskutieren bei vielen Kindern lange, welche Empfehlung wir aussprechen bzgl. des Förderortes (auf welche Schule es gehen sollte). Es gibt immer Grenzfälle in alle Richtungen und auch Kinder, die nirgends hinzupassen scheinen. Ob jemand auf eine Förderschule geht und auf welche, ist also zunächst mal nicht sonnenklar und auf den ersten Blick erkennbar. Erst ab der Sekunde, wo es das Schulhaus betritt, wird es zum Sonderschüler.

    Nehmen wir die Schule für Erziehungshilfe. Dort gibt es beispielsweise 10 oder 12 Plätze pro Klasse und dann ist Schicht im Schacht, es ist also nicht die Frage, wie viele emotional gestörte Hardcorefälle an völlig überlasteten Regelschulen einer Stadt sitzen, sondern wie viele in der entsprechenden Förderschule unterkommen können. Das sieht dann so aus: eine Lehrkraft sieht alle zu begutachtenden Fälle vor sich mit dem Wissen, dass in Klasse 3 nur einer aufgenommen werden kann. Dann sagt sie der Kollegin, die die entsprechenden Gutachten schreibt, dass es nach Aktenlage den Anschein habe, dass Max von der 79. Grundschule derjenige sein wird, der diesen Platz gewinnt, weil er direkt aus der Psychiatrie dorthinkommen muss. An die alte Schule soll er nicht zurück, weil er dort regelmäßig alles kurz und klein geschlagen hat und beinahe täglich Tierlaute ausstoßend unterm Tisch lag. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass Jeremy-Joel von der 23. Grundschule und Lydia aus der Astrid-Lindgren-Schule, die auch im 3. Schuljahr sind und leiden und ihre Umwelt tyrannisieren nicht diesen Platz haben können. Sie kriegen trotzdem Förderbedarf, sind aber weiterhin Grundschulkinder. Das Förderschülersein bekommt man nicht in die Wiege gelegt oder auf die Stirn tätowiert. Menschen sind einfach verschieden und jede andere Kategorisierung würde sich absolut verbieten.

    Und von der Ausbildungsseite: wenn man Förderschullehrkraft werden will, studiert man ein Schulfach und zwei sonderpädagogische Fachrichtungen statt eines zweiten Schulfachs. Also kann einer, der Mathe, Sprachbehindertenpädagogik und Lernbehindertenpädagogik studiert hat, an einer Realschule Mathe unterrichten, ohne dass es irgendwie fachfremd wäre. Er hat Mathe zusammen mit den Realschulkollegen (mwd) studiert.

    Ist der Umkehrschluss, dass ein Realschullehrer, der Mathe und Sport studiert hat, nicht an einer Lernbehindertenschule arbeiten könnte? Wäre das fachfremd? Und würde er an einer Sprachheilschule fachfremd Mathe unterrichten? (-> derselbe Lehrplan). Und unterrichtet er fachfremd, wenn er in der Realschule Mathe unterrichtet und ein Kind mit Förderbedarf Sprache oder Lernen ist mit in seinem Unterricht?

    Ich verstehe nicht, warum es immer wieder darum geht, wer am besten für welche Schulart ausgebildet ist und wo am liebsten unterrichtet. Natürlich sind alle für ihre Schulart am besten ausgebildet und arbeiten auch dort am liebsten. Das stellt niemand infrage. Selbst Quereinsteigerinnen ohne Lehramtsstudium sind in der Lage, sich didaktisch nachzuqualifizieren, daran zweifelt offenbar niemand.

    Ich für meinen Teil halte mich nicht für die beste Lehrerin der Welt, ich weiß aber nach soundsoviel Jahren ziemlich realistisch, was ich kann und was ich mir noch aneignen könnte, wenn ich müsste. Ich würde zum Beispiel am wenigsten gern in einer Grundschule arbeiten, weil ich inzwischen lieber mit Jugendlichen zu tun habe und keine Lust auf Eltern hätte, die alles besser wissen. Lieber habe ich mit Eltern zu tun, die vorm Schulhaus rumschreien oder selbstgebastelte Ungetüme mit einem Schokoriegel darin verschenken.

    Können könnte ich es natürlich, hab ja Grundschulfächer studiert und ich würde bei einer erfahrenen Grundschulkollegin hospitieren und mir Tips geben lassen, was im Alltag der Grundschule hilfreich ist. Trotzdem fasse ich Kinder unter 10 nicht als Zumutung an mich auf, das wäre eben, ich sagte es bereits, gruppenbezogen menschenfeindlich.

    Langer Rede kurzer Sinn, ich finde es nicht verkehrt, sein Bild von Behinderung ab und an zu hinterfragen und das, obwohl ich in Förderschulen ein- und ausgehe und persönlich Kinder und Erwachsene mit geistiger Behinderung kenne und als Menschen prima finde, genau so, wie sie sind. Ich nehme nicht ihre Einschränkungen gesondert wahr, es sind die Personen Fritz und Frida und nicht Fritz und Frida ja aber die können ja nicht lesen.

    Trotzdem habe ich natürlich auch Vorurteile und sehe bestimmte Dinge aufgrund meiner Erfahrungen auf eine bestimmte Weise und nicht, weil das objektiv so stimmen muss. Nennt sich Subjektive Theorien. Mein Weltbild bricht aber nicht zusammen, mir nur mal 5 min vorzustellen, welche Vor- und Nachteile ein Schulartwechsel hätte und was passieren würde, wenn wir keine Förderschulen als eigene Schulart mehr hätten. Selbst wenn ich zum Schluss käme, dass das nicht für alle gut wäre, ich kann den Gedanken tatsächlich zulassen, ohne mich deswegen in Luft oder Daseinsberechtigungslosigkeit aufzulösen.

    Ne, das ist "okay". Aber wenn ich die Zumutung benenne, die das spontane Unterrichten an der Förderschule GE nunmal ist, bin ich menschenfeindlich und werde zensiert. Ein Hoch auf die Meinungsfreiheit in diesem Forum.

    Wenn es so einfach wäre, würde sich der Thread ja nicht im Kreise drehen. Das Problem war die von dir gewählte Formulierung, ist das echt immer noch nicht klar geworden?

    Wieso schreibst du nicht einfach "Ich möchte an keiner Förderschule für Geistigbehinderte arbeiten", ggf. um die Ergänzung, warum du meinst, es nicht mal ein Schuljahr dort auszuhalten oder von mir aus auch, warum die Abordnung eine Zumutung wäre. Das hast du nämlich nicht getan.

    Du hast Menschen mit einem Merkmal, hier 'Behinderung', zu etwas degradiert, das man dir nicht zumuten könne.

    Jeden Menschen mit einem anderen angeborenen Merkmal dürfte hier auch niemand als Zumutung für andere bezeichnen und ich unterlasse es, Analogien zu konstruieren, die zurecht gelöscht würden.

    Wobei Quittengelee bei der Addition schon nicht mehr von Prozent gesprochen hat, sondern nur noch von Punkten.

    20 Punkte + 30 Punkte = 50 Punkte.

    Ich gehe davon aus, dass sie (bzw. Die Schule) dabei dann auch (ohne es erwähnt zu haben) im Hinterkopf hatte:

    20 von 100 Punkte und 30 von 100 Punkten sind 50 von 200 Punkten.

    Ja, das war missverständlich, genau so. Die Kinder sehen unter einer Arbeit ihre Verrechnungspunkte und die Prozentangabe aber keine Note.

    Am Ende eines Schuljahres werden Klassenarbeiten zusammengefasst und die Verrechnungspunkte miteinander addiert, zur Gesamtpunktzahl die Prozent ermittelt und entsprechend in eine Ziffernnote 'umgewandelt'. Kleinere Kurzkontrollen gehen irgendwie extra, das müsste ich noch mal nachschauen.

    Danke Seph für deine Antwort, das ist gut zu wissen. Die Schule, um die es geht, ist riesig und bislang hat sich noch niemand der Elternschaft über die Notenfindung gewundert, deswegen interessierte mich das.

    Ich fürchte aber, im Zweifelsfalle ist immer die pädagogische Erläuterung ausschlaggebend, das heißt, auf welchem Wege auch immer eine Note ermittelt wird, die SuS müssen mit der Rückmeldung leben, die sie erhalten. Ob die 3 ausgerechnet wurde wie in Bayern oder Verrechnungspunkte zusammengefasst werden wie an besagter Schule in Sachsen oder ob die Lehrkraft sagt, die Leistung ist insgesamt als befriedigende einzuschätzen wie im Saarland oder wo auch immer.

    Weil du es weiter oben erwähntest, "Stundennoten" habe ich in Sachsen-Anhalt kennengelernt, da gab es auch 6en für unentschuldigtes Fehlen in einzelnen Stunden.

    Interessante Frage, soll es als bewertetes Fach zählen? Vom Gefühl her würde ich sagen, dass das das Ministerium entscheiden muss. Da müssten Stundenpläne, Stundentafeln, Lehraufträge, Zeugnisformulare und ich weiß nicht was noch geändert werden. Die Meinung der Schulkonferenz interessiert da wohl eher nicht:weissnicht:

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