Alles anzeigenDas Problem ist ja, dass du für etwas beurteilt wirst, worauf du nur zu einem Teil Einfluss hast. Der Erfolg einer Lehrprobe / eines Unterrichtbesuches hängt von so vielen Faktoren ab, unter anderem ja auch von deiner Lerngruppe.
Ein Schüler hingegen wird einfach in dem abgeprüft, was er lernen sollte, und wofür er vorher alle nötigen Materialien, Informationen und Übungszeit bekommen hat.
Kaum eine Lehrkraft hätte wohl ein Problem damit, einen reinen Wissenstest zu absolvieren wie die Schüler. Also z.B. eine Klausur in einem ihrer Fächer zu schreiben mit fachwissenschaftlichem Inhalt.
Dazu kommt noch, dass Beurteiler oft ganz absurde Vorstellungen und Ideen haben, was möglich sein sollte, schon öfters bei Referendaren und dann im anschließenden Gespräch mit dem Fachleiter erlebt.
Beim Arzt z.B. kommt auch kein Prüfer mit zur Untersuchung bei EINEM Patienten und bildet sich hinterher ein Urteil zu Diagnosestellung, Weiterbehandlung, Umgang mit dem Patienten etc. Und das Urteil wird dann gefällt aufgrund einer einzigen Behandlung, gilt aber grundsätzlich.
Vielmehr läuft es so, dass Vorgesetzte, Kollegen und Mitarbeiter dich für einen längeren Zeitraum, z.B. das letzte halbe Jahr beurteilen und zwar mithilfe von Fragebögen und aus der Erinnerung heraus. Da gibt es keine spezielle Prüfungssituation. Das macht schon einen gewaltigen Unterschied.
Das stimmt, es ging im Gespräch allerdings nicht um Prüfungen, sondern um den Stress, den Schulbegleiterinnen, Inklusionsassistenzen und diverse andere Leute auslösen, die im Unterricht sind und ungefragt ihre Meinung mitteilen, das hätte ich dazu sagen sollen. Warum stresst einen das so?
Davon abgesehen sind Fehler beim Zahnarzt oder Rechtsanwalt gravierender und die Kund*innen kommen nie wieder.