Beiträge von McGonagall

    An öffentlichen Schulen hingegen ist lediglich das Tragen eines Ganzkörperschleiers nicht gestattet. Der Verwaltungsgerichtshof Bayern begründete dieses Verbot damit, dass ein Ganzkörperschleier eine Verweigerung von nonverbaler Kommunikation darstelle und in einigen Fällen sogar den Augenkontakt unterbinde.

    Bei uns an der Schule gibt es ein 11-jähriges Mädchen, das seit etwa 2 Jahren schon mit Schleier zur Schule kommt. In Coronazeiten trug sie dann dazu auch Maske - das entspricht im Grunde einer Vollverschleierung. Nun ist die Maskenpflicht vorbei, aber sie trägt immer noch zu dem Schleier die Maske, und zwar drinnen wie draußen. Ich finde das irgendwie grenzwertig! Mehr als die Augen sieht man nicht, keine Mimik…

    Grundsätzlich kommentiere ich bei uns in der Grundschule Kleidung immer dann, wenn jemand barfuß draußen auf den Gängen läuft, in kurzer Hose oder T-Shirt bei kalten Temperaturen, ich weise Kinder darauf hin, wenn die Hose hinten zu kurz ist und das Hinterteil sichtbar wird, und ich bitte darum, Cappies und Mützen in der Klasse auszuziehen - das gehört sich meiner Meinung nach so. Das sind gesellschaftliche Regelungen. Ob unser Grundschulkinder nun Leggings und Jogginghose tragen oder Jeans und Hemd ist ihre Entscheidung und Sache der Eltern und deren Geldbeutel. (Mein Grundschulsohn geht übrigens gern in Sweatshirtjogginhose, T-Shirt und Sakko zu Schule, und das hat er schon in der Kita gemacht - jedem das seine 😅).

    Ich würde mir auch wünschen, das Gesicht der vollverschleierten Schülerin zu sehen, aber ich unterrichte sie nicht, deshalb halte ich mich da raus. Dennoch frage ich mich: gibt es das auch anderswo?

    In SH: bei einer halben Stelle 1170€, für rechnerisch 84 Stunden Arbeit im Monat. Macht 14€ Stundenlohn.


    Wenn man denn hinkommt mit den rechnerisch vorgesehenen Stunden. Wenn viele außerunterrichtliche Aufgaben dazukommen oder eigenverantwortlich Unterricht erteilt werden soll, was ja dann auch noch fachfremd wäre, müsstest du mehr Zeit für die Vorbereitung einplanen. Dann verringert sich der Stundenlohn.


    Wenn man hier in meiner finanziell eher schwachen Region eine Haushaltshilfe sucht, zahlt man da 15€ aufwärts. Nur mal so zum bombastischen Verdienst der Vertretungslehrkräfte…


    Klar, es kommen noch die Ferien dazu, die man noch einberechnen muss, die ja zumindest teilweise weniger arbeitsintensiv sind. Und ich persönlich würde einen Job, der mich zwar geistig, sozial-emotional, von der Arbeitsdichte her und von der Vielfalt der Aufgaben her sicher mehr fordert und interessiert als einen Reinigungsjob, auch klar bevorzugen, aber als ungelernter Einsteiger ist es finanziell sicher lukrativer irgendwo den Feudel zu schwingen als sich vor eine Klasse zu stellen…

    Einige KuK hier versuchen, dich von deinem Ziel abzubringen, einen Vertretungsjob als Lehrkraft als Auszeit und Tapetenwechsel zu nutzen, um dich von einer schweren Krankheit zu erholen. Die Worte, die dabei genutzt werden, empfinde ich nicht so durchgängig als einfühlsam. Aber ich verstehe den Gedanken dahinter, und ich teile ihn!

    Wenn ich eine Auszeit und einen Tapetenwechsel benötige, dann buche ich Urlaub, oder ich fahre für einen Spaziergang ans Meer oder so…

    Du hast gerade etwas durchgemacht, was man niemandem wünscht. Dabei hast du körperlich und sicher auch psychisch und nervlich große Belastungen erlebt. Den Wunsch nach einer Auszeit kann sicher jeder nachvollziehen. Vielleicht auch den Wunsch, beruflich noch einmal neu zu starten oder mal eine Zeitlang was anderes zu machen.

    Was dir aber vielleicht nicht so bewusst ist: Eine Stelle als Vertretungslehrkraft ist keine entspannte Auszeit, besonders dann nicht, wenn einem die(je nach Klassenstufe pädagogischen,) teilweise wahrscheinlich fachlichen, didaktisch-methodischen und systemischen Grundlagen fehlen. Dann ist das Hardcore. Da muss man über große Resilienz verfügen. Es gibt einen Grund, warum Lehrer häufig Burnout bekommen.

    Ich würde dir raten, deine Pläne noch mal zu überdenken…

    Den du also als gegeben voraussetzt und gleich noch mitdeutest, dass er die Konzentrationsfähigkeit einschränkt?

    Den setze ich nicht als gegeben voraus, ich kenne ja das Kind nicht. wenn dem Satz ein „gegebenenfalls“ fehlt, möge man ihn ergänzen. Aber ja, meiner Erfahrung nach ist es durchaus so, dass Kinder mit hohem Medienkonsum sich weniger in eine Sache selbst vertiefen können. Hast du diese Erfahrungen noch nicht gemacht? Mit etwas Recherche und mithilfe von Dr. Google wird man sicher auch wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema finden…

    Es ging hier übrigens um Ideen für zu Hause. Tipps für Eltern zum Ausprobieren. Und ich finde es unbedingt lohnenswert, auf Switch, IPad, YouTube, Handy und TV zu verzichten, wenn die Konzentrationsfähigkeit nicht gut ist. Im schlimmsten Fall hilft es eben nicht…

    Sind ja schon viele Tipps zusammengekommen. Ich würde auch für zu Hause keine Konzentrationsübungen im eigentlichen Sinne vorschlagen, aber:


    - ruhiger, reizarmer Arbeitsplatz; Hausaufgaben einmal gemeinsam angucken und erklären, und wenn die Aufgabenstellung klar ist, mit Zeituhr allein lassen mit Ansagen wie: ich bin gespannt, ob du in der Zeit bis hierhin (im Heft markieren) kommst! ( oder ggf mit Belohnung, falls das klappt). Außerdem HA insgesamt zeitlich begrenzen.


    - abklären, wie hoch der Medienkonsum ist? Und den dann rapide runterfahren.


    - stattdessen: viel vorlesen, gemeinsam Spiele spielen aber auch ausreichend Bewegung draußen.

    Mein Sohn studiert noch, hat aber die gleichen seltsamen Ideen, er sucht zurzeit das BL, wo das Ref scheinbar am einfachsten sein soll, um dort seinen Master zu machen. Ich kann das nicht nachvollziehen:


    Das Ref bereitet einen auf das anschließende Lehrerleben vor, und es wäre schon sehr sinnvoll, die Zeit zu nutzen, um sich entsprechendes Handwerkszeug anzueignen. Denn nicht immer landet man anschließend an einer Schule, die Junglehrer gut unterstützt, manchmal wird auch einfach mit voller Dröhnung erwartet, dass man nun alles weiß und alles kann und nun für sich allein klarkommen muss. Deshalb finde ich es total wichtig


    A) das Ref in dem BL zu machen, wo man dann eigentlich auch plant zu bleiben, damit man schulrechtlich schon mal einigermaßen sicher ist in dem was man tut und

    B) finde ich, dass die 18 Monate, die das Ref bei uns dauert, schon zu kurz sind - gefühlt fehlt den meisten Lehramtsanwärtern ein halbes Jahr, um sicherer zu werden, gerade jetzt, wo auch das Studium zum Teil unter Coronabedingungen ablief. Ich wüsste nicht, wie es bei 12 Monaten noch gehen soll…?

    Ich war heimlich in eurem Lehrerzimmer...

    Aha! Dann wohl auch bei uns. Endlich ist die Erklärung da, warum immer alles so schnell verschwindet!

    Bei uns ist sogar schon kein Billig-Wurfmaterial von Karneval mehr im Lehrerzimmer, obwohl es wirklich leckerere Sachen gibt... Alles wird vertilgt.

    Das finde ich auch immer erstaunlich: Im Lehrerzimmer wird gegessen, was da ist, Hauptsache Essen - Dinge, die keiner von uns zu Hause anrühren würde! Billig-Schoko von Weihnachten, die im März noch übriggebliebene ist, oder die letzten Lebkuchen, oder seltsam anmutende Backversuche von Migranten-Eltern: keiner weiß, aus was es besteht, aber alle sind mutig genug zu probieren; aber auch so wie heute ein komplettes Backblech Donauwelle, das die Mutter einer Kollegin „nur mal so“ gebacken hatte: um 11 schon war es alle! Wer bitte isst denn zu Hause um 10 schon Kuchen?? Ich staune immer wieder: gegessen wird, was auf den Risch kommt 😅

    Das ist ja eine interessante Idee, das kannte ich noch gar nicht. Ich dachte zunächst, MTP ist das, was bei uns Poolkräfte sind….

    Hat jede Schule MTP Kräfte? Und verstehe ich das richtig, dass diese zusätzlich zur Unterstützung eingesetzt werden, quasi als Doppelbesetzung? Auf den ersten Blick klingt das nach einem guten Weg, für den Anfang hier mal dem Lehrermangel etwas entgegenzusetzen…


    Sorry, war etwas OT…

    Mit allem anderen gehe ich d'accord, aber hier habe ich hoffentlich vorgesorgt: Erziehung zur Selbstständigkeit mit Fahrrad, Bus und Bahn.

    Das funktioniert nur, wenn man so wohnt, dass die Öffis regelmäßig fahren. Problematisch wird es, wenn auf dem Land das Streckennetz so mau ist, dass die Fahrt zum Sportverein in 15 km Entfernung 2,5 Stunden mit Umsteigen, Wartezeit und einem Umweg von etwa 40 km in die nächste Stadt verbunden ist und die Rückfahrt erst am nächsten Tag möglich ist. Dann kommt man dazu, freiwillig den Rollerführerschein mit 15 zu finanzieren und für das eigene Auto mit 18 zu sparen 🤨.

    Es lebe der öffentliche Nahverkehr in Zeiten des Klimawandels…

    Ich frage mich, wie ein handelsüblicher Physiotherapeut, Supermarktangestellter, KFZ-Mechanikerin oder Reisekauffrau sich bei diesen Kosten Kinder leisten kann. Aber auch die haben ja welche.

    Was die Frage dahingehend ändert, ob die 2500€ tatsächlich der "Preis" sind, den man für ein Kind zahlen MUSS oder einfach der, den man zahlen WILL.

    Natürlich ist das, was man für die eigenen Kinder zahlt, einkommensabhängig. Deshalb ist ja auch Bildung in Deutschland einkommensabhängig. Wenn ich den Klavierunterricht, den Tennisunterricht, die privaten Schwimmstunden oder auch die nötige Nachhilfe nicht zahlen kann, dann leidet das Kind keinen Hunger, aber es steht deutlich anders da als Freunde, deren Eltern sich das eben leisten können.

    Ich habe gefühlt alles durch: früh Kinder bekommen, da war ich noch gar nicht richtig im Schuldienst angekommen. Früh Wohneigentum angeschafft, das waren finanziell knappe Zeiten; In Zeiten von Lehrerüberschuss (ja, das gab es mal!) lange gebraucht, um verbeamtet zu werden; Einkommensabhängiges Elterngeld gab es gar nicht, deshalb für Erziehungszeiten auf wenig Kohle angewiesen. Später alleinerziehend mit 3 Kindern Job und Wohneigentum gewuppt; anschließend Patchwork, und deshalb in späten Jahren und eigentlich Führungsposition noch mal eben nebenbei ein Kind bekommen. Ich weiß inzwischen auch, was der Spruch bedeutet: „Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder große Sorgen“ und weiß, was große Kinder kosten.

    Man kann Kinder mit wenig Geld groß bekommen, aber solange in Deutschland hohe Kitagebühren üblich sind, wenig Geld in Schulen investiert wird, Kinder nicht freien Zugang zu Sport, Musik, Kultur haben usw und somit der Bildungsabschluss eines Kindes eben immer noch an das Einkommen der Eltern gebunden sind, muss man die Abfrage, ob man in seine Kinder investieren MUSS oder ob man das WILL auch vor dem gesellschaftlichen und sozialen Hintergrund betrachten, nicht nur vom persönlichen Standpunkt aus…

    Wäre ich Single bzw. Zumindest ohne Verantwortung für Kinder, würde ich das auch total gern machen. Ich weiß, das wäre eine riesige Herausforderung für mich, die ich aber sehr gern angehen würde. Ich finde es also total bewundernswert und faszinierend, wenn jemand das macht… Ich befürchte allerdings, das ist inzwischen sehr kommerziell geworden. Ich kann also nicht mit Erfahrungen dienen, bin also gar nicht hilfreich 😅, aber wollte meine Bewunderung ausdrücken für alle, die diese Idee in die Tat umsetzen…!

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