Beiträge von Ragnar Danneskjoeld

    Nein, das vergesse ich definitiv nicht.

    Aber auch Menschen, die wegen gesundheitlicher Probleme in Frühpension/DU/BU gehen, sind darüber wohl selten "glücklich" . Beispiel einer Bekannten von mir, die wegen psychischer Probleme - größtenteils mit der Schule zusammenhängend - für dienstunfähig erklärt wurde; auf sie traf dieses Aussage:

    schon mal nicht zu. Denn weder halten sich ihre gesundheitlichen Probleme im Grenzen (sie hat jeden Tag damit zu kämpfen), noch ist sie "nicht nur unglücklich" über ihre gesundheitlichen Einschränkungen. Natürlich ist sie froh, nicht mehr täglich in der Schule dem Stress ausgesetzt zu sein, aber froh stattdessen gar nicht mehr arbeiten zu können und täglich leiden zu müssen, ist sie definitiv nicht.

    Aber gut: Freut mich für deine Eltern, wenn ihre gesundheitlichen Probleme scheinbar nur gering sind und sie nicht täglich beeinträchtigen und ihre Freude über den verfrühten Ruhestand überwiegt (oder - wie gesagt - die tägliche Arbeit für sie das größere Übel gewesen wäre). Es sei ihnen gegönnt! Allerdings frage ich mich, wie man in solchen Fällen die amtsärztliche Überprüfung der DU "überstehen" kann; da müsste doch eigentlich irgendwann 'rauskommen, dass die Gesundheitsprobleme so gravierend gar nicht (mehr) sind?!

    Bitte verstehe mich falsch - eine DU ist kein Sechser im Lotto. Das habe ich aber nirgends behauptet. Ich denke nur, man sollte die Dinge nicht immer so schwarz-weiß sehen.

    Im Falle meiner Mutter war die Sache ganz einfach: der Amtsarzt hat klar festgestellt, dass ein Wiedereintritt in den Dienst zur erneuten Erkrankung führt. Damit war der Drops gelutscht. Bei der DU-Überprüfung geht es ja weniger um den Ist-, als vielmehr um den Könnte so werden-Zustand.

    "Nein" wozu?

    Dazu:

    dann war das vielleicht eine Zeit, in der man "einfach" zum Arzt ging und sagte "mir ist schlecht, ich kann nicht mehr".
    Bei einer realistischen Prüfung kann ich mir keine reale Diagnose vorstellen, wo man froh darüber ist, nicht mehr FÄHIG zu sein zu arbeiten.
    Als Busfahrer vermutlich sowas wie starke Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfall, keine Sehfähigkeit mehr, usw..

    Also "nein" im Sinne von "falsch".

    dann war das vielleicht eine Zeit, in der man "einfach" zum Arzt ging und sagte "mir ist schlecht, ich kann nicht mehr".
    Bei einer realistischen Prüfung kann ich mir keine reale Diagnose vorstellen, wo man froh darüber ist, nicht mehr FÄHIG zu sein zu arbeiten.
    Als Busfahrer vermutlich sowas wie starke Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfall, keine Sehfähigkeit mehr, usw..

    In beiden Fällen nein.

    (Nebenbei: ich kenne ein paar andere Lehrer, die feiern den Tag der offiziellen DU als zweiten Geburtstag.)

    Falls ich mal einem Nicht-Lehrer den Horror einer Gesamtlehrerkonferenz erklären sollte, würde ich ihn übrigens einfach auf diesen Thread verweisen. Eine banale Befindlichkeit einer gekränkten Pädagogenseele wird künstlich aufgeblasen; zwei bis drei Leute sagen eigentlich alles, was zu sagen ist; der Ausgangskommentator wiederholt bis zum Erbrechen, was er gesagt hat; noch mehr Leute wiederholen alles; und irgendwann ist man gar nicht mehr beim Thema. Insofern, danke lieber TE!

    Aber warum sind Lehrer so? Stimmt ja leider, aber ich verstehs einfach nicht, wie man seine Interessen so wenig priorisieren kann.

    Aus meiner bitteren Erfahrung, auch als Personalrat:

    1) Wir sind eben ein sozialer Beruf - da fühlt man sich fälschlicherweise unter Druck gesetzt, die Kinder nicht "im Stich" zu lassen".

    2) Wir sind in personaler Hinsicht zunehmend "verfraulicht"

    a) Immer mehr Kolleginnen haben diesen Beruf als Nebenerwerb und bei einem Deputat von 50%, kalter Progression und Steuerklasse V merkt frau dann kaum noch irgendeinen Unterschied bei Gehaltsänderungen

    b) Ich stelle leider fest, dass Kolleginnen tendenziell konfliktscheuer sind als als ihre männlichen Kollegen (anekdotische Evidenz en masse)

    Fazit: beste Voraussetzungen für unseren Dienstherren.

    Ich komme somit auf einen Ruhegehaltssatz von 12×1,79375%=21,525%. Somit würde mein Ruhegehalt bei 1.141,28€ (5.300€ × 21,525%) liegen. Das ist nicht besonders viel.

    Wäre jemand so nett, meine Rechnung zu prüfen?

    Ich spreche jetzt nur für BW, aber die Unterschiede dürften nicht besonders groß sein. Folgende Fehler habe ich entdeckt:

    1) Wehr-/Zivildienst wird voll angerechnet

    2) Studium zu einem gewissen Teil (bei uns 2 1/3 Jahre)

    Das sind die kleinen Fehler. Hier der große:

    Im Regelfall wird die verbleibende Zeit zwischen Frühpensionierung und regulärem Pensionsalter mit 2/3 gewertet. Falls du also noch weitere 24 Jahre hättest, kämen 2/3 x 24 x 1,79 an Jahren mit dazu.

    Wichtig: am Ende wird von der gesamten Prozentzahl 10,8 % abgezogen bzw. mit dem Faktor 0,892 multipliziert.

    Nochmal: das gilt für BW.

    Falls du bisher voll gearbeitet hast, würdet du bei uns ca. € 2700.- brutto bekommen.

    Ansonsten: bitte deinen Sachbearbeiter beim Landesamt für Besoldung um konkrete Auskunft, falls ihr keinen Online-Rechner habt.

    Ist es möglich seinen Beamtenstatus aufzugeben und ins Angestelltenverhältnis an eine andere Schule zu wechseln?

    Ja. Man kann auch bei Vorliegen der beamtenrechtlichen Bedingungen auch wieder Beamter werden.

    Woher ich das weiß? Weil ich diesen Sommer selber mit dem Ausscheiden aus dem Beamtentum geliebäugelt habe und mir mein stellvertretender Rektor mitteilte, ich könne problemlos wieder in den Staatsdienst wechseln.

    Die entscheidende Frage ist daher nicht, ob es möglich ist, sondern ob es sinnvoll ist.

    Hm, wo geht das auf Kosten der Lehrer ... wenn überhaupt auf Kosten der Schulleitung. Aber die 1 Stunde Ermäßigung pro Woche, die ich für die Statistik bekomme, geht da nie für drauf. Ich brauche maximal 10 Minuten pro Woche.

    Ich sehe die große Gefahr, dass es zu einer Konkurrenzsituation zwischen einzelnen Schulen kommen könnte. Unterrichtsausfall ist ein nicht unerhebliches Kriterium bei der Schulwahl der Eltern - ich wurde das bei Infotagen immer wieder gefragt. Und Schulleitungen geben den Druck gerne an Kollegien weiter - ich erinnere mich daran, dass an meiner alten Schule mehrfach mit Sätzen wie "Sonst werden Kollegen abgeordnet werden müssen" gedroht wurde, um gewisse Projekte oder Mehrarbeit durchzusetzen.

    Unser Berufsstand neigt zudem dazu, krank zur Arbeit zu gehen, das könnte zunehmen, was der Gesundheit nicht zuträglich ist.

    Unabhängig davon, werden Schulleitungen möglicherweise weniger großzügig bei der Genehmigung von Fortbildungen sein. Oder Kollegen werden a priori keine Fortbildung besuchen - in beiden Fällen eine suboptimale Entwicklung.

Werbung