Jährliche Unterrichtsbesuche

  • Ja? Habe ich noch nie von gehört. Wer hat denn Zeit dafür jedes Jahr für ALLE Lehrkräfte?

    Ja! In zwei verschiedenen Gesamtschulen in NRW.

    Jedoch in beiden Fällen nicht mit 20-seitigem Unterrichtsentwurf, sondern nur mit Verlaufsplan, Unterrichtszielen und natürlich eingesetztem Material.

  • Protokolle, einzureichende Klassenarbeiten und DB treffen alle. Bei UBs kann der SL seine Spezl leicht verschonen (ups vergessen ;)), ohne das es groß bekannt wird. SL, die solche Instrumente suchen, finden und einsetzen gibt es.

    So what?

  • Ich fände es schon ungerecht, wenn nur einzelne KuK Stunden zeigen sollen. (Ich habe es anders erlebt.)

    Ich selbst war bei beiden Besuchen auch etwas nervös. Es war nicht so schlimm wie im Referendariat, aber ich war angespannter als sonst. Die Nachbesprechungen waren aber sehr wohlwollend, teilweise regelrecht schmeichelhaft und einen Tipp bzw eine Methode befolge ich bis heute.

  • Warum kann man in NRW jenseits der Verbeamtung auf Lebenszeit einfach komplett jenseits jedweder "Kontrolle" seine Arbeit tun? Und warum wird Evaluation / Qualitätsmanagement von Lehrkräften als negativ oder überflüssig gesehen?

    In Baden-Württemberg findet die Regelüberprüfung alle 5 Jahre statt. Das ist praktikabel und ausreichend.
    <edit> ... oder anlassbezogen</edit>

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

    Einmal editiert, zuletzt von Wolfgang Autenrieth (9. April 2025 17:33)

  • Wenn ich mir jede Woche zwei oder drei Lehrkräfte "vornehme", müsste das über das Jahr gerechnet eigentlich hinkommen, ohne dass ich als SL meine sonstige Arbeit vernachlässige. So schätze ich zumindest für die durchschnittliche Schule.

    Mit 20 Min Studium des Entwurfs, 1 besuchten UE und 30 Minuten Nachbesprechung sowie 10 Min Behördendreikampf und Wegezeit macht das bei 3 KuK etwas mehr als 3,75 Zeitstunden pro Woche. Machbar. Gleichzeitig verschwendete Zeit, die man für die Verbesserung des Lernumfeldes verwenden könnte. Wie heißt die schöne Bauernregel:
    "Die Sau wird nicht dadurch fetter, indem man sie ständig wiegt."

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  • Wenn ich mir jede Woche zwei oder drei Lehrkräfte "vornehme", müsste das über das Jahr gerechnet eigentlich hinkommen, ohne dass ich als SL meine sonstige Arbeit vernachlässige. So schätze ich zumindest für die durchschnittliche Schule.

    Ja, aber Du musst das ja auch noch nachsprechen. Wären dann also je eine weitere Stunde dazu.

    Grundsätzlich finde ich das nicht schlecht, wobei mir das auch utopisch vorkommt, je nach Größe des Kollegiums. Aber wenn man zB pro Woche einen und eine Nachbesprechung anberaumt, dann kommt man bei uns alle 2 Jahre dran. Fände ich nicht übel und würde sicher dazu beitragen, dass man den ein Order anderen Unterricht mal perfektioniert oder auch insgesamt mal an seinem Stil arbeitet.

  • Wenn ich mir jede Woche zwei oder drei Lehrkräfte "vornehme", müsste das über das Jahr gerechnet eigentlich hinkommen, ohne dass ich als SL meine sonstige Arbeit vernachlässige. So schätze ich zumindest für die durchschnittliche Schule.

    Da hättest du Zeit für? Also Entwürfe lesen, Unterricht anschauen und Nachbesprechung. Da sind doch locker 3 Stunden pro Person weg.

  • Bei uns muss der SL alle 4 Jahre eine Stunde mindestens anschauen und mit uns bequatschen. Stunde anschauen klappt immer, muss er ja auch nachweisen.

    Was er dazu gezeigt bekommt an Material, entscheidet er.

  • Da hättest du Zeit für? Also Entwürfe lesen, Unterricht anschauen und Nachbesprechung. Da sind doch locker 3 Stunden pro Person weg.

    - Entwürfe lese ich im Zweifel während der Stunde

    - Bei uns würde die SL das nicht alleine machen, sondern sich mit stv. SL und Schul- und Unterrichtsentwickler aufteilen

    Tatsächlich gibt es bei uns zwei "Hospitationstage" im Jahr, wo die SL und die stv. SL für ca. 15-20 Min in den Unterricht zufällig ausgewählter K reinschneien (z.B. nach Etagen im Schulgebäude ausgewählt) und dann wieder verschwinden. Man kann danach freiwillig ein Gespräch über diese Momentaufnahme führen.

    Das ist vermutlich das Ergebnis eines Aushandlungsprozess zwischen SL und Lehrerrat. Ich persönlich finde die Grundidee der regelmäßigen Hospitation mit zumindest kurzem Feedback sinnvoll. Obwohl ich von mir selbst glaube, insgesamt noch recht viel meines unterrichtlichen Handelns zu reflektieren, bin ich sehr sicher, dass konstruktive Rückmeldungen von außen meinen Unterricht nachhaltig verbessern könnten.

    There are only 10 sorts of people - Those who know binaries and those who don't.

  • Ja? Habe ich noch nie von gehört. Wer hat denn Zeit dafür jedes Jahr für ALLE Lehrkräfte?

    Unsere Schulleitung setzt sich aus 4 Personen zusammen. Wir haben alle pro Jahr ein Mitarbeiter*innengespräch mit den jeweils zugeteilten Mitglied der SL, der Unterrichtsbesuch findet alle 2 Jahre statt. Wir sind im Kollegium etwa 110 Lehrpersonen.

  • Glaubt man in BW, das lohnt sich dann sowieso nicht mehr? :lach:

    Nein. Aber man geht davon aus, dass so ein alter Hase oder eine alte Häsin bis zu diesem Alter zum Fuchs oder zur Füchsin mutiert ist, die es drauf hat.

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  • Da lob ich mir doch mal ausdrücklich das Thüringer System:D A13 auf Lebenszeit, Unfähigkeit ist kein Dienstvergehen, Entwurf folgt aufm Bierdeckel :D

    Da darf man als Geschichtslehrer auch mit Recht recht rechten Stuss verzapfen. :grimmig:

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  • Könnte mir das überhaupt nicht vorstellen, dass die SL Entwürfe von mir haben will.

    Welche Konsequenzen soll denn eine gute oder schlechte Stunde haben?

    Disziplinarverfahren? Degradierung? Oder bessere/ schlechtere Chancen beim Beförderungsverfahren.

    Ist doch lächerlich.

    Die SL könnte mich mal sowas von..

    Meine Tür steht immer auf und Gäste, auch die SL, sind immer eingeladen. Einen Entwurf hätte ich in zwei Minuten erstellt und der Unterricht würde ganz normal ablaufen. Nix Schaustunde oder besonders durchgeplant.

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