Lang, aber aus meiner Sicht sehr lesenswert - Hans Wocken zur Inklusionskritik: https://www.magazin-auswege.de/data/2017/11/W…tiker_print.pdf
Beiträge von MSBayern
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Eher scheint es so, als kippen die Leistungsstarken einfach hinten über und werden niveautechnisch mit runtergezogen - wäre es anders, würden mehr Kinder mit angemessenem/erwartbaren Kompetenzstand an den weiterführenden Schulen anlanden.
Die vorhandenen Forschungsdaten sagen etwas anderes. Daraus geht hervor, dass die Leistungsstarken durch die Heterogenität keine Leistungseinbußen haben. Wie Palim schon geschrieben hat, ist es kein Hexenwerk, auch die Leistungsstarken in solchen Gruppen zu beflügeln. Schon meine Grundschullehrerin in den 80ern konnte das. Genauso, wie sie die "Schwächeren" mitnehmen konnte, die den größeren Teil meiner Klasse ausmachten (tiefes Ruhrgebiet).
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Ich habe bei "Studenten als Kunden betrachten" aufgehört, zu lesen. Eine Aussage, die eines Professors nicht würdig ist.
Schade, dann hast du den nächsten Satz verpasst, den man gut auf Diskussion hier über die Situation an den Schulen übertragen könnte: "Einfach zu sagen, die taugen nicht für ein Mathe-Studium, bringt nichts. Viele scheitern, weil wir sie mit unseren Erwartungen überfrachten. Das ist bedauerlich, denn wir verlieren potentiell gute Mathematiker".
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Wie genau, glaubst du, läuft "Direkte Instruktion" in 95% der Fälle im realen Schulbetrieb ab?
Dann verliert es aber die Effektstärke. Aus Hattie (2023): "When VL1 [Visible Learning 1] was first published, the developers of Direct Instruction (DI) emailed a nice message about how pleased they were to see support for their model. I replied but suggested that given that the method often gets bad press and is often woefully misunderstood, maybe a name change would help. There were no further emails; I presumed this idea was not welcomed. But Direct Instruction, when implemented with fidelity, is most effective (Hornby & Greaves, 2022). It must not be confused with didactic teaching, scripted lessons, or an overemphasis on surface knowing." Er beschreibt im Anschluss 7 Schritte von Direct Instruction. Nur in dieser Form wird die Effektstärke von 0,56 erreicht.
P.S.: Die Methode "Lecturing" hat eine Effektstärke von -0,26, "Background Music" schneidet da mit 0,08 besser ab...
(Hattie, John. Visible Learning: the Sequel : A Synthesis of over 2,100 Meta-Analyses Relating to Achievement, Taylor & Francis Group, 2023).
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Asiatische Länder standen damals auch oben. Und sie stehen heute immer noch oben.
Anscheinend teils zu einem hohen Preis. Habe mir jetzt mal Südkorea rausgepickt: https://www.freiheit.org/north-and-south-korea/tough-schools - anscheinend nur möglich mit viel privater Nachhilfe und unter Gefährdung der psychischen Gesundheit.
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Oder willst du ernsthaft behaupten, du könntest bei Klassenstärke 30+ in mehreren Kursen eine Förderung von Kindern, die kaum einen deutschen Satz produzieren können und denen in der Leistungsspitze gleichermaßen gewährleisten? Ich glaube kaum. Auf der Strecke bleiben die leistungsfähigen SuS. Die haben aber genauso ein Recht auf Förderung, wie leistungsschwache SuS.
Da hast du in der Tat recht, das könnte ich nicht. Zum deutschen Sonderweg zählt auch, dass wir im OECD-Vergleich wenig Geld in Bildung investieren (gemessen am % des BIP). Auch das muss sich ändern. Dann sind kleinere Klassen und Doppelbesetzungen möglich. Das Geld auf viele verschiedene Schulformen zu verteilen, verschärft das Problem aber zusätzlich deutlich.
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Ich bin wirklich überrascht, wie vehement hier teils unser segregiertes Schulsystem verteidigt wird. Dabei sind wir damit international ein Paria. Schon 2006 warfen uns die Vereinten Nationen die "ausgrenzende Wirkung" unseres Bildungssystems vor und flehten uns an, die Segregation aufzuheben und die de-facto Diskriminierung von SuS mit benachteiligtem Hintergrund zu beenden (https://digitallibrary.un.org/record/595224?v=pdf). Seitdem haben wir eher mehr segregiert als weniger.
In Europa sind wir, gemeinsam mit Österreich und Ungarn (aber hey, Kaiserreich war ja super!) eine Anomalie, da wir die SuS so früh trennen (https://www.bildung-neu-denken.de/images/bnd/pdf…usion-BW-24-2-2
021.pdf):In zahlreichen Studien wurde nachgewiesen, dass der sozio-ökonomischer Hintergrund viel stärker als Leistungsfähigkeit determiniert, wer in Deutschland auf eine Haupt-/Mittelschule bzw. auf ein Gymnasium kommt (Quellenangaben u. a. hier: https://www.bpb.de/kurz-knapp/zah…n-und-schueler/ ; https://www.bildungsspiegel.de/news/wissensch…it-entscheidet/ (hier auch andere Faktoren, die in die Notengebung einfließen); https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/20…hulbildung.html)
Segregation hat deutlich negative Effekte auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt und damit auf die Unterstützung der liberalen Demokratie (https://www.linkedin.com/pulse/inclusio…-eu-adam-puayf/, ausführlich mit vielen Quellen: https://rm.coe.int/fighting-schoo…posi/168073fb65).
Ich würde das Beharren ja etwas besser verstehen, wenn wir immerhin leistungsmäßig "erfolgreich" wären. Sind wir aber nicht. Stattdessen: "The countries with the highest index of social inclusion in schools (schools with a high social and cultural heterogeneity of students) are also the ones that performed best in the mathematics test in the PISA 2012 survey." (OECD (2013), “PISA 2012 results: excellence through equity - giving every student the chance to succeed (Volume II)”, PISA, OECD Publishing, Paris). Die Evidenz sagt ziemlich deutlich, dass wir unseren Sonderweg aufgeben sollten, warum also all dies "haben wir ja immer schon so gemacht" und "zu Kaisers Zeiten waren wir noch wer"?
Oh, und wirtschaftlich schießen wir uns auch ins Knie: "School segregation is also negative from an economic point of view. The Commissioner has observed that special schools and other forms of separate educational provision are far more costly to the state than mainstream schools.36 High concentrations of vulnerable students in the same schools and classrooms oblige public authorities to provide substantial material and human resources to meet the needs of high numbers of students who may have learning difficulties. In addition, separation worsens school dropout rates and generates high costs in terms of human capital loss as well as in terms of costs induced by the need to implement second chance programmes and other forms of remedial education. These costs could be significantly reduced with inclusive education systems." (https://rm.coe.int/fighting-schoo%E2%80%A6posi/168073fb65 , S. 14)
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Wenn ich das richtig sehe, hat keins der Top-PISA-Länder ein so stark gegliedertes Schulsystem, das noch dazu besonders früh trennt, wie Deutschland. Stattdessen wird mindestens bis zur 6. Klasse, meist aber sogar bis zur 9. gemeinsam gelernt.
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Ich kenne mehrere Leute, denen dieses Video geholfen hat, ist allerdings auf Englisch:
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Entschuldigt, falls die Info schon geschrieben wurde, ich habe nicht alle Posts gelesen. Hier eine Info aus dem Spiegel heute, wie innerhalb der EU der Support für Windows 10 für ein Jahr kostenlos verlängert werden kann:
"Kann ich den Support verlängern?
Ja. Mit dem sogenannten Extended Security Update (ESU) kann man sich Updates für zwölf Monate erkaufen.
Anfang Oktober soll ein Set-up-Fenster auf der Windows-Oberfläche erscheinen, um sich für das ESU-Programm anzumelden, das für Privatpersonen 30 Dollar kostet. Für EU-Bürger gibt es allerdings auch einen kostenlosen Weg, teilte der Konzern aus Redmond am Donnerstag mit. Die Bedingung: Man muss zunächst den Set-up-Prozess für das ESU-Programm durchlaufen und sich künftig mindestens alle zwei Monate auf einem Windows-10-PC bei seinem Microsoft-Konto anmelden. An diesen Rhythmus wird man allerdings nicht von der Software erinnert, sondern muss regelmäßig von sich aus aktiv werden.
Bisher war geplant, dass der Aufschub nur freigeschaltet werden kann, wenn man durch Einkäufe bei Microsoft und Nutzung von Microsoft-Produkten 1000 Treuepunkte gesammelt oder ein Back-up seines Rechners in Microsofts Cloudspeicher OneDrive gesichert hat. Die Verbraucherschützer von Euroconsumers hatten seit Jahren gegen diese Vorgehensweise gepoltert und Microsoft vorgeworfen, gegen den Digital Markets Act (DMA) der EU zu verstoßen. Die Bürgerrechtler sind mit diesem Teilerfolg zufrieden."
Werde es Anfang Oktober ausprobieren.
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War einmal was mit Kontrast, dann rot grün, und die Ringe mit der Öffnung. An den Ringen ist es gescheitert.
Das mit den Ringen testet die Sehschärfe. Die naheliegendste Vermutung ist, dass sich deine Sehschärfe einfach (etwas) verschlechtert hat. Wie hier schon geschrieben wurde - solange der Arzt nicht vermutet, dass du in absehbarer Zeit erblindest, sollte alles fein sein, sobald du deine neue Brille hast. Oder hast du es so gemeint, dass du erst vor drei Wochen eine neue Brille bekommen hast und trotzdem die Ringe nicht richtig sehen konntest? Das wäre in der Tat merkwürdig und müsste vom Augenarzt überprüft werden.
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und wie geht es seinen Knien?
Gut für deinen Sohn, aber ziemlich ungewöhnlich, erst recht Krafttraining bereitet nicht auf die Belastung von einem so langen Lauf.Langstreckenläufern wird oft Krafttraining empfohlen, um die Gelenke zu schützen. Jasmin Paris sagte, das habe ihr Knie bei ihren Barkleys gerettet (ihr vorderes Kreuzband war vorher gerissen). Läufer, die kein Krafttraining machen, sind viel verletzungsanfälliger.
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Mein Bruder hat Informatik und Philosophie studiert (Diplom) und fand die Kombi super.
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Diese Kurse (ohne Abschluss) könnten interessant sein: https://www.rmets.org/informal-courses
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Für Philosophie würde ich auch den oben beschriebenen Weg an der Fernuni Hagen empfehlen. Falls dir das aus irgendwelchen Gründen nicht zusagt, könnte die Open University eine Alternative sein: https://www.open.ac.uk/courses/philosophy
Off Topic: Ich bin ein bisschen überrascht (finde es aber auch interessant zu beobachten), wie viele sich hier an dir, Daniel, reiben. Ich denke, im echten Leben wären wir vermutlich keine Freunde (no offence intended), aber ich finde es erfrischend, dass du deine Persönlichkeitsstruktur reflektiert zu haben und mit dir im Reinen scheinst. Du bist auch durchgängig höflich geblieben und hast wiederholt betont, worum es dir bei deiner Anfrage ging. In einer Welt, in der alle (oder sehr viele) ein so hohes Maß an Hedonismus und Egoismus praktizieren, wie du es anzustreben scheinst (aber immerhin bist du Lehrer und hast ein Ehrenamt, so extrem ist es ja nun auch nicht), möchte ich nicht leben, aber mit lauter Spiegelbildern von mir (also z. B. mit genau meinem Grad an Hedonismus und Egoismus) auch nicht, das fände ich langweilig.
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Oh, und kürzlich mal wieder gelesen, dass Nichtstun ganz hervorragend für das Gehirn ist, will ich öfter angehen
https://www.spiegel.de/karriere/hirnf…41-aa74510afd0d -
Bei uns in der Gegend heißt ein Forum, wo man alle möglichen Interessen austesten und neue Leute treffen kann "Meetup": https://www.meetup.com/de-DE/about/ Da gibt es von Brettspielabenden, Wanderungen, Sprachenlernen, Whiskeytesten etc. so ziemlich alles.
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Edit: Und nach längerem Nachdenken merke ich auch, dass es zum Teil am Fach Geschichte liegt. Ist eigentlich mein stärkeres der beiden Fächer, aber so unkonkret und diskursiv, dass eine Stunde quasi für mich nie "zu Ende" vorbereitet sein kann. Und man dazu im Studium auch nicht wirklich einen deep dive in alle Epochen der Sek1 macht. Man muss quasi noch oft viel Zeit in das Einlesen investieren.
Gleichzeitig macht das auch den Reiz des Fachs aus. Es ist bei mir das Fach, in dem ich am ausdauerndsten meine Materialien aktualisiere, fast jede Zeitungslektüre führt zu irgendeiner zumindest kleinen Anpassung. So kommt keine Langeweile auf, selbst wenn ich ein Thema zum x-ten Mal unterrichte.
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Vielleicht noch eine Frage, die mir nachträglich noch einfiel: Habt ihr vielleicht Tipps für Schulen, die zwar keine SBBZ sind, aber dennoch eher offene Unterrichts- und Lernstrukturen haben, und an denen man ggf. den Vorbereitungsdienst absolvieren könnte?
Da fallen mir als erstes Montessori-Schulen ein - ich glaube, da ist oft auch ein reguläres Referendariat möglich, bin aber nicht sicher, ob das auch in BaWü/ Sek I geht.
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Noch ergänzend: Beim ersten Mal sind 12 Stunden natürlich sehr schwierig und es ist unwahrscheinlich, dass sie perfekt sind. Aber der Übungseffekt ist enorm, und ein paar Monate später blickt man oft zurück und denkt - "wow, ich bin wirklich viel schneller geworden bei der Vorbereitung".
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