Es gibt keinen Förderunterricht - Daher Klassenwiederholung sehr wahrscheinlich

  • Ich danke dir von Herzen. Ich wurde diesbezüglich als vollkommener Spinner hingestellt. Vielleicht schärft es dann doch das Bewusstsein, dass eben doch nach Homogenität eingeordnet wird.

    Ich hab den Eindruck, wir sind evtl. in einer ähnlichen Region gestrandet und hier laufen Dinge evtl. anders, als woanders 😉

  • Wir müssen uns doch echt mal klar darüber werden, dass diese Kinder irgendwann mal unsere Gesellschaft bereichern sollen.

    Tun wir.

    Das GE-Kind kann jetzt lesen, total super, dass das überhaupt klappt, aber es wird nicht mehr unbedingt auf Lesende angewiesen sein, sondern kann sich selbst helfen und der Mutter auch, die übrigens arbeiten geht.

    Das Kind, das die deutsche Sprache noch nicht kann und ein Trauma hat, ist super in Mathe. Es wird die Sprache in den nächsten 2-3 Jahren lernen und dann durchstarten und irgendwas mit Mathe machen können, es kann nur jetzt gerade nicht mehr schaffen, weil es noch an der Sprache scheitert.

    Das Kind, das total begabt ist, blüht in der Förderung (Herausforderung) auf, es überschlägt sich förmlich. Ich bin nicht sicher, ob es an der nächsten Schule einen Dämpfer bekommt, weil der Gleichschritt wartet, aber das, was es jetzt lernt, wird es beflügeln und stärken, das es sicher ist, dass es Lernen kann, auch wenn es mal schwierig wird.

    Ich kann es dir für jedes Kind meiner Klasse darlegen, welche kleinen und großen Schritte jedes Kind gemacht hat, wo ich es sehe und wo ich mir wünsche, dass es ankommen wird. Aber das kann ich nur für 4 Jahre, danach sind andere zuständig.
    Manches würde ich mir wünschen (Arztbesuche, Therapien), kann es aber nicht beeinflussen, mehr Förderung in Kleingruppen kann ich auch nicht bereitstellen, die Unterrichtsversorgung ist so schlecht, wie sie ist.

    Du, FrozenYoghurt ,forderst Leistung? Nur zu. Bitte begleite die Schüler:innen so, dass sie ihre Wege möglichst gut bewältigen können.

  • Ich danke dir von Herzen. Ich wurde diesbezüglich als vollkommener Spinner hingestellt. Vielleicht schärft es dann doch das Bewusstsein, dass eben doch nach Homogenität eingeordnet wird.

    Du hast das den Grundschulen (ab Klasse 2) unterstellt. Maylin ist am BK - keine Ahnung, wie es da läuft.

  • Tun wir.

    Das GE-Kind kann jetzt lesen, total super, dass das überhaupt klappt, aber es wird nicht mehr unbedingt auf Lesende angewiesen sein, sondern kann sich selbst helfen und der Mutter auch, die übrigens arbeiten geht.

    Das Kind, das die deutsche Sprache noch nicht kann und ein Trauma hat, ist super in Mathe. Es wird die Sprache in den nächsten 2-3 Jahren lernen und dann durchstarten und irgendwas mit Mathe machen können, es kann nur jetzt gerade nicht mehr schaffen, weil es noch an der Sprache scheitert.

    Das Kind, das total begabt ist, blüht in der Förderung (Herausforderung) auf, es überschlägt sich förmlich. Ich bin nicht sicher, ob es an der nächsten Schule einen Dämpfer bekommt, weil der Gleichschritt wartet, aber das, was es jetzt lernt, wird es beflügeln und stärken, das es sicher ist, dass es Lernen kann, auch wenn es mal schwierig wird.

    Ich kann es dir für jedes Kind meiner Klasse darlegen, welche kleinen und großen Schritte jedes Kind gemacht hat, wo ich es sehe und wo ich mir wünsche, dass es ankommen wird. Aber das kann ich nur für 4 Jahre, danach sind andere zuständig.
    Manches würde ich mir wünschen (Arztbesuche, Therapien), kann es aber nicht beeinflussen, mehr Förderung in Kleingruppen kann ich auch nicht bereitstellen, die Unterrichtsversorgung ist so schlecht, wie sie ist.

    Du, FrozenYoghurt ,forderst Leistung? Nur zu. Bitte begleite die Schüler:innen so, dass sie ihre Wege möglichst gut bewältigen können.

    Sehr gerne. Wer will, dem eröffne ich sämtliche Wege (selbst erlebt, ukrainische Flüchtlinge, die in Mathe absolut Gas geben).

  • Ich finde die Einschätzung schlicht falsch.

    Es geht aber nicht um subjektive Einschätzung, sondern erstmal um das objektiv schlechtere Abschneiden in Leistungsmessungen. Das wirft imo Fragen auf, was denn anders geworden ist.. und wenn ihr hier recht einhellig von größerer Heterogenität und nicht mehr erfüllten Eingangsvoraussetzungen berichtet, die die Arbeit erschweren (was ich völlig plausibel finde), frage ich mich, ob die normal entwickelten Schüler da nicht unterm Strich zu kurz kommen. Denn Fakt ist, dass immer weniger Kinder mit dem eigentlich vorgesehenen Leistungsstand an den weiterführenden Schulen (und zwar über alle Schulformen hinweg) ankommen. Diesen Abwärtstrend muss man doch irgendwie aufhalten. Dazu passt auch, wie viele Eltern in meinem Freundeskreis gottfroh sind, wenn die Grundschulzeit endlich rum ist, weil ihre Kinder sich da langweilen und von Mitschülern gestört führen und nicht vorwärts kommen. Für die wäre eine leistungsstärkere Klasse vermutlich ein Segen gewesen.

    Aber wie gesagt -> ich erkenne an, dass das alles nicht geht und alle in diesem Einheitskuddelmuddel mitschwimmen müssen.

  • Du weißt schon, dass spätestens im Ref nach dem Examen 3 Tage Pflichtpraktikum an einer qualifikationsfremden Schulform in NRW Pflicht sind?

    Keine Ahnung, was du mir damit sagen willst - außer: du kannst mal wieder nicht zurückrudern, wenn du dich in einem Posting inhaltlich vergalopierst.

  • Das wirft imo Fragen auf, was denn anders geworden ist.

    Ja, aber es könnte auch sein, dass die Schüler:innen erheblich besser gefördert werden, wenn sie mit geringeren Kompetenzen kommen und doch einigermaßen fähig gehen, trotz Zweitsprache, Corona, Inklusion ohne Ressourcen …

    Das, was du als „Einheitskuddelmuddel“ darstellst, bewerte ich ganz anders, weil es vielen Schüler:innen Möglichkeiten eröffnet, die sie im Gleichschritt nicht hätten. Das bevorzugt oder bedient ja nur die Kinder, die sich genau auf dieser Einheitslinie befinden, alle anderen nicht und das sind weit mehr.

    Warum sich Kinder in der GS langweilen, weiß ich nicht, muss man nicht, es sei denn, das Arbeitsverhalten stimmt nicht. Das wird es dann auch in der weiterführenden Schule nicht.

  • Du hast das den Grundschulen (ab Klasse 2) unterstellt. Maylin ist am BK - keine Ahnung, wie es da läuft.

    Meine Grundschule hat bei der Einschulung differenziert nach Bonzen-Neubaugebiet und "hinter der Bahn", wo die sozioökonomisch schwächeren Schüler herkamen. Die Kinder aus dem Dorf, die noch dazu kamen, wurden auf Basis der Einschätzung des Leistungsvermögens durch die Kindergarten-Vorschule entsprechend zugeteilt. Soweit ich hörte, ist das immer noch so.

  • Ja, aber es könnte auch sein, dass die Schüler:innen erheblich besser gefördert werden, wenn sie mit geringeren Kompetenzen kommen und doch einigermaßen fähig gehen, trotz Zweitsprache, Corona, Inklusion ohne Ressourcen …

    Das, was du als „Einheitskuddelmuddel“ darstellst, bewerte ich ganz anders, weil es vielen Schüler:innen Möglichkeiten eröffnet, die sie im Gleichschritt nicht hätten. Das bevorzugt oder bedient ja nur die Kinder, die sich genau auf dieser Einheitslinie befinden, alle anderen nicht und das sind weit mehr.

    Warum sich Kinder in der GS langweilen, weiß ich nicht, muss man nicht, es sei denn, das Arbeitsverhalten stimmt nicht. Das wird es dann auch in der weiterführenden Schule nicht.

    Verstehe ich. Ich glaube auch gerne, dass der Ansatz für Kinder mit Schwierigkeiten oder Förderbedarf besser funktioniert. Mir geht es aber auch explizit um die anderen. Es mag sein, dass bei dir alles gut läuft und auch diese Gruppe gut gefördert wird, den Eindruck habe ich hier aber oftmals weder als Klassenlehrerin am Gymnasium in Klasse 5 noch als "Freundin erzählender Eltern" gehabt. Eher scheint es so, als kippen die Leistungsstarken einfach hinten über und werden niveautechnisch mit runtergezogen - wäre es anders, würden mehr Kinder mit angemessenem/erwartbaren Kompetenzstand an den weiterführenden Schulen anlanden.

  • Oh, jetzt sind wir doch plötzlich wieder bei Grundschulen. ;)

    Ich drehe es herum und denke, dass man ganz schön naiv sein muss, um zu glauben, dass nicht doch bei Klassenzuordnungen selektiert wird.

    Es mag bei dir so sein ... Absicht oder es liegt an den Wohngebieten (die z.B. bei Palim absichtlich gemischt werden - hier bei uns würde das keinen Sinn machen), aber weder aus deiner Erfahrung noch aus den Erfahrungen von FrozenYogurt lässt sich diese generelle Aussage ableiten.

  • Denn Fakt ist, dass immer weniger Kinder mit dem eigentlich vorgesehenen Leistungsstand an den weiterführenden Schulen (und zwar über alle Schulformen hinweg) ankommen

    Es gibt auch die andere Perspektive z.B. des Soziologen Aladin El-Mafaalanis, der in seinem Buch "Mythos Bildung" das Paradox beschreibt, dass Kinder in unserem System insgesamt mehr können, aber dies an den Schulen nicht wahrgenommen wird, weil die 'ehemaligen guten Hauptschüler*innen' nun an der Realschule sind, die 'ehemaligen guten Realschüler*innen' nun am Gymnasium sind und am Gymnasium nur im Verhältnis weniger Kinder mit den 'ehemaligen Spitzenkompetenzen' sind. Der Leistungs-Gesamtdurchschnitt kann steigen, obwohl er im Durchschnitt an den einzelnen Schulformen sinkt.

    Entgegen dem Trend an der weiterführenden Schule ist der Anteil an Kindern mit Leistungen im höchsten Kompetenzniveau in Mathematik in der vierten Klasse laut TIMSS 2023 übrigens gestiegen:

    "Die höchste Kompetenzstufe V erreichen 8,3 Prozent der Viertklässlerinnen und Viertklässler (international 10,4 Prozent; EU 9,5 Prozent; OECD 11,5). Dieser Anteil ist im Vergleich zu 2007 (5,6 Prozent) und 2019 (6,0 Prozent) signifikant gestiegen."

    https://www.blaetter.de/dokumente/vier…-mathematik-und

    Wenn man es also darauf verkürzen will, 'liefern wir durchaus besser ab'.

  • Keine Ahnung, was du mir damit sagen willst - außer: du kannst mal wieder nicht zurückrudern, wenn du dich in einem Posting inhaltlich vergalopierst.

    Wieder nicht? Spar ich mir an dieser Stelle. Es geht darum, dass sowohl meine Wenigkeit als auch Marilyn (wahrscheinlich?) auch über Erfahrung an anderen Schulformen verfügen, um übergreifend mitreden zu können. Der PhV tut es ja ebenfalls.

    Ich möchte dich nicht angreifen o. Ä., lediglich klarstellen, dass ich hier schulformübergreifend mitreden kann, das ist alles. Ohne jemanden anzugreifen.

  • Ich möchte dich nicht angreifen o. Ä., lediglich klarstellen, dass ich hier schulformübergreifend mitreden kann, das ist alles. Ohne jemanden anzugreifen.

    Kann ich auch.

    Aber wie gesagt: du kritisiertest weiter oben, dass auch ab Klasse 2 ja schon Klassen nach Leistung gebildet werden. (Was nebenbei komisch ist, da die Klassen in Klasse 1 gebildet werden - aber egal.)

    Dann freust du dich darüber, dass Maylin dieses Vorgehen (für ein BK) bestätigt, hast aber die Erster-Hand-Berichte von Palim und mir über die Grundschule kurzerhand ignoriert. (Und dass, obwohl es dir seit mehreren Seiten schon explizit um die nicht vorhandene Selektion in der Grundschule geht.)

    Darauf angesprochen kommt dieser komische Beitrag von dir.

  • Eher scheint es so, als kippen die Leistungsstarken einfach hinten über und werden niveautechnisch mit runtergezogen - wäre es anders, würden mehr Kinder mit angemessenem/erwartbaren Kompetenzstand an den weiterführenden Schulen anlanden.

    Die vorhandenen Forschungsdaten sagen etwas anderes. Daraus geht hervor, dass die Leistungsstarken durch die Heterogenität keine Leistungseinbußen haben. Wie Palim schon geschrieben hat, ist es kein Hexenwerk, auch die Leistungsstarken in solchen Gruppen zu beflügeln. Schon meine Grundschullehrerin in den 80ern konnte das. Genauso, wie sie die "Schwächeren" mitnehmen konnte, die den größeren Teil meiner Klasse ausmachten (tiefes Ruhrgebiet).

  • Kann ich auch.

    Aber wie gesagt: du kritisiertest weiter oben, dass auch ab Klasse 2 ja schon Klassen nach Leistung gebildet werden. (Was nebenbei komisch ist, da die Klassen in Klasse 1 gebildet werden - aber egal.)

    Dann freust du dich darüber, dass Maylin dieses Vorgehen (für ein BK) bestätigt, hast aber die Erster-Hand-Berichte von Palim und mir über die Grundschule kurzerhand ignoriert. (Und dass, obwohl es dir seit mehreren Seiten schon explizit um die nicht vorhandene Selektion in der Grundschule geht.)

    Darauf angesprochen kommt dieser komische Beitrag von dir.

    Mag ja alles sein... Trotzdem: Wir dürfen als Gesellschaft die Grundschulzeit nicht vollkommen verklären – auch ich erfreute mich einer gänzlich inspirierenden Grundschulzeit. Es ist unfassbar wichtig für die Kinder, direkt die richtigen "Sensoren" zu entwickeln, die ihnen in der Sek 1 begegnen werden.

  • Die vorhandenen Forschungsdaten sagen etwas anderes. Daraus geht hervor, dass die Leistungsstarken durch die Heterogenität keine Leistungseinbußen haben. Wie Palim schon geschrieben hat, ist es kein Hexenwerk, auch die Leistungsstarken in solchen Gruppen zu beflügeln. Schon meine Grundschullehrerin in den 80ern konnte das. Genauso, wie sie die "Schwächeren" mitnehmen konnte, die den größeren Teil meiner Klasse ausmachten (tiefes Ruhrgebiet).

    Dieser Befund ist zumindest mal interessant, wenn gleichzeitig immer mehr Kinder übertreten, die keinen fehlerfreien Satz mehr schreiben können. Oder was genau wird da gemessen?


    tibo

    Steigt der Leistungsdurchschnitt denn tatsächlich oder "kann" er nur theoretisch steigen?

  • Nochmal: du weichst aus.

    Du wirfst den Grundschulen so nebenbei vor, dass sie keine Selektion möchten, aber es doch tun. Was nicht (generell) der Fall ist.

    Aber die Reaktionen auf diese Aussage ignorierst du total, weil sie dir nicht in den Kram passen. Als Maylin dann von seinem BK schreibst, freust du dich ... und ignorierst deine Aussage.

    Vielleicht könntest du mal Stellung dazu nehmen, dass du den Grundschulen scheinbar Sachen vorwirfst, die so generell nicht üblich sind.

    Kannst du auch jetzt nicht. Auch jetzt kommt nur ein "Mag ja sein.... Trotzdem".

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    Und: es verklärt hier niemand die Grundschulzeit. Wo liest du das?

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    Und nochmal: wir sind kein Zuliefererbetrieb für die Sek1. Die Sek1 muss sich (so wie wir in der Grundschule) auf die veränderten Schüler und die andere Ausgangssituation einstellen. Schafft ihr schon.

  • Ich finde ja, dass allgemein viel zu wenig Zeit zum Üben bleibt. Was haben wir als Kinder die schriftliche Division geübt! An Geometrie in der Grundschule kann ich mich dafür kaum bis gar nicht als Schülerin erinnern. Ebenso kann ich mich nicht an Punkt vor Strich und Klammerregeln in der GS erinnern. In Mathe hetze ich gefühlt von Thema zu Thema, und das von Klasse 1- 4. Nie habe ich Zeit.... Unser Lehrwerk ist so umfangreich, dass wir jeden Tag 1 DIN A 4 Seite schaffen müssten. Dazu noch ein 80 seitiges Arbeitsheft. Da sind nicht mal Arbeitsblätter zur Differenzierung dabei. Beispiel (KL.4): S.10: Ungleichungen, S. 11 Rechnen mit Klammern, S. 12: Multiplizieren mit großen Zahlen....usw... Das Rechnen mit Klammern hat aber 80% noch nicht richtig verstanden. Eigentlich ist nicht mal Zeit, die ganze Seite zu üben und ich müsste eigentlich morgen weitermachen. Wir haben Anweisung, eventuell je nur die Aufgaben a - c zu rechnen.... Das kann es doch nicht sein. Ich bin auch für Entrümpelung.

    Ich versuche schon, Zeiten für Mathe abzuzwacken. Dafür entfällt der Montagskreis und oft der Klassenrat.

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