in BY war man --wie gesagt, es geht ums Gym-- nominell Klassenlehrerin, musste die Zeugnisse schreiben, war auch zuständig für eventuelle Ausflüge oder Fahrten.
In Thüringen, zumindest an meiner Schule, bist du deutlich mehr involviert, bist Hauptansprechpartner in sehr vielen Dingen: musst zusätzlich Kompetenzgespräche führen (macht man das in BY am Gym mittlerweile auch?), Gelder einsammeln, Fehlzeiten dokumentieren, bist Vermittler zwischen der Klasse und Fachkollegen, quasi die Mami der Klasse. Unternehmungen wie Kuchenbasare, Ausflüge, ein Großteil der Erziehungsarbeit, Ansprechpartner, wenn es mal nicht so läuft (und sei es nur, dass der Fegedienst nicht richtig arbeitet)... die KL ist ist im Boot.
Natürlich wird auch drauf geachtet, dass die KL in der eigenen Klasse mit möglichst vielen Stunden eingesetzt wird.
Oder ist das eine "Spezialität" der Schule, an der ich gerade bin?
Nein, ich bin im Seiteneinstieg als KL auch eingesetzt. Alles so wie Du es beschreibst, dazu eine "schwierige Klasse" mit vielen Kindern mit größeren Problemen. Elterngespräche, Schulsozialarbeiter usw. Fast jede Woche gab es Vorfälle, die eigentlich professionelle Hilfe erfordern. Von einem multiprofessionellen Team mit Psychologen, Sozialarbeiter usw.
Erfahrene Lehrkräfte meinten "die Klasse will niemand..". Deswegen bekam ich sie... definitiv suboptimal.
Aber auch andere Lehrkräfte sind "Mutti für alles". Der Aufwand unterscheidet sich je nach Klasse. Im worst case ist man noch für Inobhutnahme und Kooperation mit dem Jugendamt zuständig. Dazu noch 2 Schulalltagsaufgaben: verantwortlich für Jahrbuch oder Planung der Schule bei xy.
Da wird die TZ Stelle zur Vollzeitstelle. Ständige fachfremde Vertretungen, ganz kurzfristig. Ohne Material.