Beiträge von FrageNur

    Die Kommentare unter dem Artikel klingen allesamt eher ablehnend gegenüber dem Vorhaben.

    Mal schauen, wie lang es dauern wird bis die höheren Löhne (zunächst die Mindestlöhne, aber es wird nicht lange dauern bis formal höher Qualifizierte zwecks Abstand höhere Löhne und Gehälter fordern werden) auch zu höheren Preisen führen werden, Stichwort Lohn-Preis-Spirale.

    Auf diese ständig erwähnte Lohn-Preis-Spirale warte ich seit 2020.
    Einzelnen Personen kommt diese Entwicklung zugute, zum Beispiel denen, die hoch verschuldet sind.

    Ja. Referendariat ist ein Teil der Ausbildung, der übrigens von den meisten geschätzt wird und im Gegensatz zum Studium extrem viel mit der Realität zu tun hat. Das, was du häufig gehört hast, habe ich noch nie gehört.

    Und wie immer klagen die laut, die nicht zufrieden sind. Die zufriedenen schweigen.

    Ohne Referendariat hättest du hier keine Chance, auch unsere Quereinsteiger selbst im höheren Alter haben es alle gemacht. Ich habe erst im Referendariat alles an Grundlagen für meinen Unterricht gelernt, klar war es manchmal hart, Kritik aushalten zu müssen.

    Du betonst, dass das Referendariat praktisch sei und alle Quereinsteiger es absolviert haben. Das mag stimmen, aber das heißt nicht automatisch, dass es perfekt ist oder dass es die einzigen Wege gibt, kompetent zu unterrichten. Die Aussage, dass „zufriedene Lehrkräfte schweigen“, greift zu kurz. Schweigen kann auch Frustration, Überlastung oder Resignation bedeuten, nicht automatisch Zufriedenheit.

    Nur um das klarzustellen: ‚keine Chance‘ klingt so, als dürften nur Referendare unterrichten. Quer- und Seiteneinsteiger zeigen aber, dass es auch ohne Referendariat möglich ist, erfolgreich zu unterrichten.

    Die Qualität des Vorbereitungsdienstes spielt rechtlich aber gar keine Rolle. Ohne diesen (oder etwas gleichgestelltem), würde ich niemandem den Schuldienst empfehlen.

    Aus welchem Grund?
    Und es geht nicht um eine Empfehlung... die Frage ist wie Stinkfrucht an eine unbefristete Stelle gelangt.

    Das nützt hier wenig, denn es geht um berufliche Schulen.

    Das geeiere um unbefristete Verträge würde ich gar nicht mitmachen. Lieber richtig ausbilden lassen und dann ist ruhe.

    Was ist denn die „richtige“ Ausbildung? Ist hier das Referendariat gemeint, das von wie viel Prozent der angehenden Lehrkräfte bemängelt wird und bei dem häufig zu hören ist, dass es nichts mit der Realität zu tun hat? Oder sind die Studienmodule gemeint, die später im Unterricht größtenteils irrelevant sind?

    Die „richtige“ Ausbildung ist keine Garantie für eine Übernahme und vielleicht unter bestimmten Lebensumständen auch nicht die Option für den 45-jährigen Fragenden.

    Ich würde jedenfalls diese ständige Befristung nicht hinnehmen und es ein für alle Mal klären.

    In Hessen gibt es das QuisHR-Programm.

    Die Schule kann dort Ausschreibungen veröffentlichen, auf die du dich bewerben kannst. Allerdings scheint nach deinem Beitrag die Schulleitung nicht wirklich interessiert zu sein.

    Wenn du nicht unbedingt verbeamtet werden möchtest, sondern nur eine sichere, unbefristete Stelle anstrebst und dir der Job anders nicht infrage kommt, würde ich an deiner Stelle klagen.

    Entfristungen sind in solchen Situationen nicht unwahrscheinlich, und eine dauerhafte Befristung ist an bestimmte Bedingungen geknüpft.
    Ein Arbeitgeber darf dich höchstens zwei Jahre sachgrundlos befristet einstellen. Danach muss ein sachlicher Grund vorliegen.

    Wenn Person A beispielsweise Mathematik unterrichtet, du aber für Englisch eingestellt wirst, besteht kein sachlicher Grund – und du wirst für genau den Umfang, den du derzeit unterrichtest, entfristet.

    Auch bei sogenannten Ringvertretungen gilt das:
    Wenn Person A Mathematik unterrichtet und Person B diese Person vertritt, muss Person B dieselben Stunden übernehmen. Gleichzeitig muss auch Person A die gleichen Fächer von Person B übernommen haben.

    Diese Situationen werden oft komplizierter dargestellt, als sie sind. Sie lassen sich leicht nachweisen, wenn du einen Überblick hast, welche Kolleginnen und Kollegen welche Fächer unterrichten.

    Deshalb solltest du zuerst prüfen, wen du eigentlich vertrittst, und herausfinden, ob diese Person dieselben Fächer unterrichtet, die du momentan gibst.

    Auch die Anzahl der vertretenen Stunden ist wichtig: Wenn Person A mit 20 Stunden ausfällt, du aber 23 Stunden unterrichtest, gilt dein Vertrag als unbefristet.

    Unbefristet bist du außerdem, wenn du vor der Unterzeichnung einer Vertragsverlängerung bereits ganz normal an der Schule arbeitest und deinem Dienst nachgehst, dann gilt das Arbeitsverhältnis automatisch als unbefristet.

    Bewerte deine Situation noch einmal sorgfältig und lass dich von einem Anwalt mit Rückgrat beraten.

    ...und damit braucht man sich nicht wundern, warum das Niveau erodiert. Das Durchschieben unterhalb der eigentlichen Standards zieht sich mittlerweile doch quer durch alle Schulformen und Schüler werden mit ihren "befriedigenden" oder "ausreichenden" Noten systemtisch über ihren tatsächlichen Leistungsstand getäuscht.

    Vollkommen wahr. Alles nur, um irgendwelche Diskussionen oder Gespräche mit den Erziehungsberechtigten zu meiden oder die sowieso nicht beachteten Förderpläne zu erstellen. Aber auch zum Teil, um Klassen aufrechtzuerhalten, damit sie zustande kommen. Schulen brauchen Kontrollen von externen Personen, die nicht dem Land angehören.

    Und die Lehrer, die den Trend nicht mitmachen, werden regelrecht gemobbt und als schlechte Lehrer und schülerfeindlich diffamiert…. Und nein, ich bin nicht selbst betroffen, habe das nur mehrfach beobachtet.

    Dabei müssten Beamte sich doch mal klar machen, dass sie hier ihre hoheitliche Aufgabe haben …


    Mag aber auch daran liegen, dass es schon eine Generation von Lehrern gibt, die selbst den Stoff der 5. Klasse nicht sicher beherrscht. Auch mehrfach beobachtet bei Referendaren. Und nein, man muss mit alles wissen, aber jeder Englischlehrer sollte zum Beispiel eine Frage grammatisch korrekt bilden können, zumindest schriftlich.

    Ich darf mir immer wieder anhören, dass SchülerIn A nun bessere Noten im Fach hat, weil er/sie mich nicht mehr im Unterricht hat.
    Der neue Lehrer ist dann ein Kollege, der sich das Leben einfach macht und zum Teil völlig falsche Informationen vermittelt.
    Aus diesem Grund bin ich dafür, dass Lehrkräfte eine Klasse von Anfang bis Ende „großziehen“. So ist die Belastung der Lehrkräfte gleich, und die spätere Übertragung der SuS mit lückenhaftem Wissen an den nächsten Kollegen findet nicht statt.

    Diese Aussage ist zum Teil als Mathelehrer einfach zu bestätigen. Ausnahmslos alle Kinder aus Flüchtlingsfamilien haben in den letzten Klassenarbeiten die besten Noten erhalten.

    Handy und Taschenrechner haben schon früh dafür gesorgt, dass die Grundfähigkeiten des Rechnens verkümmerten. Wikipedia und KI sorgen jetzt dafür, dass die SchülerInnen auch in den nicht mathematischen Bereichen nicht mehr selbst denken sondern (vermeintlich) denken lassen.

    Das ist in meinen Augen eine gefährliche Entwicklung. Die weitgehend unkritische Technikgläubigkeit und -hörigkeit in Verbindung mit pervertierter Meinungsfreiheit, die ja im Grunde Faktenfreiheit meint, ist eine wunderbare Grundlage für eine gesellschaftliche Entwicklung hin zu autoritären Systemen.

    Die neuen Lernmethoden, zu denen Schulen wechseln, bei denen die SuS selbstständig und individuell lernen sollen, funktionieren in einigen Fächern ganz und gar nicht. So auch in Mathematik, gerade dann, wenn Kinder das Fach bewusst vernachlässigen „weil sie es eben nicht können“ und die Eltern auch schon immer schwach waren – blabla.
    Auch der Schulwechsel nach der 4. Klasse ist alles andere als sinnvoll. Wenn aus Schule A die SuS schwächer sind als die Schüler der Schule B, stimmt etwas mit der lehrenden Person nicht. Diese Lücken setzen sich gerade in Mathematik fort. So entwickelt sich eine Abneigung zum Fach und es wird "geschoben" soweit die Note irgendwie ausgeglichen wird.

    Nur Nachteile gibt es ja nicht als Angestellter.

    Ich empfinde die PKV/Beihilfe schon als Nachteil. Die Barmer hat mir früher jeden Arztbesuch komplett bezahlt und ich musste keinen Papierkrieg führen. Aber vllt. sind die Leistungen der GKV mittlerweile schlechter geworden.

    Vertretungsstunden werden im Angestelltenverhältnis ab der 1. Stunde bezahlt. Das summiert sich auch nochmal.

    Wo werden Vertretungsstunden ab der 1. Stunde bezahlt?
    In Hessen auf jeden Fall nicht...

    Auch hier wäre bereits vorab der entscheidende Schritt, Maßnahmen gegen eine mögliche Überschreitung der Arbeitszeit zu treffen und dafür zu sorgen, dass die Ruhezeiten eingehalten werden können. Das bedeutet dann eben, dass man nicht mit den Kollegen die ganze Zeit unterwegs sein kann, sondern sich bewusst die notwendigen Betreuungszeiten in Schichten einteilt. Und das am besten bereits vor der Fahrt, sodass in Absprache mit der SL auch ein geeigneter Betreuungsschlüssel gewährleistet werden kann.

    Die Schulleitung wurde informiert, hat die Anfrage ans Schulamt weitergeleitet. Die Antwort blieb inhaltlich unklar. Ich forderte eine schriftliche Anweisung, erhielt jedoch nur den Hinweis auf mögliche Abmahnung und Entgeltkürzung bei Nichtteilnahme. An der Planung war ich nicht beteiligt, da ich die Klasse erst zum Halbjahr übernommen habe.

    Die EU-Arbeitszeitrichtlinie gilt allerdings auch für uns Beamte. Da weder die Bundesrepublik noch die einzelnen Länder diese Richtlinie in nationales Recht umgesetzt haben und die Zeit für die Umsetzung schon lange abgelaufen ist, gilt die Arbeitszeitrichtlinie direkt.

    --> https://eur-lex.europa.eu/legal-content/…ELEX:32003L0088

    Ich wundere mich derweil warum weder GEW noch VLW/VLBS die Richtlinie an einem Musterfall mal wirklich notfalls bis zum Verfassungsgericht in Karlsruhe und zum EU-GH durchklagen. :(


    Gewerkschaften sind oft deeskalierend und dadurch ein Dämpfer von Protest und radikaler Veränderung.
    Mir ist so vieles nicht klar... besonders wenn es um Angestellte Lehrkräfte geht.

    Arbeitest du in den Ferien genauso lange oder arbeitest du nur Teilzeit?

    Bei Vollzeit und keine Arbeit in Ferien sind es sonst gut 46 Stunden pro Woche (bzw. 1804 Stunden pro Jahr).

    Ich arbeite in den Ferien in Teilzeit. Die Arbeitszeiterfassung in diesem Monat dient dem Vergleich mit dem Folgemonat, in dem die Klassenfahrt stattfindet. Ziel ist es, die durch die Fahrt entstehende Mehrarbeit bzw. die Nichteinhaltung gesetzlicher Ruhezeiten nachvollziehbar zu dokumentieren.

    Ich frisiere meinen Stundenaufschrieb doch nicht, damit es für den Arbeitgeber legal wird. Wenn ich für eine 24/7 Aufsicht sorgen soll, wird auch 24/7 aufgeschrieben so lange die Klassenfahrt von nur 2 Personen begleitet wird und ich für die Schüler und meine Kollegin für die Schülerinnen zuständig ist. Erst wenn anstatt der zwei insg. sechs Kollegen die Fahrt begleiten, so dass ein 3-Schicht-System möglich wird, wird es was mit den Pausen und der Nachtruhe.

    Denn es gilt: Bereitschaftszeit ist immer Arbeitszeit, auch wenn man in der Zeit einschlafen sollte. (EuGH, 21.02.2018, C-518/15)

    Zumal die Bereitschaft bei einer Klassenfahrt ja nicht bedeutet, dass ich nach Hause fahren und dort auf einen Anruf warten kann. Ich muss zusammen mit den Schülern in der Unterkunft übernachten und innerhalb weniger Minuten verfügbar sein.

    Das 'Frisieren' der Zeiten und Regeln, um sie für den Arbeitgeber passend zu machen, erlebe ich immer wieder im Lehrerberuf und ich kann es nicht nachvollziehen. Das passiert oft bei Menschen, die in relativ kleinen oder armen Familienbetrieben tätig sind. Klassenfahrten sind 24/5-Dienste. Ich kann nicht einfach zu irgendeiner Zeit meine privaten Angelegenheiten erledigen oder anderes tun, ohne meine Aufsichtspflicht zu verletzen. Aber ich frage mich immer wieder: Warum haben die Gewerkschaften über die Jahre nichts dagegen unternommen?

    Wie kriegst du da 45 Minuten Pause hin? Pause heißt ja auch wirklich Pause. Man ist während der Pause also wirklich nicht erreichbar. Bereitschaftszeit, in der glücklicherweise 45 Minuten lang nichts passiert ist, ist also eben keine Pausenzeit.

    Eine 45-Minuten-Pause gibt es nicht, deshalb ist das auch ein Problem. Es gibt auch keine Ruhezeit von 11 Stunden. Dazu kommt noch die Überschreitung der gesetzlich begrenzten maximalen Stundenanzahl pro Woche... Aber nochmal: Was machen die GEWerkschaften...? Es wird gebettelt, dass geltendes Recht umgesetzt wird und die Umsetzung wird dann als Erfolg an die Mitglieder verkauft. Die hochqualifizierten Kollegen feiern sowas auch noch. :)


    Es wäre für mich sehr hilfreich, wenn einige von euch auch die Arbeitszeiten in dem Monat, in dem die Klassenfahrt stattfindet, erfassen könnten. Ich brauche mehr Daten, um dagegen vorzugehen.

    ich finde klassenfahrten auch ganz schrecklich. das ist keine artgerechte erwachsenenhaltung! kein feierabend, keine freunde, kein essen nach wahl, unnatürliche, festgelegte essens- und schlafenszeiten, keine ruhepausen.. ähnlich wie knast, nur mit weniger ruhe.

    meine schulleitung sagte mir mal, dass mehrarbeit nur vergütet werden kann, wenn es unterricht ist. eine mathestunde mehr wird also bezahlt oder abgebummelt, aber z.b. mehrmals 30 minuten aufsicht vertreten oder schulfeste, einschulungen an samstagen, schulkonzerte etc. leider nie.

    Ich sehe als Angestellter kein Hindernis, Klassenfahrten zu verweigern. Deshalb werde ich dagegen vorgehen. Das wird entweder dazu führen, dass Angestellte für diese Zeit besser bezahlt werden, freiwillig teilnehmen können oder nicht mehr an Klassenfahrten teilnehmen müssen.

    Das Gewerkschaften nicht vorher die Sache geklärt haben, zeigt wie qualitativ Angestellte vertreten werden.

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