Nichtsdestotrotz wundere ich mich, dass sich eine Mentorin derart verhält:
Na ja...
Ist ja auch zum Wundern. Aber das ist nun mal der Unterschied zum Referendariat. Ich habe eine Schule, da kümmert man sich gar nicht. Im Prinzip hat man mich voll auflaufen lassen und ich bin mir von Anfang an selbst die Nächste. Da die Abbrecherquote enorm wurde führte die alte SL einmal im viertel Jahr einen Tag des Austauschs ein, der dann so abläuft, dass die zusätzliche Verantwortliche der Schule, die sich um alle kümmert alles aus dem Seminar nochmal behandelt. Im Prinzip kann man sich das komplett sparen, kommt dann aber, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Im ersten Jahr hat bei mir genau einmal jemand hospitiert.
Mit Verlaub empfinde ich es im Übrigen als eine Dreistigkeit sich darüber aufzuregen, dass so viele Quereinsteiger abbrechen, wenn man diese behandelt wie der letzte Dreck. Wäre ich in Wirtschaft fit und hätte Mathematik oder VWL als Fach, wäre ich ebenfalls längst in die freie Wirtschaft zurückgegangen. Ich kann nicht erwarten, dass ich gut ausgebildete Lehrkräfte bekomme, wenn ich keine Kraft in die Ausbildung investiere.
Im Klartext heißt das, dass ich über ein Jahr kaum eine Kontrolle gemacht. Natürlich habe ich mich an den Lehrplan gehalten, aber ich hätte den SuS auch kompletten Unsinn erzählen können oder sie übertrieben gesagt für eine Sekte werben können. Es wäre wohl niemandem aufgefallen. Mit der Wechsel der Schulleitung wurde dann alles erst so richtig schlimm. Davor war es allen egal. Leider wechselte auch die Verantwortliche der Schule, die hospitieren kommt und danach brach die Hölle über mir los.
Mit der alten SL war alles wunderbar und auch mit der anderen Verantwortlichen.
Die Verantwortliche trat kurz vor dem Schuljahresende den Dienst an. Hospituert hat sie bei mir bisher noch nie und ich sah sie auch erst jetzt erstmals beim Gespräch.