Beiträge von Friesin

    Zitat

    Weil es eben (hoffentlich) nicht rechtens ist und sie sehen soll, wo sie das Blag hingibt - ist ja schließlich nicht das Problem der anderen Kollegen.

    Melosine, das hat kein Mensch hier so formuliert. Auch nicht in Ansätzen.Diese Überspitzung zeigt, dass offenbar das Thema bei manchen Usern an die Substanz geht. Warum ?

    Und nein, mein Problem ist es in dem Fall wirklich nicht. Ist das denn so schlimm?

    Ich beobachte dies vor allem in meinem Umfeld - vielleicht bin ich auch zu sehr in allen Rollen verhaftet, aber ehrlich gesagt, WILL ich gar nicht alles können und finde auch, dass ein Mann sagen kann, dass er nicht zur 'eierlegenden Wollmilchsau' werden will oder kann.

    die Beobachtungen in meinem Umfeld (kaum Lehrer) sind zwar andere, aber ansonsten ich gebe dir völlig recht :D

    Unterschiede sind ja meiner Meinung nach kein Problem, nur die Kategorisierung alter Tage in
    "klassisch männlich = höherwertig" war m.E. genauso verheerend wie die häufige heutige Umkehrung in
    "weibliche softskills = höherwertig"

    Ich glaube aber auch, dass sich zunehmend "männlich" und "weiblich" verwischt. Männer sollen 'weibliche' Eigenschaften ('Haushalt', 'Kommunikation' etc.) zeigen und Frauen sollen 'männliche' ('Möbel aufbauen', 'Elektrogeräte installieren' etc.) zeigen. Zunehmend mehr Frauen können m.E. weniger kochen, zunehmend mehr Männer sind handwerklich ungeschickter. Insofern ...

    Dass Frauen in den letzten Jahrzehnten aufgeholt haben in Bezug auf Fertigkeiten, stimmt sicherlich.Ein Ergebnis veränderter gesellschaftlicher Sichtweisen und daraus folgend diverser Förderprogramme.
    Dass Männer aberin ihren technischen Fertigkeiten nachlassen, kann ich so nicht beobachten; ein Phänomen hauptsächlich unter Lehrern? ;) Wodurch sollte das erklärbar sein?

    Unterschiede gibt es nach wie vor reichlich, und sie auf handwerkliche Geschicklichkeiten zu reduzieren, greift für mich doch arg kurz; wobei ich diese Unterschiede nicht schlechtreden will.

    Nur im eigenen Rollenverständnis scheint sich nicht viel geändert zu haben (s.o.).

    Ob es heute Väter mit klassischen männlichen Tugenden gibt, wage ich nicht zu beurteilen; vom Bauch würde ich sagen: sicherlich.
    Ich meinte eher, dass es sehr viele Kinder gibt, die heute ohne Vater aufwachsen. Nicht zuletzt auch solche Kinder, deren Väter durch berufliche Abwesenheit zu Hause "glänzen".

    Zitat

    Uns wurde gesagt, dass die Schüler ein Recht auf Unterricht haben und wir deshalb nicht abschließen dürfen.

    so wie alle Schüler ein Recht auf ungestörten Unterrichtsbeginn haben.

    bei diesem Satz geht mir auch die Hutschnur hoch,

    Zitat

    Die Frau geht "hobbymäßig" arbeiten und muss selbstverständlich die Brutpflege weiterhin zu 98% übernehmen (und auch die Organisation des restlichen Lebens), da ihr Mann auf der Arbeit absolut unabkömmlich ist. Den Chef des Mannes kümmert es übrigens einen feuchten Kericht, ob die Frau mit Magen-Darm darniederliegt, das Auto kaputt ist oder die Hütte brennt.

    aber weniger wegen dem "hobbymäßig", sondern wegen dem, was danach kommt.
    Wieso ist denn bitte der Mann in seinem Beruf unabkömmlich ? Und ihr als Lehrer seid es nicht ???
    Wieso kümmert sich der Chef des Mannes einen feuchten Kehricht um private Probleme (wenn es denn so ist, ich kenne auch der freien Wirtschaft andere Beispiele), das berufliche Umfeld der Frau aber muss sich kümmern? Und wie sieht das bei den männlichen Kollegen aus, haben die ihre Kinder wegen Betreuungsproblemen im Unterricht dabei?
    Mit scheint da ein Problem zu liegen im Selbstverständnis vieler Lehrerinnen. Nehmen sie ihre berufliche Stelle als weniger wichtig wahr als die ihrer Männer?
    Gleichberechtigung ist nicht nur eine Frage der Gesellschaft, sie fängt im Kleinen an. Im eigenen Rollenverständnis. Darin, dass man nicht automatisch die Frau zur Brutpflege einteilt.
    Mag sein, dass das dann mit finanziellen Einbußen einhergeht, aber alles geht eben nicht immer.

    Nun könnt ihr mich in der Luft zerreißen :D

    P.S: diese Sätze aus dem Eingangspost hier

    Zitat

    Nun hat sie vor ihr Kind (20 Monate) bei Bundesjugendspielen und ähnlichen Veranstaltungen ,an denen sie eigentlich unterrichtsfreie Tage hat, mitzubringen.


    lassen schon durchblicken, dass es nicht um ein aktuelles Ausnahmeproblem geht...

    @ Friesin: Oder aber es signalisiert, dass ich meinen Beruf so ernst nehme, dass ich mir lieber die "Belastung" - so es denn eine ist - aufbürde, mein Kind mit in den Unterricht zu nehmen, anstatt meiner Verpflichtung nicht nachzukommen.

    Wie gesagt, meine persönliche Sichtweise. Eine, die ich übrigens auch auf Ärztinnen oder Anwältinnen übertragen würde.

    ob das eigene Kind im Unterricht stört oder nicht, ob dann die Mutter genauso präsent ist wie ohne anwesendes Kleinkind oder nicht --
    in meinen Augen wirkt es nicht nur relativ unprofessionell, sein Kleinkind (Betonung auf "Klein") mitzubringen, sondern es transportiert m.E. auch in die Öffentlichkeit ein Signal wie:
    "Mein Job ist so simpel, da stört selbst ein lebhaftes Kleinkind nicht". Wie gesagt, meine persönliche Meinung nach 4 eigenen Kindern.

    bei mir im Seminar war jemand, der laut Meinung der Ausbilder ziemlich ungeeignet für den Beruf des Lehrers war. Trotzdem hat man ihm nach jedem Unterrichtsbesuch Tipps gegeben, (nebenbei bemerkt halte ich das auch für selbstverständlich!!) und er hat das Ref mit einer Prüfung beendet.
    Die bestand er nicht.
    Verlängerung, ein knappes halbes Jahr später das gleiche Prozedere.

    Er hat es beide Male nicht bestanden. Immerhin hatte er aber die Chance dazu, und das natürlich NACH eigenverantwortlichem Unterricht.
    Ich begreife nicht, dass so etwas, wie du es schilderst, überhaupt möglich ist. *kopfschüttel*

    Das verstehe ich immer weniger. ?(
    Warum durftest du keinen eigenverantwortlichen Unterricht machen? Doch sicherlich nicht, weil du es einer Mentorin nicht recht machen konntest. Über Monate hinweg keinen eigenen Unterricht ?? Und da sind weder du noch die Ausbildungslehrer/Fachleiter/Seminarlehrer noch das Studienseminar eingeschritten? Ist das denn bei euch so anders organisisert als anderswo? *grübelgrübel*

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