Und was hat das Bitte mit der Ausgangsfrage zu tun?
Schulleiter sollten im Normalfall begreifen, dass sie ihre Quereinsteiger auf Rosen betten, da ihnen sonst das Personal wegläuft, so an meiner Schule geschehen. Man kann sich nicht aufregen, dass die Leute kündigen, wenn man sie schlecht behandelt. Auffällig ist, dass dies erst seit Schulleiterwechsel passiert.
Die vorherige Schulleiterin hat ihre Quereinsteiger und Lehramtsanwärter mit Respekt behandelt und begriffen, dass sie ihrem Personal auf Augenhöhe begegnen muss.
Respekt ja, Rosenbettung nein. Zwischen "auf Rosen betten" und "schlecht behandeln" liegen jedoch etliche Graustufen. Vielleicht wird "nicht auf Rosen betten" ja auch schon als "schlecht behandeln" aufgefasst, wenn man mit einer entsprechenden Erwartungshaltung in die Schule kommt.
Da du offenbar selbst ein Problem mit Quereinsteigern hast und ihnen kritisch entgegen stehst, macht es an der Stelle aber eh keinen Sinn zu diskutieren. Hilft mir einerseits null bei der Problemlösung. Andererseits sind es wilde Spekulationen, die nichts mit dem Problem zu tun haben und auch nicht belegbar sind.
Doch, es hat eine Menge mit dem Problem zu tun, weil ich Dir die Schulleitungsperspektive zeigen wollte und ein Blick auf eben diese Dir bei der Dir ans Herz gelegten Variante 4 (siehe weiter oben) helfen könnte. Wenn wir jetzt einmal Machtmissbrauch und sonstige psychische Auffälligkeiten bei Deiner Schulleitung für einen Moment außen vor lassen, dann würde mich interessieren, wieso Deine SL so handelt bzw. was ihre Perspektive ist. Niemand steht morgens auf und beschließt dann einfach so, eine Quereinsteigerin zu mobben.
Für den Fall, dass Du beispielsweise in ein Mediationsverfahren mit der SL einträtest, würde man hier sicherlich anraten, einmal die andere Perspektive einzunehmen. Wenn Du weißt, was die Motive der SL sind, kannst Du dem wahlweise entgegentreten oder damit anders umgehen.
Was ich hier irritierend finde, ist, dass Du aus einer einzigen (!) Situation auf den Allgemeinfall schließt und daraus Deine Schlussfolgerungen ziehst. Ich habe Dir hier in einem "echten" Szenario zeigen wollen, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind. Ich habe eine schwache Leistung einer Quereinsteigerin gesehen und ihr dies rückgemeldet. Sie geht dann damit unprofessionell um und deutet dies im Extremfall irgendwann als Mobbing.
Zu deiner Beruhigung nur so viel: Ich habe mir immer Rat eingeholt und bin aktiv auf ältere Kollegen und auch auf die SL zugegangen. Weil ich eben weiß, dass sie erfahren sind. Wenn im Kollegium dann aber Sachen laufen, dass bei Beratungen offen angesprochen wird wie schlecht das Klima ist, einem nie zum Geburtstag gratuliert wird, obwohl man alle beschenkt, man bei Weihnachtsfeiern ausgeschlossen wird, die SL mit Kurzankündigung einen Abend vorher zu dritt und bei der Prüfung zu viert hospitiert, Quereinsteiger in Gesprächen fertig gemacht werden, die SL beim Gespräch eine Fahne hat und man weiteren Schikanen ausgesetzt ist, die ich hier lieber gar nicht wiedergeben mag., dann muss jemand nicht studiert haben, um zu erkennen, dass der SL, der nun schon an der dritten Schule ist, jede Menge Unfrieden bringt. Es ist ja nicht so, dass es nie funktioniert hätte. Es lief mit der Vorgängerin super. Seit dem Wechsel gibt es nur Unfrieden.
Dass du jetzt auch SL bist und dich in deiner Funktion da angegriffen bist tut mir leid, hat aber nichts mit meinem Fall zu tun. Ich gehe davon aus, dass du in der Lage bist deutlich kompetenter zu handeln.
Erst einmal "danke" für den letzten Satz. Ja, Du gehst richtig davon aus. Ich habe mich bewusst gegen meinen spontanen Impuls gewehrt unangekündigt bzw. mit einem Tag Vorlauf in die Stunde der Quereinsteigerin zu gehen, weil ich das als ein viel zu negatives Signal an sie empfunden habe.
Weil in meinem Vertrag ein Paragraph enthalten ist, der beinhaltet, dass ich einen Großteil des Geldes zurückzahlen müsste. Abgesehen davon zweifle ich nicht an meiner Tätigkeit, sondern an der SL.
Von Mobbing im Referendariat und Quereinstieg und Machtausnutzung noch nie gehört?
Doch, natürlich habe ich davon gehört, aber ich habe das weder selbst jemals so erfahren noch selbst so agiert. Gleichwohl wird gerne auch mal eine Entscheidung, die gegen einen geht, als Machtausnutzung gedeutet. (Die SchülerInnen verwenden dafür den Begriff "unfair".)
Ich würde gerne noch einmal auf Variante 4 zu sprechen kommen. Wenn wir davon ausgehen, dass Deine SL nicht morgens aufsteht und sich überlegt, wie sie Dich am besten schikanieren kann, dann müssten wir andere Motive unterstellen bzw. suchen. Das hilft Dir aber in der konkreten Situation nicht. Was Du tun müsstest, wäre Konflikte zu antizipieren und ihnen im Vorfeld aus dem Weg zu gehen. Gleichzeitig solltest Du das Verhalten der SL als "gesetzt" betrachten (was nicht gleichbedeutend damit ist, dass das Verhalten gerechtfertigt wäre) und damit produktiv umgehen.
Manchmal kann es helfen, sich zu sagen "er/sie ist halt so, dann mache ich es halt so und dann ist das eben so." Wie gesagt, das bedeutet nicht, dass man das Verhalten gutheißen soll oder es gerechtfertigt wäre. Aber vielleicht hilft es, damit dergestalt umzugehen, dass es Dich nicht zu stark emotional belastet.