Mikael schafft es, nicht ganz sinnvoll zu zitieren und hier und da Dinge zu unterstellen etc. Ich ignorier mal das eine oder andere, aber einige Anmerkungen erlaube ich mir dann doch.
(1) Lehrerarbeitszeit
Zitat
Zuerst einmal haben die Schulleitungen dafür zu sorgen, dass die (außerunterrichtlichen) Aufgaben im Rahmen der (vertraglichen / beamtenrechtlichen) Arbeitszeit (grob 1800 Stunden pro Jahr) überhaupt zu schaffen sind.
Dass die Lehrerarbeitszeit reine "Definitionssache" ist, hat die nds. Landesregierung doch gerade erst vorgemacht. Da wird eben festgelegt, dass eine Aufgabe nur x (statt y) Minuten auf dem Papier in Anspruch nimmt, und dann ist das eben so...
Andere Arbeitgeber sind da genauso wenig zimperlich: Wenn ich mich richtig erinnere, dann veranschlagt man beim hamburgischen Arbeitszeitmodell z.B. für die Korrektur einer Klassenarbeit in Englisch (Klasse 8 ) 8 Minuten (man korrigiere mich, falls das doch ein oder zwei Minuten mehr sein sollten, aber das wird auch nicht viel ausmachen).
(2) Reduzierung von Arbeitsbelastungen
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Notfalls heißt das dann eben, dass auf viele außerunterrichtliche Aktivitäten verzichtet werden muss: Einige Sachen lassen sich nicht vermeiden (Aufsichten), andere muss man dann auf das zulässige Mindestmaß reduzieren (Konferenzen, Dienstbesprechungen), wieder andere müssen dann eben ersatzlos entfallen (diverse "Feste", Exkursionen, Klassenfahrten).
Ich schlage einen separaten Thread (bei Interesse) vor: Möglichkeiten der Reduzierung von Arbeitsbelastungen/der gleichmäßigeren Verteilung von Belastungen... ich möchte darum wetten, dass es durchaus Nachahmenswertes an den verschiedenen Schulen gibt...
Denn auch Aufsichten lassen sich zwar nicht vermeiden, aber durchaus reduzieren. Manches hat sich an einer Schule traditionell gehalten, Neues ist hinzugekommen, ohne dass Altes gestrichen/geprüft wurde, ... Sind z.B. immer zwei Aufsichten im Bereich x notwendig? Oder vielleicht reicht auch eine? Wie ist das mit Mittagsaufsichten? Vielleicht haben ja an manchen Tagen wesentlich weniger SuS Nachmittagsunterricht, dann muss man die Aufsichten nicht "mit der Gießkanne" verteilen...
(Gesamt-)Konferenzen sollten (seit der Einführung des Schulvorstands) in ihrer Anzahl eigentlich reduziert worden sein... hat sich das an allen Schulen so durchgesetzt?
Klassenfeste, Exkursionen, Klassenfahrten liegen in der Verantwortung der Fachlehrkraft / des Klassenlehrers. Wer die ansetzt, hat den Zeitaufwand auch selbst zu verantworten. [Wobei ich den Eindruck habe, dass das bei Stern* jetzt nicht der Fall war, aber das ist hoffentlich die ganz große und zuvor abgestimmte (von allen zugestimmte) Ausnahme.)
An Stern*s Schule scheint das Schulfest an die Projektwoche gekoppelt zu sein, am Vormittag des Schulfestes scheint der Unterricht zu entfallen - hört sich nach einer Arbeitszeit-sparenden Regelung an (da gehen andere viel "großzügiger" mit der Zeit um).
Dafür scheint es an der Schule (mindestens) zwei Nachmittage mit Zeugniskonferenzen geben. Ich kenne von verschiedenen (größeren und kleineren) Schulen verschiedenste Modelle. Es scheint aber durchaus (fast) immer möglich zu sein, alle Versetzungskonferenzen an einem Nachmittag abzuhalten - mit entsprechend frühem Beginn und parallel immer mindestens zwei Konferenzen (da fehlt vielleicht hier und da mal jemand, weil er in der Parallelkonferenz sitzt, aber die Beschlussfähigkeit ist dadurch ja nicht gefährdet), Vorentlastung so weit als möglich (so dass die einzelnen Konferenzen - außer bei größerem Gesprächsbedarf - jeweils eine "Mindestlänge" nicht überschreiten).
(3) Stellung von Erlassen
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Erst wenn noch Arbeitszeit "frei" ist, darf man überhaupt über die von irgendwelchen Erlassen gewünschten Sonderveranstaltungen nachdenken.
<böse>Es ist Aufgabe der Schulleitung, alle Erlasse ganz genau umzusetzen. Alle schulinternen Curricula schreiben zu lassen und diese jährlich evaluieren zu lassen. Die Individuelle Lernentwicklung detailliert für Schüler anlegen zu lassen und in Dienstbesprechungen diskutieren zu lassen. Konzepte zu den verschiedensten Themengebieten schreiben zu lassen und diese in regelmäßigem Turnus (z.B. bei der Suchtprävention jährlich) neu verabschieden zu lassen. und und und (und das alles, ohne Ansehen der Größe der Schule - egal, ob "nur" mit 200 Schülern & entprechender Anzahl an "Sollstunden"/Lehrkräften, die der Schule zustehen, oder mit 1200 Schülern und dementsprechend 6x so vielen Lehrkräften)
Und (weiterhin böse) es ist Aufgabe der Schulleitung, dafür zu sorgen, dass dafür die Zeit vorhanden ist. Du willst doch nicht behaupten, dass wir an den Schulen so viele Aufgaben (von oben verordnet) zu erledigen haben, dass die Arbeit nicht geschafft werden kann. Wenn die Zeit für alle diese Dinge fehlt, dann hat die Schulleitung wohl nicht richtig gearbeitet.</irgendwie Ende von "böse">
Zur Stellung von Erlassen frag doch mal die Schulinspektion. Da gilt als "Grundstufe", dass in allen Bereichen "erlasskonform" gearbeitet wird. Zwar gibt es jetzt kein "Durchfallen" mehr, aber der Stempel "die Schule arbeitet nicht auf der Grundllage der geltenden Erlasse" wird sicherlich zu Zielvereinbarungen, daraus sich ergebender deutlich erhöhter Arbeitsbelastung o.ä., führen...