Beiträge von Susannea

    Was ist eigentlich, wenn die Sekretärin gerade nichts zu tippen hat? Zählt das dann nicht als Arbeitszeit? Oder wenn ein Feuerwehrmann gerade kein Feuer zu löschen hat? Oder die Eisverkäuferin gerade keine Kundschaft hat?

    Das ist eben der Punkt, wenn ein Angestellter eine Freistunde hat, weil z.B. die Klasse auf dem Ausflug ist und die Schule braucht keine Vertretung, dann ist das trotzdem Arbeitszeit, weil der AG in Annahmeverzug kommt. Ausgleich ist stark umstritten (weil es das Arbeitsrecht außer Kraft setzt) Ich befürchte aber, dass das wieder für Beamten anders ist.

    Ja, bei angestellten Lehrern konnten sie das allgemein gültige Arbeitsschutzgesetz nicht aushebeln. Die haben also nicht das zusätzliche Problem, daß z.B. eine Ruhezeitunterschreitung unmöglich ist, weil die gesetzliche Grundlage in D fehlt und man gleich vor den EuGH ziehen müßte. Ein Beamter ist ja so übermenschlich, daß er 24/7 im Dienst sein kann, so rein physisch.

    Was heißt, sie konnten nicht aushebeln, es wird genauso ignoriert, wie bei Beamten oder hast du schon mal erlebt, dass Klassenfahrten im drei-Schicht-System stattfinden?

    Gehört wohl ähnlich zu den Ausnahmen, wie der medizinische Bereich mit den längstens 10 Stunden usw.

    Das denke ich auch. Genauso wie bei der Arbeitszeitverordnung in NRW, die für normale Beamte gilt und für Lehrer eben nicht.
    Warum bloß habe ich gerade echt Lust auf eine Musterfeststellungsklage, um erst einmal durchgesetzt zu bekommen, daß die EU-Arbeitszeitverordnung auch für uns verbeamtete Lehrer gilt und in nationales Recht umzusetzen ist? :teufel:
    --> https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes…N&det_id=398204

    Also §1, Absatz 2 gehört meiner Meinung nach ersatzlos gestrichen.

    Das hilft ja Berlin gar nicht, wenn sie für verbeamtet Lehrer nicht gilt, davon gibt's nicht mehr soviele. ;)

    Ich mache es im Moment für mich persönlich, nicht für den Arbeitgeber. Wenn es so weit kommt, dass die Lehrer ihre Arbeitszeit erfassen müssen, werden sich die Länder entscheiden müssen, wie sie dies umsetzen. Da wird sicher nicht jeder selber entscheiden können, wie er das macht.

    Ds ist deine Meinung, genauso wie ich meine habe. Wenn allerdings die Arbeitszeiterfassung vorgeschrieben werden sollte, spielt es keine Rolle, was einzelne Lehrkräfte davon halten. Und letztlich hat das ja auch keine Auswirkungen auf deine Arbeitsweise, wenn du das nicht möchtest. Du müsstest dann nur damit leben, dass du halt immer wieder sehr kurze Zeiten erfassen müsstest.

    Es ändert aber nichts daran, dass genau das dann wieder unnötige Mehrarbeit ist. Und wo genau steht in dem Urteil, dass jeder selber dokumentieren muss? Sollen sie doch Personal dafür einstellen

    Und warum das Ausdrucken für dich so wichtig ist, verstehe ich nicht. Aber ja, ich könnte ein PDF erstellen und dieses verschicken, ausdrucken, abspeichern.

    Weil das das Urteil fordert, dass genau schriftlich belegt werden kann, wie lange du an welchem Tag zu welcher Uhrzeit gearbeitet hast, sonst erfüllt es eben nicht die Vorgaben. Ist also nicht für mich, sondern für das EUGH wichtig!


    es führt auch dazu, dass man selber strukturierter arbeitet

    Das halte ich aber für mich überhaupt nicht für erstrebenswert, meine Kinder führen dazu, dass ich Zeit
    effektiver nutze und das muss eben nicht immer strukturierter sein!

    Dann führe ich eben keine Telefongespräche abends vom Sofa aus. Da habe ich nämlich Feierabend. Und suche auch nicht nebenbei noch, während ich einen Film gucke, nach irgendwelchen Unterrichtsmaterialien. Es gibt Arbeitszeiten und Freizeit. Wie ich die zeitlich für mich persönlich aufteile, ist dann meine Sache.

    DAs magst du ja für dich für ein gute Lösung halten, für mich ist es die eben nicht und für viele andere auch nicht und das sollte eben mal akzeptiert werden

    Die Dokumentation hat mich kaum Zeit gekostet. Arbeitszeit in der Schule von Ankunft bis Abfahrt und dann die Zeit nachmittags am Schreibtisch, auch hier Anfang und Ende notiert und fertig war die Dokumentation.

    DA sind wir wieder bei dem Punkt, der hier zu oft schon genannt wurde, aber einige Arbeiten eben nicht so und nicht nur am Schreibtisch, am Stück usw. da kostet es eben deutlich mehr Zeit und die will ich mir einfach nicht nehmen, da mache ich lieber sinnvollere Dinge in meiner Arbeitszeit.

    Mmhhh, was rechnest du da? 30 Mal am Tag die Arbeitszeit erfassen? Und das auch noch fünf Minuten lang?Ich kann ja verstehen, dass manche KollegInnen erstmal aufschreien, wenn sie noch etwas machen sollen, da wir alle hinlänglich ausgelastet sind. Aber so schwierig gestaltet sich das nun wirklich nicht. Ich erfasse meine Arbeitszeit seit einigen Wochen mit einer App, weil ich für mich mal ganz genau wissen wollte, wann ich was wie lange mache. Wenn ich anfange zu arbeiten, z.B. Unterricht zu geben, Unterricht vorzubereiten, korrigieren usw. tippe ich auf die App und die entsprechende Kategorie und sie nimmt die Zeit. Wenn ich fertig bin, stoppe ich die Zeiterfassung. Das dauert jeweils vielleicht fünf Sekunden. Für mich ist es sehr aufschlussreich, weil ich genauer sehen kann, was meine Zeit "auffrisst" und wo ich eventuell auch selber meine Zeit optimieren kann. Wenn schon am Mittwoch oder Donnerstag abzusehen ist, dass meine Arbeitszeit am Freitag überschritten sein wird, wird eben nicht mehr gebastelt oder nach einem tollen Arbeitsblatt geguckt, sondern ganz einfacher Unterricht gemacht. Das von einer Mutter gewünschte Gespräch wird auf die nächste Woche terminiert und nicht noch diese Woche gemacht usw. Gedanken müssen sich also eigentlich nur die KollegInnen machen, die tatsächlich zu wenig arbeiten, und die hat wohl jeder an seiner Schule. Für alle anderen hat es nur Vorteile, wenn alle Lehrkräfte dies machen müssten.

    Und das kannst du dann mit genauem Datum und Uhrzeit ausdrucken? Oder wie passiert das?
    Denn sonst bringt es dir rein gar nichts, außer dass du weißt, dass du vermutlich zuviel arbeitest (was vermutlich nicht neu ist).

    - Konzeptionsarbeit wie schulinterne Lehrpläne, "Konzepte" für alles mögliche (Medien, Ganztag, Abfallentsorgung,...), das muss dann wieder vom Ministerium kommen

    Haben wir lange zu geschrien, hat niemanden interessiert, ganz im Gegenteil, es wurden noch Fristen der Senatsverwaltung rausgegeben bis wann welche Fächer nachzureichen sind. Was sollen wir da noch tun?!?


    Alles was zwar "pädagogisch wertvoll" ist, aber nicht zum Kerngeschäft gehört (Exkursionen, Schulfeste, Klassenreisen,...)

    DAs gehört aber nun mal zu den Kernaufgaben und ist ja auch so in den Schulcurricula verankert.

    Magst Du mir das vor dem Hintergrund dessen (§§ 4 -10) nochmal erklären?
    https://bass.schul-welt.de/12374.htm#21-02nr4p3

    Nein, brauche ich dir nicht zu erklären, weil das weder für mich (Angestellt) noch Berlin so gilt!

    Das verstehe ich. Was ich nicht verstehe ist, warum man diese Zeit nicht erfassen kann.Ich meine, wenn du nachts aufwachst, weil dir im Schlaf die perfekte Idee gekommen ist, die du dann 20sek lang notierst: geschenkt.
    Aber wenn du wirklich aufstehst (oder meinetwegen auch liegen bleibst, egal) und dann 40 Minuten oder 1 1/2 Stunden über Kevin nachdenkst, dann kannst du das doch auch als Arbeitszeit erfassen? Das widerspricht sich doch nicht?

    Weil es einfach zuviel unnötige Zeit und damit noch mehr Mehrarbeit bedeutet.

    Ja und? Die Zeit, die es braucht die Arbeitszeit zu dokumentieren, ist selbstverständlich ebenfalls Arbeitszeit. Wenn man dann seiner Unterrichtsverpflichtung nicht mehr nachkommen kann, weil man bereits am Donnerstag das Wochenpensum abgearbeitet hat und der Freitag erst noch kommt, muß sich halt der Dienstherr überlegen, wie er den Unterricht abgedeckt bekommt. Kleiner Tipp von mir: Mehr Lehrer einstellen wäre eine Option, die Zusatzaufgaben massiv eindämmen eine andere.

    Und klar würden mehr Lehrer helfen, aber hier sind einfach keine da und noch mehr Quereinsteiger einstellen entlastet nicht, sondern belastet uns (denn die muss ja auch jemand ohne Ermäßigungsstunden anleiten usw.

    Entsprechend müsste auch eine Dokumentation überhaupt nicht enhalten, WANN ich meine Arbeiten erledige, und schon gar nicht wo, sondern nur, wie lange ich dafür gebraucht habe. Ob der Arbeitgeber das Recht hat, das in Erfahrung zu bringen, kann man diskutieren (ich meine: ja, v.a. auch um im Zweifelsfall seiner Fürsorgepflicht nachkommen zu können).

    Doch, genau das musst du aber angeben.

    Normalerweise macht man sich als Eltern ja vorher Gedanken, wie viel man mit Kindern arbeiten möchte / kann und dann arbeitet man eben so viel und hat die Kinder in der Zeit betreut (KiGa / Schule etc.) und danach kann man sich dann voll und ganz den Kindern, dem Garten etc. widmen.

    Ja, ich habe mir Gedanken darüber gemacht, dass mein Kind eben genau nicht die Stundenzahl in die Kita gehen muss, die ich arbeiten muss, weil ich einen Teil machen kann und es dabei betreuen und einen Teil, wenn es schläft, soll auch möglich sein. ;)
    Und nein, ich will mich nicht ganz dem Garten, Schreibtisch usw. widmen, denn dann wäre ich wohl wirklich kurz vorm Burn-Out!

    Ich hätte es jetzt so verstanden, dass die Dokumentationspflicht doch nur denen schaden würde, die regelmäßig zu wenig arbeiten, oder? Ich hätte jetzt eher das Gefühl, dass ein Großteil der User hier das Gefühl hat, langfristig mehr als diese 41h arbeitet - und da kann eine Erhebung der tatsächlichen Arbeitszeit über längere Zeit und mit erhöhter Stichprobe aufdenken, ob es regelmäßig zu Überstunden kommt und wenn ja, an welchen Schrauben man drehen müsste, um auf die tatsächlich geforderte Stundenzahl zu kommen, z.B. Reduzierung des Deputats oder der zusätzlichen über das reine Unterrichten hinausgehenden Aufgaben. Ich hatte auch schon Nebenjobs, für die ich meine Arbeitszeit dokumentieren musste und ganz ehrlich - es dauert pro Schicht keine 2 Minuten und hat den entscheidenden Vorteil, dass man auch tatsächlich für die gesamte aufgebrachte Arbeitszeit bezahlt wird. Mit Big Brother hat das nichts zu tun...

    Nein, die schadet, wenn sie Zeit kostet und das tut sie, weil sie eben nicht mit einstechen und ausstechen zu dokumentieren ist.

    Susanea,
    die Mithilfe bei der Dokumentation der eigenen Arbeitszeit ist aber im allgemeinen Arbeitsleben durchaus üblich und kein illegaler Einsatz. Insbesondere wo Du zur Doku nichts anders machen muss als zu Beginn der Arbeitszeit die Login Taste zu drücken und zum Ende die Logout Taste. Wir reden also von 20 Sekunden am Tag, 6 min. Im Monat, schaffst Du schon.

    • Wir reden von illegitimen Aufgaben, nicht illegalen.
    • Nein, so etwas einfaches wird es nicht geben, da bin ich sicher, zumal das eben vielen Lehrern nicht gerecht werden würde.

    Ich verstehe es auch nicht und habe das für dein Bundesland nicht mitverfolgt.Kannst du das erklären oder verlinken?

    Wenn es illegitim ist, darfst du die Aufgaben dann gar nicht machen und lässt sie jetzt sein?

    DAs kann ich nicht verlinken und habe es gestern gerade geschrieben, wir haben die Auswertung der Gesundheitsbefragung bekommen vom AG und dort steht drin, dass die Lehrer und Erzieher der Schulen am meisten gestresst sind durch illegitime Aufgaben, wie Listen führen und sonstige Verwaltungsaufgaben.

    An Lösungen basteln sie noch, aber wie die Aussehen, keine Ahnung. Wenn allerdings dann noch mehr Verwaltungskram wie Zeiten notieren usw. dazu kommt, dann kann dies keine Lösung sein!

    Wenn der Dienstherr aufgrund des Urteils eine Arbeitszeitmessung anordnet, weil sich die Rechtslage ändert, dann ist die Aufgabe legitim. Ich verstehe den Einwand nicht - wir reden doch momentan spekulativ über die Zukunft.

    Nanu? Gibst du keine Noten, schreibst keine Dokumentationen, schreibst keine Zeugnisse oder verwaltest du keine Fehlzeiten? Interessante Schule. :)

    Doch genau dies tun wir alles und der Dienstherr sagt eben, dass das illegitime Aufgaben sind! Was ist daran so schwer zu verstehen? Und nein, die Aufgabe wird dadurch auch nicht legitim, wenn dies angeordnet wird (ist es ja jetzt auch nicht), sondern es kommt nur noch eine dazu. Soll er doch Leute einstellen, die das dokumentieren.

    Inwiefern findest du diesen Anspruch "illegitim"? (Meinst du tatsächlich "unrechtmäßig" oder vielleicht doch eher "sinnlos"? Beides fände ich nicht wirklich nachvollziehbar)

    Die Aufgaben sind illegitim, nicht der Anspruch und dies sage nicht ich, sondern wie bereits erwähnt der AG!

    Verwaltungsarbeit gehört nämlich eigentlich einfach nicht zu unseren Aufgaben und werden damit vom AG als illegitim bezeichnet, wie er uns gerade mitteilte. (Ergebnisse der Gesundheitsumfrage in Berlin).

    Klassisches Beispiel sind wohl mehrtägige Veranstaltungen im Rahmen von Klassenfahrten, etc. Aber ehrlich, wer schiebt denn da Nachtschicht die ganze Nacht um die Schüler zu beaufsichtigen? Es gibt eine Ansage, wie sie sich zu verhalten haben; im Vorhinein wird ein allgemeines Alkohol- und Drogenverbot unterschrieben und wer sich nicht dran hält, fährt halt auf eigene Kosten heim. Also ich habe noch auf jeder Studienfahrt einen guten und erholsamen Schlaf gehabt und hatte auch genügend Raum, privat (ohne Schüler) was zu unternehmen. Das ist doch der Deal (zumindest für mein Verständnis)... Man kommt günstig gut rum, sieht viel von der Welt und hat halt ne Klasse im Schlepptau wo man ab und an mal gucken muss.

    Lass mich raten, keine Grundschule und lass mich raten, bei euch werden Klassenfahrten komplett vom AG bezahlt=

    Darum geht es, das muss gemessen werden und darauf willfährig zu verzichten, weil es zu Hause so kuschelig ist und man sich so unglaublich frei fühlt, freut den Dienstherren. Aber ein "Scheiß auf die Arbeitnehmersolidarität, der Akkord zählt" ist einfach nur dumm. Man möge sich auch als Lehrer gründlich mit der Gewerkschaftsgeschichte auseinandersetzen.

    Dumm finde ich noch mehr unnötige Zeit mit illegitimen Aufgaben, wie z.B. der Dokumentation der Arbeitszeit freiwillig verschwenden zu wollen.

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