Beiträge von Piksieben


    "Ich versichere, dass ich den Lehrprobenentwurf in allen Teilen selbständig gefertigt und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe."

    Dieser Passus hat in Bayern unter allen Lehrprobenentwürfen zu stehen.

    In NRW auch. Trotzdem darf man sich vorher über sein Thema unterhalten und sich auch Quellentipps holen, wieso nicht? Hier wird kein vollständiger Unterrichtsentwurf stehen, keine Analyse der Lerngruppe, kein vorformuliertes Arbeitsblatt. Vielleicht ein Link zu Stellen im Koran, die da was hergeben ... Ich kann leider nichts beisteuern, finde es aber ein interessantes und aktuelles Thema.

    Ich finde nicht, dass es schwieriger ist, als die hunderttausend anderen potentiell brenzligen Themen, die einem als Lehrer so begegnen... Islam, Isamismus, christlicher Fundamentalismus, amerikanische Außenpolitik, Hartz 4, Missbrauch, Frauenrechte, psychische Erkrankungen, Selbstmord, Tod, Flucht...

    Lehrer, die Literatur unterrichten (da kommt alles davon mal irgendwann/wie vor) oder Sprachen, oder PoWi oder Ethik oder... müssn immer mit Themen umgehen, die den einen oder anderen persönlich betreffen/betroffen machen/angehen. Das kriegt man hin, wenn man einigermaßen sensibel mit seinen Schülern umgehen kann.

    Meike, Darla schrieb ausdrücklich, sie ist Anfängerin. "Einigermaßen sensibler Umgang" finde ich jetzt als Handlungsanleitung nicht sehr hilfreich. Das kann alles oder nichts bedeuten. Immerzu sensibel sein kann einen auch kaputt machen. Und dass es bei hundert anderen Themen auch schwierig wird, ist auch nicht so ermutigend.

    Ich habe leider nirgendwo gelernt, wie man mit diesen brenzligen Themen umgeht. Zu meinen Fächern gehört es nicht, solche Diskussionen zu leiten. Ehrlich gesagt gerate ich manchmal schon etwas aus der Fassung, wenn ich den fürchterlich naiven Umgang der Schüler mit facebook & Co erlebe und ihre Gleichgültigkeit gegenüber Überwachung, auch Computerviren etc. (in meinem Unterricht diskutieren wird halt in der Regel nicht über Islamismus, und darüber bin ich froh, denn ich hätte dazu nichts beizusteuern als meine persönliche Meinung, und das finde ich ein bisschen wenig). Auf das Fachbezogene kann ich fachlich reagieren, aber auf all die anderen Themen?

    Ich hatte aber mal einen Schüler, der war offensichtlich homophob. Der wollte echt mit mir diskutieren, aber der ließ sich natürlich von nichts überzeugen. Deshalb, ernstgemeinte Frage, was hätte ich tun sollen - ein paar Bildchen zeigen reicht da wohl kaum?!

    Sehr interessante Links, danke!

    Ich möchte anmerken, dass ich dieses "ich verstehe, was du fühlst, aber ich bin bestimmt kein Rassist" nachvollziehbar blöd finde. Ich bin sicher, dass in mir, wie in anderen Leuten auch, Vorbehalte und Kleingeistigkeit steckt, und es ist ein ständiger Prozess, sich selbst gegenüber kritisch zu sein und daran zu arbeiten, eigene Voreingenommenheit zu erkennen und zu bekämpfen.

    Allerdings weiß ich als Frau, die Fächer studiert hat, die überwiegend von Männern studiert werden, sehr gut, wie sich doofe Sprüche anfühlen.

    "Ihr habt ein Programm geschrieben? Läuft das denn?" (eigentlich sind wir Hausfrauen, die Programme haben unsere Männer geschrieben)
    "Was - Mathe? Interessiert dich doch gar nicht! Nimm doch Literatur. Aber doch bestimmt auf Lehramt?" (nein, auf Diplom, ich wusste nicht, dass das für Frauen verboten ist)

    Die tun vielleicht nicht körperlich weh. Das sind aber immer wieder Spitzen, die das Selbstbewusstsein schmälern, und sie verbrauchen Energie, die man besser verwenden könnte.

    "Findest du WIRKLICH, dass Frauen an der Uni immer noch benachteiligt werden?"

    Gerade die letzte Frage zeigt: Manche Sachen verstehen viele Männer offenbar nicht, und viele Verhaltensweisen stecken sehr tief drin. Der Aufruhr um #Aufschrei hat mir gezeigt, wie wenig sich seitdem geändert hat, im Gegenteil, im Vergleich zu der Zeit vor 25 Jahren scheint es eher schlimmer geworden zu sein.

    Ich will die Diskussion nicht kapern und auch nichts relativieren. Ich will nur sagen: Voreingenommenheit muss man bei sich selbst erst einmal wahrnehmen. Wenn man bei sich feststellt, dass man eine Frau eher mit Eigenschaften wie "schlank, hübsch, lustig" und einen Mann mit "hat echt Ahnung" beschreibt, dann hat man schon eine Brille mit zweierlei Wahrnehmungen auf. Und viele Leute merken das gar nicht.

    [Diese Jugendsprache ist oft auch unreflektiert. Ich erinnere mich an "meinen Jugendslang". Ein stehender Begriff war: "Da arbeitet man bis zur Vergasung." Das war witzig gemeint. Verstanden war es von uns so, dass man arbeitet, bis man sich selbst auflöst. Erst später ist mir die brutale Konnotation zur und implementierte Verharmlosung der Judenvernichtung im Dritten Reich bewusst geworden.

    Das war kein Jugendslang, auch nicht eurer. Der Ausdruck ist viel älter, schau mal hier. Ich kann mich selbst erinnern, diesen Ausdruck erstmals von der Mutter einer Freundin gehört zu haben.

    Es mag gedankenloses Nachplappern sein, aber dazu gehörte zuerst mal das gedankenlose Vorplappern.

    Vielen Dank für deine Beiträge, Powerflower! Die Links sind sehr interessant, die "Leidmedien" bringen die Sache gut auf den Punkt und bei Peter Radtke lese ich, dass es halt nicht so einfach ist.

    Das ist es wirklich nicht. Ich erlebte bei einer Veranstaltung, dass ein blinder Mann darum bat, zur Toilette geführt zu werden. Da stand einer auf und sagte: "Klar. Sagen Sie mir, was ich tun soll. Ich habe noch nie einen Blinden geführt." Ich habe diese erfrischende, unverkrampfte Offenheit bewundert und gedacht, dass ich in lauter Unsicherheit darüber, was ich sagen und tun soll, in Krampf erstarre und dass damit niemandem geholfen ist. Es ist sicher wichtig, sich damit auseinanderzusetzen, was und wie man redet und - speziell als Journalist - schreibt, und einige Beispiele bei den "Leidmedien" sind mir auch schon oft aufgefallen (speziell dieses "er bewältigt sein Schicksal heldenhaft, obwohl ..." verursacht mir immer Widerwillen).

    Diese Sprachregelungen sind Ausdruck eines Prozesses, man kann sie nicht verordnen. Einige Ausdrücke setzen sich durch, andere nicht. Es ist nicht gelungen, die Kalorien durch Joule zu ersetzen, und auch das Binnen - I will eigentlich keiner mehr haben. Gemäß "Euphemismuskarussell" ist es nur eine Frage der Zeit, bis "Inklusion" auch zum Schimpfwort verkommt und ersetzt werden muss.

    Die Jugendlichen haben feine Antennen und ihre Sprache bringt manches zum Ausdruck. Sie lassen sich von Tabus nicht abschrecken. Natürlich bleiben wir mit ihnen im Gespräch und machen sie aufmerksam, wenn sie gedankenlos vor sich hin plappern und -schimpfen und ihre Sprache kränkend und diskriminierend ist. Aber unser Einfluss ist beschränkt. Die Jugendlichen untereinander haben ihren eigenen Sprachcode, und der Klang, den ein Wort für sie hat, ist ein anderer als das, was ich da heraushöre. Es ist ein bisschen wie eine Fremdsprache. Man muss da erst richtig eintauchen, bis man begreift, wie bestimmte Ausdrücke gemeint sind. Bei der Jugendsprache ist das nicht so einfach, weil die Vokabeln größtenteils die unsrigen sind, und sich doch etwas anderes dahinter verbergen kann (nicht muss).

    In meiner Gegenwart reden die Jugendlichen in der Regel "zivilisiert", aber meine Tochter zum Beispiel reagiert ziemlich grantig, wenn man diese Jugendlichenausdrücke, die man eben doch ab und zu aufschnappt, mal selbst benutzt. Das ist peinlich!

    Gerade in Schulen ist man in Deutschland mit der Barrierefreiheit noch nicht sehr weit. Bei uns ist ein gebrochener Fuß schon ein Problem, weil einige Räume tatsächlich nur über Treppen zu erreichen sind. Irgendwie wird es sich hoffentlich weiterentwickeln. Vielleicht reden Jugendliche nicht immer so, wie wir das wünschen. Aber ich bin trotzdem sicher, dass sie trotzdem an dieser Entwicklung mitarbeiten werden. "Das ist ja behindert!" ist ein gräßlicher Ausruf, aber - und das war auch mein Ansinnen bei meinem Ausgangsposting - es könnte so etwas heißen wie "Das ist absurd, muss sofort geändert werden, ist menschenunwürdig, ..." Und wir hören nur den Tabubruch und das politisch Unkorrekte.

    Und jetzt im Moment, wo ich dies schreibe, verunsichert es mich auch schon wieder. Verstehst du das?

    Gegen einen Blumenstrauß oder ein T-Shirt im Wert von 20 Euro hätte auch ein böswilliger Kollege sicher nichts unternommen. Aber 200 Euro sind schon eine andere Hausnummer - das ist immerhin das Zwanzigfache vom Erlaubten. Die Regelung, die dem leisesten Verdacht der Bestechlichkeit vorbeugen soll, finde ich absolut richtig. Von daher finde ich diese Aufregung entlarvend.

    Auch dass die Schüler schon ihren Abschluss in der Tasche haben, spielt keine Rolle. Es ist doch bekannt, wie so etwas ausarten kann, bei Kindergeburtstagen war man früher auch glücklich, wenn man Schokoladenessen gespielt hat - heute ist es ein Event und einer übertrumpft den anderen. Da ist es schon richtig, einer "Belohnungskultur" von Anfang an einen Riegel vorschiebt. Das ist der Sinn von solchen Regelungen. Und die Lehrerin hätte die kennen müssen.

    Autofahrer oder Mann sind aber keine negativ konnotierten Begriffe und beschreiben keine im Allgemein als unerwünscht geltende Eigenschaften.

    Ich weiß schon, dass das der Grund ist. Das ist es ja gerade. Man macht bei einigen Personengruppen irrsinnige Sprachverrenkungen und gerade das ist im Grunde genommen diskriminierend. Wenn ich es irgendwie unfein finde, ältere und alte Menschen auch so zu nennen (und nicht "Senioren", "Best Ager", "55+"), dann heißt das ja wohl, dass Altsein etwas Unerwünschtes ist.

    Nur weil sich hier ein "Neusprech" breit macht, muss man das nicht als hinnehmbare Ausdrucksweise akzeptieren. Meine Schüler trauen sich in meiner Gegenwart nicht, auf diese Art zu reden, weil sie wissen, wie ich darauf reagiere. :sauer:

    Absolut nachvollziehbar, geht mir ja auch so. Trotzdem glaube ich, wir machen da völlig künstliche Unterscheidungen und haben eine manchmal doch recht verkrampfte Haltung zu dem, was "politisch korrekt" ist und was nicht, und darüber bin ich ins Grübeln geraten. Warum zucken wir bei "behindert" mehr zusammen als bei "bescheuert"? "Neusprech" finde ich vom Prinzip her nichts Schlimmes, die Sprache wandelt sich nun mal.

    "Schwul" war auch mal ein Schimpfwort. Und eine Menge von Fäkalausdrücken gehören mittlerweile beinahe zum guten Ton. Eine umgekehrte Karriere machte z. B. die Bezeichnung "Neger", bei der sich noch meine Mutter wirklich nichts weiter gedacht hat. Oder "Kindergärtnerin". Oder "Putzfrau", wie oben beschrieben.

    Das mit der Reduzierung, Firelilly, da gebe ich dir Recht: Albern. Dann würde man ja mit jeder Eigenschaft einen Menschen auf diese reduzieren.

    Und das ist ja auch immer nur bei ganz bestimmten Eigenschaften kritisch. Dass niemand, wirklich niemand nur "Autofahrer" ist und sich deshalb über Schnee ärgern muss, scheinen die Wettermenschen immer zu vergessen, und die Autofahrer scheint es nicht zu stören, derart reduziert zu werden. Steige ich aus dem Auto, bin ich dann "Person weiblicher Geschlechtszugehörigkeit mit Fahrhintergrund und Kind" und darf mich dann auch endlich freuen, wenn die Welt weiß ist?

    Ihr kennt bestimmt den Ausruf "Wie behindert ist das denn?!" Ich hörte das heute früh mehrfach bei einem recht bekannten Youtuber und das hat mich eigentlich aufgeregt.

    Als ich dann unter der Dusche stand, dachte ich, dass "bescheuert" ja eigentlich auch "behindert" heißt. Nur eben: geistig behindert. Aber wenn man von Bekloppten und Bescheuerten redet wie Wischmeyer in der Heute-Show, findet da niemand was dabei. Von behinderten Menschen zu reden ist allerdings nicht mehr politisch korrekt, da muss es "Menschen mit Behinderungen" heißen. Hm.

    Klingt vielleicht für die Jugendlichen von heute das Wort "behindert" so wie für mich das Wort "bescheuert" - derb, aber nicht beleidigend (nicht, wenn man es allgemein benutzt: "Das ist ...") und ich habe einen Bedeutungswandel verpasst?

    Das hat mich jetzt ernsthaft beschäftigt. Gibt ja noch viele solche Wörter: Beknackt, behämmert ... Was meint ihr?

    Schau mal hier: moodle.de

    Für einige meiner Kollegen ein wahr gewordener Traum; ich persönlich muss mich erst noch ein bisschen in die Materie eingraben.

    Das ist genau der Punkt. Entweder jeder Lehrer macht irgendwie sein privates Ding oder die Schule einigt sich auf eine Plattform, aber da muss man sich ein bisschen reindenken (wobei sich ein Blog ja auch nicht von selbst erstellt). Moodle oder lo-net sind da schon gute Kandidaten, denke ich. Zumindest bei uns ist es aber sehr schwierig, da einheitlich vorzugehen. Wir haben lo-net und ich benutze es intensiv. Die Schüler aber benutzen es oft nur für meinen Unterricht, das ist blöd. Wenn sie es noch für zwei, drei weitere Fächer benutzen würden, würden sie nicht mehr dauernd ihr Passwort oder den login-Namen vergessen.

    Dabei hat man wirklich viele Möglichkeiten: Klassen bilden, Gruppen bilden (für Projektarbeiten, für Lehrer), E-Mails, Chat, Termine etc. Wenn man einmal einen Fuß drin hat, eine wirklich feine Sache, aber wie oft muss ich auch den Kollegen erklären, wie man da rein kommt. Schade eigentlich!

    Vielleicht habt ihr längst einen lo-net-Account und du weißt gar nichts davon? Soll schon vorgekommen sein...

    Um dich auf die Denkweise von Mathematikern einzustellen, kannst du "In Mathe war ich immer schlecht" von Albrecht Beutelspacher lesen.

    Vorbereiten kannst du dich, indem du so oft es geht Beweise übst und dir Fragen beantwortest. Warum ist die Wurzel aus 2 irrational? Warum kann es in den reellen Zahlen zu jeder Zahl nur ein Inverses geben? Wie kann man die Ableitungsregeln herleiten? Versuche die Aufgaben, die du bekommst, so allgemein und so gründlich wie möglich zu lösen und dir selbst weitergehende Fragen zu stellen (ist das immer so? Warum? Und wenn ich nun dies oder das verändere? Wozu braucht man die Voraussetzung x? Könnte man die weglassen? Wie wird gewährleistet, dass nicht durch 0 geteilt wird? usw.) und zu beantworten.

    Außerdem ist es sehr nützlich, schon mal mit Geogebra oder etwas Vergleichbarem gearbeitet zu haben und ich würde dir sehr empfehlen, Excel zu lernen. Das kannst du schon jetzt sehr gut anwenden. Z. B. die pq-Formel in Excel zu programmieren ist eine gute Übung. Aber wirklich auch vollständig mit allen Fallunterscheidungen.

    Vielleicht hast du auch schon Lust, dich mit den komplexen Zahlen zu beschäftigen.

    Die Schwierigkeiten am Anfang eines Mathestudiums bestehen meist in der ungewohnten Arbeitsweise. Man versteht nicht alles sofort und braucht viel Geduld, bis der Groschen fällt. Je disziplinierter und organisierter man ist, umso besser für den Einstieg.

    Viel Erfolg!

    Hast du schon die Maße von der neuen Küche? Dann würde ich mit diesen Maßen (auch Fenster, Steckdosen, Anschlüsse beachten!) und den Maßen der alten Küche sowie evtl. ein paar Fotos in ein Küchenstudio gehen (und da würde ich eher einen kleineren Betrieb wählen). Die haben dort ganz hervorragende Software, um die neue Küche virtuell einzurichten und ggf. neue Teile hinzuzufügen, zurechtzusägen etc. Dort können sie dir auch sagen, ob sich das rechnet mit dem Umzug oder ob man doch besser nur die Elektrogeräte mitnimmt. Alno Küchen gibt es ja noch, insofern wäre ich da ganz zuversichtlich.

    Ich war begeistert, wie unsere neue Küche um die Fensterbänke herumkonstruiert wurde, und überhaupt ist sie toll geworden, auf viele Sachen wären wir selbst gar nicht gekommen, an denen wir jetzt viel Freude haben. Ich würde das immer wieder vom Fachmann machen lassen. Ein Umzugsunternehmen würde ich damit nicht beauftragen. Wer die Teile transportiert, kann man ja noch verhandeln.

    Daran erkennt man, dass sich Inzest und homosexuelle Beziehungen in ihrem innersten Wesenskern unterscheiden.
    Ist doch recht offensichtlich, oder?

    Nein, so offensichtlich ist es nicht. Die Diskussion ist sogar in vollem Gange, siehe hier, hierund hier.

    Zitat: "Die Mehrheit des Deutschen Ethikrates plädiert dafür, einvernehmlichen Geschlechtsverkehr unter erwachsenen Geschwistern künftig nicht mehr unter Strafe zu stellen."

    Es ist ein seltenes, aber beklagenswertes Schicksal, dass Halbgeschwister, die sich ineinander verlieben, ohne zu wissen, wie sie miteinander verwandt sind, sich strafbar machen.

    Ich glaube jetzt nicht, dass es viele Menschen gibt, die sich für die Gleichbehandlung homosexueller Paare einsetzen und zugleich gegen den Inzest kämpfen. Aber daran, wie man reagiert, indem man Inzest widerwärtig findet, kann man sehen, wie schwer es sein kann, sich aus festgetretenen Denkmustern zu lösen - aus solchen, die jahrhundertelang gepredigt und in Gesetze gegossen wurden, die sozusagen schon als Erbgut weitergegeben wurden. Man glaubt sich ja irgendwie immer im Recht, aber wie sehr unterscheiden sich die Auffassungen und wie wandeln sie sich mit den Zeiten! Mit einem flachen "ist doch offensichtlich" kommt man da durchaus nicht weiter.

    Schau dir die Nebentätigkeitsverordnung für dein Bundesland an, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.

    Die meisten Referendare sind recht eingespannt, das ist nicht zu unterschätzen. Aber ein paar Stunden, nun ja, warum nicht. Andere haben ein Pferd oder ein anderes ähnlich aufwendiges Hobby. Ich mache immer alles Mögliche nebenbei. Aber das ist auch eine Typfrage.

    Kalle hat ja schon sehr ausführlich geantwortet.

    Hier ist ein Link, wo die Lehrerfunktionen erklärt werden:

    http://www.guterlehrer.de/Lehrer/Die-7-Lehrfunktionen.html

    Daraus kannst du sehen, aus welchen Bereichen überraschende Fragen kommen können. "Wie sehen Sie die Erziehungsfunktion des Lehrers? Welche Erfahrungen haben Sie mit Teamarbeit gemacht? Sind Sie bereit, Verwaltungsaufgaben zu übernehmen?" und ähnliches.

    Ich denke, das erste Augenmerk liegt tatsächlich auf der Persönlichkeit. Bist du in der Lage, zusammenhängend zu sprechen und deine Gesprächspartner dabei anzusehen? Hörst du zu und kannst du auf Einwände antworten? Freust du dich auf die neue Aufgabe? Hast du gute Nerven? Kannst du eine fachliche Sache einfach erklären - oder versuchst du das zumindest? Willst du dazulernen, oder denkst du, du könntest das eigentlich schon alles?

    Und natürlich schaust du dir vorher das Bildungsangebot der Schule an, und dann kannst du sagen, wo du gerne unterrichten würdest und warum. Das Spektrum ist am BK sehr breit gefächert. Wenn du dazu Fragen hast, nur zu.

    Viel Erfolg!

    Mir erscheint diese demonstrativ zur Schau getragene Toleranz gegenüber allen möglichen Minderheiten immer etwas selbstgerecht. Unsere Achtung gilt Homosexuellen, weil, "die tun ja niemandem was", aber ein Pädophiler ist der allerletzte Abschaum, obwohl auch er sich diese Neigung nicht ausgesucht hat. Wenn man nur mal einen Bericht von jemand gelesen hat, der pädophile Neigungen hat und dagegen ein Lebtag anzukämpfen hat, müsste man das eigentlich anders sehen. Natürlich müssen Kinder vor Übergriffen geschützt werden, gar keine Frage. Aber die einen Neigungen als "normal" zu begrüßen und die anderen weiterhin als "abartig" zu verteufeln, kommt mir scheinheilig vor. Früher dachten die Menschen eben, dass Homosexualität schadet und abartig sei und man sich dagegen entscheiden könnte, wenn man nur gottesfürchtig genug sei. Nun finden wir uns unglaublich weltoffen, weil wir das nicht mehr so sehen und nun "nur" noch einen Edathy lynchen.

    Als hätten wir heute keine Denkverbote mehr. Die haben wir immer noch. Die unterliegen halt Trends wie alles andere. Geschwister, die heiraten, tun auch niemandem was. Trotzdem ist das nach wie vor ein Tabu. Es ist auch kein brauchbares Kriterium für eine "normale" Eigenschaft/Empfindung/Neigung, dass sie niemandem schadet. Eine Menge Dinge sind ebenso schädlich wie normal: Neid, Gier, Aggression ... Andere sind höchst unnormal, aber wir sind dankbar dafür, dass es sie gibt: Die künstlerischen oder wissenschaftlichen Genies zum Beispiel, die uns Freude und/oder Fortschritt bescheren.

    Es ist auch sehr häufig, dass Kinder nicht bei ihren Eltern aufwachsen. Aber muss man das jetzt als "normal" akzeptieren? Ich finde es nach wie vor traurig. Und dass es Kindern nicht schadet, wenn sich ihre Eltern streiten und trennen, das ist ja auch nur so eine Mär wie die vom Schreienlassen, das lange empfohlen wurde, weil das "die Lungen stärkt".

    Auch hier: Meinungen, die irgendwie nicht passen, werden als schädlich, geschmacklos, unglücklich formuliert ... bezeichnet und vielen Usern gefällt das so. Ist das jetzt Diskussionskultur? Oder ist das die "alternativlos"-Kultur, die immer weiter um sich greift?

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