Beiträge von Piksieben

    Oje, ich würde sicher nicht versuchen, besonders witzig zu sein.


    Manche Leute meinen ja, sowas wie Ungeduld oder Perfektionismus wäre verzeihliche Schwächen, aber für eine Grundschullehrerin sind das sicher nicht gerade werbewirksame Charaktereigenschaften.


    Die Antwort muss natürlich zu dir passen. Insofern ist da eine allgemeine Antwort schwierig. Aber da gibt es viele Hinweise in Bewerberforen, einfach mal googeln.


    Fragen gibt es doch viele. Wie die Zusammenarbeit im Kollegium funktioniert. Wie sich die Elternarbeit gestaltet. Wie das Schulprogramm aussieht. Was es für Besonderheiten an der Schule gibt. Usw. Aber das ergibt sich auch im Laufe des Gesprächs.


    Viel Erfolg!

    EDV-Kenntnisse würde ich angeben. Die braucht man ja durchaus an der Schule. Zusatzqualifikationen können immer mal wichtig sein. Du wirst ja jetzt nicht gerade über 3 Seiten schreiben, dass du schon mal Kresse gezogen und Briefmarken gesammelt hast.


    Bei den Fortbildungen würde ich auch passend aussuchen, je nachdem, wie viele es insgesamt sind.


    Viel Erfolg!

    Ich habe in meiner Anfangszeit als Vertretungskraft einige Male Teamteaching mit erfahrenen Kollegen gemacht und es hat sehr gut geklappt. Teamteaching heißt sich abzustimmen (und ich wüsste nicht, warum die Bezirksregierung etwas darüber sagen sollte, wer dann die Klausuren korrigiert).


    Wir haben uns die Arbeit geteilt, es war sehr sinnvoll, Dinge zu besprechen, ich konnte mir vieles abgucken ... und die Schulleitung hört sich halt um, wie man sich so macht, egal, in welcher Form man gerade unterrichtet.


    Bist du selbst als Referendar betroffen, oder wieso fragst du? Ich finde es erstaunlich, was du für Szenarien entwirfst...

    Ja, JJ, da ist was dran.


    Es sind immer dieselben, die immer was zu meckern haben. Bei denen hört man irgendwann nicht mehr hin. Man kriegt halt nun mal keinen Stundenplan nach Wunsch gebacken. Das finde ich nicht so schwierig einzusehen. Es ist mit den Computern ähnlich, einige Leute kommen halt nicht so gut zurecht und zetern herum, als wären die Kollegen schuld. Und ja, einige Kollegen sind doch recht bequem.


    Deshalb finde ich es auch sehr schwierig, hier eine Ferndiagnose zu stellen. Ist es eine rein subjektive Sicht nach dem "immer alles ich"-Schema - oder läuft da wirklich etwas falsch? Dazu müsste man halt erst mal beide Seiten hören.


    Also ich denke, man sollte beide Seiten irgendwie berücksichtigen. Welcher Weg da nun der richtige und gerechtere ist, wage ich nicht zu beurteilen. Mich würde halt nur interessieren, wie Ihr das so seht bzw. wie ihr das in euren Klassen händelt.


    Ja, tut man ja auch. Also beides berücksichtigen.


    "Sich bemühen" ist halt auch eine Leistung, schaut man sich an, wie es aussieht, wenn das völlig fehlt. Es wird mit beurteilt, ob jemand sein Heft ordentlich führt, aufmerksam ist etc.


    Aber die Schwierigkeit, den Prozess vs. das Ergebnis zu beurteilen bleibt halt. Wenn jemand mit Liebe kocht und nachher schmeckt es trotzdem nicht - ja, was macht man dann?


    Im Alltag geht das aber irgendwie unter, es ist nie wirklich gerecht, und letztlich gebe ich meine Noten nach Möglichkeit so, dass alle Beteiligten damit leben können, was manchmal heißt, dass eine Note eine sehr deutliche Botschaft ist: Hier muss was passieren.


    heißt das dann, dass ein Kind, das schon viel kann, das kognitive Kompetenzen mitbringt, schlecht abschneidet?
    Eines, dem der Lenrstoff "zufliegt", das sich also kaum anstrengen muss, bekommt schlechtere Noten?


    Ich tue mich schwer damit, diese individuelle Bezugsnorm für die stärkeren Schüler mir vorzustellen.


    Und nein, 100% objektiv können Leistungsmessungen nie sein. Vielleicht bei Zeiten und Weiten im Sport??


    Wenn man objektiv messen würde und den Leistungszuwachs bewertet, dann müsste also ein Schüler, der von 2,40 m auf 2,80 m kommt, eine bessere Note bekommen, als einer, der es von 3,20 auf 3,25 schafft. Das kann nicht sein.


    Wenn ein Kind in die Schule kommt und kann schon lesen - dann lernt es null Buchstaben, während ein anderes 26 Buchstaben lernt, also viel mehr. Und dann?


    Ich habe eigentlich in jedem Jahrgang einen Schüler mit einer "Beton-1" in Informatik; es gibt halt welche, denen kann ich im Rahmen meines Unterrichts einfach nicht mehr viel beibringen. Im laufenden Unterricht kann man ja noch differenzieren, aber bei Klausuren?!


    Die sonstige Mitarbeit soll in der Regel zur Hälfte einfließen. Natürlich ist "Reden" in Sprachen wichtiger als z. B. in Informatik, da schaue ich mehr, was einer am Rechner gemacht hat. Insofern ist das schon logisch, dass das "Mündliche" unterschiedlich bewertet wird. Dazu kommen ja noch Projektaufgaben, Referate etc.


    Ich weiß nicht, ob Noten was bringen, um Leute dazu zu bewegen, sich mehr zu bewegen. Ich z. B. habe in meiner Schulzeit sehr viel Sport getrieben, aber davon hatte ich schulisch rein gar nichts, weil ich in Leichtathletik schon immer eine Null war, außerdem fand ich den Sportunterricht immer schrecklich, einzige Ausnahme war das Geräteturnen. Das hat mich aber nicht davon abgehalten, in meiner Freizeit zu reiten, zu schwimmen, radzufahren usw.


    Manchen fehlt auch einfach der Ehrgeiz ... Noten sollte man nicht überbewerten :lach:

    Wenn sich ein Schüler bemüht, dann wird er auch dementsprechend gewürdigt von mir und meinen Kollegen. Wir sidn auch nicht bei Olympia. Sowieso hinkt der Vergleich, weil es nicht um drei Leute geht, sondern darum eine Masse an Schülern schulisch zu bilden. Da muss ich also ganz anders rangehen als bei einer Oylmpiade, sonst geht das Land vor die Hunde irgendwann.


    Tja, das ist genau der Punkt.


    Ich kann nicht eine Masse von bemühten, aber mathematisch leider unbegabten Schülern mit einer 2 in eine Welt entsenden, in der Stromnetze ausfallen und Flugzeuge abstürzen können, weil jemand sein Handwerk nicht versteht. Die Ausbildung wird von solchen Noten entwertet. Wir bekommen ans Berufskolleg regelmäßig Schüler, die meinen, dass sie gut in Mathe, Deutsch und Englisch sind, die keine Grundlagen mitbringen, nur wohlwollende Noten und ein falsches Selbstbild.


    Da eine für alle gleiche Messlatte anzulegen ist der Sinn von zentralen Abschlussprüfungen.


    Die sonstige Mitarbeit ist natürlich auch wichtig, aber so wirklich objektiv kriegt man das doch nie hin.


    Was macht ihr mit Schülern, die eigentlich gut sind, aber in Prüfungen regelmäßig versagen?


    "Ich kann das eigentlich" - damit kann man nicht nur nicht bei Olympia antreten. Mit so einer Entschuldigung bekommt man noch nicht einmal einen Nagel in die Wand.

    Aber dieses Forum ist nicht dafür da, dieses System der Leistungsbewertung philosophisch zu diskutieren.


    Nein? Warum nicht? Müsste ich dafür in ein Philosophie-Forum? Da diskutieren dann immer Leute, die wirklich keine Ahnung von Unterricht haben.


    Also, bei uns wurde das in der Ausbildung durchaus und auch sehr gründlich diskutiert.


    Ich habe durchaus nicht den Eindruck, dass einzig die Qualität mündlicher Beiträge zählt - viele Lehrer bewerten die pure Präsenz und das "Melden" allein schon positiv.


    Man könnte da ein sehr großes Fass aufmachen. Das mit der Sportnote ist ja nur ein Punkt, eher sogar unwichtig, weil es in Sport außer bei Leistungsverweigerung wohl kaum mal eine 5 gibt. Was unterscheidet aber die Begabung für Sport, Kunst, Musik von der für Mathe oder Deutsch?


    Und bei der Inklusion ist es auch ein großes Thema.


    Nun gut. Ich habe hier auch einen vollen Schreibtisch ... :computerrache:


    Mich würde aber mal interessieren, wie man einen Unterricht machen kann, der alle Schüler in der Klasse erreicht. Denn ehrlich gesagt, die Referendare zu meiner Schulzeit haben auch nicht wirklich Rücksicht darauf genommen, wenn einzelne Schüler mit ihrem Unterricht nicht zurechtkamen.


    Die Referendare machen halt das, von dem sie meinen, dass ihre Ausbilder es sehen wollen, so gut sie es eben können. Natürlich ist das nicht für jeden Schüler optimal.


    Aber es wird immer so sein, dass du nicht alle Schüler immer erreichst. Das ist doch auch klar. Schüler haben ihre Interessen, Abneigungen, Stärken, Schwächen ... es grenzte doch an ein Wunder, wenn man in jeder Stunde jeden Schüler so erreichen könnte, wie du von einigen Lehrern offenbar erreicht wurdest. Aber deine Klassenkameraden haben jetzt auch nicht alle begonnen, Germanistik oder Geschichte zu studieren, oder?


    Du wirst in der Ausbildung an unterschiedliche Methoden herangeführt und du wirst deine Erfahrungen machen. Du kannst mit deinen Mitreferendaren darüber diskutieren. Du wirst in diesem und jenem Punkt noch umdenken. Wenn du fertiger Lehrer bist, bist du tatsächlich relativ frei. Was nicht heißt, dass dann immer alles optimal läuft.


    Die eine Sache sind die Ansprüche, mit denen man in einen solchen Job startet, die andere das, was einen dann wirklich erwartet. Schwierigkeiten, die man nicht erwartet hat. Zeit, die immer fehlt. Und auch persönliche Eigenarten, die man nun mal hat. Das dauert ganz schön lange, bis man da den Bogen einigermaßen raus hat.


    Ich habe das Gefühl, du bist ein ambitionierter Lehramtsanwärter, der seinen Job gut machen will und im Moment noch stark von eigenen Erfahrungen geprägt ist. Das ist völlig normal. Die Sicht verändert sich später. Ich vergleiche jetzt nicht mehr mit meinen eigenen Erfahrungen, sondern vergleiche Klassen und Jahrgänge und versuche zu ergründen, was gut funktioniert hat und was nicht. Ich versuche, meinen Unterricht auf die Lerngruppe passend auszurichten, aber es ist halt doch immer wieder ein Trial-and-Error.


    Andererseits haben Lehrer außer Unterrichten noch eine ganze Menge andere Sachen zu tun und man muss halt sehen, wo man bleibt. Da kann man nicht immer beliebig viel Zeit für Unterrichtsvorbereitung aufwenden. Da kann nicht jede Stunde optimal laufen und wahnsinnig spannend sein. So ist das nun mal.

    Was sind für dich die Motive arbeiten zu gehen: Rendite, Verbeamtung oder Ausgleich zu Haushalt und Kindern?


    Nun ja, offenbar letzteres, weil der Mann genug verdient. Das kann man finden, wie man will, aber das ist hier nicht die Frage.


    "Arbeiten gehen" klingt allerdings niedlich - drei kleine Kinder sind schon ein Vollzeitjob. Man bekommt nicht umsonst für die Kindererziehung Rentenpunkte.


    Bei drei Kindern ist immer irgendwas. Da muss auch gewährleistet sein, jemanden zu haben, der kurzfristig einspringen kann, falls du zu einer Konferenz musst oder sonst etwas ist.


    Ich würde auch so an 8 bis höchstens 10 Wochenstunden denken, und ich würde darauf achten, dass die Schule auf meine persönliche Situation nach Möglichkeit Rücksicht nimmt. Vermutlich würde ich sogar mit 6 Wochenstunden einsteigen und erst mal schauen, wie es läuft.


    Es ist auch nicht nur eine Frage von "Ausgleich" - obwohl ich aus eigener Erfahrung gut weiß, dass auswärts arbeiten im Vergleich zu der anstrengenden Familienarbeit in dieser Phase genau nur das sein kann und andererseits der volle Einsatz nicht möglich ist. Es ist auch wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben, um nicht nach der Familienphase den Anschluss verpasst zu haben.

    Ich habe zwar ältere Schüler, aber mich erinnert das schon ein bisschen an die Situation mit Anfängerklassen im Computerraum, wie ich sie schon öfter erlebt habe.


    Ich denke, die Schüler haben im Prinzip gerne Sport (so wie sie auch gerne am Computer hocken), und sie können anfangs nicht so recht begreifen, dass das keine reinen Spiel- und Quatschstunden sind.


    Anfangs bin ich bei schlechtem Benehmen konsequent und jedes Mal in den Klassenraum zurückgegangen. Dort habe ich den Schülern erklärt, wie sie sich im Computerraum zu verhalten haben. Bei einigen Klassen stehe ich an der Tür und gucke, ob auch keiner Handy oder Getränke in der Hand hat. So lange sie sich nicht benehmen können, geht es wieder in den Klassenraum zurück. Irgendwann begreifen sie es.


    Dann ist wichtig, Rituale zu haben, und das gilt für Sport sicher ganz besonders. Also erst im Kreis zusammenkommen, dann besprechen, dann aufbauen ... nachher wieder zusammenkommen, wie auch immer du das gelernt hast. Jedes Mal diesen Ablauf einüben, irgendwann funktioniert es von selbst.


    Aber ebenso wichtig ist es, an einigen Stellen dann auch mal locker zu lassen. Wenn ich merke, es läuft einigermaßen, dann gehe ich in Arbeitsphasen herum und schaue und quatsche auch mal ein bisschen. Anfangs habe ich mich oft sehr verkrampft, das spüren die Schüler natürlich. Und die Notendrohungen nutzen wohl eher wenig.


    Also, trotz allem die Schüler immer fröhlich begrüßen und verabschieden.


    Und ein bisschen Geduld mit sich selbst haben. Das wird schon.


    Viel Erfolg!


    Ob solche "Anschuldigungen" einer näheren Überprüfung standhalten? Schon die Formulierung mit "immer nur" finde ich bedenklich.


    "Immer viele Abschlussklassen" heißt in der Regel, dass man die Klasse schon zwei Jahre vorher unterrichtet (also am Berufskolleg), d. h., man hatte die Klasse auch schon, als sie (meist) größer und (meist) schwieriger zu unterrichten war. Und wenn man ein Prüfungsfach unterrichtet, heißt das eben auch für viele Klassen: Prüfungsvorschlag.


    Was sind "bekannte Ausfallstunden"? Freitags 7.+8.? Das ist ja wohl, auch wenn es hin und wieder ausfällt, die undankbarste Zeit zum Unterrichten. Auf solche Privilegien verzichte ich dankend.


    Was genau sind "Problemklassen"? Das wird sehr unterschiedlich gesehen. Einigen ist die Förderung schwieriger Schüler geradezu auf den Leib geschneidert. Und wie groß eine Klasse wird, weiß man oft gar nicht so genau.


    Wieso bitte ist Unterricht im Computerraum leichter vorzubereiten? Ich hocke oft sehr lang an brauchbaren Projekten für den Informatikunterricht, von den technischen Problemen mal ganz zu schweigen. Und wie kann man beliebigen Lehrern Labor/Computerunterricht zuteilen? Meine Fächer habe ich mir selbst ausgesucht. Das ist nunmal so, dass da in Sport weniger Korrekturen anfallen als in Deutsch. Bei uns machen die Sportlehrer dafür hundert andere Sachen. Vielleicht ist das ungerecht, ja.


    Apropos schweigen: Über die Flachpfeifen wird natürlich schon geredet, nur eben nicht offiziell. Natürlich ist das ein Problem.


    Aber eine formale Gleichbehandlung aufgrund von solchen "immer nur"-Klagen einzufordern, wird wohl eher schwierig.

    Lass dich nicht verrückt machen!


    Du solltest auch nicht unbedingt überall nachfragen und Wirbel machen. Nimm diese Entscheidung lieber erst mal so hin und vertraue darauf, dass es Gründe gibt. Wenn deine Ausbilder/Betreuer dir etwas sagen möchten, dann werden sie das schon tun. Sieh es auch erst mal als eine Art Schutzmaßnahme - vielleicht will man sich und dich vor Beschwerden durch Schüler/Eltern bewahren oder dir wirklich etwas mehr Zeit geben. Das muss jetzt erst mal nichts Schlimmes sein.


    Mit deinen Ausbildungslehrern musst du dich vielleicht erst noch warmlaufen. Dich an die Schüler gewöhnen.


    Da kann man jetzt nur im Nebel stochern, aber wie heißt es so schön: Wer viel fragt, kriegt viele Antworten. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man manche Antworten lieber nicht hören möchte und sie vor allem auch nicht weiterhelfen, sondern nur verunsichern. Warte ab und beobachte. Und wie gesagt: Mach dich nicht verrückt.

    Es geht um Hilflosigkeit der Eltern. Weder um Schuldzuweisung noch Ursachenforschung, einzig und allein, zuzugeben, dass die Familie ein massives Problem hat. Ein Kind wird nicht urplötzlich und grundlos schwerkrank und das wissen die Eltern sehr genau. Nur wie es weitergehen soll, das wissen sie nicht. Da brauchts keine Diagnosen und herbeigedachte Noten sondern fachkundige Hilfe.


    Darüber sind wir uns ja wohl einig.


    Aber für mich ist "von Arzt zu Arzt rennen" nur eine unhöfliche Beschreibung für "sich fachkundige Hilfe suchen". Und das ist offensichtlich nicht so leicht. Aus deinen Posts lese ich aber massive Anschuldigungen den Eltern gegenüber heraus. Du weißt doch gar nicht, warum das Kind nicht in die Schule geht.


    Wir wissen sonst nichts über diesen Fall. Asfaloth ist nicht Klassenlehrerin. Sie sollte den Ball flach halten und wir sollten hier keine Küchenpsychologie betreiben.

    Nele und Traci haben recht. Behutsamkeit ist hier wirklich angebracht. Asfaloth, du solltest das Mädchen nicht noch mehr unter Druck setzen. Es ist auch für dich nicht gut, wenn du dich da so aufregst. Geh mal davon aus, dass weder die Schülerin noch ihre Eltern sich zum Spaß so verhalten. Es ist auch wirklich nicht lustig, den Eltern zu unterstellen, sie würden die vorgebliche "Faulheit" ihrer Tochter unterstützen. Die Eltern werden ziemlich verzweifelt sein, weil ihnen niemand helfen kann. Was sollen sie denn noch tun, außer sich professionelle Hilfe suchen? In welche Richtung sollen sie "umdenken"? Es weiß doch inzwischen jeder, dass man Depressionen nicht mit "Sichzusammenreißen" kurieren kann. Und wenn es noch nicht einmal eine Diagnose gibt? Was bitte soll man da machen? Da gibt es keinen Knopf und dann funktioniert alles wieder!


    Auch im eigenen Interesse würde ich mir genau anhören, was die Kollegen dir empfehlen. Die haben mehr Erfahrung als du. Psychische Probleme und hohe Fehlzeiten kommen häufig vor und werden dir auch noch oft begegnen. Es ist immer schwierig - aber unsere Schwierigkeiten, eine angemessene Note zu finden, sind nichts gegen die Probleme, mit denen Kinder und Eltern in einer solchen Situation kämpfen.


    Und schon gar nicht solltest du einen Machtkampf daraus machen. Das macht alles nur noch schlimmer.


    Deine Aufregung verstehe ich sowieso nicht. Sie fehlt erst seit ein paar Wochen. Da wird sich schon noch was tun. Entweder sie kommt regelmäßig wieder oder sie kommt z. B. in eine Klinik, wechselt die Schule o.ä. Du musst jetzt keine Entscheidung treffen.

    Du solltest genau die Fragen beantworten, die die stellen. In der Regel: Bei welchen Ärzten waren Sie und warum? Und: Gibt es Beschwerden, die Sie bisher keinem Arzt mitgeteilt haben?


    Da du die Adressen der Ärzte ohnehin angeben musst, können die ggf. selbst Aufkünfte einholen (tun sie auch; du musst es ihnen erlauben).

    alias, deine Hinweise finde ich sehr gut.


    Ich mache das im Wesentlichen auch so. Wobei es mir leicht fällt, mich in die Situation der Eltern hineinzufühlen, weil ich schon so viele dieser Gespräche in der anderen Rolle geführt habe. Und speziell das mit dem Pult ist genau so, wie du es beschreibst.

    Ein Tischkreis ist mit 18 Leuten doch recht groß. Da bist du eigentlich nicht wirklich nah dran - die Schüler, die sich gegenüber sitzen, können nur quer durch den Raum kommunizieren. Die normalen Tische sind auch für diese Form nicht so geeignet.


    Ich mache manchmal im Computerraum einen Stuhlkreis so wie im Kindergarten. Dann sitzt man tatsächlich etwas näher zusammen, das hat aber etwas Informelles, weil man ja nicht schreiben kann. Aber wenn ich etwas besprechen/diskutieren will, ist das gut. Aus so einem Kreis kann man sich auch nicht so einfach ausklinken.


    Aber wie gesagt, ausprobieren!

    Also, ich bin mir sicher, wie man sich "generell stellen" sollte. Offen und freundlich nämlich und zur Kooperation bereit. Ich freue mich über jeden Elternteil, der kommt.


    Bei uns kommen leider oft nicht die, die eigentlich kommen müssten. Sehr oft kommen die, bei denen es gar kein Problem gibt. Kunststück - das sind Eltern, die sich kümmern.


    Nichts ist grässlicher als Lehrer, die meinen, sie müssten die Eltern erziehen. Umgekehrt sind Eltern schrecklich, die sich gegen ihre Kinder stellen oder ihren Ehestreit vor mir austragen. Oder die tun, als sei ihr Kind das Einzige, das ein Anrecht auf meine Zuwendung hat.


    Also, es ist wie überall, mal nett, mal schwierig. Aber es gibt keinen Grund, den Eltern mit der Haltung "denen muss ich Grenzen aufzeigen" entgegenzutreten. Bei den meisten Eltern ist das nicht angebracht. Ein paar Doofe gibt es immer, aber sich deshalb auf Krawall zu bürsten, bevor es losgeht, ist ganz sicher falsch.

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