Nach ihrer mündlichen Prüfung wurde sie zum Beispiel vom Prüfer des Landeslehrerprüfungsamtes gefragt, wo sie denn im Ausland war. Eigentlich eine ganz unbedarfte Frage, so als Small Talk. Da war es ihr mega peinlich, dass sie sagen musste, dass sie nie im Ausland war. Ein Schulleiter hatte sie im einem Bewerbungsgespräch danach gefragt, in welches englisch-sprachige Land sie Kontakte hat bzgl. Schüler-Austausch. Ja, leider nein. Damit raus.
In beiden Fällen hätte eine "erwünschte" Antwort ihr Peinlichkeiten erspart (im ersten Fall nennt man halt irgendeine "state university" in irgendeinem flyover-state, im zweiten hätte ich eiskalt gesagt, dass ein Austausch mit der Schule, wo ich assistant teacher war, niemandem zuzumuten sei).
Ich halte diesen Hype um Auslandsaufenthalte auch für ziemlich übertrieben. Als Student im Ausland gewesen zu sein, ist nice to have (für alle Fachrichtungen, nebenbei bemerkt) - mehr aber auch nicht. Ich muss kein Experte für irgendeine Landeskultur sein (und ganz ehrlich: Welche darf es denn dann sein - UK, Irland, USA, Kanada?), um eine Sprache zu unterrichten. Meinen Schülern ist es eh rille, ob und wo ich im Ausland war, und ganz ehrlich: Mich haben Englischlehrer, die uns ständig nahebringen wollten, wie es anno '70 in Limerick war, eher genervt.