Beiträge von chilipaprika

    Es gibt durchaus Lehrer, die nur ein Fach haben, aber sie sind für eine Schule absolut unattraktiv (beim Einsatz), es sind auch diejenigen, die nur die PE machen können. Bei OBAS hast du zwei Fächer (Ausnahmen beim Staatsexamen und also vielleicht OBAS? waren mal Kunst und Musik als (jeweils) Doppelfach).


    In der Regel werden Physikern Physik als Erstfach und Mathe als Zweitfach anerkannt. Wenn die Anerkennung einmal gelaufen ist, dann bist du auch Mathelehrer.


    Und dass man das Gefühl hat, in einer anderen Region nicht so recht einzufinden kenne ich auch. Mentalitäten sind verschieden, ich finde das sehr interessant. Ich denke nämlich, dass es oft Kleinigkeiten sind, die man fehlinterpretiert, weil sie unbewusst eine große Rolle einnehmen.

    Dieses Zitat ist nur ein Aufhänger und ich unterstelle dir, Krabappel, keinesfalls solche Gedanken, aber mich regen Deutsche (in dem Fall) furchtbar auf, die sich zb in der Schweiz ausgeschlossen fühlen.
    Das sind Menschen, die in Deutschland gar nicht merken, wie sie in ihrem Alltag ständig Leute ausschliessen oder nie angesprochen haben, ob sie etwas unternehmen wollen aber jetzt genau das erwarten.
    Ich bin sooo oft umgezogen und denke mir jedes Mal, "mein Gott, was ist los mit euch?" Ich habe in meiner letzten Stadt Theater gespielt, Gebärdensprachkurse besucht, bin bei mehreren Stammtischen gewesen, bin zu politischen oder kulturellen Treffen / Veranstaltungen gewesen. Es hat einfach nichts gebracht.
    Jetzt wohne ich 30 kilometer weiter, bin zum Sportverein gegangen (den ganzen Rest gäbe es hier nicht :-D), und irgendwie hatte ich nach 2 Monaten mehr Bekanntschaften als nach 5 Jahren in der anderen Stadt. Als Freundschaften würde ich sie tatsächlich nach 2,5 Jahren nicht bezeichnen, aber ich bin diesbezüglich anspruchsvoll und ab einem bestimmten Alter ist es halt so oder so schwierig, irgendwo einzusteigen.
    Dass es allerdings wenig mit Nationalitäten zu tun, sondern einfach mit dem Alltag der jeweiligen Personen zu tun. Wenn man sich auf alles einlässt, wird es einfacher. Einfacher ist aber nicht einfach. und ja, ich beneide meine ganzen KollegInnen, die aus einem 20km-Umkreis kommen und / oder hier studiert haben, damit ihr soziales Netz aufgebaut haben.

    1) oft: die Planstelle.
    2) möglicherweise: bei einem Versetzungsantrag ist es natürlich "einfacher", eine aufnehmende Schule mit dem Fach Informatik zu finden als mit Englisch/Deutsch.
    3) selbst, wenn man fachfremd unterrichten _darf_, Schulleitungen wollen doch eher Leute mit dem Zertifikatskurs. Das heißt: ich DARF das Fach unterrichten, das kann mir keiner nehmen, also in dem Sinne, dass eine neue Schulleitung sagen würde "nee, mit mir geht es nicht, sie brauchen schon eine Art Berechtigung".
    4) immerhin eine Art Qualifikation, es ist schon 100 mal besser als ganz fachfremd. Soweit mir aber von KollegInnen erzählt wurde, ist so ein Kurs aber wirklich kein Studium sondern die Begleitung der KollegInnen, die gerade schon fachfremd unterrichten oder die Vorbereitung der Einheiten für den späteren Einsatz. Man geht also aus dem Kurs mit vielen "Kochrezepten" heraus. Man ist zwar den SchülerInnen ein bisschen voraus aber ohne Eigeninitiative wird es bei pfiffigen Nachfragen sehr schwer.


    Allerdings muss ich sagen: einige Refs geben mir das Gefühl, dass deren Studium auch nicht viel mehr gewesen sei, manchmal. Also: nicht sofort ein schlechtes Fachniveau unterstellen. Nur absitzen und lächeln kann man ja nicht, man hat auch viele Übungen beim Kurs und zwischen den Terminen.

    Naja rein formal bekommst du sie ja nicht.
    Du hast dann nur die Unterrichtserlaubnis nicht die Unterrichtsbefähigung. ;)


    Aber in der Praxis heißt das natürlich nicht viel.

    was ist der Unterschied? Nur, dass ich mich nicht auf eine fachbezogene Beförderungsstelle bewerben darf bzw. das Fach nicht automatisch beim Länderwechsel mitnehme?
    Oder gibt es da ‚gravierendere‘ Unterschiede?


    Und ja, ich bin auch ein bisschen skeptisch, ich hab schliesslich alle meine Fächer voll /regulär studiert bzw. regulär abgeschlossen (das Studium war zum Teil abgespeckt, nicht die Prüfung) und finde es doof, dann mit Menschen ‚gleichgestellt‘ zu werden, die sogar in ihrer Arbeitszeit dafür bezahlt wurden.
    Allerdings: es hat System und das Land will halt nur die Unterrichtsversorgung sicher stellen.

    Wenn man sieht, dass man bei „Bereitschaft, den Zertifikatskurs Physik / Mathe / Informatik“ eine Planstelle bekommt, auch wenn man Deutsch/ Geschichte hat, dann ist es klar... klar, es wird der Mathe/beliebig-Kandidat für Info bevorzugt aber bei uns an der Schule macht das auch ne Sprachkollegin. Ohne Mathe-LK.
    Ich traue ihr zu, sich einzuarbeiten aber natürlich kann man es nicht vergleichen. 4 Stunden Anrechnung. Kein Mensch reduziert auf halbe Stelle, um sich da voll darauf zu konzentrieren.


    Wir sollten nicht zu schnell die "Aktivistin" Greta positiv finden. Politisches Interesse unserer Schüler ist sehr gut, aber Vorsicht ist immer angesagt, wenn jemand zu radikal auftritt.


    Oh mein Gott!!! die Radikalaktivistin Greta!! Sie sitzt jeden Freitag auf einem öffentlichen Platz!!! Hiiiiiilfe!
    und jetzt hält sie sogar Reden!
    in denen sie sagt, dass die erwachsene Generation dafür zahlen muss, dass sie sich nicht um die Umwelt gekümmert hat. Es MUSS ein versteckter Hinweis auf Massenvandalismus und Morddrohungen sein.


    Dass ich nicht lache. Wir sind immer noch in Deutschland und auf dem Rasen steht ein Schild...


    Sehe ich anders. Wer ohne Strafe demonstriert, tut dies nur um blaumachen zu können. Wer trotz z.T. extremer Folgen deomnstrieren geht, Hut ab. Und bei extremen Folgen denke ich zuerst an Klausuren, die man unentschuldigt versäumt hat, die entsprechend mit der Note 6 zu werten sind und was zur Folge hat, daß man das Schuljahr wiederholen muß.
    Leute, die solche Folgen in Kauf nehmen, Chapeau! ... Der Rest der Schüler sind nur Oportunisten.


    Nur die ganz Harten kommen in den Garten?
    Wer also das Jahr nicht wiederholen muss, hat es quasi umsonst gemacht? Dann kann man verstehen, dass man sich in Deutschland über ein paar Tausende auf einer Demo freut (zugegeben, es ist in den letzten 20 Jahren deutlich besser geworden, mit der deutschen Streik- und Demokultur). Warum gehen nicht die ArbeitnehmerInnen in ihrer Freizeit demonstrieren? Warum nehmen sie nicht das Risiko einer Kündigung in Kauf?
    Du bist oft einer der ersten, der sich über seine Arbeitsbedingungen beschwert. Warst du schon einmal dafür demonstrieren? In deiner Arbeitszeit? (Risiko einer Abmahnung / Akteneintrags, weil Beamten nicht streiken dürfen?) In deiner Freizeit? Dich ganz offensichtlich geweigert, einen streikenden Kollegen zu vertreten? Den Streik thematisiert, damit man im Lehrerzimmer weiß, dass gerade an dem Tag draußen Angestellte etwas erstreiken, was uns lieben BeamtInnen unverschämterweise übertragen wird?


    Es _können_ nunmal nicht ALLE ganz harte Sanktionen in Kauf nehmen. Das tun aber schon viele. Die allermeisten SchülerInnen kriegen unentschuldigte Fehlstunden auf dem Zeugnis. Ist es denn in der 9./10./11./12. Klasse etwa nicht besonders relevant? Die Masse an Demonstrierenden ist wichtig. Das ist schön, dass einige auch dazu kommen, die eh unbestraft schwänzen könnten. Schließlich könnten sie nach Hause gehen, wenn es an deren Schulen angeblich keine Konsequenzen gibt.


    Nee, eine Klausur habe ich nie versäumt, habe allerdings genug Demos und Aktionen mitgemacht, dass das eine oder andere Semester einfach am A. war und ich also länger studieren durfte. Trotz Selbstfinanzierung. Prioritäten muss man setzen. und für seine Werte einstehen können. Es mögen nicht deine sein, aber du kannst da nicht höhere Maßstäbe an andere setzen, als du an dir selbst anlegen würdest. (sorry, Unterstellung. Mein Beitrag ist hiermit hinfällig, wenn du doch ein ganz aktiver Streikender bist)

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