Beiträge von Sarek

    Donnerstags habe ich nur zwei Stunden und diese Woche war der betreffende Jahrgang auf Klassenfahrt. Tatsächlich bekam ich keine Vertretung und hatte in der laufenden Woche einfach so einen unterrichtsfreien Tag. Und es ergab sich, dass ich so gut wie nichts zu tun hatte. :)

    So eine Aussage

    “Für die BLLV-Präsidentin kann die Lösung nur darin bestehen, den alten Leistungsbegriff zu überwinden. "Bulimisches Lernen muss beerdigt werden", so Fleischmann. Oder anders gesagt: reines Auswendig-Pauken bringt in Zeiten von ChatGPT einfach nichts mehr”

    - macht mich einfach nur fassunglos und wütend.

    Die Dame hat offenbar nicht begriffen, dass KI hier ein Mittel zum Zweck ist, um jeglicher Anstrengung auszuweichen. Die “Dummen” hierbei werden insbesondere Kinder aus ohnehin bildungsfernen Familien sein.

    Vor allem geht es hier nicht nur um das Faktenlernen. Das Schreiben eines Aufsatzes, einer Hausarbeit etc. kann ja auch von der KI übernommen werden und das ist kein Auswendig-Lernen. Hier soll der Schüler zeigen, dass er Gedanken formulieren kann, dass er strukturieren kann, dass er einen Text schreiben kann.

    Was sollen die Kinder in der Schule noch lernen, wenn die KI auch Bewertungen übernehmen kann, Texte schreibt, Referate erstellt?

    Ich finde Lernen dennoch wichtig. Auch das Ausweniglernen von Fakten. Wie soll ich sonst Aussagen, Artikel oder sonstige Inhalte überprüfen, wenn mir selbst die Kenntnisse fehlen, um etwas beurteilen zu können? Ich möchte von einem Arzt behandelt werden, der das entsprechende Wissen hat und sich nicht erst vor der Operation das entsprechende Tutorial auf YouTube anschaut.

    Wenn wir selbst nichts mehr wissen und können müssen, weil man das alles nachschlagen kann, machen wir uns sehr abhängig von denjenigen, die all dies erstellt und programmiert haben. Irgendwann glauben die Leute dann tatsächlich wieder, dass die Erde eine flache Scheibe ist, weil sie dies so irgendwo gelesen haben und es verpönt ist, ein solches Wissen (also: die Erde ist eine Kugel) konkret zu vermitteln.

    Schon als Kind hatte ich auch gerne Schule gespielt und was erklärt. Als Fach wollte ich Biologie studieren, weil ich mich für Naturwissenschaften begeistere, aber in Physik zu viel Respekt vor der Mathematik hatte. Biologie kommt mit deutlich weniger Mathe aus. Mit abgeschlossenem Diplom merkte ich aber recht bald, dass mir die Arbeit in der Forschung nicht liegt und mit jedem Monat dort wurde ich unglücklicher und überlegte, welche Alternativen ich hätte. Lehramt fand ich sehr reizvoll, auch wenn ich tatsächlich keinerlei Erfahrung im Umgang mit Kindern/Jugendlichen hatte. Zum Glück hatte ich zu der Zeit genügend angespart, um noch einmal 5 Monate Studium zu finanzieren, wobe ich weiterhin bei meinen Eltern wohnte. Also holte ich Chemie und Erziehungswissenschaften nach und machte in beiden Fächern das 1. Staatsexamen. Als ich in der ersten Didaktik-Veranstaltung saß, fühlte sich das richtig gut an. Auch wenn das Referendariat anstrengend war, hatte ich niemals das Gefühl, im falschen Beruf zu sitzen oder alledem nicht gewachsen zu sein. Es lief und der damalige Wechsel auf Lehramt war die beste Entscheidung meines Lebens. Noch denke ich an das Gespräch in der Studienberatung zurück, als ich beim damaligen Zoologie-Professor war, bei dem ich meine Diplomarbeit geschrieben hatte. Ich dachte an den Wechsel, war mir aber unsicher wegen der schlechten Chancen auf eine Lehrerstelle. "Wenn Sie mein Sohn wären, würde ich Ihnen raten, wechseln Sie auf Lehramt." Der Satz gab mir den Mut zum Wechsel und ich bin heute noch dankbar dafür.

    Sarek

    Was habe ich mich heute Abend gefreut, als meine Katze auf dem Autostellplatz erschienen ist. Normalerweise geht sie nur für ein oder zwei Stunden raus und sitzt meistens im Garten, allenfalls im Garten der Nachbarn. Heute früh ging sie aus dem Haus und war den ganzen Tag weg. Im Lauf des Tages wurde ich dann doch unruhig, weil das nicht zu ihr passt, und abends ging dann auch das Kopfkino los.

    Und dann stand sie da. Vielleicht war sie tagsüber in einer Garage eingesperrt oder hat bei der Hitze irgndwo im Gebüsch stundenlang geschlafen. Ich werde es nie erfahren. Aber die kleine Maunz war wieder da und das war der schönste Moment des Tages. 🥹🥰😺

    Eine Mund-zu-Mund-Beatmung soll von Laien so oder so nicht mehr durchgeführt werden. In Erste Hilfe Kursen wird das auch nicht mehr unterrichtet.

    Ich bin EH-Ausbilder und halte EH-Kurse an unserer Schule ab. Die Beatmung ist Teil der Ausbildung im Kurs, es wird aber darauf hingewiesen, dass die Beatmung Goldstandard ist und wenn man diese nicht fertig bringt, auf alle Fälle die Herzdruckmassage machen soll.

    Beatmung und Herzdruckmassage ist das Mittel der Wahl. Falls jemand aber, egal aus welchen Gründen, eine andere Person nicht beatmen kann oder möchte (Ekel, Angst, etc.), soll man auf alle Fälle die Herzdruckmassage machen. Das ist auf alle Fälle besser als nichts zu machen.

    Angst, den Defibrillator einzusetzen, muss man nicht haben. Das Gerät erstellt automatisch ein EKG, sobald die Elektroden angebracht worden sind. Nur, wenn ein Stromstoß vom Defi für sinnvoll erachtet wird, wird dieser auch durchgeführt. Ansonsten nicht. Wichtig ist, dass weiterhin die Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt wird. Der Defi kann diese unterstützen, aber nicht ersetzen. Sprich, eine Person kümmert sich um die HLW, die andere holt den Defi, wenn einer in der Nähe ist. Bis eine Person alleine den Defi gesucht und geholt hat, während der Patient leblos daliegt, ist der Patient gestorben.

    Wir haben einen Defi in der Schule, der jederzeit erreichbar ist. Auch von Sportvereinen, die abends die Turnhalle nutzen. Was die Wartung betrifft: Ich drücke einmal monatlich auf einen Knopf, dann meldet das Gerät, ob es einsatzbereit ist. War bisher immer der Fall. Alle paar Jahre müssen der Akku und die Elektroden gewechselt werden. Dafür muss kein Fachmann kommen, das kann ich auch machen. Die Kosten dafür trägt nach Rücksprache die Stadt als Schulträger.

    Ich finde das logisch. Was ist denn sonst dein Ziel, wenn du nicht aus allen Schülern sehr gute Leistungen heraus kitzeln möchtest. Der Lehrerwille dazu sollte schon da sein. Aufgrund der von dir genannten Unterschiede in Begabung, Motivation und Arbeitseifer, hat German es aber leider noch nie erreicht, obwohl er immer darauf hinarbeitet. Aber er tut es eben mit lauteren Mitteln und nicht durch das Verschenken von Noten, denn dann wäre die 1 ja nichts mehr werd und niemand hätte etwas davon.

    Mein Ziel ist, dass jeder Schüler und jede Schülerin entsprechend der individuellen Fähigkeiten das beste aus sich herausholen kann. Dazu erkläre ich den Stoff anschaulich, rege sie zum Denken, Lernen und Problemlösen an.Ich gebe Hilfestellungen, Übungsmaterial, berate, ermahne bei Bedarf und zeige auch mal die Konsequenzen. So gut, wie ich das in Klassen mir 20-30 Schülern machen kann. Ich freue mich über jede gute und sehr gute Leistung, zerbreche mir aber nicht den Kopf, wenn längst nicht alle dieses Niveau erreichen. Man sollte sich auch mal bewusst machen, was Note 3 bedeutet: „Die Leistung entspricht den Anforderungen.“ 2 und 1 heißen, dass die Anforderungen deutlich übertroffen werden. Es ist unrealistisch zu erwarten, dass jeder Schüler Spitzenleistungen erbringen wird und daher fange ich nicht an, an mir zu zweifeln und meinen Unterricht zu überdenken, wenn nicht jeder eine 1 oder 2 bekommt.

    Im Pädagogikseminar meines Referendariats hieß es: Ihr Ziel muss bei jeder Arbeit ein Schnitt von 1,0 sein. Alle Schüler haben alles verstanden.

    Das ist mir (leider) noch nie gelungen.

    Also muss man sich permanent hinterfragen, aber natürlich auch die Leistungsbereitschaft und das Leistungsvermögen der Schüler.


    Mich schüttelt es gerade, dass der Pädagogik-Seminarlehrer so etwas von sich gegeben hat. Schule hat mit der Notengebung auch die Funktion der Selektion und Allokation und die Menschen sind nun einmal unterschiedlich begabt und motiviert. Wenn am Ende alle eine 1 hätten, wie sehe ich dann, wer wirklich zu den Spitzenleuten gehört?

    Sarek

    Es tut mir Leid für dich, dass du das gerade erlebst.
    Als ich auf deinen Google-Link klickte, stieß ich bei den Suchergebnissen auch auf eine Anwaltskanzlei, die anbietet, unberechtigte Forderungen solcher Abmahnanwälte abzuwehren bzw. einen niedrigeren Betrag auszuhandeln. Klingt wie ein interessantes Geschäftsmodell. Eine Kanzlei schickt eine Abmahnung, die andere bietet an, gegen Gebühr unberechtigte oder überhöhte Forderungen abzuwehren.

    Yep, Osterferien. :tanz: Ich hoffe, dass ich nun wieder etwas runterkomme und wieder in einen normalen Schlafrhythmus finde und nicht mehr jeden Morgen eine Stunde vor meiner Zeit aufwache und nicht mehr einschlafen kann. In der einen Woche Faschingsferien hat es geklappt, daher bin ich gerade optimistisch. :schlaf:

    Ich denke, eine Überlastungsanzeige ist hier nicht der richtige Weg.

    Ich mache mir gerade Gedanken, ob du in einen Burn Out hineinschlitterst, und würde ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Erste Anlaufstelle der Hausarzt, dem ich das alles schildern würde, damit der dir erst einmal die nötige Auszeit verschafft bzw. dir fachkundige Hilfe weitervermitteln kann.

    Sarek

    "Universalindikator"

    Oder warum sagen manche Blaukraut und andere Rotkohl? Und gelb kann er auch werden.

    Damit habe ich letzte Woche auch Säuren und Laugen eingeführt.

    Für meine Chemie-Lehrprobe über Puffersysteme hatte ich damals mit meiner Küchenmaschine und dem Filter meiner Kaffeemaschine Unmengen an Blaukrautsaft zubereitet.

    Vor rund 20 Jahren war der 1. April in die Ferien gefallen und meine damalige recht pfiffige 5. Klasse "nötigte" mir daher einen Vertrag auf, dass sie mir in der Woche nach der Ferien Streiche/Aprilscherze spielen dürften. Ich wartete und wartete und fragte am letzten Tag der Woche, wann denn der Scherz der Klasse kommen würde.

    "Haben Sie nicht gesehen, dass Maria am Mittwoch ihre Hand verbunden hatte? Dabei war sie gar nicht verletzt."

    "Anna ist heute auf einem Pupskissen gesessen. Haben Sie das nicht gehört?" Nö, hatte ich tatsächlich nicht. :hammer:

    Den Fall hatte ich tatsächlich einmal bei einer Stegreifaufgabe. Mittendrin wurde einem Schüler schlecht, er wurde leichenblass und schaffte es nicht mehr bis zur Toilette, aber wenigstens noch bis zum Waschbecken. Es war so offensichtlich, dass ich seine Arbeit natürlich nicht wertete. In den 25 Jahren meiner Karriere war dies bisher der einzige Fall, dass ein Schüler wegen Krankheit einen Leistungsnachweis abbrechen musste.

    Als Schüler erlebte ich mit, wie eine Mitschülerin in der Oberstufe während der Schulaufgabe krampfend zusammenbrach und sogar der Rettungsdienst gekommen ist. Die Schulaufgabe war fast zu Ende und wer weiterschreiben wollte, durfte dies. Die anderen bekam eine Woche später einen Nachtermin.

    Sarek

    Apropos Schulnetz ... Ich habe grade einen interessante Bug gefunden:

    pasted-from-clipboard.png

    Also abgesehen davon, dass unsere Kursbezeichnungen wirklich fürchterlich mühsam sind (kaum eine neue Lehrperson schafft es im ersten halben Jahr überhaupt die Stundenpläne richtig zu lesen ...) ist da ein Kurs dabei, den ich ganz sicher noch nie gegeben habe. Wer findet den Fehler? Ausserdem frage ich mich sowieso, was diese Auflistung soll, das ist jedenfalls nicht das, was ich nächstes Schuljahr unterrichten werde und wenn's das sein soll, was ich alles schon mal hatte, fehlt PrIG. Also Schulnetz macht manchmal auch sonderbare Dinge. ^^

    Die Gehörbildung?

Werbung