Lehramt Gymnasium, Alternative wenn keine Stelle ?

  • Guten Abend,


    ich hätte eine Frage bezüglich des Lehramts Sekundarstufe II:
    Ich könnte mir vorstellen Gymnasiallehramt zu studieren. Ich würde sehr gerne später in Baden-Württemberg (wo ich herkomme) oder Bayern oder Rheinland-Pfalz unterrichten.
    Jedoch sind die Berufschancen sehr schlecht außer man studiert Mangelfächer.
    Das wäre bei mir nicht der Fall: Ich würde gerne katholische Theologie und Geschichte studieren (2. Alternative: Englisch).
    Was mache ich wenn ich später keine Stelle in den gewünschten Bundesländer finde ? Einerseits könnte ich mir sehr gut vorstellen Gymnasialleher zu werden (der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Meine Eltern und meine 2 Schwestern (eine im Referendariat und die andere mitten im Studium) aber ich habe Angst das ich mit leeren Händen später dastehen.
    Meine Schwester, die kath. Theologie und Biologie studiert hat und auch die Staatsexamen gut abgeschnitten hat ist am Ende ihrer Referendariatszeit und hat noch keine Stelle :(.
    Außer in andere Bundesländer zu gehen gebe es da noch eine Alternative ? Gibt es eine Umschulung um für Sekundarstufe I zu unterrichten ? Wenn ja wo ?


    Ich würde mich SEHR freuen wenn ihr mir weiterhelfen könnt. Seit Monaten ist es bei mir ein hin und her. Mein Herz würde am liebesten Gymnasialschüler unterrichten, gefolgt von Grundschülern (meine 2 Praktikas haben mir in der Primarstufe auch gefallen, wobei die Berufschancen anscheinend auch nicht gut sind). Ansonsten könnte ich mir nur noch das Lehramt an Realschulen vorstellen. Meine Mutter, die Gymnasialleherin ist, rät mir ab an Hauptschulen zu unterrichten da man nach ihrer Meinung SEHR stabil sein muss und es dort noch MEHR Problemkinder gibt. Es könnte sich ja auch nur um Vorurteile handeln aber ich habe Angst dass sie für mich wahr werden.
    Ich habe keine Probleme damit wenn Kinder, Jugendliche länger brauchen etwas zu verstehen, aber wenn sie agressiv werden und einen bedrohen (besonders bei jungen Männern) weiß ich nicht wie ich damit klar komme.
    Ich würde mich wie gesagt super freuen wenn ihr mir einen Rat geben könnt damit ich mich endlich entscheiden kann.


    LG,
    Charlotte

    Einmal editiert, zuletzt von misscharli ()

  • Ich hätte noch eine Frage: Im Saarland kann man Gymnasial-& Gesamtschullehramt studieren.
    Heißt das ich kann Sekundarstufe I und II unterrichten ? Darf ich dann auch außerhalb von Saarland unterrichten ? (BW oder Bayern)

  • Ich hätte noch eine Frage: Im Saarland kann man Gymnasial-& Gesamtschullehramt studieren.
    Heißt das ich kann Sekundarstufe I und II unterrichten ? Darf ich dann auch außerhalb von Saarland unterrichten ? (BW oder Bayern)

    Ganz ehrlich: Mit den von Dir angestrebten Fächern und einem saarländischen Abschluss wirst Du es in Bayern und noch mehr in B-W sehr, sehr schwer haben, eine Stelle zu finden (auch wenn die Staatsexamina gegenseitig anerkannt werden). Allerdings weiß niemand, wie es in ein paar Jahren aussieht, wenn Du mit dem Studium fertig wärst. Es gibt Prognosen, die sagen, dass dann dank Pensionierungswelle wieder massig Stellen besetzt werden müssen, ebenso wie es Prognosen gibt, die das Gegenteil behaupten.


    Mein ehrlich gemeinter Rat: Such Dir etwas anderes. Zunächst mal andere Fächer (Historiker sind AFAIK auch auf dem freien Markt kaum gesucht, Theologen wohl genauso) und dann ein anderes Berufsfeld. Du schreibst, Du könntest Dir (sic) vorstellen, Gymnasiallehramt zu studieren, aber bitte nichts anderes, weil da möglicherweise die Schüler nicht so nett sind wie am Gymnasium. Man sollte aber IMHO keine Karriere planen mit einem Beruf, den man sich lediglich "vorstellen" könnte. Ach ja - dass viele Mitglieder Deiner Familie auch Lehrer sind, sollte für Deine Entscheidung doch wohl keine Rolle spielen (vielleicht wäre es gerade erfrischend, aus dieser Tradition mal auszubrechen, wer weiß?).
    "SEHR stabil" sollte man übrigens in allen Lehrämtern sein - stell Dir das Unterrichten am Gymnasium bloß nicht als gutbezahlten Ponyhof vor, mit wissbegierigen Schülern, die für jede Lektion dankbar sind. Gerade Deine "Nebenfächer" werden von Schülern gern mal als unwichtig betrachtet (was für Geschichte natürlich nicht stimmt).



    LG
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ein reines Studium für das Lehramt Sek II? Gibt es das tatsächlich? Das wären dann ja nur die Klassen der Oberstufe am Gymnasium oder in der Berufsschule. Ich kannte bis dato nur Gymnasiallehrkräfte, die in den Klassen der Sek I und Sek II des Gymnasiums unterrichten, beziehungsweise in der Gesamtschule.


    Grundsätzlich: mein Rat wäre, dass Du das studierst was Dir Spaß macht und nicht das was vermeintlich einen höheren Bedarf hat. Wirklich gut kannst Du nur dort sein wo Dein Interesse liegt. Und Alternativen wären andere Bundesländer... bei uns an den BBS'en bestand/besteht ein gewisser Bedarf an Religions- und Englischlehrkräften. Ob das in sieben Jahren noch so ist...

    Bei "selbst schuld" wird nicht gepustet!

  • Und für Religion noch weniger!

    Eine solche Aussage ist eines aufgeklärten, akademisch gebildeten Menschen unwürdig.



    LG
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Und für Religion noch weniger!
    Eine solche Aussage ist eines aufgeklärten, akademisch gebildeten Menschen unwürdig.

    Eine solche Aussage ist eines aufgeklärten, akademisch gebildeten Menschen unwürdig.

  • Eine solche Aussage ist eines aufgeklärten, akademisch gebildeten Menschen unwürdig.


    Mit Zitatfälschern diskutiere ich grundsätzlich nicht.



    LG
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ich würde mich wie gesagt super freuen wenn ihr mir einen Rat geben könnt damit ich mich endlich entscheiden kann.


    Charlotte, mein Rat ist: Besinne dich, dass
    a) man nicht das machen muss, was der Rest der Familie tut
    b) es noch sehr viel mehr Berufe außer "Lehrer" gibt,
    c) dir weder in diesem Forum noch sonst irgendwo jemand garantieren kann, dass du eine Stelle findest und
    d) es deine ureigene Entscheidung ist, was du werden willst, und dir diese Entscheidung niemand abnimmt.


    Für mich klingst du so: "Hallo, eigentlich möchte ich die vorgefertigten Familienbahnen nicht verlassen, aber HILFE was passiert, wenn ich das doch muss oder mir freche Schüler, besonders männliche, begegnen??"


    Ich würde an deiner Stelle noch einmal wirklich genau überlegen, was ich eigentlich machen will. Betonung auf "ich" und "will".


    Viel Erfolg dabei!

  • Ich finde es auch sehr schwierig, Dir etwas zu raten.
    Du gehst noch zur Schule, Du bist unter 25? Dann lasse Dich bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur beraten. Die sind (Ausnahmen bestätigen die Regel) besser als ihr Ruf. Dort stellt man Dir die Fragen, die Du ganz in Ruhe für Dich klären solltest: wie stellst Du Dir Dein zukünftiges Leben vor? Wie willst Du leben (Partner, Kinder, Familie etc.)? Wo willst Du leben? Welches Einkommen brauchst du dazu? Was sind Deine Stärken, was sind Deine Schwächen? Was möchtest Du tun (welcher Tätigkeit nachgehen)? Welche Berufe passen dazu?
    Wenn Du die Arbeitsagentur ablehnst: es gibt auch andere Einrichtung der Berufsorientierung und Berufsberatung. Im Internet findest Du auch eine Menge Tests, mit denen Du Deinen Stärken, Schwächen und Wünschen auf die Spur kommen kannst.
    Noch als Anekdote zum Schluss: mein Erstwunsch fürs Studium war Kunst. Alle haben die Hände über den Kopf zusammengeschlagen. Mit dem Super-Abi sollte ich doch was Vernünftiges studieren! Das habe ich gemacht, bin nicht glücklich geworden und habe die Studienfächer gewechselt. Heute wäre das Fach Kunst die Eintrittskarte für den Lehrerberuf :).

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