Papst Benedict XVI

  • Man erklärt seinen Austritt beim Amtsgericht. Personalausweis reicht, allerdings persönliches Erscheinen.
    Mit dem Pfrarrer hat das nix zu tun.


    Gruß, Forsch

  • Zitat

    Es ist definitiv erwiesen, daß nach einem Papstbesuch in den Entwicklungsländern die Geburtenzahlen steigen. Gerade die katholische Kirche trägt zu den Problemen bei, die aufgrund hoher Geburtenzahlen entstehen. Wenn ich das Zitat in meinem Humanökologiebuch finde, melde ich mich gerne wieder.


    Na ja, danke, musst dir jetzt nicht so wahnsinnig viel Mühe damit machen. Ich glaube sowieso nur den von mir selbst gefälschten Statistiken. ;)


    Ich habe auch nur gesagt "überschätzt", was nicht heißen soll, dass ich denke, dass die Kirche überhaupt keinen Einfluss hat. :)


    Gruß
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    Einmal editiert, zuletzt von Mia ()

  • Ja, seit die Anzahl der Störche in Deutschland zurückging, verringerte sich auch gravierend die Kinderzahl der Deutschen ... was ja beweist, dass die Störche da doch was mit zu tun haben ... :D
    Gruß venti :)

  • ... und mit dem Tragen von Jeans in der weiblichen und männlichen Bevölkerung stieg die Zahl der unehelichen Kinder ... wie die nebeneinandergestellten Statistiken zeigen.


    bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    venti schrieb am 21.04.2005 15:31:
    Ja, seit die Anzahl der Störche in Deutschland zurückging, verringerte sich auch gravierend die Kinderzahl der Deutschen ... was ja beweist, dass die Störche da doch was mit zu tun haben ... :D
    Gruß venti :)


    Ach deshalb...
    :)


    Liebe Grüße,


    Dalyna

  • Mia: Very good posting.


    Ich bin "rheinische Katholikin" und deswegen per se schon mal ganz schön kritisch (besonders in Bezug auf den ehemaligen Kardinal Ratzinger) und leg mir zugegebenermaßen ein paar Dinge auch so zurecht, wie ich sie gerne hätte (wer tut das nicht?).


    Aber dennoch finde ich es manchmal ganz schön anstrengend, daß man in dem Moment, wo man zu seinem Glauben steht, häufig entweder lächerlich gemacht oder als ewig gestern verschrien wird. Das ändert nichts daran, daß ich mich dennoch "oute". Aber vermiest es einem auch einfach die Lust auf Diskussion, weil man sich ständig rechtfertigen muß (was mir echt zu blöd ist!).


    Na ja, aber in diesem Thread finde ich es ehrlich gesagt nicht so wild. In einem anderen Forum, in dem ich mitschreibe, ging's richtig rund. Da wurde auf religiöse Gefühle gar keine Rücksicht genommen. Das kann ich hier nicht behaupten. Schließlich steht es ja jedem frei, seine Meinung zu sagen.

    • Offizieller Beitrag

    Man kann das natürlich ins Lächerliche ziehen. Stimmt ja auch, dass Statistiken so eine Sache sind...


    Doch wie soll man sonst versuchen, so etwas zu belegen?


    Ich könnte jetzt erzählen, dass ich in Brasilien mitbekommen habe, wie z.B. in Favelas viele Jugendliche sehr früh (!) schwanger werden, weil man ja nicht verhüten darf.
    Von der Übertragung von Geschlechtskrankheiten mal ganz zu schweigen.
    In vielen anderen Situationen habe ich erlebt, dass viele Katholiken dort, besonders die Armen, strikt befolgen, was der Papst sagt! Vor Ort tätige fortschrittliche Pfarrer werden oft von oben "gemobbt" (wie ich dieses Wort nicht mehr leiden kann - trifft es aber).


    Meiner Meinung nach verhält sich die Kirche da regelrecht verbrecherisch. Punkt.


    Nun haut mich.


    M.

  • Kirchenkritik und Religiösität sind meiner Meinung nach zwei unterschiedliche paar Schuhe. Es ist deshalb auch überhaupt nicht lächerlich zu "glauben". Auf die eine oder andere Art tun wir das wahrscheinlich alle (und wenn es nur an 6 Richtige im Lotto ist ;-))


    Meiner Meinung nach hat die katholische Amtskirche nur nichts mehr mit einem christlichen Glauben zu tun. Er wird nur noch als Macht- und Unterdrückungsinstrument misbraucht.


    glaubt der Forsch (sic! :-))

    • Offizieller Beitrag

    Da gebe ich dem Forsch recht.
    Menschen, die glauben (und danach möglichst rechtschaffen handeln), respektiere ich. Ich glaube selber (an den Menschen, das Gute in ihm, die Liebe, den Sinn im Kampf um das Gute, an die Kraft des (guten) Willens) - meine Prinzipien sind wohl manchmal "eherner" als die eines Durchschnittschristen. Mein Glaube ist aber ein ganz privater, der ständig neu reflektiert, betrachtet, verglichen, auch relativiert wird. Was anstrengend ist - aber das zu tun halte ich für essentiell.


    Und dass das wenig stattfindet, wenn Menschen, die die nötige - nennen wir es mal intellektuelle Distanz - nicht haben sich auf kirchliche Dogmen verlassen, ganz gleich ob die Realität diese bestätigt oder widerlegt - das halte ich für brandgefährlich. Und deshalb halte ich Religionen und Kirchen für brandgefährlich. Sie verführen dazu. Jeder institutionell gebundener Glaube (NICHT: Glaube an sich!) - es kann auch ein politischer sein - verführt dazu. Diese Strukturen schaffen immer ein "wir" und ein "die" , ein "für alle richtig" und ein "für alle falsch" - was der Tod der Toleranz, der Offenheit und der Weiterentwicklung ist.
    Religion und Fundamentalismus sind enge Verwandte.


    Und Melosine hat recht: die Auswüchse in den Favelas - und nicht nur dort - sind Konsequenzen dieser unheiligen Verbindung aus mangelnder Bildung und Glaube an die Kirche (NICHT: an Gott!) - und sie sind verbrecherisch.


    Die Flugzeuge im World Trade Center waren ebensolche Auwüchse - wobei sich da politischer und religiöser Fundamentalismus in der unheiligsten aller Allianzen verbanden.


    Nein, ich glaube (!) daran, dass Menschen besser dran sind, wenn sie ihre Entscheidungen alleine treffen, jeden Tag aufs neue, immer wieder unter der Anstregung sich vor sich selbst und der Welt rechtfertigen müssen. Jenseitsversprechen sind Illusionen und grenzwertig zur Bestechung, Dogmen sind fatale Einschränkungen des von Gott oder Mutter Natur großzügig verschenkten Hirns, Moral entseht nicht aus dem Beten sondern aus dem Hingucken und Mitfühlen und es gibt keinen Trost außer dem, den man dadurch gewinnt, dass man selbst Gutes tut, weil man es will - nicht, weil man glaubt es zu müssen.


    Christen oder andere Gläubige, die viel Gutes bewirken und sich engagieren tun dies - das ist meine feste Überzeugung - nicht, weil sie Christen, sodern weil sie SO sind. Hätte niemand eine Religion erfunden, häten sie es trotzdem getan. Und die, die sich Christen oder sonstwie nennen und nicht SO sind, die können ohne mit der Wimper zu zucken beten und im nächsten Moment jemanden verletzen / ausbeuten / töten. Das hat alles nichts mit Gott sodern mit einem selbst zu tun...


    glaubt


    Heike

  • War es nicht Brecht, der meinte, der Glaube sei gut für diejenigen, bei denen er das Verhalten ins Positive wandle?

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • Hallo,
    natürlich gebe ich Melosine Recht; das ist einer meiner Hauptkritikpunkte. Und deshalb wird die Kirche mich auch nicht los. Ich denke, "von innnen" kann man vielleicht doch etwas bewirken.
    Tut euch zusammen, alle, die noch bisschen Hoffnung haben - lest Publik Forum zum Beispiel ...( www.publik-forum.de)
    Gruß venti :)

  • Zitat

    Und Melosine hat recht: die Auswüchse in den Favelas - und nicht nur dort - sind Konsequenzen dieser unheiligen Verbindung aus mangelnder Bildung und Glaube an die Kirche (NICHT: an Gott!) - und sie sind verbrecherisch.


    Man kann die Kirche für vieles verantwortlich machen - sie wird auch gerne instrumentalisiert. Aber an den Favelas und der Armut in den Entwicklungsländern ist sie nur insofern beteiligt, dass sie von den herrschenden Schichten zur Machtverfestigung missbraucht wird.


    An der Armut sind politische und wirtschaftliche Machtverhältnisse und Interessen schuld. Kirche und Religion sind da nur missbrauchte Einrichtungen - die zudem oft genug noch den letzten Rettungsanker vor dem Verhungern bedeuten.


    Zeigt bitteschön auf die wahren Schuldigen.


    Und zu Ratzinger: Heute im Deutschlandfunk (Ich glaube aus der FAZ zitiert): "Ratzinger verkörpert überdeutlich, wo die katholischen Kirche heute steht.
    Mit einem Fuß in der Vergangenheit und mit dem anderen in der Luft." :D

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Heike:


    Zitat

    Menschen, die glauben (und danach möglichst rechtschaffen handeln), respektiere ich. Ich glaube selber (an den Menschen, das Gute in ihm, die Liebe, den Sinn im Kampf um das Gute, an die Kraft des (guten) Willens) - meine Prinzipien sind wohl manchmal "eherner" als die eines Durchschnittschristen. Mein Glaube ist aber ein ganz privater, der ständig neu reflektiert, betrachtet, verglichen, auch relativiert wird. Was anstrengend ist - aber das zu tun halte ich für essentiell.


    Wenn alle Menschen sich so mit ihrem Glauben auseinandersetzten, dann gäbe es nur wenig schlechte Menschen. Die meisten tun's aber nicht...Die meisten Menschen brauchen einen Böse-Falsch-Sager. Was die bösen Dogmen betrifft: seit 1950 gab es kein Dogma, nur Enzykliken, die nicht "unfehlbar" sind.


    Zur Kirche: was IMHO häufig vergessen wird. Die Kirche (kath. oder ev.) ist keine Partei, die man wählen oder beliebig in eine andere wechseln kann. In dem Moment, in dem man glaubt - und zwar nach bspw. katholischem Glaubensverständnis- ist die Kirche essentiell für die Ausübung des Glaubens durch die Erteilung der Sakramente. Diese haben konkrete Bedeutung in meinem Leben und ich kann nicht einfach sagen: nö, die Enzyklika von dem Papst paßt mir net, dann tret ich eben aus. MIR würde dann etwas fehlen. Um bei Remus' Bild zu bleiben: Wenn ich in dem Buchclub drin bin und der allein die Bücher verlegt, die ich lesen möchte, dann werde ich mich wohl mit seinen Regeln abfinden müssen. Das ist auch nicht immer leicht.


    Austreten kann ich erst in dem Moment, wo ich mich innerlich schon von der Kirche verabschiedet habe (was jedem unbelassen bleiben soll). Dann bin ich aber eben auch innerlich schon nicht mehr katholisch (evangelisch, dudelhuhnisch etc.), sondern habe meinen eigenen Gauben gefunden. Und ich finde es sehr konsequent, dann auszutreten.


    Dies glaubt
    das Dudelhuhn

    • Offizieller Beitrag

    alias: Ich mache die Kirche nur für das verantwortlich, für das sie verantwortlich ist. Ich habe nicht geschrieben, dass sie für alles Elend dieser Welt verantwortlich sei!


    Bitte nicht gleich so etwas wie Undifferenziertheit unterstellen, sondern genauer lesen ;)


    Ventis Position finde ich übrigens auch richtig. Ich habe mal einen sehr engagierten Pfarrer aus Südamerika kennengelernt, der sich häufig in seiner praktischen Arbeit mit den Armen gegen die Anweisungen der Kirche verhalten hat - und entsprechend Steine in den Weg gelegt bekam.
    Der hat mich sehr beeindruckt.


    LG,
    Melosine

  • Hallo zusammen,


    des Papstes ehemaliges Gefährt, ein Golf IV, wird derzeit bei ebay angeboten - das würde jetzt auch in den Auto-Tipps-Thread passen, das Auto ist aber nicht wirklich ein Schnäppchen :D :D


    http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=4545301886


    Viele Grüße
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

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