Eigene Kinder: Regelschule oder Schule in freier Trägerschaft?

  • Hallo in die Runde,


    ich weiß nicht so recht, ob das Thema hier hin gehört ... aber es brennt mir momentan ziemlich unter den Nägeln und ich frag darum einfach mal.
    Ich versuche es mal zu strukturieren ...


    1.) Arbeitest du an einer staatlichen Schule oder bei einem freien Träger?
    2.) Geht dein Kind (wird dein Kind gehen) in eine staatliche Schule oder in eine Schule in freier Trägerschaft?
    3.) Hattest du die Möglichkeit zu wählen? (oder gibt es keine freien Schulen in erreichbarer Nähe?)
    4.) Falls du wählen konntest, was hat dich bewogen die freie/staatliche Schule zu wählen/abzulehnen?
    5.) Bist du mit deiner Wahl zufrieden?



    Ich selbst kann noch nicht viel beitragen, meine Tochter ist erst 3 Jahre alt. :) Aber sie ist schon an einer freien Schule angemeldet ... natürlich noch völlig unverbindlich. Eine staatliche Schule käme nur in Frage wenn sie einen guten Ruf hätte. Dafür würde ich dann natürlich auch in den entsprechenden Schulbezirk ziehen. Ich selbst arbeite an einer staatlichen Schule. Allerdings bin ich ja auch noch im Ref und da ist alles andere ja eher die Ausnahme.


    Ich mache mir unheimlich viele Gedanken um die Bildung meiner Tochter und frag mich nun ob das berufsbedingt ist oder an meiner Persönlichkeit liegt.
    :rolleyes:


    Liebe Grüße,
    Sunny

  • 1.) Arbeitest du an einer staatlichen Schule oder bei einem freien Träger?


    ---------- an einer staatlichen



    2.) Geht dein Kind (wird dein Kind gehen) in eine staatliche Schule oder in eine Schule in freier Trägerschaft?


    --------- alle besuchen staatliche Schulen


    3.) Hattest du die Möglichkeit zu wählen? (oder gibt es keine freien Schulen in erreichbarer Nähe?)


    ---------- Wahl nur zum Teil - erstens wäre der Weg für die Kinder alleine nicht machbar gewesen, zweitens geht das bei drei Kindern auch ordentlich ins Geld


    4.) Falls du wählen konntest, was hat dich bewogen die freie/staatliche Schule zu wählen/abzulehnen?


    --------- siehe 3)


    5.) Bist du mit deiner Wahl zufrieden?


    --------- teils, teils; ich finde, es steht und fällt alles mit dem jeweiligen Lehrer, nicht mit der Schulform an sich

  • Ich selber war an einer privaten (evangelischen) Schule und muss sagen, dass diese Schule schon Vorzüge gegenüber staatlichen Schulen gehabt hat.


    - Bis zur Oberstufe ist quasi kein Unterricht ausgefallen (in der Oberstufe nur wenig) weil einfach mehr Lehrer da waren als an staatlichen Schulen


    - Die Fachräume sind sehr gut ausgestattet


    - In der Oberstufe durfen wir uns die Fächer fast uneingeschränkt aussuchen (nur Sport LK gibt es grundsätzlich nie) und daher hatten wir viele Kleine LK´s mit 6 - 7 Leuten oder z.B. einen Griechisch GK mit 3 Schülern


    Ich habe zwar (noch) keine Kinder, würde aber sogar einen Umzug in Kauf nehmen, um sie an eine gute Schule zu schicken, die auch privat sein darf. Ist natürlich alles eine Frage der finanziellen und räumlichen Möglichkeiten...


    Meine Eltern haben mich zu dieser Schule geschickt, weil sie einen sehr guten Ruf hat und ich das Glück hatte, aufgenommen zu werden. Zufrieden waren sowohl meine Eltern als auch ich mit dieser Entscheidung eigentlich immer.


    Eine negative Seite hatte die Privatschule allerdings auf jeden Fall: Es gab einige Schüler, aber vor allem Eltern, die meinten, sie seien "etwas besseres / besonderes", weil sie bzw. ihre Kinder zu einer Privatschule gehen.


    Ich selber wäre übrigens auch nicht abgeneigt, an einer privaten Schule zu unterrichten, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Schon länger überlege ich z.B. ob ich nicht noch ein Montessori - Diplom machen sollte, aber in meiner Nähe werden keine Kurse angeboten.

  • Ich bin noch im Ref, deshalb war für mich die Frage staatliche oder private Schule kein Thema.


    Meine Tochter besucht eine staatliche Schule und das hat einen ganz pragmatischen Grund: Stopp der Ghettoisierung!
    Bei uns im Stadtgebiet sind alle Schulen sogenannte Brennpunktschulen. Die einen lösen das besser als die anderen, aber jede kümmert sich um ihre Probleme die sie hat.
    Die Schulen entsprechen eben auch der Realität. Ich möchte meine Kinder nicht in eine "heileWeltschule" schicken, nur um ihnen eine möglichst gute Bildung zu verschaffen. Dabei wird ein Themenkomplex der Gesellschaft, die Andersartigkeit, die Vielfalt, die Benachteiligung, komplett aus ihrem Horizont ausgeklammert.


    Was bedeutet Bildung? Geht es dabei nicht auch darum, sie zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt (Sozialisation) zu machen?
    Muss sich Schule dann nicht auch im Kontext der GEsellschaft vollziehen und eben nicht in einer privaten Nische?


    Ich kann die Sorgen, die manche Eltern dazu treiben, ihre Kinder auf eine PRivatschule zu schicken schon verstehen. allerdings werden damit die Probleme nicht gelöst. Wenn diese Kinder, später einmal die Welt verändern sollen, dann müssen sie einen realen Einblick in das Leben der gesellschaftlichen Mehrheit haben.


    Hinzukommt für mich der Aspekt, dass wir die Ausbildung an den staatlichen Schulen nur unterstützen können, wenn die "privilegierten" Kinder, also die aus einem bildungsnahen Elternhaus, auf diesen Schulen verbleiben. Sie alle in private Schulen zu schicken, löst den Kern des Problems nicht, sondern verschärft ihn nur noch.
    Außerdem ist nicht gewährleistet, dass wir in den privaten Schulen nur "tolle" Kinder antreffen. Wohlstand und Bildungsnähe ist nicht immer unbedingt ausschlaggebend für ein gutes Sozialverhalten. Wenn ich mir die Kinder anschaue, die aus meinem Bekanntenkreis auf eine PRivatschule gehen, dann bin ich ganz froh, dass meine Tochter mit Kindern lernt, deren Namen gewöhnungsbedürftig, deren Sprache größtenteils nicht verständlich ist und deren Eltern ihrer Sorgepflicht nicht unbedingt nachkommen.


    Entscheidet man sich bewusst für eine staatliche Schule mit all ihren Problemen, dann ist man natürlich auf eine Portion Glück angewiesen. Wie oben schon von anderen erwähnt, steht und fällt die Qualität der Schule mit den einzelnen Lehrern.


    Gute und schlechte Lehrer gibt es überall!

  • Hallo sunny,


    ich versuche mal, deine Fragen zu beantworten:


    1.) Arbeitest du an einer staatlichen Schule oder bei einem freien Träger?


    an einer staatlichen Schule (Grundschule)


    2.) Geht dein Kind (wird dein Kind gehen) in eine staatliche Schule oder in eine Schule in freier Trägerschaft?


    unsere Kinder gingen in eine staatliche Schule


    3.) Hattest du die Möglichkeit zu wählen? (oder gibt es keine freien Schulen in erreichbarer Nähe?)


    sie hätten auch in eine kirchliche Privatschule gehen können (sogar zwei sind in der Nähe)


    4.) Falls du wählen konntest, was hat dich bewogen die freie/staatliche Schule zu wählen/abzulehnen?


    uns hat bewogen, das staatliche Gymnasium zu wählen, da es ortsnäher ist, was Freundschaften der Kinder usw. betrifft. Weiterhin war mir wichtig, dass unsere Kinder lernen, mit allen Kindern und Jugendlichen klarzukommen, und nicht nur mit solchen aus "ausgewählten" Elternhäusern.


    5.) Bist du mit deiner Wahl zufrieden?


    Ja, mein Mann und ich sind zufrieden, und die "Kinder" auch, die bereits raus sind. Sie hatten jede Menge gute und sehr gute LehrerInnen, ein paar Nieten auch, aber unterm Strich war das alles okay.


    Viele Grüße
    venti
    :)

  • 1.) Arbeitest du an einer staatlichen Schule oder bei einem freien Träger?
    an einer staatlichen Schule


    2.) Geht dein Kind (wird dein Kind gehen) in eine staatliche Schule oder in eine Schule in freier Trägerschaft?
    beide gehen an staatliche Schulen.
    zuerst in die Grundschule am Ort, jetzt in die Realschule und ans Gymnasium im Nachbarort


    3.) Hattest du die Möglichkeit zu wählen? (oder gibt es keine freien Schulen in erreichbarer Nähe?)
    Nein, die nächste freie Schule wäre 25 km entfernt


    5.) Bist du mit deiner Wahl zufrieden?
    Ja. Meine Jungs haben zum großen Teil Lehrer/innen, die okay sind.
    An den Schulen finden auch viele Aktivitäten statt, und ich habe den Eindruck, dass ich meine Kinder da mit guten Gewissen hinschicken kann.


    Außerdem gibt es auch noch ein Leben nach der Schule. :D
    Wir wohnen im eigenen Haus mit großem Garten in einer Kleinstadt. Nachmittags können sich die Kinder im Garten und in der Straße austoben. Die Größeren und die Kleineren, Gymnasiasten und Hauptschüler spielen hier noch zusammen.
    Die Kinder haben einen Schulweg mit dem Bus von 10 Minuten. Sie haben nachmittags ihre Freunde und Bekannten am Ort oder schnell erreichbar im Nachbarort.
    Alternative wäre:
    Freie Schule in der nächsten Großstadt - da Schulweg zu lange - Umzug in eine Wohnung (kein Haus mit Garten- da nicht finanzierbar)
    Also ich seh da bei Privatschule keine Vorteile.

  • Sunny, ich glaube das ist berufsbedingt ;) mein Sohn kommt zum neuen Schuljahr in den Kindergarten und ich habe mir da eben diese Frage gestellt und stelle sie mir auch jetzt schon für seine schulische Laufbahn.


    Ich arbeite an einer staatlichen Schule (Förderschule).


    (gerade entschieden: kirchlicher Kindergarten, nach langem Ringen, ob nicht doch KiGa einer Elterninitiative). Er wird dann vermutlich hier an die örtliche Grundschule gehen, aber die hat auch einen sehr guten Ruf. Nebenher versuchen wir, einen Platz an einer Montessori-Schule zu bekommen.


    Frei wählen könnten wir, aber die Wahl ist ja auch noch nicht abgeschlossen... Ob ich mit der Wahl zufrieden sein werde, kann ich noch nicht sagen.



    Ich denke auch nicht, dass das fachliches und soziales Lernen an Privatschulen zwingend positiver verlaufen... ich bin da eher kritisch



    LG

Werbung