Wer kennt Literatur zum Thema Leseförderung?

    • Offizieller Beitrag

    Ich brauche noch ein bißchen Literatur für meine Examensarbeit und suche was, womit ich begründen kann, dass Leseförderung wichtig ist und dass man das Lesen von Kinder- und Jugendbüchern im Unterricht fördern sollte.
    Jetzt wollte ich mir bei Amazon ein passendes Buch von Bettina Hurrelmann bestellen (meine Fachleiterin hat diese Autorin mal empfohlen), es gibt aber doch mehrere Bücher und meist keine Rezensionen dazu. Auch im Friedrich-Verlag hat diese Autorin in Praxis Deutsch veröffentlicht? Wie bekomme ich nun raus, welche Artikel oder Bücher zu meinem Thema passen - und das ohne in die Bücherei zu fahren?
    Kennt jemand ein Buch von der Autorin oder einen Artikel aus Praxis Deutsch und kann mir was empfehlen, so dass ich mir gezielt ein Buch oder eine Zeitschrift bestellen kann? Kennt ihr andere gute Literatur zu dem Thema?
    Es wäre klasse, wenn ihr mir ein bißchen weiterhelfen könntet.

  • habe über Leseförderung Zulassungsarbeit geschrieben.
    Die theoretische Begründung habe ich hauptsächlich aus einem Praxis-Deutsch-Heft (ich glaube, Jahrgang 1991), aus einem Buch von der Bettine Hurrelmann (glaube hieß Lesesozialisation) und aus einem Artikel aus dem Handbuch Lesen geschrieben. Glaub auch, dass eine Frau namens Karin (Katrin) Richter mir damals eine große Hilfe war.
    Und schlecht fand ich auch nicht das Buch "Lesen heute", da waren auch einige nütztliche Hinweise drin.
    Dann gabs noch irgendsoein Studiums-Grundlagenwerk (kann sein, dass es das Taschenbuch Deutschunterricht war), in dem auch einiges stand ...
    Aber genauere Angaben weiß ich leider nicht mehr, bei Interesse kann ich aber genauer nachgucken.
    Juna

  • Karin Richter ist Prof an der Uni Erfurt. Tipps. Ich hatte sie als Zweitgutachterin beim 1. Staatsex. Frau Richter hat u.a. eine Studie zur Lesemotivation von Grundschulkindern erstellt. Sie ist eine sehr liebe Frau, die auch Externen gern weiterhilft. Wenn Du ihr eine Mail schreibst, gibt sie Dir sicherlich gern Literaturtipps bzw. nennt Dir Ansprechpartner.


    Viele Grüße,
    das_kaddl

    • Offizieller Beitrag

    Ihr seid ja klasse: Ich hätte nie gedacht, dass ich so schnell so super Tipps bekomme.



    Ich habe mir jetzt mal ein Gesamtwerk von beiden, Frau Hurrelmann und Frau Richter bestellt. Es heißt Kinderliteratur im Unterricht. Kennt ihr das?
    Ich hoffe, es passt. Ich schreibe über ein Vorleseprojekt einer 6. Klasse. Dieses Projekt steht im Rahmen einer sehr umfangreichen Unterrichtsreihe zum Thema Leseförderung.
    Das Buch Lesesozialisation habe ich leider nicht gefunden. Bei Amazon gab es nur Band 1, Lesesozialisation in der Familie.
    Dann habe ich mir noch das Praxis Deutsch Heft Leseförderung von 1994 bestellt. Es gibt noch was Neueres zum Thema Lesen, aber das ist leider vergriffen. Bekommt man irgendwo vergriffene Literatur? Amazon scheint ja keine Zeitschriften im Angebot zu haben.
    Welches Praxis Deutsch Heft aus dem Jahr 1991 war das denn? Ich habe nämlich nichts Passendes aus dem Jahr 1991 gefunden.
    Das Taschenbuch Deutschunterricht habe ich auch, da muss ich mal reinschauen.
    Ich brauche im Ganzen nicht so viel Theorie, da ich nur ca. 3 Seiten Theorie zur Leseförderung in meiner Examensarbeit schreiben soll. Bei uns ist die Seitenzahl auf 30 begrenzt und ich schreibe hauptsächlich über die Durchführung eines Leseprojekts. Aber meine Fachleiterin meinte, dass das, was ich dann auf kurzem Raum schreibe, wirklich fundiert sein muss.


    Ich bin wirklich total froh über eure Tipps. Ich warte jetzt mal ab, was die bestellten Bücher mir so an Hintergrundinfos bieten und wenn es nicht reicht, maile ich Frau Richter mal an.
    Wisst ihr vielleicht zufällig, wo ich was zur Theorie des Vorlesens finde, also darüber, inwiefern speziell Vorlesen die Lesekompetenz fördert?

  • Zitat

    Bekommt man irgendwo vergriffene Literatur? Amazon scheint ja keine Zeitschriften im Angebot zu haben.


    Im Zentralen Verzeichnis antiquarischer Bücher (http://www.zvab.com) findet man auch schon mal Zeitschriften.
    Viel Erfolg!
    gruß, ph.


    EDIT: Eine Suche dort mit "Praxis Deutsch" ergab immerhin 37 Treffer - ich hab jetzt aber nicht mehr überprüft, ob das betreffende Heft im Angebot war.

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  • hmh, zur Bedeutung vom Vorlesen (in der Familie) stand etwas in den Lesesozialisationsbüchern. Da hatte ich glaub ich zwei, ein dünnes und ein dickes von der Frau Hurrelmann (oder war es doch die Richter, ich weiß es nichtmehr). In dem dünnen hatte sie die Ergebnisse einer Untersuchung zusammengefasst, in dem dicken waren die einzelnen Ergebnisse (Kinder von alleinerziehenden Müttern denen vorgelesen und nichtvorgelesen wurde im Gegensatz zu Kindern in "intakten" Familien, Kinder mit Geschwistern vs. Einzelkinder, ...) aufgeführt.
    Komisch, so lange ist das noch nicht her, aber trotzdem weiß man irgendwie nichts mehr so genau ...
    Juna

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Manchmal kommt man nicht aus das Naheliegende (bezügl. Zeitschriften). Hast du schon bei Ebay geschaut?



    Danke! Ne, dass ich da nicht drauf gekommen bin... Muss wohl am Stress liegen. Da werd ich mich doch gleich mal dahinterklemmen.
    Das mit der Stiftung Lesen ist auch eine tolle Idee. Auf deren Internet-Seiten war ich im Vorfeld der Arbeit oft und die haben auch tolle Ideen.
    juna: Ich denke mal, in den meisten Büchern steht was zum Vorlesen im Elternhaus und zum Vorgelesen-Bekommen als Kind. Bei mir geht es ja im Prinzip um das Umgekehrte: Inwiefern lernt man dadurch, dass man selbst anderen vorliest. Aber dazu habe ich was im Internet gefunden.


    Inwieweit ist eigentlich Literatur aus dem Internet inzwischen gegenüber Büchern als gleichwertig angesehen? Ich habe da zum Beispiel die Seite einer Initiative, die Vorlesen von Grundschülern in Kindergärten fördert. Und da wird auch beschrieben, warum Vorlesen eine gute Sache für beide Seiten ist. Ist sowas seriös genug für eine Staatsarbeit oder muss es doch wieder ein Buch eines renommierten Forschers sein?
    Danke noch mal an euch alle; ich bin ja ganz überwältigt, wie viele gute Tipps ich von euch allen bekommen habe. :):D

  • Zitat

    Inwieweit ist eigentlich Literatur aus dem Internet inzwischen gegenüber Büchern als gleichwertig angesehen? Ich habe da zum Beispiel die Seite einer Initiative, die Vorlesen von Grundschülern in Kindergärten fördert. Und da wird auch beschrieben, warum Vorlesen eine gute Sache für beide Seiten ist. Ist sowas seriös genug für eine Staatsarbeit oder muss es doch wieder ein Buch eines renommierten Forschers sein?


    Hm, im Prinzip entscheidet nicht das Medium (Internet oder Printausgabe) über die Qualität eines Beitrags; es gibt ja auch schon etliche Fachzeitschriften, die nur noch online erscheinen (weil's billiger ist & wenig Platz verbraucht).


    Gleichwohl: Im Internet gibt's sozusagen keine 'Qualitätskontrolle', weil ja theoretisch jeder ein Weblog oder ein Forum aufmachen kann.


    Wahrscheinlich kann man im Hinblick auf deine Frage nur von Fall zu Fall entscheiden: Wirkt das Online-Angebot seriös? (Wenn sich irgend jemand mit nem akademischen Titel im Vorstand tummelt, wäre das schon mal ein zugegebenermaßen oberflächerlicher Hinweis.) Ist der Webauftritt auch wissenschaftlich fundiert oder setzt er inhaltlich mehr auf den 'gesunden Menschenverstand' (was zumindest für eine wiss. Arbeit wohl nicht reichen würde...)?


    Und nicht zuletzt: wie handhabt das der Korrektor der Arbeit? (Manch einer hat ja - nicht völlig unbegründete - Vorurteile gegenüber Onlinequellen.)


    Zu den Formalia von Internetzitaten gibt's hier im Forum zwei threads, die du wahrscheinlich leicht via Suchfunktion auftreiben kannst.


    gruß, ph.

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    • Offizieller Beitrag

    Ja, genau die Seite habe ich gemeint:

    Zitat

    Ich habe da zum Beispiel die Seite einer Initiative, die Vorlesen von Grundschülern in Kindergärten fördert. Und da wird auch beschrieben, warum Vorlesen eine gute Sache für beide Seiten ist. Ist sowas seriös genug für eine Staatsarbeit oder muss es doch wieder ein Buch eines renommierten Forschers sein?


    Ist die seriös genug, zitiert zu werden? Die Stiftung Lesen müsste doch als seriös genug gelten, oder?

    Zitat

    Und nicht zuletzt: wie handhabt das der Korrektor der Arbeit? (Manch einer hat ja - nicht völlig unbegründete - Vorurteile gegenüber Onlinequellen.)


    Ich könnt mir vorstellen, dass meine Fachleiterin damit nicht so viele Probleme hat. Ist aber nur Spekulation. Ich denke, ich werde mich auf die Internet-Seite beziehen, aber auch noch Literatur suchen, wenn ich noch Zeit genug habe. Ich bin nämlich ganz schön unter Zeitdruck. :(

    Zitat

    Zu den Formalia von Internetzitaten gibt's hier im Forum zwei threads, die du wahrscheinlich leicht via Suchfunktion auftreiben kannst.


    Danke, ich habe sie gefunden.
    Wir müssen übrigens auch alle Internet-Seiten, die wir zitieren, komplett ausdrucken und in den Anhang einbringen.

  • Zitat


    Ist die seriös genug, zitiert zu werden? Die Stiftung Lesen müsste doch als seriös genug gelten, oder?


    Ich würde mal sagen: ja. :)

  • Wolfgang Menzel hat sich auch sehr mit dem Thema Leseförderung befasst, sowohl für die GS als auch für die Sek.1. Es gab mal ein Sonderheft der Zeitschrift Praxis Deutsch "Texte Lesen-Texte verstehen. Weiß das Jahr leider nicht, da war da viel zu drin. Vielleicht hiflt dir das?
    Gruß Nof.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

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  • Aufgrund des letzten Posts fällt mir ein:
    Praxis Grundschule 5/1985 : Das waren praktische Leseübungen sowie ein Artikel von Wolfgang Menzel über diese Übungen.


    Dann: Leonhard Blumenstock, Handbuch der Leseübungen, Vorschläge und Materialien zur Gestaltung des Erstleseunterricht mit Schwerpunkt im sprachlich-akustischen Bereich, ist halt von 1995, habe ich bei amazon gebraucht bekommen


    Erika Altenburg. Wege zum selbständigen Lesen, 10 Methoden zur Texterschließung, Cornelsen, Scriptor Reihe (eher praxisorientiert, ist aber auch von 1991).
    flip

  • Auch die Bücher von Mechthild Dehn sollten zu dem Thema was bieten. denn sie geht ja davon aus, dass man den Kindern Motivationen bieten muss, um gut Lesen und Schreiben zu lernen. Auch bei Brüggelmann könnte dazu was zu finden sein.


    Gruß, Sille

  • Aktueller Nachschlag: In der Zeit gibt's ein Dossier zum Thema "Kinderliteratur und Vorlesen".


    gruß, ph.

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()

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