Meerschweinchen im Klassenzimmer

  • Hallo allerseits!


    Hat jemand Erfahrung mit Tierhaltung in der Schule? Nein, ich meine nicht die Wüstenrennmäuse, die in einer Ecke des Schulgebäudes vor sich hin kümmern....sondern lebendige Tiere zum Anfassen und Streicheln, um die sich die Kinder aber auch regelmäßig kümmern sollen.
    Ich bin Lehrerin einer Mittelstufe (Schulbesuchsjahre 3-5) an einer Schule für Praktisch Bildbare, das heißt, meine Schüler sind zwischen 10 und 13 Jahren alt.
    Ich denke derzeit verstärkt darüber nach, nach den Sommerferien eine Art Langzeitprojekt zu starten...
    Aber mal abgesehen davon, dass mir die rechtlichen Grundlagen unbekannt sind (DARF man das? Was muss man beachten?), würde mich einfach mal interessieren, ob schon jemand Erfahrung damit gesammelt hat.
    Da unser Stundenplan recht frei und individuell gestaltbar ist, wäre es problemlos möglich, eine "Meerschweinchen-Stunde" pro Tag einzubauen, in der die Tiere (ich denke an ein gleichgeschlechtliches Pärchen) nach einem genauen Plan versorgt werden könnten. Allein beim Gedanken an die zahllosen verschiedenen Möglichkeiten, die eine Tierhaltung für meine sehr unterschiedlich beeinträchtigten Schüler bedeuten könnte, wird mir schwindelig, hach!
    Nur möchte ich mich halt nicht nur von den positiven Möglichkeiten beeindrucken lassen, sondern auch eventuelle Schwierigkeiten einkalkulieren.
    Würde mich freuen, wenn hier einige von ihren Erfahrungen berichten würden oder mir Informationen zur Tierhaltung in der Schule nennen könnten.


    Grüße,
    antiah

  • Hallo Antiah!
    Ehrlich gesagt kenne ich mich mit den rechtlichen Grundlagen auch nicht aus, aber ich fürchte fast, dass es seinen Grund hat, dass die HAltung von Meerschweinchen und anderen Kleintieren nicht zum Unterrichtsalltag gehört....
    Das erste, was mir jetzt so als beachtenswert einfällt, ist die Tatsache, dass nicht wenige Kinder gegen bestimmte Kleintiere allergisch sind. So etwas solltest du also auf jeden Fall abklären.
    Bin gespannt, was hier noch für Antworten kommen und hoffe, auch du berichtest darüber, was du herausbekommst.
    Vielleicht fällt mir ja auch noch etwas ein.
    LG
    RR

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.

  • Hallo antiah,


    ich weiß nicht, wie die rechtliche Seite aussieht, aber ich würde auch überlegen ob du den Meerschweinchen wirklich gerecht werden kannst. Ich weiß ja nicht wie gut du dich auskennst. Ein kleiner Käfig reicht bei weitem nicht. Ich selber halte 6 Kaninchen und weiß wie schlecht man, aus Unwissenheit, für Kleintiere sorgen kann. Ist nicht böse gemeint, nur ein Rat.


    Falls du Fragen hast. Ich kenne eine ziemliche Expertin in Meerschweinchenangelegenheiten. Sie heißt Diana und du kannst sie in diesem Forum erreichen. www.tierfreundetreff-forum.de


    Liebe Grüße Anja.


    PS: Gerade fällt mir ein, dass ich heute einen Bericht bei "Lieb, struppig sucht..." gesehen habe, indem ein Kindergarten Kleintiere gehalten hat. Dort wurde nur erwähnt, dass man eine Erlaubnis des Gesundheitsamtes braucht.

  • Hallo


    Also das größte Problem seh auch ich darin, dass bestimmte Kinder auf "Felltiere" allergisch sein könnten - und ein Meerschweinchen ist da ja wirklich der Klassiker.
    Außerdem:
    + wer zahlt das Futter, Streu, ev. Tierarztkosten
    + wo bleibt das Tier über die Ferien?
    + und wo, wenn die Schüler ihre Ausbildung an der Schule beenden?


    Grundsätzlich find ich die Idee gut, und hab auch schon mal daran gedacht - aufgrund von Allergien hab ich´s dann aber doch besser gelassen. (wie wär´s mit ´ner Schildkröte?)
    lg shopgirl


    :D

  • Ich habe in meiner Ausbildungsschule mal Rennmäuse gehalten. Einerseits war es eine positive Erfahrung für die Kinder, es gab viele Lernaspekte (soziale, aber auch in versch. Fächern).
    Bedenkenswert ist auf alle Fälle, das oben genannte. Z.B. hatte ich die Tiere in den Ferien zu versorgen, sie bekamen viele Junge - was einen guten Ansatz für Sexualkunde bot, aber eben auch nicht ganz so angenehm war. In der restlichen Schule war meine Aktion nicht so angesehen, und als die Rennmäuse einmal ausbüxten, als ich meinen Seminarstag hatte, war eine große Aufregung....
    Ich denke, man kann bestimmt eine Menge lernen, muss aber selbst viel Spaß an den Tieren haben, weil sie eben auch Mehrarbeit bedeuten.
    flip


    Übrigens habe ich eine Freundin, die einige peruanische Schulen besucht hat (auch in deinem Bereich). Dort züchten sie Meerschweinchen, aber eben auch noch aus anderen Gründen....

  • Hallo,
    als Meerschweinchennhalter gebe ich auch zu bedenken, dass die einen recht großen Käfig brauchen.
    Bedenke auch, dass Meerschweinchen bis zu 10 Jahre alt werden können.
    Auch muss wirklich geregelt werden, wo die jede Ferien hin kommen, schon ein langes Wochenende (Do. - Mo.) kann ein Problem sein, da die ja auch jederzeit frisches Wasser und Heu im Käfig haben müssen.
    Außerdem hätte ich stest Angst, dass ein Tier z.B. freitags nach der Schule krank wird und man erst montags was merkt. Da kann es bei diesen empfindlichen Tieren schon zu spät sein.
    Auch sind Meerschweinchen Fluchttiere und brauchen Ruhe. Die Sch. haben sicherlich keine Freude daran, wenn die Tiere eingeschüchtert in der Ecke sitzen. Du solltest also die Tiere erst in die Klasse bringen, wenn sie absolut handzahm sind!


    Das mit den Allergien stimmt auch, kann ja sein, dass Eltern nicht mal wissen, ob die Sch. eine solche haben und dann kriegst du das Problem erst, wenn die Tiere da sind.


    Überlege dir das ganze (sollte es erlaubt sein) wirklich gut, die ganze Verantwortung bleibt an dir hängen!


    Viele Grüße
    Minchen

  • Also ich könnte mir das schon gut vorstellen, wenn du Erfahrung mit Meerschweinchenhaltung hast, und wenn abgeklärt ist, dass keiner eine Allergie dagegen hat.


    'Zuständig' für's Drumherum muss wohl der Lehrer bleiben, es sei denn, es will in den Ferien,... unbedingt ein Schüler betreuen *gg*. Die Fütterung am Wochenende muss auch gut überlegt sein!


    Ich habe selbst ein Meerschweinchen und habe mir das für meine Klasse auch schon überlegt :-).

  • Hallo allerseits!


    Wow, vielen Dank für die raschen und überlegten Antworten und auch die Links!
    So dringend isses ja gar nicht, aber wenn ich nicht bald mal wenigstens grundlegende Überlegungen starte, geistert mir das die ganze Zeit im Kopf herum und lässt keinen Platz für aktuellen Stress. *g*


    Ich beantworte das Ganze einfach mal wild durcheinander, denn sonst müsste ich ja auf jeden Beitrag einzeln antworten:


    Über Allergien habe ich mir bereits Gedanken gemacht, weiß zumindest, dass die Schüler, die nach den Sommerferien noch in der Klasse bleiben werden, bisher keine Anzeichen dafür hatten... wie das mit den vermutlich fünf Neueinsteigern sein wird - keine Ahnung. Das ist ein Faktor, den ich in den nächsten Wochen aber mit der Grundstufenleiterin abklären kann.


    Zum Glück muss der Gedanke aber vielleicht nicht mal sterben, wenn eins der Kinder bekanntermaßen eine Tierhaarallergie haben sollte... denn der Standort des Käfigs müsste nicht mal innerhalb der Klasse sein (da wird‘s mit dann zwei Rolli-Kindern dann ohnehin grässlich eng). Es bestünde eventuell die Möglichkeit, ein grösseres Gehege samt Schutzhütte zu bauen und dieses in des (bisher noch oben offene) Atrium zu stellen. Positiv wäre daran, dass Kinder nur kontrolliert herein können und die Schweinchen nicht übermäßig durch Lärm oder heftige Bewegungen in Panik versetzt würden, da sie von innen durch Glasscheiben beobachtet werden könnten. Negativ wäre halt, dass man im Winter eine Alternativlösung finden müsste.
    (Egal was ich bei meiner Suche im Netz noch finde – ich bin gegen Außenhaltung im Winter)


    Ich überlege, ob wir im Werkunterricht gemeinsam einen Käfig bauen könnten (die schwierigen Teile würde uns vielleicht die Werkstufe basteln). Futter und Einstreu könnten problemlos aus der Klassenkasse bezahlt werden, Obst und Gemüse kaufen wir ohnehin viel, da fiele das für die Schweinchen nicht zu schlimm ins Gewicht.


    Tierarztkosten sind natürlich so ‘ne Sache, aber ich zahle ohnehin schon so viel Material aus eigener Tasche, dass ich das zur Not auch übernehmen könnte. Eventuell könnte man auch über den Förderverein einen Zuschuss erhalten... das gehört aber mit zu den Dingen über die ich mir Gedanken machen werde, wenn das Projekt wirklich ins Rollen kommen sollte.


    Bei uns an der Schule ist es so, dass jedes Kind jede Stufe (Grundstufe, Mittelstufe, Hauptstufe, Werkstufe) drei oder vier Jahre lang besucht. Die Schweinchen wären also eher die ‚Mittelstufenschweinchen‘ als an die Personen der Schüler gebunden.


    An verlängerten Wochenenden und in den Ferien könnten entweder ich oder unsere Pflegekraft die Schweinchen betreuen (hoffe ich zumindest)... von der Pflegekraft könnten wir auch ein Pärchen kriegen, d.h. sie und ihre Familie haben schon jahrelange Erfahrung in der Meeri-Haltung.
    Wobei ich sagen kann, dass ich auch nicht völlig unerfahren bin, was Kleintiere betrifft. Und fände ich die Tierchen nicht klasse und würde gern mit ihnen umgehen, wäre mir der Gedanke ja nie gekommen.
    Also, Anja, nein, ich habe das nicht als Kritik aufgefasst... aber ich kann dich beruhigen (hoffe ich?).
    Grade für meine „fitteren“ Schüler wäre die Zusammenstellung eines gesunden Speiseplans oder die artgerechte Einrichtung eines Geheges ideal...


    Schildkröten... Naja, an der Schule gibt es eine (Wasser-)Schildkröte, aber ich persönlich finde die nicht besonders aufregend. Ich denke halt vor allem an meine schwerbehinderten Schüler... was warmes Kuschliges an der Brust und am Gesicht, was zum Anfassen... da sind Meerschweinchen einfach ideal. Die geben ja sogar noch Geräusche von sich. Zum Beobachten und Verantwortung-übernehmen wären auch Schildkröten oder Fische ok., aber... Nun ja.


    Meerschweinchennachwuchs will ich auf keinen Fall, auch wenn die Kleinen zum Anbeißen süss sind (die werden ja mit Fell geboren), von daher käme wirklich nur ein gleichgeschlechtliches Pärchen in Frage.


    Da ich allerdings Vegetarierin bin, entfällt wohl die peruanische Art der Meerschweinchenverwendung, elefantenflip. *g*

  • Hallo Antiah,


    wieso bist du gegen Aussenhaltung? Meerschweinchen können das sehr gut vertragen. Viel gefährlicher ist es, sie bis zum Herbst draussen zu lassen und dann in eine warme Wohung zu tun. Sei mir nicht böse, aber wenn du dich überhaupt nicht mit Kleintieren auskennst, solltest du a) dich erstmal informieren und b) nicht gleich best. Möglichkeiten ausschließen. Auch du musst z.B. Krankheitsanzeichen schnell erkennen, oder ist die Pflegekraft immer da? Mein Rat: Erstmal selbst schlau machen. Auch bei Meeri-Haltern gibt es die eigentümlichsten Ansichten, die nicht immer gut für die kleinen Quiecker sein müssen.


    Liebe Grüße Anja.

  • Sei du auch mir nicht böse, Anja, aber woraus schließt du, dass ich mich mit Kleintieren nicht auskenne?
    Allein die Tatsache, dass ich in punkto Außenhaltung im Winter anderer Ansicht bin als du, macht dich nicht zu einer Nagetierexpertin und mich zu jemanden, vor dem die Tierwelt in Panik ausbrechen sollte.
    Die Formulierung macht’s.
    Ich fragte nach Tipps und Erfahrungsberichten, nicht nach (Ab-)Wertung. Verschiedene Leute, verschiedene Ansichten – die wirst du bei allen Themen finden, denke ich.


    Ich bin gewiss kein Meerschwein-Experte, diesen Anspruch erhebe ich auch nicht (wohl im Gegensatz zu dir?), aber wenn (da) du mich überhaupt nicht kennst, solltest du a) dich erstmal informieren und b) nicht deine Ansicht als die einzig Richtige ansehen.


    Tut mir Leid, eigentlich hasse ich Trolle und weiß, dass ich gerade Gefahr laufe, aufgrund dieses Beitrages für ein solch widerwärtiges Getier gehalten zu werden... doch sowas geht mir einfach gegen den Strich. Vielleicht weil wir heute Konferenz hatten, in der eben dieser Diskussionsstil an der Tagesordnung war?


    Ich halte in diesem speziellen Fall nichts von Außenhaltung im Winter, da dies bedeuten würde, dass ich die Tiere für die Kinder nicht hinein bringen könnte. Durch derartige und vor allem häufige Temperaturschwankungen holen sich sogar gesunde Tiere ‘nen Bips.
    Ich weiß, dass viele Meerschweinchenhalter die Außenhaltung für problemlos halten, bei einem gut isolierten Käfig und gesunden Tieren sehe ich das auch nicht als Problem an – privat. Die geplanten Klassenschweine aber sind primär zum Streicheln und Anfassen gedacht und das oben geschilderte Problem würde dies auf mehrere Monate zumindest erschweren.
    Mein Idealbild wäre eher eine Halbjahres-Außenhaltung mit allmählicher Eingewöhnung an einen geheizten Raum im Herbst, bzw. Gewöhnung an draußen im Frühjahr.


    Wie dem auch sei – ich habe kein Problem damit, mich eines besseren belehren zu lassen, aber nicht auf diese Weise.

  • Hallo antiah,


    ich habe mich ganz einfach verlesen. Ich dachte du hättest geschrieben, dass du dich nicht mit Kleintieren auskennst. Ich bin wahrlich kein Meerschweinchenexperte. Das sagte ich bereits auch schon. Aber ich halte Kaninchen, ganzjährig draussen, und da gibt es viele Parallelen. Du kannst die Meeris frühstens nach den Eisheiligen raussetzen, also Ende Mai. Sonst kann es noch zu Frost kommen. Spätestens im Sept. Oktober müssten sie langsam wieder rein um an die Wärme gewönt zu werden. Welceh Argumente sprechen denn gegen Aussenhaltung? Im Gegenteil , Tiere in Außenhaltung sind meist fitter und gesünder. Aber es ist ja eure Entscheidung. Wenn du Meerschweinchenexperten an der Seite hast, dann brauche ich ja nix dazu zu sagen.


    Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich aktiv im TH mitarbeite und dort die Meerschweinchen auch draussen gehalten werden. So schlecht kann es also nicht sein. Naja bin auf deine Gegenargumente gespannt.


    Grüße Anja.


    Edit: Du sagtest doch, dass sie in ein Atrium sollen? Meintest du nicht, dass wäre zu kalt im Winter? Das ist für mich dann das gleiche, als wenn sie draussen sind. :rolleyes:
    Wäre wirklich nett, wenn du das nochmal erklären könntest. :)

  • Hallo Antiah,


    auch wenn deine Absichten ehrbar sind, möchte ich dir dringend on der Meerschweinchenhaltung im Klassenzimmer (bzw. in der Schule) abraten.


    Ich selber halte seit über 10 Jahren Meerschweinchen und habe in dieser Zeit gelernt, dass diese Tiere extrem empfindlich sind.


    Egal wie handzahm die Schweinchen werden, sie sind und bleiben stets Fluchttiere. Unerwartete Bewegungen und Geräusche veranlassen sie dazu zu fliiehen. In dem Moment ohne Rücksicht auf Verluste. Das bedeutet, dass sich die Tiere sehr schnell Verletzungen zuziehen können. Das reicht von ausgerissenen Krallen, über abgebrochene Zähne bis hin zu Augenverletzungen.
    Alle Verletzungen und Folgen müssen in jedem Fall sofort von einem Tierarzt behandelt werden. Das ist nicht billig.


    Darüber hinaus zeigen viele Meerschweinchen schon im jungen Alter die Folgen der seit Jahren betriebenen Überzüchtungen. Fehlstellungen des Kiefers, Bildung von Abszessen Tumorenbildung. Oparationen und langwierige Behandlungen mit Medikamenten können die Folge sein.


    Bereits die Behandlung gegen Parasiten (z. B. Milben, verstecken sich gerne mal im Heu), ist kompliziert (Spritze, Bäder) und nicht preiswert.


    Ein krankes Meerschweinchen wird dich niemals auf sofort merken lassen, dass es krank ist. Das liegt in seiner Natur. Sie verbergen ihre Schmerzen so lange es nur geht. Bemerkt man schließlich dass etwas nicht stimmt, dann kann es häufig schon zu spät sein.


    Eine große Zahl der Meerschweinchen leidet an Zahnproblemen. In diesen Fällen wachsen die Zähne über die Zunge und bilden eine "Brücke". Das Tier kann nicht fressen. Diese Brücken müssen vom Tierarzt behandelt werden. Sie werden zum Teil unter Narkose abgefeilt. Immer wieder. Diese Tiere haben fast immer auch akute Verdauungsstörungen (Durchfall). Sie verweigern dann in aller Regel die Nahrungsaufnahme. Das bedeutet dann für die verantwortliche Person, dass gepäppelt werden muss (mittles Spritze und Nahrungsbrei, mind. alle zwei Stunden, in kleinen Mengen). Dazu Medikamente die die Darmflora aufbauen (BirdBeneBac).


    Meerschweinchen vertragen keine Zugluft. Sie sind besonders anfällig für Atemwegserkrankungen (z. B. Lungenentzündung). Diese Erkrankung geht mit Nahrungsverweigerung einher. Die Tiere müssen dann zwangsernährt werden. Häufig sterben Meerschweinchen an den Folgen einer Lungenentzündung.


    Obwohl Meerschweinchen sehr sozial sind, kann es passieren, dass sich auch gleichgeschlechtliche Tiere nicht verstehen. Nicht nur Böcke können zum Teil sehr wüst miteinander umgehen. Auch Weibchen zicken einander gerne an und es kommt sogar zu blutigen Raufereien. Das Verhalten der Meerschweinchen untereinander wird natürlich auch durch andere Faktoren beeinflusst: so verursachen Lärm und nicht ausreichende Platzverhältnisse zusätzlichen Stress.


    Entgegen der langläufigen (Fachbuch-) Meinung, das Meerschweinchen gerne gestreichelt werden, ist es doch eher so, dass Meerschweinchen eher ungern angefasst und gestreichelt werden. Dem Tier sollte dabei in jedem Fall ermöglicht werden, sich nach Beleieben zurückzuziehen. Kann es das nicht, so können auch Meerschweinchen durchaus aggressiv werden und zubeißen. Werden sie dann vor Schreck aus ungeübten Händen fallen gelassen, dann können sich die Tiere schwere Verletzungen zuziehen.


    Darüber hinaus ist das Meerschweinchen ein komplizierter Esser. Nicht jedes Gemüse oder Obst eignet sich zur Fütterung. Häufig kann das falsche Saftfutter zu Verdauungsstörungen oder Blähungen führen, Das ist für die Tiere sehr schmerzhaft. Außerdem sind Meerschweinchen sehr wählerisch. Jedes hat erstaunlicherweise seinen eigenen Geschmack, so dass man zum Teil sehr vielseitig einkaufen muss.


    Auch die artgerechte Einrichtung eines Meerschweinchenheimes ist zu beachten. Die Tiere benötigen neben einem ausreichendem Platzangebot noch zusätzliche Angebote: Rinden zum drunter verstecken, Steine zum draufabstützen und Krallenwetzen, kleine Erhöhungen um den Überblick zu behalten usw..
    Niemals darf in einem Meerschweinchenstall ein Holzhaus mit kleinen runden Fenstern stehen. Häufig schon sind Tiere aufgrund des Fluchtreflexes "blind" hindurchgestürzt, stecken geblieben und elendig gestorben.


    Dieses und noch vieles mehr sollte man wissen und beachten, wenn man sich Meerschweinchen hält.


    Ich bin ein großer Liebhaber und habe bereits ein wenig Erfahrung. Trotzdem würde ich die Tiere niemals in der Schule halten. Auch wenn es für die Kinder mit Sicherheit sehr interessant wäre und pädagogisch wertvoll.


    Tiere gehören in keinem Fall an die Schule - egal welche Art.


    Wenn du dich noch weiter informieren möchtest:


    http://www.dmsl.de
    http://www.fraumeier.org


    Viele Grüße


    Sanne

  • Hallo!


    Bin nun gar kein Tierexperte, und wahrscheinlich klingt das ziemlich blödsinnig, aber wie wär´s mit einem Huhn?
    Hab´mal einen Bericht über ein Klassenhuhn gelesen, das von den Kindern über längere Zeit versorgt wurde (ich glaube, die hatten mehrere Tiere an der Schule), weiß nicht wie´s dem Huhn ging, scheint aber ganz o.k. gewesen zu sein.


    Meine Mutter und Oma hatten in der Nachkriegszeit auch ein Huhn in der Küche gehalten, das sei ganz lieb gewesen, hätte Eier gelegt und sei auch stubenrein gewesen.


    Viele Grüße


    Guido

    Es kommt nicht darauf an, die Welt zu verstehen. Es kommt nur darauf an, sich in ihr zu zurechtzufinden.

  • Hallo antiah,


    mich würde mal interessieren, ob du dich für die Haltung von Meerschweinchen in der Schule entschieden hast? Und falls ja, wer versorgt die Tiere am WE/am langen WE/in den Ferien? Füttert ihr sie nur einmal täglich (ausreichend versteht sich von selbst)?



    Liebe Grüße und vielen Dank!

  • Der Beitrag ist ja über zehn Jahre alt und aufgrund der sich verkomplizierenden Rechtslage denke ich, dass gar keine Haltung von allergieverdächtigen Objekten mehr möglich ist... Man siehe nur die sich erschwerdende Lage beim Schulhund (daher verkneife ich mir derzeit den kostenintensiven Weg dahin).

  • Threadzombie? Egal.


    Der allerwichtigste Grund dafür, keine Meerschweinchen in einem Klassenraum zu halten, sind die Meerschweinchen! Das sind schreckhafte und recht empfindliche Tiere, denen man auf keinen Fall die Atmosphäre eines Klassenraumes zumuten darf. An irgendwelche Allergien würde ich wirklich nur an nachrangiger Stelle denken.


    Nele

  • ist so. schweinchen gehen schon in der schule, aber dann bitte in ruhigem nebenraum und betreut durch eine ag mit ständiger lehreranleitung oder dergleichen, mit ausreichend großem (boden-)gehege. ein wuseliges klassenzimmer ist auch für das furchtloseste schweinerudel dauerstress pur. man kann sie auch mal zwei tage alleine lassen, aber das sollte nun wirklich nicht jedes wochenende passieren. da braucht nur ein schwein eine blähung zu entwickeln (und das geht schnell, wenn kinderhände z.b. nasses frischfutter geben), und schon habt ihr montagfrüh völlig unnötig eins weniger...

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