Mobbing in der Schule

  • Hallo!
    Ich suche bezüglich der Thematik "Mobbing in der Schule" informative Literatur und Links (habe im Internet schon einige Seiten gefunden, bin aber nicht sehr zufrieden damit.) Ich möchte mit einer 6. Klasse eine Lektüre behandeln, die sich mit dieser Thematik befasst und suche daher schülergeeignete Themen, bzw. Arbeitsblätter etc..
    Kennt sich jemand damit gut aus? Meine Upp in Deutsch bezieht sich auf dieses Thema und daher wäre ich über Anregungen sehr dankbar!


    Liebe Grüße,
    Leo

  • Hallo nochmal!
    Läuft bei Euch an den Schulen alles glatt, bzw. kann sonst niemand zu dieser Thematik etwas beisteuern?


    ?(


    Erstaunte Grüße und schöne Ferien,


    Leo

  • Hi Ho,
    ich habe selbst bisher keine Erfahrungen mit dem Thema gemacht. Bei Lions-Quest (vgl. http://www.lehrerforen.de/oldforum.php?topic=100783383565 )
    gibt es in jedem Fall eine Einheit zum Thema "Eine Gruppe ohne Außenseiter" und "Ich muss dich nicht schlecht machen um gut zu sein"). Ist für deine Alterszielgruppe, aber methodisch und inhaltlich nicht auf Deutsch oder überhaupt fachlich ausgerichtet. In der Praxis ausprobiert hab ich diesen Teil des Konzeptes noch nicht.
    Gruß,
    JJ

    • Offizieller Beitrag

    In meiner Arbeit zum 1.SE habe ich mich mit Konflikten in der Schule beschäftigt.
    Zum Umgang mit Konflikten gibt es haufenweise Literatur - speziell zu Mobbing hatte ich nur ein Buch gefunden:


    Dambach, Karl E.: Mobbing in der Schulklasse. München: Reinhardt 1998.


    Über den Inhalt kann ich Dir nicht mehr viel sagen, weil ich es nur überflogen habe.


    LG - Melosine

  • Nicht nur Schüler werden gemobbt.
    Auch Lehrer. Allerdings geht es dabei manchmal bis zur Verichtung der Persönlichkeit.
    Ein paar gute Hinweise (besonders die vom 6.1.05) für Lehrer gibt es im Forum der webteachers:
    http://www.webteachers.de/comm…552486&IDTH=24952&IDFR=11

    edit - leider ist die Seite von "Webteachers" zwischenzeitlich im Verlagshaus Schroedel untergegangen und verschwunden...

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich krame den Thread nochmal raus, weil ich das Problem in meiner Klasse 3 hab: zwei Kinder werden zunehmend von den anderen gemobbt (niemand will neben ihnen sitzen, Naserümpfen, ärgern, ausschließen, ...).
    Ich habe in der Klasse Sachunterricht und versuche seit einer Weile mit einer festgelegten Stunde pro Woche Raum zum Besprechen der Konflikte in der Klasse einzuräumen.
    Anfangs lief es ganz gut, doch jetzt habe ich das Gefühl, das Piesacken und Ausschließen der beiden Kinder hat wieder zugenommen.
    Trotz entsprechender Gespräche und Übungen scheinen sich einige Kinder überhaupt nicht in die Lage derer versetzen zu können, die gemobbt werden (und das, obwohl dabei auch der ein oder andere ist, der schon mal ähnliches erlebt hat).


    Hat ihr noch Ideen, was man machen kann, damit die Kinder verstehen, was sie da tun?
    Oder sollte man das Verhalten "einfach" sanktionieren und entsprechend streng bestrafen?
    Ist ja auch die Frage, was wir Lehrkräfte davon überhaupt mitbekommen - ich fürchte, das ist nur die Spitze des Eisbergs.


    Wie geht ihr damit um?


    LG, Melosine

  • An Alle!


    Zu Mobbing in der Schule:
    es gibt eine ganze Reihe Literatur zum Thema ,,Gewalt und
    Mobbing an Schulen" (Amazon.de =Eingabe Begriffe:Gewalt u.
    Mobbing an Schulen)
    bei google/yahoo = Eingabe: Volker Krumm /Kurt Singer/
    Wolfgang Edelstein -und/auch Gewalt und Mobbing an Schulen


    Ferner möchte ich auf die Initiative gegen psychosozialen
    Stress und Mobbbing hinweisen!
    Informationen dazu unter : www.ipsm-giessen.de
    Die IPSM e.V.(gemeinnützig!) hat ein Schulprojekt erarbeitet
    ,,Gegen Gewalt und Mobbing an Schulen"
    Eine kostenfreie,bundesweite Mobbing-Hotline hatte die IPSM
    e.V. für Schüler,Eltern und Lehrer- auch geschaltet!!


    Das Thema ,,Gewalt und Mobbing an Schulen" wird aber immer nur aus einer Perspektive betrachtet und in der Öffentlichkeit thematisiert!!!
    Gewalt und Mobbing geht nur von Schülern aus!
    Machtmißbrauch und Mobbing auch von Lehrern wird weiterhin
    als Tabuthema behandelt!!!!!


    M.f.G.
    Visconti

    • Offizieller Beitrag

    Danke, Heike!


    Ansonsten: man mag das Wort "Mobbing" hier schon gar nicht mehr in den Mund nehmen...
    Visconti, auch wenn es vermutlich auf taube Ohren stößt: hier ging es um Mobbing in der Schülergruppe und um Lehrer, die sich über dieses Thema Gedanken machen!
    Wo es hier als "Tabuthema" behandelt wird oder wo Lehrer in diesem Fall ihre Macht missbrauchen, sehe ich nicht!
    Ich empfinde es vielmehr als Missbrauch des Anliegens dieses Threads, wenn er benutzt wird, um mal wieder die gleichen platten Parolen unters Volk zu bringen - egal ob's ins Thema passt oder der Empfänger stimmt.


    Genervt, Melosine

  • Ich habe in meiner Klasse gelegentlich Mobbing-Situationen, die ich beobachtetet hatte, mit Handpuppen vorgespielt: Ich hatte: Einen angeberischen Tiger, einen gutmütigen Bären, eine ängstliche Katze, die dem Tiger nachschnackte was der wollte.


    Die Kinder, auch die Mobbenden, haben bei den Handpuppen die Situation recht gut durchschaut und drüber reden können und wollen - die Parallelen zu ihrem eigenen Handeln haben sie nicht erkannt, und ich habe sie auch nicht darauf gestoßen.


    Mit fitteren Kindern lasse ich auch ensprechende Situationen im Rollenspiel darstellen, dann besprechen, unter Nennung vn Alternativen, und vor allem lasse ich die Rollen von Täter und Opfer tauschen und dann jeweils sagen, wie sich jemand in der einen und anderen Rolle gefühlt hat.


    Die "Täter"-Kinder verdrängen total, dass sie in anderen Situationen auch schon mal das Opfer waren - ich stoße sie auch nicht darauf. Aber der spielerische Tausch ist für fast alle Kinder möglich und hilfreich.


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Hallo,


    ich gehe das Thema in der Hauptschule wieder anders an - nicht auf der "ihr müsst euch alle liebhaben-Ebene" sondern logisch - jeder Mensch, der kaputtgemobbt wird und dem das Selbstvertrauen genommen wird, ist ein "Kostenfaktor" für die Allgemeinheit. (Da gibt es auch ganz nette Statistiken) Du musst nicht jeden mögen - aber im eigenen Interesse mit Respekt behandeln. Das klappt so fast immer.


    LG


    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Salut,


    ich stimme Tina voll und ganz zu: ich bin z.Z. an einer IGS und dort kann es mal richtig zur Sache gehen. Wichtig ist jedoch den Schülern befreiflich zu machen, dass es um die Achtung des Einzelnen geht. Klar gehen einem manche Menschen auf den Keks, dies ist aber noch lange kein Grund, ihn anzupflaumen und auf ihn (verbal) einzutreten. Dies wird des Öfteren in der Kl-Stunde thematisiert, denn anscheinend brauchen die Schüler immer noch einen Moderator (in den meisten Fällen leider immer noch der Lehrer), der sie an die bestehende Regelung erinnert.


    In diesem Sinne, ein gewaltfreies Wochenende

    Ich denke schneller als ich schreibe...

    • Offizieller Beitrag

    So, Rollenspiel hab ich heute auch mit ihnen gemacht.
    Das Problem sehe ich darin, was Bablin schreibt: sie beziehen das trotzdem nicht wirklich auf sich.
    Zwar konnten die Kinder verbalisieren, wie sie sich in der Rolle des ausgeschlossenen Kindes gefühlt haben, aber dass der Transfer zu Alltagssituationen gelingt, glaub ich eher nicht.


    Wir haben jetzt aber angefangen als Klasse ein Projekt anzuleiern, bei dem die Kinder sich für ihre Rechte einsetzen müssen, um etwas zu bekommen. Dabei müssen alle zusammenarbeiten, und bisher läuft es auch recht gut.
    Vielleicht wird es über die Schiene besser.


    Allerdings kommt bei den Konfliktgesprächen auch immer wieder auf die Tagesordnung wie genervt die Klasse ihrerseits vom Verhalten der Gemoppten ist. Und ich kann das sogar teilweise verstehen (was natürlich absolut keinen Grund zum Mobbing darstellt), weil das Mädchen sich sehr schulmeisternd den anderen gegenüber verhält und sich bei den Lehrern anbiedert, Kinder verpetzt, zurechtweist, etc.


    Der "Außenseiter-Junge" ist sehr verhaltensauffällig, stört häufig den Unterricht und hat seine Aggressionen überhaupt nicht im Griff. Das bedeutet zum einen, er drischt auf alle und alles drauf, wenn er "ausflippt" und lässt sich zum anderen dadurch "wunderbar" reizen...


    Die Klasse formuliert also oft, dass sie sich gestört fühlen und sehen kaum ein, warum sie ihr Verhalten ändern sollten ("Wenn die so doof zu uns sind...")


    Ich denke, ich werde es weiterhin mit Teamwork, Rollenspielen und Konfliktbewältigungsgesprächen und -strategien versuchen.


    LG, Melosine

  • hallo melosine,


    meine kolleginnen und ich arbeiten zur zeit an einem projekt das sich "auf dem weg ins freundliche klassenzimmer" nennt.
    ziel ist es, eine positive stimmung in der klasse/ unter den schülern zu erreichen/ ermöglichen.
    es staffelt sich in 5 themen:
    - ich
    - du
    - wir
    - zack-boing (streit, ärger,... wieso? und wie? und wer?..)
    - brücken (wie wieder aufeinander zugehen? versöhnliches,..)


    wir haben jedes thema eine woche lang "betrieben". als nächstes beginnt die "wir"-woche.
    meine klasse (die parallelklassen auch) hat bisher sehr positiv auf das projekt reagiert. das miteinander in der klasse - das allerdings eh schon gut war - ist noch besser geworden.
    ich habe allerdings keine lit-angabe oder weitere infos zu dem projekt, aber könnte dir bei bedarf gern berichten, was wir jeweils gemacht haben.


    vielleicht ist es interessant für diese klasse?
    sabi :)

  • Hallo sabi24!


    Das würde mich auch sehr interessieren!!!!
    Ich habe ja gerade mein erstes 1. Schuljahr und es wird zwar (noch?) niemand gemobbt, aber irgendwie ist insgesamt viel Aggressionspotential verhanden und es gibt nahezu täglich irgendwelche "Rempeleien" und Nickeligkeiten.
    Und ich denke, was man jetzt im ERsten erreicht, ist eine gute Basis für eine auch in den nächsten Jahren funktionierende Klassengemeinschaft.
    Wenn du also mal Zeit hast, ein bißchen von eurem Projekt zu berichen, freue ich mich!
    VG
    Ronja

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.

  • Sehr geehrte Melosine!


    Meine Hinweise waren rein sachlicher Natur!!! Es ist kein Grund jemand in diesem Ton herunterzuputzen!!! Ich habe nicht Sie des Mobbings angeklagt!!! Bin mit der Thematik sehr
    vertraut und erlaube mir meine Meinung zusagen!
    Sie unterrichten in Hessen.....ich bin mit der hessischen
    Schulrealität sehr vertraut....dort tanzt der Bär - dank der Wölffin....

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